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Jovial und leicht verschmitzt gab sich Oberbürgermeister Hans Schaidinger am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Sachen Schiffstourismus. Der läuft immer besser und deshalb gibt es für das Regensburger Schifffahrtsunternehmen Klinger bald Konkurrenz und zwar aus Passau. Von dort aus will die Reederei Wurm und Köck nun zwei Ausflugsschiffe in Regensburg stationieren. Schlecht für Klinger, das Familienunternehmen befürchtet angesichts der Passauer Konkurrenz Existenzprobleme; gut für Regensburg, meint Schaidinger, dessen Verwaltung nun die Liegeplätze neu regelt und im Zuge dessen Klinger seine exklusiven Plätze gekündigt hat. „Wir werden weiterhin alle unterbringen, aber niemand wird bevorzugt“, so Schaidinger. Den Rest regle der Wettbewerb. Schaidinger: „Das Problem von Regensburg ist der Erfolg.“ „Wenn Audi sich Regensburg ansiedeln wollen würde, würden wir auch nicht sagen: Wir haben schon einen Autohersteller.“ So weit so gut und eigentlich überzeugend. Interessant war aber auch Schaidingers Sicht auf die Situation der Altstadt und den einen oder anderen Grund für den Regensburger Erfolg zu hören. Von zunächst 70 auf mittlerweile 700 sei die Zahl der Kabinenschiffe, die alljährlich in Regensburg anlanden seit seiner Amtszeit gestiegen, so Schaidinger. Und diese Schiffstouristen „lassen richtig Geld in der Stadt“. Dabei zeichnete der Oberbürgermeister ein Bild der Altstadt, das das Gros der Regensburger wohl schon lange so wahrnimmt: Eine Ausrichtung entsprechend dem Tourismus, die sich fast zwangsläufig ergibt. Schaidinger: „Die Altstadt in ihrer bisherigen Form wird es nur weiter geben, wenn die Händler, die maßgeblich für deren Erhalt sorgen auch genügend Geschäft machen.“ Und für dieses Geschäft braucht es eben vor allem auch Touristen und andere zahlungskräftige Kunden. „Die Zeiten, in denen die Innenstadt von der Innenstadt gelebt hat, sind schon lange vorbei“, so Schaidinger. Die Zeiten, in denen man in der Altstadt alles bekommen hat, was man für den täglichen Bedarf braucht, allerdings auch. Eine Schraube ist in der Altstadt schwerlich zu bekommen. Ebenso vorbei sind die Zeiten, in denen es auch für Menschen mit etwas schmalerem Budget möglich war, problemlos in der Altstadt zu (über)leben. Günstige Lebensmittel-Händler sind rar geworden. „Die Altstadt soll kein Disneyland werden“ hat es nach der Ernennung zum Weltkulturerbe stets geheißen. Aber ist sie das nicht schon längst geworden? Man betrachte nur die aufgebauschte Sauberkeitsdebatte vom zurückliegenden Sommer nach dem Motto „Oh mein Gott, da liegt eine Kippe; wenn das unsere Gäste sehen“. Von „Verslumung der Altstadt war phasenweise gar die Rede. Dabei geht es genau in die umgekehrte Richtung. Sauberer, ruhiger und vor allem teurer wird das historische Pflaster. Die Stadtbau GmbH hat insbesondere im letzten Jahr diverse Immobilien in der Altstadt verkauft und wird das weiter tun. Hier entstehen hochpreisige Wohnungen. Erschwinglicher Wohn-, aber auch Geschäftsraum entfernt sich zunehmend aus dem Altstadtbereich. Was die Mieten betrifft, befindet sich ganz Regensburg in einschlägigen Rankings seit Jahren auf den vorderen Plätzen. Tendenz steigend. Erst heute berichtet zudem das Regensburger Wochenblatt von einer Studie des empirica-Instituts, derzufolge familientaugliche Gebrauchtimmobilien im Vergleich aller bayerischen Städte in Regensburg am teuersten sind. Betrachtet man Regensburg rein unternehmerisch, mag das positiv sein, ein Erfolg. Das Problem dieses Erfolges ist, dass nicht die ganze „Belegschaft“ der Regensburg AG etwas davon hat oder wenn, dann bitte etwas abseits.

Regensburger Kulturgut

Das Bürgerfest wirft seine Schatten voraus. „Wir sind Regensburg“ lautet das Motto, das Kulturreferent Klemens Unger zur diesjährigen Altstadt-Dult ersonnen hat. Und was würde da besser als Motiv passen als eine Knacker. Schon bei der Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2010 bombardierte Regensburg die übrigen Bewerberstädte per Hubschrauber mit Knacker-Semmel-Bausätzen, um seine kulturellen Qualitäten unter Beweis zu […]

Weihnachtliche Botschaften und totalitäre Regelungen

Die Botschaft des CSU-Kreisvorstands klingt auf den ersten Blick richtig weihnachtlich: „Gugau fordert zur Umkehr auf“, lautet die Überschrift einer am Donnerstag verschickten Pressemitteilung. Doch nicht Einkehr und Gebet ist es, was der Regensburger CSU-Chef Armin Gugau seinen Parteifreunden in der staaden Zeit empfiehlt, sondern eine Rücknahme der neuen Geschäftsordnung der CSU-Fraktion. Keine Überraschung. Wie […]

Humanismus mit Augenmaß

„Ich kann nicht sagen: Ich kümmere mich darum, dass es woanders hin kommt. Das wäre populistisch.“ Mit diesen Worten reagierte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) am Dienstag auf Nachfragen zur Regensburger Asylunterkunft. Stadträtin Bernadette Dechant (CSU) hatte in ihrer Eigenschaft als Sprecherin der „Bürgerbewegung Hohes Kreuz“ eine Petition beim bayerischen Landtag eingereicht, in der unter anderem […]

Aufsatz im Furtmeyr-Katalog: Plagiatorisch und unseriös

In einem Artikel auf regensburg-digital über eine Ausstellung des Regensburger Historischen Museums („Aufbruch in die katholische Tradition“ vom 11.11.2010) wird ohne weitere Begründung angegeben, dass sich Dr. Heinrich Wanderwitz, der Leiter des Regensburger Stadtarchivs, in einem Aufsatz die Position der Folterer des Rtualmordprozesses von 1476 zu eigen gemacht habe. Die kritisierten Ausführungen sind nun auch […]

Kreuzbraves Haberfeldtreiben

Ein wahrer Christ. Das ist Schulbürgermeister Gerhard Weber. Und ein Mann klarer Worte, der diesen seinen Glauben auch zu verteidigen weiß. Gegen Ungläubige. Gegen Ausländer. Und gegen das Grundgesetz. Wenn da ein Professor meint, er könne einfach geltendes Recht einfordern, hat er sich geschnitten und zwar gewaltig. Wie die Mittelbayerische Zeitung in mittlerweile drei aufeinanderfolgenden […]

Frontex fürs Hohe Kreuz!

Frontex – das ist eine vor sechs Jahren eingerichtete „EU-Agentur“, die dafür sorgt, dass möglichst wenig Flüchtlinge europäischen Boden erreichen (Jahresbudget 2010: 86 Millionen Euro). Zumeist tut Frontex das auf hoher See und während sich die Agentur nach außen menschenfreundlich und humanitär gibt, kritisieren Organisationen wie Pro Asyl oder Human Rights Watch seit längerem, dass […]

„Vollkommen bescheuert?“

„Herr Dünninger, es wird immer schlimmer mit Ihnen.“ „Die Wahrheit interessiert Sie doch überhaupt nicht.“ Am Donnerstag bewies Joachim Wolbergs (38) im Kulturausschuss oberbürgermeisterliche Qualitäten.Hans Schaidinger war stets dafür berühmt, Stadträten die ihm auf die Nerven gehen, manch verbalen Verweis zu erteilen. Wobei – sei es nun Altersmilde oder ein vorzeitiges Abschiedsgeschenk – der Ton, […]

Tiefpunkt der Kultur

„Aufbruch 2010 – wie wird die Zukunft?“ Eigentlich will Jürgen Huber am Montag nur das Programm zu dieser Tagung vorstellen, die am Freitag und Samstag im Kunstverein Graz stattfindet (hier die Übersicht). Es ist aber auch eine kleine Abrechnung mit der Regensburger Kulturpolitik im Allgemeinen und dem städtischen Jahresprogramm für 2010, das just unter dem […]

FOS/BOS: Jetzt geht’s ums Rechthaben!

Er spricht ein wahres Wort gelassen aus. „Die Schüler werden zum Spielball“, sagt der Ministerialbeautragte für Fach- und Berufsoberschulen in Ostbayern, Dr. Friedrich Heyder zur Diskussion um den Platzmangel an der FOS/BOS Regensburg. Am Dienstag um 9.30 Uhr hat Schulleiter Karl Heinz Kirchberger vier Klassen der FOS/BOS – insgesamt 160 Schülerinnen und Schüler – wieder […]

Wellers Ansichten

In Anlehnung an die „Brücke von Arles“ nach van Gogh und im Abklatsch der Aufstellung antiquierter Brückenskulpturen (Würzburg, Prag) könnte sich die Spitze der Stadtverwaltung zur Durchsetzung ihrer Brückenwünsche in der Welterbestadt eine Täuschung der Oberen Denkmalschutzbehörde oder gar der UNESCO vorstellen.

 
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