Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino
Diskussion im Kolpinghaus

Die Reichen zur Kasse bitten

Der Armut in Deutschland steht ein Privatvermögen von über acht Billionen Euro gegenüber. Das Bündnis UMFAIRTEILEN fordert nun, Reiche stärker zu besteuern. Am Dienstag wird darüber mit einem prominent besetztem Podium diskutiert. „Armer Mann und reicher Mann standen da und sah’n sich an. Und der Arme sagte bleich: Wär’ ich nicht arm, wärst du nicht reich.“ Was Bertold Brecht bereits in den 1930er Jahren anprangerte, ist bis in unserer heutige Zeit Gesellschaftsphänomen geblieben. Das Mantra „Wer viel leistet wird viel haben“ ist so eingängig wie falsch. Würde diese Logik stimmen, dann leisten die zehn reichsten EuropäerInnen gemeinsam soviel, wie die gesamte Bevölkerung Dänemarks, dessen Inlandsprodukt etwa 200 Milliarden Euro im Jahr beträgt. Leistung allein ist also schon lange nicht mehr ausschlaggebend für Wohlstand und Anerkennung. Und eigentlich ist das auch kein Geheimnis. Das Seltsame daran: Die ungerechte Verteilung von Reichtum ist gesellschaftlich weitgehend gesellschaftlich akzeptiert. Das geht so weit, dass die ärmsten zehn Prozent – Arbeitslose, Obdachlose, Behinderte, Kranke oder Asylbewerber – vielfach als „Sozialschmarotzer“ abgestempelt werden. Die Bewältigung von Wirtschafts- und Finanzkrise geht entsprechend einher mit anhaltendem Sozialabbau. Gleichzeitig steigt das Vermögen der Reichen und Superreichen weiter an.

Diskussion mit Wolfgang Wiegard

Und während sich die Verursacher der Krise über weiter steigende Gewinne freuen, werden Staatskassen zur Rettung von Staaten und Banken geplündert. Ein breites Bündnis aus Attac, Verdi, Soziale Initiativen, Sozialforum, VdK, Paritätischer Wohlfahrtsverband, BI Asyl, sowie einigen Parteien fordert daher, die Richtigen zur Kasse zu bitten. Das Bündnis „UMFAIRTEILEN“ fordert Reichtum abzuschöpfen durch eine einmalige Vermögensabgabe, sowie die Einführung einer Vermögenssteuer. Am morgigen Dienstag (25. September) findet dazu ab 20Uhr im Kolpinghaus eine Podiumsdiskussion mit Professor Wolfgang Wiegard (ehem. Wirtschaftsweiser) und Dr. Harald Klimenta (wissenschaftlicher Beirat von attac) statt. Am darauffolgenden Samstag lädt das Bündnis zum bundesweiten Aktionstag auf den Haidplatz ein.
Die CSU wählt Wahlmänner

Ein doppelter Rudolf, kein OB-Kandidat

Der zwischenzeitlich heiße CSU-Krieg ist derzeit wieder kalt geworden. Bei der Aufstellung der Wahlmänner für die Bundes-, Land- und Bezirkstagskandidaten bleiben die üblichen Wortgefechte aus. Auch wenn klar ist, wo die Fronten verlaufen. Immer mehr Sorgen macht sich die Parteibasis angesichts eines fehlenden OB-Kandidaten.

Tumulte im Runtingersaal

Der antinapoleonische Befreiungskrieg des Heinrich Wanderwitz

„Ich bin begeistert. In einer Dreiviertelstunde beginnt eine Champions-League-Spiel und ich konstatiere doch eine sehr, sehr zahlreiche Besucherschaft“. Freudig gestimmt begrüßt Heinrich Wanderwitz etwa 70 Zuhörer, die letzten Mittwoch der Einladung des „Historischen Vereins“ (HV) in den Runtigersaal gefolgt sind. Der programmatische Titel des Vortrags lautet „Über Napoleon kann man streiten.“ Und tatsächlich: Im Laufe des Abends entbrennt ein Streit, der sich gewaschen hat.

Kirchenrechtler: "Es geht nur ums Geld."

Kirchensteuer-Dekret der Bischofskonferenz: „Weniger wert als Klopapier“

Was für ein Zufall: Wenige Tage, bevor das Bundesverwaltungsgericht die Frage entscheidet, ob man katholisch bleiben kann, ohne Kirchensteuer zu zahlen, hat die Deutsche Bischofskonferenz ein Dekret erlassen, das Gläubigen mit Konsequenzen bis hin zur Verweigerung des Begräbnisses droht. Ein Kirchenrechtler sagt nun: „Das Papier hat keinen Rechtscharakter. Es ist inhaltlicher Murks und weniger wert als Klopapier.“

Theaterfest mit dem neuen Intendanten

Ein Kessel Buntes für die Provinz

Jens Neundorff von Enzberg hat in der Vergangenheit subtil betont, dass er Regensburg und sein Stadttheater für eher provinziell hält. Da man aber offenbar verkrustete Strukturen nur nach und nach aufbrechen kann, war das gestrige Theaterfest eine Mischung aus Altbewährtem und Unkonventionellem.

"Durcheinander, übertrieben, falsch"

Wissenschaftler kritisiert Schieders „Kampfansage“ gegen Crystal Meth

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Eine Pressemitteilung der Bundestagsabgeordneten Marianne Schieder zur Droge Crystal Meth klingt erschreckend. Ein Wissenschaftler des Centre for Drug Research (CDR), widerspricht nun heftig, moniert Fehler und mahnt zur Versachlichung. Peinlich für Schieder: Sie beruft sich just auf eine Studie des CDR.

Flüchtlinge marschieren nach Berlin

Den Protest in die Hauptstadt tragen

„Geht doch was arbeiten!“, brüllt eine Mann in der Würzburger Innenstadt rund 300 Demonstrantinnen (Polizeiangaben: 180) hinterher. So viele streikende Flüchtlinge sowie Unterstützerinnen und Unterstützer trafen sich vergangenen Samstagnachmittag zur Auftaktveranstaltung des Refugee Protest March: Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, haben sich die Flüchtlinge auf den Weg nach Berlin gemacht. In vier Wochen wollen sie in der Hauptstadt sein. Und dass Flüchtlinge in Deutschland nicht arbeiten dürfen und unter anderem auch dafür auf die Straße gehen, weiß der Zwischenrufen wahrscheinlich nicht. Vielleicht ist es ihm auch egal.

drin