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„Herr Dünninger, es wird immer schlimmer mit Ihnen.“ „Die Wahrheit interessiert Sie doch überhaupt nicht.“ Am Donnerstag bewies Joachim Wolbergs (38) im Kulturausschuss oberbürgermeisterliche Qualitäten.

Hans Schaidinger war stets dafür berühmt, Stadträten die ihm auf die Nerven gehen, manch verbalen Verweis zu erteilen. Wobei – sei es nun Altersmilde oder ein vorzeitiges Abschiedsgeschenk – der Ton, mit dem Wolbergs Stadtrat Eberhard Dünninger (76) zusammenstauchte, kommt mittlerweile selbst bei Schaidinger (61) selten vor. Freilich war die Sache ärgerlich. In Zusammenhang mit der Diskussion um freiwillige Leistungen, die von der Stadt Regensburg im kommenden Jahr bewilligt werden, war Eberhard Dünninger (ödp) auf die Alte Mälzerei zu sprechen gekommen und hatte nachgefragt, ob Joachim Wolbergs denn immer noch Pächter des dort angeschlossenen Lokals Cartoon sei.

Vorneweg: Er ist es und die Nebentätigkeit wurde auch vom Stadtrat genehmigt. Und auch wenn Wolbergs noch ehrenamtlicher Vorsitzender des Mälze-Vereins ist, sollte das kein Problem darstellen: Gastronomie und Verein arbeiten getrennt. Aber es hat wohl böse Erinnerungen bei Wolbergs geweckt, dass Dünninger da so böse nachgefragt hat. Wolbergs’ Rolle bei der Alten Mälzerei war während des Kommunalwahlkampfs 2008 ein Thema, das böse Berichte in der Regensburger Stadtzeitung nach sich zog und sicher das eine oder andere Stimmchen gekostet haben dürfte. Da muss man auch mal austeilen dürfen.

Ebenso austeilen darf man, wenn Dünninger nachfragt, ob denn ein Haus der Musik im Präsidialpalais aus Denkmalschutz-Gesichtspunkten überhaupt möglich ist („Ja glauben Sie denn wir sind völlig bescheuert und hätten das nicht untersucht?“) oder ob sich eine vom Kulturreferat organisierte Schifffahrt im Verhältnis zum Werbeaufwand überhaupt gelohnt hat („Sie verbringen einen immer größeren Teil Ihres politischen Lebens damit, andere Leute anzuschwärzen.“).

Ob es nun die Alte Mälzerei, die aktuelle Tagesform oder ein grundsätzliches Problem mit Eberhard Dünninger ist, das Wolbergs so auf die Palme gebracht hat? Wer weiß. Auf jeden Fall hätte sich der Bürgermeister, der während des Wahlkampfs noch einen sachlicheren Umgangston und einen „Ehrenkodex“ in der politischen Auseinandersetzung angeregt hatte, auch seine Entschuldigung am Ende der Sitzung („Sollte ich irgendjemand mit dem was ich gesagt habe beleidigt haben, …“) sparen können. Das klang zu sehr nach pro forma und wenigstens das hat sich der bisherige Oberbürgermeister meistens gespart.

Tiefpunkt der Kultur

„Aufbruch 2010 – wie wird die Zukunft?“ Eigentlich will Jürgen Huber am Montag nur das Programm zu dieser Tagung vorstellen, die am Freitag und Samstag im Kunstverein Graz stattfindet (hier die Übersicht). Es ist aber auch eine kleine Abrechnung mit der Regensburger Kulturpolitik im Allgemeinen und dem städtischen Jahresprogramm für 2010, das just unter dem […]

FOS/BOS: Jetzt geht’s ums Rechthaben!

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Wellers Ansichten

In Anlehnung an die „Brücke von Arles“ nach van Gogh und im Abklatsch der Aufstellung antiquierter Brückenskulpturen (Würzburg, Prag) könnte sich die Spitze der Stadtverwaltung zur Durchsetzung ihrer Brückenwünsche in der Welterbestadt eine Täuschung der Oberen Denkmalschutzbehörde oder gar der UNESCO vorstellen.

Unsere Stadt soll sauberer werden…

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Hauptsache Law & Order

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So geht man mit Radlern um…

Kinder sind was unglaubliches! Ich habe das erst gar nicht so realisiert – bis mein Neffe kam. Und es ist schon erstaunlich. Kinder verstehen schon sehr früh sehr viel. So mit eineinhalb – zwei Jahren. Auf jeden Fall bin ich mit Hans unterwegs auf dem Weg in die Allee am Schwimmbad vorbei. Hansi darf schon […]

Demontage auf Raten?

„Eine Wahl gewinnt man nicht mit Inhalten, sondern mit Persönlichkeiten.“ Das sagen einige Strategen in der Regen sburger SPD. Die exponiertesten Persönlichkeiten dieser SPD – Bürgermeister Joachim Wolbergs und Landtagsabgeordnete Margit Wild – sind in der Vergangenheit mehrfach aneinandergeraten. Mehrfach kochten die gegenseitigen Animositäten öffentlich hoch. Mehrfach wurde anschließend verkündet, dass man sich mal die […]

Die Kunst des Entfesselns

+++ Aktueller Hinweis +++Aufgrund einer aktuellen Verlinkung des Wochenblatts Regensburg empfehlen wir folgende Texte zur Hintergrund-Lektüre:Nach Wochenblatt-Attacken: Uni stellt sich hinter ihren Mitarbeiter, 3.6.16Staatsanwaltschaft stellt Verfahren gegen Watchblog ein, 1.6.16“Ein Tiefpunkt des Journalismus in Regensburg”, 23.5.16+++ Aktueller Hinweis Ende +++ Kritische Betrachtungen des nationalen Stipendienprogramms – Ein Beitrag zu den Ursachen und Auswirkungen neoliberaler BildungspolitikDer Bundesrat […]

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