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Advent – das ist die Zeit der Erwartung. Auf die Ankunft des Herrn, wie es gemeinhin heißt. Mancher Herr oder manche Dame im Stadtrat hätte sich sicher auch von seiner politischen Zukunft vieles erwartet. Die Stadt und nebenbei sich selbst voranzubringen zum Beispiel. Vielleicht hätte man sich aber auch vom einen oder anderem Stadtrat etwas, vor allem etwas mehr erwartet. Heute im Adventskalender: Petra Betz (CSU) und Dr. Jürgen Pätz (FDP).

Petra Betz – Stimmenkönigin ohne Krone

Hilfe für die Witwen und Waisen, die Alten und Kranken, die Kleinen und Schwachen – das, was heute Joachim Wolbergs ist, war bis 2008 Petra Betz: Sozialbürgermeisterin von Regensburg. Dieses Amt hatte sich die SPD in den Koalitionsverhandlungen ausdrücklich für ihren Hoffnungsträger ausgebeten. Bringt es doch zahlreiche Fotos von Kuschelterminen mit Kindern, Seniorinnen und Senioren oder beiden Gruppen in der Tagespresse mit sich. Ein positives Image eben, das dem politisch uninteressierten Bürger seine Wahlentscheidung möglicherweise erleichtern könnte. Nicht umsonst ist Petra Betz unangefochtene Stimmenkönigin im Stadtrat. Dieses Image wohlig-sozialer Wärme wurde im Wahlkampf 2008 denn auch effizient in die Waagschale geworfen – zum Beispiel auf Kosten einer an Demenz erkrankten Seniorin, die als Staffage für ein rührendes Guglhupf-Foto mit Sozialbürgermeisterin und Oberbürgermeister diente. Den gewünschten Erfolg brachten derlei Aktionen freilich nicht – vor allem nicht für Petra Betz. Die CSU verlor bekanntlich die absolute Mehrheit und musste sich zugunsten der SPD mit nur noch einem Bürgermeister-Posten bescheiden. Bei den parteiinternen Verhandlungen zog Petra Betz gegen Gerhard Weber den kürzeren. Er darf weiter den Sportbürgermeister geben, Betz wurde zur einfachen Stadträtin „degradiert“. Seitdem fällt sie mit Wortmeldungen kaum noch auf, doch dass Betz etwa weiß, dass Hartz IV-Empfänger „alle Handy und Premiere haben“, muss man zwangsläufig unter die (unterstellte) Kompetenz einer ehemaligen Sozialbürgermeisterin verbuchen, sondern eher als Versuch, die Hoheit zumindest unter den Stammtischen zu erringen. Der kurz darauf vom Oberbürgermeister ins Werk gesetzte (und letztlich gescheiterte) Versuch, Petra Betz für ihren Amtsverlust zu entschädigen und sie gegen alle Widerstände als Stadtbau-Geschäftsführerin durchzusetzen, brachte Regensburg Schlagzeilen wie „Ein Aroma von Filz“ und der damals noch recht jungen Rathaus-Koalition fast den Bruch ein. Darüber hinaus schwemmte es ein unschönes Gerücht über eine ganz und gar unpolitische Liaison der beiden Parteifreunde zum wiederholten Male nach oben. Dabei wurde mittlerweile mehrfach festgestellt, dass derlei nicht den Tatsachen entspricht. Sowohl Hans Schaidinger wie auch Petra Betz verklagten erfolgreich den mutmaßlichen Gerüchtekoch. Der wohl nicht beabsichtigte, aber absehbare Nebeneffekt: Erst dadurch wurde das Gerücht der breiten Öffentlichkeit bekannt.

Dr. Jürgen Pätz – der Insider

„Politbüro“: Es ist ein recht eingängiger Begriff, mit dem Dr. Jürgen Pätz die große Rathaus-Koalition und ihre Entscheidungsprozesse geißelt. Dass SPD und CSU vieles vorab im „Koalitionsausschuss“, in den Fraktionssitzungen oder internen Gesprächen mit der Verwaltung abhandeln, bevor es dann noch proforma dem Rest-Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt wird, schmeckt dem 71jährigen nicht. Er ist mit diesem Ärger beileibe nicht allein. Dass Diskussionen im Stadtrat meist recht fruchtlos bleiben, weil die Regierenden traditionell über einen Informationsvorsprung verfügen und ihre Entscheidung denn auch schon lange vor dem offiziellen, demokratisch notwendigem Procedere (alle Händchen in die Höh) gefallen ist, stößt vielen sauer auf. Genauer gesagt: der kompletten Opposition. Aber kaum einer trägt diese Kritik und diesen Ärger mit so viel Leidenschaft, Empörung, manchmal sogar Aggressivität vor wie Pätz. Allerdings ist gerade Pätz’ Verwunderung verwunderlich. Lange Jahre – damals noch unter absoluter CSU-Mehrheit – war Petz in die Entscheidungsabläufe der Regierenden recht gut eingebunden. Zuletzt elf Jahre lang als Finanzreferent, einer der wohl einflussreichsten Posten innerhalb der Stadtverwaltung: Dort – im Finanzreferat – wird das Geld verteilt. Unter absoluter CSU-Mehrheit, der man nicht nachsagen kann, offener oder gar diskussionsfreudiger mit Informationen umgegangen zu sein wie die derzeit regierende SPD-CSU-Koalition. Doch Pätz war ein Insider. Er stand quasi auf der anderen Seite. Weiß, wie der Hase läuft, wie ein Haushalt entsteht. Kann identifizieren, wie man sich manche Ausgabe schön redet. Entsprechend hatte sich mancher viel erhofft, als Pätz 2008 – nach seiner Pensionierung – für die FDP in den Stadtrat gewählt wurde. Würde dieser Insider ob seiner Fachkenntnis die Koalition in Angst und Schrecken versetzen? Würde er das Investitionsprogramm des Politbüros in der Luft zerreißen und die Sinnlosigkeit mancher Ausgaben aufdecken? Oder wenigstens ein paar bemerkenswerte oder kritikwürdige Details aus den Haushaltsplänen herausarbeiten? Solche oder ähnliche Überraschungen sind – Sie ahnen es vermutlich – ausgeblieben. Tatsächlich musste Pätz sich – nachdem er mit Dokumenten bewaffnet – eine anstehende Entscheidung des Stadtrats zum neuen Stadion als „Verstoß gegen die Haushaltsordnung“ bezeichnet hatte, von Bürgermeister Gerhard Weber sagen lassen: „Wir machen das genau so wie zu der Zeit, als Sie Kämmerer waren.“ Pätz nahm es hin und zog sich in den Schmollwinkel zurück. „Das Politbüro entscheidet eben.“
Advent, Advent

Stadtrats-Adventskalender, Folge 9

Das Adventskalenderwesen hat in den letzten Jahren einen echten Aufschwung erfahren. Nicht mehr nur Schokolade oder Bildchen verbergen sich hinter den 24 Türen; das ist für die heutige Zeit ja viel zu berechenbar. Tee, Sinnlosigkeiten wie Krawattennadeln oder Serviettenringe, Comicfiguren oder Schlüsselanhänger verbergen sich vor allem in zahlreichen selbstgemachten Adventskalendern und sollen die Beglückten in Verzückung versetzen. Verzückung versprechen wir beim Stadtrats-Adventskalender von Regensburg Digital nicht; auch die Überraschung hält sich angesichts eines übersichtlichen Pools an 51 möglichen Personen in Grenzen. Doch der genaue Zeitpunkt des Auftretens bleibt Redaktionsgeheimnis. Heute im Portfolio: Josef Zimmermann, CSU, und Margot Neuner, SPD.

Advent, Advent

Stadtrats-Adventskalender, Folge 7

Der Begriff “Advent” bezeichnet nicht nur die Vorweihnachtszeit. Auch ein US-amerikanischer Private-Equity-Fond trägt diesen Namen. Aktuell plant Advent die Übernahme des Kosmetik-Riesen Douglas. Unternehmen wie dieses gelten ja zumindest in kapitalismuskritischen Kreisen gerne als “Heuschrecken”. Als biblische Plage wird der Stadtrats-Adventskalender hoffentlich nicht wahrgenommen. Aber Kosmetik gibt’s auch nicht wirklich. Deshalb gibt es heute in der Rubrik “Stadträte ungeschminkt”: Thomas Burger und Eberhard Dünninger.

Advent, Advent...

Stadtrats-Adventskalender, Folge 6

Nicht über jede Süßigkeit im Adventskalender freut man sich gleichermaßen. Die eine mag ein schneller Haps sein, kaum der Rede wert und schnell verdaut. Die andere ist aus vielen Zutaten gemacht, geschmacklich fein oder zumindest ungewöhnlich, doch schwer im Magen liegend. Heute: Elisabeth Christoph (SPD) und Herbert Schlegl (CSU).

Advent, Advent...

Stadtrats-Adventskalender, Folge 5

4.100.000 Google-Treffer werden angezeigt, wenn man die Begriffe “Adventskalender Gewinnspiel” eingibt. Die meisten Teilnehmer gehen leer aus, dafür haben die Anbieter die Namen und andere persönliche Daten eingeheimst. Hier läuft es etwas anders: Die Namen der Teilnehmer sind schon vorher bekannt, und zu gewinnen gibt es nichts – außer der Ehre, hinter einem Türchen vom […]

Advent, Advent...

Stadtrats-Adventskalender, Folge 1

Beate Uhse hat einen, Autobild, die Bundesliga und Takko auch: einen Adventskalender. Da darf Regensburg Digital nicht fehlen! Bis Weihnachten öffnen wir jeden Tag ein Türchen und präsentieren bis zum großen Finale am 24. Dezember in heiter-ironischem, Ton, aber immer liebevoll und hoffentlich angemessen festlich zwei bis drei Stadtratsmitglieder. Die erste (etwas verspätete) Folge: Günther […]

Schikanen gegen Flüchtlingsprotest

Ungleich per Gesetz

Wenn es um Verwaltungsauflagen geht, müssen in Deutschland alle Menschen gleich behandelt werden. Das ist klar. Ein fester Grundsatz. Bei den Menschenrechten gilt das selbstverständlich nicht. Eine Reise von Regensburg nach Berlin.

Kämpferische Kanalarbeiten

Zitiert nicht, baggert!

Kampfesmut braucht es nicht nur als Soldat bei Wehrmacht und Bundeswehr, sondern auch bei der tagtäglichen Arbeit – zum Beispiel auf einer Baustelle in Regensburg. Da überschneiden sich auch die Durchalteparolen.

DSDS und SPD casten in Regensburg

Wer wird der Superkandidat?

Deutschland sucht den Superstar, die SPD den Super-Kandidaten. Beide Castings finden am 5. September in Regensburg bzw. ganz in der Nähe (Obertraubling) statt. Beide versprechen eine bundesweite Karriere, das eine auf der Showbühne, das andere auf dem politischen Parkett. Der Unterschied: Bei DSDS ziehen die Jury-Mitglieder von Ort zu Ort, um sich immer wieder neue mehr oder weniger viel versprechende Kandidaten anzuschauen, bei der SPD gehen die Kandidaten auf Tour, um sich einer immer neuen „Jury“ aus SPD-Mitgliedern vorzustellen.

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