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Es ist eine erstaunliche Debatte, die da seit gestern durch den Regensburger Blätterwald rauscht. Bekanntlich steht der SSV Jahn auf Tabellenplatz 1 der 3. Fußballiga und „droht“ damit in die 2. Bundesliga aufzusteigen. Ein Grund zur Freude? Keineswegs. Bekanntlich hat man nämlich noch kein (noch) neues Stadion. Am Montag berichtete nun die Mittelbayerische Zeitung unter der Überschrift „Stadion: Steigt der Jahn in die 2. Liga auf, wird’s teuer“, dass – sollte der Jahn aufsteigen – so einige Auflagen der Deutschen Fußballliga (DFL) fällig werden könnten: Mehr Sitzplätze und eine Rasenheizung sind dabei die größten Posten. Das müsste gemacht werden. Im alten Stadion wohlgemerkt. Laut Auskunft der Stadtverwaltung würde das einen „hohen sechsstelligen Betrag“ kosten. Und weil mit der Fertigstellung des vom Stadtrat beschlossenen neuen Fußballstadions bis zur nächsten Saison sicher nicht zu rechnen ist, war nun ein Heulen und Zähneknirschen unter den Koalitionären ausgebrochen.

Schmarrn, Geschwätz, Pressekonferenz

Oberbürgermeister Hans Schaidinger lud am Dienstag kurzfristig zur Pressekonferenz, bezeichnete einen Umbau als „äußerst schwierig“ und hält stattdessen einen vorübergehenden Umzug in ein anderes Stadion, etwa an der Uni, für vorstellbar. Norbert Hartl zetert indessen von „Schmarrn“, „dummem Geschwätz“ und „überzogenen Forderungen” (zur vollständigen Presseerklärung von Norbert Hartl). Die DFL habe angesichts des bevorstehenden Stadionneubaus „eine Ausnahmegenehmigung zu erteilen“, befiehlt der SPD-Fraktionschef. Die DFL habe es „zu akzeptieren“, wenn der Jahn aufsteige und keine bürokratischen Hindernisse aufzubauen. „Unseres Erachtens sind die Sicherheitsanforderungen zu gewährleisten, Luxusausgaben sind nicht erforderlich, dieses Geld ist im neuen Stadion besser angelegt.“

Was soll das Gejammere?

Ach Gott, ach Gott, Herr Hartl! Was soll denn dieses Rumgejammere wegen eines „hohen sechsstelligen Betrags“? Bisher haben doch, was das Fußballstadion anbelangt, sieben- und achtstellige Beträge in unbekannter Höhe nicht die geringste Rolle gespielt. Unter anderem der so lautstark mosernde SPD-Fraktionschef und der so rasch reagierende Oberbürgermeister haben schließlich im Stadtrat unter breiter Zustimmung fast aller Fraktionen ein neues Stadion beschlossen, ohne vorher auch nur eine Kostenschätzung einzuholen.

Bei den paar Millionen hin oder her

Irgendwas zwischen 20 und 40 Millionen Euro sollen da fällig werden. 20 Millionen hin oder her – was soll’s! Und jetzt regt man sich über einen „hohen sechsstelligen Betrag“ auf? Ja warum denn nur? Den kann man doch irgendwie zwischen 20 und 40 Millionen unterbringen. Das ist bislang die genauste Angabe, die man in Zusammenhang mit SSV Jahn, Fußballstadion und Geld überhaupt gehört hat: maximal 999.999 Euro.

Jetzt brav die Händchen heben!

Und weil diese Kosten sowieso nur fällig werden, wenn der SSV Jahn aufsteigt und damit einige Effekte des Neubaus schon vorweg genommen und Milch und Honig in Form von Fernsehgeldern, Touristen, Renommee, Sponsoren etc., etc. durch die Straßen und Gassen Regensburgs (und der Region) fließen werden, sollten SPD, CSU und der Rest des Stadtrats (abgesehen von den notorischen Neinsagern von ödp und Linken) jetzt noch einmal einfach brav das Händchen heben und per Beschluss einen „hohen sechsstelligen Betrag in unbekannter Höhe“ garantieren. Das ist nur ein logischer Schritt bei der weiteren Förderung von Profifußball in Regensburg und es zeugt auf jeden Fall nicht von weniger Verantwortungsbewusstsein als der Beschluss zum Neubau nach dem Motto: Was kostet, ist uns grad Wurscht!

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Jahresrückblick IV/VI: „Regensburger Bündnis für Arbeit“ – mehr Lohn, mehr Urlaub, mehr Fairness!

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Geheimsache Naziaufmarsch: Regensburg ist Vorreiter!

50 Neonazis konnten am Wochenende weitgehend ungehindert durch Schwandorf ziehen, weil von Verwaltungsseite nichts nach außen gedrungen ist. In Schwandorf ist jetzt die Empörung über dieses Verhalten der Behörden groß. In Politik, Öffentlichkeit und Medien. Unerhört? Ach was, würde man in Regensburg sagen. Wäre so etwas in der „Oberpfalzmetropole“ passiert, würden die Verantwortlichen bei der Stadt es feiern. Als Erfolg gängiger Verwaltungspraxis.

Rassisten darf man Rassisten nennen

Ein dreister Einschüchterungsversuch der rechtspopulistischen Partei „Die Freiheit“ ist gescheitert. Wegen eines Artikels („Die Freiheit im Namen, Rassismus im Hirn“) ließ uns die Partei eine Abmahnung zukommen. Wir sollten eine Unterlassungserklärung unterzeichnen und die Kosten ihrer Berliner Rechtsanwälte (1.641,96 Euro) übernehmen. Ein entsprechend hoher Streitwert – 50.000 Euro – sollte diese Drohgebärde – noch unterstreichen. Am heutigen Montag zog „Die Freiheit“ zurück: „Unsere Mandantschaft hält weitere gerichtliche Schritte derzeit nicht für notwendig“, heißt es in dem knappen Schreiben.

Koalition kippt Quote für Sozialwohnungen

Günstigen Wohnraum schaffen! Am Donnerstag ist die große Regensburger Rathaus-Koalition mit einem Vorschlag an die Öffentlichkeit gegangen, den sie schon jetzt als großen Wurf auf dem Weg zu diesem Ziel feiert. Tatsächlich weicht sie damit einen Beschluss auf, der nicht einmal eineinhalb Jahre alt ist und der für mehr Sozialwohnungen sorgen sollte.

Ein großer Schritt für die Initiative – ein kleiner Schritt für Regensburg

Vor gut 30 Leuten wurde am Dienstagabend im W1 ein Ratgeber für die Gastronomie der Initiative „Keine Bedienung für Nazis“ vorgestellt. Die Initiative hatte sich nach einem rassistisch-motivierten Überfall auf einen Barkeeper des „Picasso“ gegründet. Nachdem erst Unterschriften gesammelt und anschließend Aufkleber gedruckt wurden, sollte mit dem Ratgeber „ein stückweit der Höhepunkt“ der Aktivitäten der […]

Mitleid für Gloria

„Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr!“ – Hätte Fürstin Gloria von Thurn und Taxis diese Binsenweisheit beherzigt, hätte sie bei ihrem Auftritt bei „Pelzig hält sich“ zumindest noch ein Fünkchen Restsympathie abgestaubt. So blieb ihr ob des schmerzhaft misslungen Versuchs, bürgerlich zu wirken, nur das Mitleid des Publikums – und nicht mal das war echt.

Applaus für das Millionen-Team!

„Der schmückt sich mit fremden Federn“, heißt es über den einen. „Der kann nicht anerkennen, dass auch andere sich eingesetzt haben“, hört man über den anderen. Doch zusammen sind sie ein unschlagbares Team: Der Landtagsabgeordnete Franz Rieger (CSU) und Stadtrat Norbert Hartl (SPD). Eine Millionen Euro erhält die Stadt Regensburg als Zuschuss vom Freistaat für […]

„NPD-Verbot ist vorbeugender Opferschutz“

„Für diese Morde müssen sich auch die verantworten, die sich seit Jahren gegen ein Verbot nationalistisch-faschistischer Organisationen und Gruppen versperren, die ein Verbot der NPD wegen V-Männern verhindern, die mit vorgeschobenen Gründen wie Meinungsfreiheit die nationalistische und diskriminierende Politik mit Polizeihilfe zu legalisieren versuchen, die gegen diejenigen, die eine faschistische Demonstrationen zu verhindern versuchen, Repressalien […]

Polizei sucht Handy – und findet Pullover

Es liest sich wie eine Szene aus dem Monty Python-Klassiker „Life of Brian“. Am Sonntag vermeldet die Polizeiinspektion Regensburg Süd in ihrem Pressebericht eine Schlägerei vor einer Diskothek im Stadtosten. Darin ist von einem einem „heißblütigen 19jährigen Südländer“ die Rede, der bei einer Prügelei zwei andere Männer verletzt haben soll. Das ist – zumal am […]

Eine Bank verschwindet…

Was hatte die Stadt es nicht gelobt: Das Metallbankerl, das man Ende August in der Ludwigstraße installiert hatte. Zur Verkehrsberuhigung sollte es beitragen. Älteren Mitbürgern als Sitzgelegenheit dienen und die Passanten vor dem Verkehr schützen. All das war Anfang September in einer Pressemitteilung der Stadt zu lesen – Reaktion auf die Beschwerde eines Passanten, der […]

„Besondere Sorgfalt“

Bahnbrechende Erkenntnisse. Solche zeitigt die Diskussion um die Bodenplatte vor dem ehemaligen KZ-Außenlager Colosseum in Stadtamhof. In einer Vorlage von Kulturreferent Klemens Unger, über die der Regensburger Kulturausschuss am Donnerstag (17 Uhr, Altes Rathaus) berät, wird festgestellt, dass in Regensburg „neuerlich eine Diskussion zum Umgang mit der Gedenkkultur bezüglich der Opfer des Nationalsozialismus entstanden“ sei. […]

 
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