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Regensburg Digital hat sich der freiwilligen Selbstkontrolle des Deutschen Presserats angeschlossen und bekennt sich nun auch offiziell zum Pressekodex. Mit einer Einschränkung.

„Fragen Sie mal einen, der Publizistik studiert hat oder auf der Journalistenschule war, nach dem Deutschen Presserat. Reflexartig wird er antworten: ‘Der zahnlose Tiger’. Seit Generationen klebt diese Metapher am Selbstkontrollorgan der Presse, und zu den größeren Irrtümern gehört der Glaube, dass es sich dabei um Kritik handele. In Wahrheit schmeichelt ihm das Bild vom ‘zahnlosen Tiger’, weil es den Eindruck erweckt, er würde zubeißen, wenn er nur könnte. Nein, der Presserat ist etwa so angriffslustig wie ein Goldfisch und so agil wie eine Riesenschildkröte.“
Stefan Niggemeier

nsmailUnsere Redaktion keinen Hehl daraus gemacht, dass wir dem Deutschen Presserat kritisch gegenüberstehen. Die freiwillige Selbstkontrolle der deutschen Printmedien hat faktisch keine Sanktionsmöglichkeiten, mit denen Verstöße gegen den Pressekodex geahndet werden könnten.

Immer wieder passiert es deshalb auch, dass vor allem größere Medien die von ihnen unterzeichnete Selbstverpflichtung ignorieren und ausgesprochene Rügen nicht veröffentlichen. Und, dies nur am Rande: Anzeigenblätter unterliegen dieser Kontrolle ohnehin nicht, da sie – so der Presserat – „in ihrer Konzeption grundsätzlich von privaten und geschäftlichen Interessen Dritter beeinflusst“ sind und damit den „’Publizistischen Grundsätzen’, die dem Deutschen Presserat als Richtschnur seines Handelns dienen“ widersprechen.

Dem Pressekodex schon immer verpflichtet

Dennoch haben wir uns – nach einer kontroversen Diskussion und einem längeren Gespräch mit Presserats-Geschäftsführer Lutz Tillmanns – entschlossen, uns künftig der freiwilligen Selbstkontrolle durch den Presserat zu anzuschließen.

Zum einen, weil wir uns schon bislang (weitgehend) zu den Grundsätzen des Pressekodex verpflichtet fühlen und das damit auch offiziell dokumentieren möchten. Zum anderen, weil sich der Presserat derzeit auch zunehmend Online-Medien öffnet und den Pressekodex entsprechend anpassen will. Mehrere unserer Kolleginnen und Kollegen vom Netzwerk istlokal.de beteiligen sich aktiv an dieser Diskussion.

Eine Einschränkung: Leserkommentare

Dabei hoffen wir insbesondere darauf, dass folgender Passus zu „Leserbriefen“ der Realität im Internet angepasst wird:

„Bestehen Zweifel an der Identität des Absenders, soll auf den Abdruck verzichtet werden.“

Die Möglichkeit, auch anonym zu kommentieren, halten wir für ein Wesensmerkmal von Internetforen. Manchmal mag es gute Gründe geben, seine Identität nicht öffentlich preisgeben zu wollen. Das werden wir auf unserer Seite auch weiterhin so handhaben und die Anonymität der Kommentatoren nicht nur zulassen, sondern auch gegenüber Außenstehenden wahren. Ebenso bleibt es dabei, dass wir rassistische, beleidigende und offensichtlich unwahre Kommentare (manchmal mag es Graubereiche geben) trotz unserer grundsätzlich hohen Toleranz kommentarlos löschen oder dass wir Nutzer, die glauben, unter verschiedenen Identitäten buchstäblich mit sich selbst diskutieren zu müssen (Ja, das gibt es!) sperren.

Anpassung voraussichtlich September 2014

Wie vom Deutschen Presserat zu hören ist, ist mit einer Anpassung des Pressekodex bis zum September 2014 zu rechnen. Wir werden uns an dieser Diskussion im Rahmen unserer Möglichkeiten beteiligen.

Ach ja: Hier ist zu erfahren, wie Sie sich künftig ganz offiziell über uns beschweren können.

"Rechtsmissbräuchlichkeit drängt sich auf"

Wie die Porno-Abmahner rechnen

Ein Unternehmen mit dem bescheidenen Stammkapital von 80.000 Euro verursacht Rechtsanwaltskosten von 8,5 Millionen Euro und Ermittlungskosten von 3,5 Millionen Euro, um einen Schaden von 770.000 Euro geltend zu machen. Klingt das seltsam? Geht da alles mit rechten Dingen zu? Ist das nicht ein wenig merkwürdig? Mag sein, aber genau das steckt hinter der neusten Abmahnwelle der „Porno-Pranger“-Kanzlei Urmann + Collegen (U+C).

Übersetzungsfehler an der Tagesordnung

Asylprozesse und die Makellosigkeit des Rechtsstaats

Der Bruder der Frau? Der Mann der Schwester? Die Schwester der Frau? Auf Basis halber und falscher Übersetzungen und Grundlage verfälschter Protokolle entscheiden Gerichte über Menschenleben. Am Montag wurden erneut mehrere Asylanträge vor dem Regensburger Verwaltungsgericht abgehandelt. Daneben ging es um die Frage, was denn der Würde eines Rechtsstaats entspricht…

Porno-Anwälte machen wieder Schlagzeilen

„Warum entzieht man U+C nicht die Lizenz?“

Die berühmt-berüchtigte Regensburger Abmahnkanzlei Urmann + Collegen („Porno-Pranger“) hat eine neue Geschäftsidee entdeckt. Sie ist ähnlich dubios wie diverse Abmahnwellen in der Vergangenheit. Ein Zivilgericht hatte das Gebahren der Kanzlei kürzlich als „unmoralisch, unseriös und vorsätzlich sittenwidrig“ klassifiziert. Andere Anwälte sehen durch U+C den Ruf ihres Berufsstandes beschädigt. Die Regensburger Staatsanwaltschaft indes hat daran nichts auszusetzen.

Bürgerbegehren angekündigt

Maßnahmen aus Sozialbericht: Diskussion im Stadtrat verhindert

Der Maßnahmenkatalog zum Sozialbericht ist nach zwei Jahren Arbeit endlich da. Im Stadtrat diskutiert werden soll er nicht. 2011 wurden erste Maßnahmen für Anfang 2012 versprochen, inklusive einer Aufnahme konkreter Posten in den Haushaltsplan. OB Schaidinger hat nun sogar eine unverbindliche Diskussion der Maßnahmen im Stadtrat gestoppt. Zurück bleiben ein ausgebremster Sozialbürgermeister, enttäuschte Bürger und die Ankündigung eines Bürgerbegehrens.

Runtinger-Preisträger Götz in Nürnberg

„Vorzeige-Unternehmer“ gegen „Parasiten“

Wenn Regensburger Putzkönige städtische Ehren erhalten, dann ist das sogar in Franken interessant. Im Rahmen unserer heute beginnenden Kooperation mit Radio-Z Nürnberg beschäftigen wir uns erneut mit der Runtinger-Medaille für den Unternehmer Karlheinz Götz. Flankierend zu dem Radio-Beitrag haben wir dieses Mal einen längeren Artikel zu Götzens Wirken in einem Nürnberger Altenheim verfasst. Derzeit haben wir mit den Kolleginnen und Kollegen von Radio-Z geplant, im Zwei-Wochen-Rhythmus über interessanten Themen aus Regensburg zu plaudern. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.

Berufung im Residenzpflichtverfahren gegen Mohammad Kalali

„Eine Situation der Ungerechtigkeit“

Dass sich die Regensburger Justiz mit der „Öffentlichkeit“ manchmal schwer tut, wurde bereits vor zwei Wochen bei den solidarisch besuchten Asylverhandlungen im Verwaltungsgericht deutlich. Am Dienstag hatte das Landgericht bei der Berufungsverhandlung gegen den iranischen Flüchtling Mohammad Kalali Gelegenheit zu beweisen, dass es besser geht.

Kriegsende in Regensburg

Bundeswehr-Kameradschaft hält an Kriegstagebuch-Fälscher Robert Bürger fest

Obgleich die Legende des ehemaligen Wehrmachtsmajors Robert Bürger in ihren Grundfesten zerstört wurde, hält die Regensburger Bundeswehr-Kameradschaft (ERH) an den Erzählungen des selbsternannten Retters Regensburgs fest. Ihr Vorsitzender Oberst a.D. Norbert Hettmer plant eine Verteidigungsschrift, womit er die Bürger-Legende intern mit eigenen Überlegungen aufrechterhalten will. Neulich aufgetauchte Unterlagen bezichtigen Bürger jedoch erneut als Kriegstagebuch-Fälscher.

Haushalt 2013

Der letzte Haushalt des Hans Schaidinger

Ein hochmotivierter Stadtrat beschließt einen Sensationshaushalt von 785 Millionen Euro Gesamt-Etat, inklusive eines Investitionsprogramms mit fast 551 Millionen Euro. Nach unserem Live-Ticker direkt aus der Sitzung gestern folgt nun die ausführliche Betrachtung der Haushaltsdebatte: ein Oberbürgermeister, der vom Ober-Optimisten zum Mahner wird, und viele Grundsatzreden, die mit dem Wahlkampf natürlich alle nichts zu tun haben.

Wahlkampf mit der Westtrasse

Pontifex Schlegl

Der OB-Kandidat der CSU will Brücken bauen – über die Donau und zu kritischen Bürgern. Die Brücken zum Koalitionspartner werden hingegen immer brüchiger. Am Dienstag präsentierte Christian Schlegl einen Vorschlag für eine ÖPNV-Ersatztrasse.

JU-Vergangenheit holt Schlegl ein

Unschöne Erinnerungen

Unangenehme Geschichten aus der Vergangenheit holen OB-Kandidat Christian Schlegl derzeit auf Facebook ein. Es geht um braune Saufpartys Anfang der 90er. Für aufmerksame Beobachter sind das alte Geschichten, die im letzten Kommunalwahlkampf ein bestimmendes Thema waren. Die Initiatorin sagt: „ Ich glaube, dass viele Bürger damals und heute das Ganze gar nicht auf dem Schirm haben. In meinem Umfeld sind sehr viele Menschen über Herrn Schlegl empört.“

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