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Solidarität mit Hungerstreikenden

Gleiches Recht für Alle

An die 100 Menschen haben sich am Freitag dem Protest für eine menschenwürdige Behandlung von Flüchtlingen angeschlossen. Artikel 1 des Grundgesetzes besagt: Die Würde des Menschen ist unantastbar. In Bezug auf die deutsche Flüchtlingspolitik, muss man allerdings immer wieder feststellen, dass es damit nicht allzu weit her ist. Gefängnisähnliche Zustände bei den Gemeinschaftsunterkünften, Integration wird verhindert und noch viele weitere Probleme, mit denen die Betroffenen zu kämpfen haben. Um auf ihre Lage aufmerksam zu machen, protestieren seit dem 19.März iranische Asylbewerber in Würzburg. Immer wieder treten sie in den Hungerstreik und haben sich sogar ihre Lippen zugenäht. Ein Zeichen dafür, wie verzweifelt sie sind.

Gericht reagierte erst auf Hungerstreik

Aus Solidarität mit diesen Flüchtlingen riefen die Gruppe Anita_F., BI Asyl und der bayerische Flüchtlingsrat am vergangenen Freitag zu einer spontanen Kundgebung vor dem Alten Rathaus auf. Ein wichtiges Anliegen dabei war auch der Fall von Mohammad Hassanzadeh Kalali. Der Iraner war zunächst in Cham untergebracht und wartete darauf, dass sein Asylantrag bearbeitet wird. Doch erst nachdem er sich dem Hungerstreik angeschlossen hatte, kündigte das zuständige Verwaltungsgericht Regensburg an, sich mit seinem Antragzu befassen. „Wie mit Asylbewerbern in diesem Lande umgegangen wird ist äußerst beschämend“, so Gotthold Streitberger, Sprecher des bayerischen Flüchtlingsrats. „Diese Scheiß-Gesetze, die seit vielen Jahren Auslöser für Verzweiflung bei den Betroffenen sind, müssen endlich weg.“ Die Forderungen der Flüchtlinge umfassen unter anderem folgende Punkte:
  • Abschaffung des Systems der Gemeinschaftsunterkünfte, die eine Integration verhindern.
  • Abschaffung der Essenspakete.
  • Einführung eines Anspruchs auf einen Rechtsbeistand, sowie einen zertifizierten Dolmetscher.
  • Die Möglichkeit, den eigenen Lebensunterhalt durch Arbeit zu sichern.

„Sollte in einer Demokratie selbstverständlich sein“

„Ein Dolmetscher würde von vorneherein viele Verfahren beschleunigen und Asylbewerbern eine effektivere Wahrnehmung ihrer Rechte ermöglichen“, erklärt ein Sprecher von Anita_F. „Auch professionelle Deutschkurse müssen endlich gewährt werden, da sonst eine Integration nur schwer möglich sein wird.“ Höhepunkt der Kundgebung war der Besuch des iranischen Flüchtlings Ali Hedayatzadeh aus Cham (Foto), der nun schon seit neun Monaten in Deutschland lebt. „Ich kam vom Regen in die Traufe. Ich bin aus dem Iran geflüchtet, weil dort meine Rechte beschnitten wurden. Und hier in Deutschland habe ich ebenfalls keine eigene Entscheidungsgewalt.“ Streitberger sieht in der ganzen Asylpolitik eine grundsätzliche Frage nach Menschlichkeit. „Unsere Forderungen sollten doch eine Selbstverständlichkeit jeder Demokratie sein.“ Die Anwesenden spenden immer wieder großen Beifall.

Asylbewerberleistungsgesetz wohl verfassungswidrig

Auf einen großen Schritt in Richtung Gleichbehandlung hoffen die Anwesenden durch das Bundesverfassungsgericht. Das beschäftigt sich derzeit mit dem Asylbewerberleistungsgesetz. Inklusive aller Sachleistungen erhalten Asylbewerber gerade mal 60 Prozent des Hartz IV-Satzes, Kinder weniger als die Hälfte. Mitte Juli wird mit einer Entscheidung gerechnet. Die Richter hatten aber bereits angedeutet, dass sie die Leistungen wohl als verfassungswidrig beurteilen werden. Am Ende der Kundgebung steht vor allem das Versprechen, den Protest weiter zu führen und auszuweiten, so lange nicht grundsätzliche Änderungen getroffen werden. Schon jetzt schließen sich fast täglich weitere Flüchtlinge in ganz Bayern dem Protest an. „Alle Menschen sind gleich und dafür kämpfen wir.“
Bayern-Museum

Wettern gegen Schiffe, Rampen und Spekulanten

Das wird super (meint die Stadt). Das wird ein Krampf (meinen Bürgerinitiativen). Das wird schon gut und wenn es schlecht wird, dann kann ich nix dafür (mein Richard Loibl). 2018 soll das Museum für bayerische Geschichte am Donaumarkt eröffnet werden. Darüber, wie dieses Museum und dass Umfeld aussehen wird, wurde am Donnerstag diskutiert. Mit viel Verve und ohne Annäherung.

Sozialer Wohnungsbau

Das Jammern der Bauträger

Da könnten einem fast die Tränen kommen: Mit dem Bau von Wohnungen scheint man in Regensburg einfach kein Geld verdienen zu können. Die hohen Energiestandards, barrierefrei soll heute alles sein, womöglich noch hochwertiges Material und dann will die Stadt die Bauträger noch mit einer Sozialwohnungsquote von 15 Prozent belasten. Da bleibt doch kaum noch was zum Leben übrig.

Gegen das Totschweigen

Domspatzen gründen Missbrauchs-Archiv

Die Mauer des Schweigens in der Diözese Regensburg will eine Gruppe ehemaliger Domspatzen nun durchbrechen. Vergangenes Wochenende trafen sie sich im Altmühltal und brachten ein Archiv auf den Weg, in dem sie möglichst viele Fälle sexuellen Missbrauchs dokumentieren und veröffentlichen wollen. Dem eben nach Rom beförderten Gerhard Ludwig Müller bescheinigen sie: „Er hat es nicht mehr verdient, als ‘Seelsorger’ bezeichnet zu werden.“

Serie: Die Reise der Regensburger Ballonauten

Die politischen Sachsen

Nach eineinhalb Monaten Pause setzen wir unsere Ballonauten-Serie fort. Mit einem Riesenfussball reisten die Regensburger Jakob Schmid und Franz Berzel 1932/ 33 kreuz und quer durch Deutschland. Zwischenzeitlich haben das Fußball-Magazin Elf Freunde und das Magazin MUH sich in längeren Berichten der beiden Ballonauten angenommen. Wir in loser Folge veröffentlichen das Tagebuch der beiden Ballonauten.

Dieter Wieland allein gegen Deutschland im Halbfinale

Unsre Stadt soll hässlich werden!

Deutschland steht im Halbfinale, und die Altstadtfreunde laden zu einem Vortrag ein: Haben die eine Meise? Da kommt doch kein Mensch! – Irrtum: der Saal im Leeren Beutel war fast voll am Donnerstagabend. Doch der Name des Referenten erklärt alles: Dieter Wieland. Der Architekturkritiker sprach über „Die große Freiheit der Ellbogen“ im Städtebau im allgemeinen und in Regensburg im besonderen.

Von DGB und Linken-Stadträten und FDP-MdL

Brief an Regensburger Abgeordnete: Nein zum Fiskalpakt!/ UPDATE: MdL Thomas Dechant fordert ein “Nein” von FDP-Bundestagsfraktion

Am Freitag stimmt der Bundestag über den Fiskalpakt ab. In offenen Briefen haben der DGB und zwei Regensburger Stadträte die Abgeordneten der Region aufgefordert, gegen das vermeintliche Rezept zur Bewältigung der Schuldenkrise zu stimmen. UPDATE: Der Regensburger Landtagsabgeordnete Thomas Dechant (FDP) hat die FDP-Bundestagsfraktion in einem offenen Brief ebenfalls aufgefordert, dem Fiskalpakt nicht zuzustimmen.

Einsicht in die Notwendigkeit

Für Oberbürgermeister Hans Schaidinger ist es ein „Ritt auf der Rasierklinge“, das Gezerre um das alte Jahnstadion. Ernster Miene und bedauernden Tonfalls versuchte er, die Stadträte darauf vorzubereiten, dass sie nun eine halbe Million Euro in die Hand nehmen müssen, damit der Jahn die Lorbeeren seines Erfolges ernten und in der zweiten Bundesliga spielen kann. Eine halbe Million Euro – das kostet die Sanierung des alten Jahnstadions. Ein Stadion, das noch zwei, vielleicht drei Jahre vor sich hat.

Kriegsende in Regensburg: Teil III

Geschichtsklitterung im wissenschaftlichen Gewand

Mit der Publikation „Kriegsende in Regensburg. Die Revision einer Legende“ (2012), muss die bislang gültige Darstellung der letzten Kriegstage in Regensburg nach Robert Bürger (1983) als widerlegt gelten. Doch wie kam es dazu, dass Bürgers Geschichtsklitterung Eingang in die Wissenschaft fand? Teil III unserer Serie zum Kriegsende in Regensburg.

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