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Regensburg muss gerettet werden von Menschen mit einer kleinen Idee, mit einem Blick für einen unmittelbaren Bedarf. Und von Vermietern, denen die Gier noch nicht das letzte bisschen Hirn ausgebrannt hat. Ein Plädoyer.

Andreas Kölbl hat in der SChwarzen-Bären-Straße vor kurzem einen Mini-Baumarkt eröffnet. Foto: Stein

Ja gut, der Ich-hab-ja-noch-Horten-gesagt-Kaufhof bleibt jetzt wohl erst einmal bestehen. Aber das Ganze wirkt doch schön langsam wie die Einzelhandelsversion des HSV, dessen lange zelebrierte Unabsteigbarkeit irgendwann von der Realität ins Reich der Mythen und Legenden verbannt wurde. Meines Erachtens ist die Frage beim Kaufhof ja nur noch, was man da jetzt schon gekauft hat und womit man noch bis zum nächsten Räumungsverkauf wartet.

Im Übrigen scheint das ganze Zentrum Regensburgs unter dem Motto „Räumungsverkauf“ zu stehen; ein Leerstand neben dem anderen, eine Sahara des Handels breitet sich aus. Altstadt wie Altglas und Alteisen. Außer Kaffeetrinken wird man bald nicht mehr viel können hier. Gefährdeter als der Regensburger Einzelhandel ist nicht einmal der westliche Flachlandgorilla, aber zumindest bei den Immobilienbesitzern ist diese Information noch nicht so recht angekommen: Deren preisliche Wunschvorstellungen erinnern nach wie vor ein bisschen an den RTL2-Messie, der vom Trödeltrupp seine Happy-Hippo-Sammlung mit Gold aufgewogen haben möchte.

Ein etwas längerer Kinobesuch

So war’s beim Hard:Line Filmfestival

Vier Tage, 16 Kurz- und 13 Langfilme, eine Party, ein Konzert und jede Menge Rasierklingen – zur zehnten Auflage haben wir uns das Festival des extremen Kinos mal komplett gegeben. Ein Bericht ohne Anspruch auf Vollständigkeit und Objektivität.

Offener Brief

Schlossfestspiele bei Thurn und Taxis: Boykottaufruf von über 100 Kulturschaffenden

Über 100 Regensburger Kunst- und Kulturschaffende rufen angesichts der „rechtskonservativen Radikalisierung“ von Schirmherrin Gloria von Thurn und Taxis zum Boykott der Regensburger Schlossfestspiele auf. „Lassen Sie es nicht zu, dass Kunst und Musik für die politische Propaganda der Schirmherrin missbraucht werden.“

Die Tolerantel

Es führt ein Weg zu irgendwem

Toleranz ist eine löbliche Eigenschaft, die den meisten Menschen aber erst mühsam eingeprügelt werden muss. Wie schön ist es da, dass sich das Wachstum Regensburgs an Namensgebungen festmachen lässt, die nach dem Prinzip des geringsten Konfliktpotentials zu verlaufen scheinen. Reibungslos eben.

Josef Mös: „Es ist an der Zeit, … der Siedlung den Namen ihres Gründers zurückzugeben, den Namen eines aufrechten, zutiefst menschlich denkenden Mannes, Dr. Otto Schottenheim!“ Foto: Archiv/Staudinger
Erinnerungs- und Gedenkpolitik in Regensburg

Die Sehnsucht nach Entlastung

Berichte über ein Geheimzimmer, in dem angeblich Juden versteckt worden sein sollen, eine nichtssagende und intransparente Pressemitteilung der Stadt Regensburg, in der von einer „umstrittenen Rolle“ des NS-Karrieristen Walter Boll die Rede ist, eine städtisch geförderte Ausstellung, in der ein Fan von Otto Schottenheim den Nazi-OB abfeiern durfte. Es sind nur ein paar Beispiele für erhebliche Defizite in der Erinnerungs- und Gedenkkultur von Regensburg. Wir veröffentlichen dazu einen Einwurf der Journalistin und Autorin Waltraud Bierwirth („Die Firma ist entjudet“, „Der Fall Elly Maldaque“, „Das Novemberpogrom und der lange Weg zu einer neuen Synagoge“).

Die Tolerantel

Nix ist passiert!

Toleranz ist eine löbliche Eigenschaft, die den meisten Menschen aber erst mühsam eingeprügelt werden muss. Sind Sie sich eigentlich klar darüber, wie froh Sie sein dürfen, in Regensburg zu wohnen, wo das Morgen stets wieder zu einem Heute ohne Gestern wird?

 
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