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Solidaritätsdemo für Kobane

Demonstranten sammeln Geld für Waffen

Bundesweit fanden am Dienstag Solidaritätsdemos für den kurdischen Widerstand in Kobane statt. Auch in Regensburg wurde demonstriert – und zu Spenden für die Bewaffnung der Widerstandskämpfer aufgerufen. Von David Liese
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“Halt stand, Kobane”: Gut 150 Menschen bekundeten am Dienstag ihre Solidarität mit den kurdischen Widerstandskämpfern. Foto: Mathias Roth.

Es ist kurz nach 20 Uhr, als sich vor der Neupfarrkirche mehr und mehr Menschen zusammendrängen. Am Ende sind es etwa 150, die sich dem spontanen Aufruf zur Solidaritätsdemonstration für die Widerstandskämpfer in Kobane angeschlossen haben. Die Situation in der nordsyrischen Provinz, die vom Islamischen Staat (IS) eingekesselt wurde, spitzt sich derzeit immer weiter zu. Kurdische Milizen wie die Volksverteidigungseinheiten (YPG) sind den IS-Kriegern hoffnungslos unterlegen, die internationale Gemeinschaft greift bislang nicht ein.

Spontandemo mit 150 Teilnehmern

Zur Demonstration aufgerufen hat die Regensburger antifaschistische Gruppe Anita F. Angeschlossen haben sich die Alevitische Jugend Regensburg und der Internationale Kultur- und Solidaritätsverein Regensburg und Umgebung (IKS). Kurzfristig wird die Versammlung als Eildemo bei der Stadt angezeigt. Die Demo reiht sich ein in eine bundesweite Welle von Aktionen, bei denen am Dienstag eine internationale Intervention in Kobane gefordert wird. In Regensburg liegt der Fokus auf der direkten Unterstützung des kurdischen Widerstands gegen den IS. Lautstark fordern die Demonstranten „Waffen für die YPG“. Ausgehend von Anita F. wird sogar Geld für eine gleichnamige Initiative gesammelt.

„Spendenkampagne für die militärische Verteidigung“

„Wir wollen hier in der Bundesrepublik Geld sammeln, um die militärische Verteidigung eines fortschrittlichen Gesellschaftsentwurfes im Nahen Osten zu unterstützen“, verliest ein Vertreter des „Projekts Kurdistan“. Auf die „Spendenkampagne für die militärische Verteidigung“ Westkurdistans „gegen die fundamentalistische Reaktion des IS und die kolonialistische Besatzungspolitik des NATO-Staates Türkei“ sollen alle „Anstrengungen konzentriert“ werden.

„Kein Gott, kein Staat, kein Kalifat“

Ein Vertreter von Anita F. ruft ins Megafon, „den Halsabschneidern, Mördern, Vergewaltigern und Faschisten der IS“ könne man „nicht mit Worten begegnen, sondern man muss ihnen eine Kugel in den Kopf jagen.“ Unterwegs skandiert die Menschenmenge „Terrorist Erdogan“, „Isis massakriert, Türkei finanziert“ und immer wieder „Hoch die internationale Solidarität“. Bekannte linke Parolen wie „Kein Gott, kein Staat, kein Kapital“ werden kurzerhand abgewandelt: „Kein Gott, kein Staat, kein Kalifat“ oder „Staat, Nation, Kalifat – Scheiße“.

Friedliche Demonstration mit wenig Polizeiaufgebot

Aggressiv im Duktus, aber ansonsten friedlich bewegt sich der Demozug, der gut zur Hälfte aus Kurden besteht, durch die Altstadt. Angeführt wird er von zwei entspannt wirkenden Polizeibeamten in Warnwesten, die auch ein kleiner Junge mit seinem Roller nicht aus der Ruhe bringt, obwohl er ihnen immer wieder fast in die Hacken fährt. Am Haidplatz und vor dem Dom wird haltgemacht. Die „säkular-demokratischen Strukturen in Kobane“ seien den IS-Terroristen „ein Dorn im Auge“, erklärt ein Vertreter der Alevitischen Jugend. Er stellt die humanitäre Verpflichtung der europäischen Staaten gegenüber den Flüchtlingen aus der Region in den Mittelpunkt. Nach gut einer Stunde kommen die Demonstranten wieder am Neupfarrplatz an. Man kommt miteinander ins Gespräch, tauscht sich aus. Viele zeigen sich nicht besonders zuversichtlich. „Bringen wird das nichts“, meint einer. „Die Türkei wartet ab und die NATO schaut zu.“ Kurze Zeit später verbreitet sich die Meldung: Die USA haben Kobane aufgegeben.
Traditionelles Karussell darf nicht auf die Dult

Micky Maus in Lederhosen

Seit 2009 darf das „Kinder-Taxi“ nicht mehr auf die Dult. Die Betreiberin des Fahrgeschäfts unterlag der Stadt heute ein weiteres Mal gerichtlich. Dabei wurde auch die Frage diskutiert, ob Micky Maus oder Goofy besser zur bayerischen Tradition passen.

Stellungnahme zu Hans Herrmann

„Musterbild des Mitläufers“

Ist der BVP-NSDAP-Politiker Hans Herrmann ein geeigneter Namenspatron für eine Schule? Zwei Historiker, die im Auftrag der Stadt eine Stellungnahme abgegeben haben, beantworten diese Frage nicht. Das sei ein „politisches, kein geschichtswissenschaftliches Unterfangen“.

Zahnarzt-Pfusch: Rechtsanwältin kritisiert Ärztenetz

„Achtung! Das ist der Patient Soundso!“

„Meine Mandantin erhielt das Brandsiegel ‘psychisch krank’. So werden Behandlungsfehler zugedeckt“, sagt Rechtsanwältin Alexandra Glufke-Böhm. Sie vertritt eine Frau, deren Erkrankung 17 Jahre lang unbehandelt blieb.Trotz einer Odyssee durch Zahnarztpraxen. Heute steht fest: Sie ist schwer krank und hat irreversible Schäden davongetragen. Glufke-Böhm vermutet Absprachen zwischen den beteiligten Zahnärzten. Ein Interview über verschwundene Unterlagen, wie „in” es ist, zu psychiatrisieren und Patienten, die in Regensburg nicht mehr behandelt werden.

Ketten-Befristung von Lehrkräften

Prozess-Hanselei an der Uni Regensburg

Die Universität Regensburg will einen ehemals befristet beschäftigten Dozenten unbedingt loswerden. Nach einem eindeutigen Urteil des Arbeitsgerichts Regensburg zieht man nun vor das Landesarbeitsgericht. Dort gibt es bereits ein deutliches Urteil in einem gleich gelagerten Fall. Die Kosten für den wohl aussichtslosen Rechtsstreit dürften bei rund 10.000 Euro liegen. Es ist nicht der einzige Fall. Die Universität mauert. Schon in der Vergangenheit gab es dort rechtsfehlerhafte Beschäftigungsverhältnisse in größerem Umfang.

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