Misanthropical Island
„Die Maxime, Menschen zu fliehen, weil man kein Wohlgefallen an ihnen finden kann oder sie als Feinde fürchtet, ob man zwar allen wohl will.“ So beschrieb Immanuel Kant die Grundzüge der ästhetischen Misanthropie und grenzte sie eindeutig vom Menschenhass ab.
Denn „dieser bestehet in der Anfeindung der Menschen“ und sowas will sich ein rechtschaffener Menschenabstinenzler ja wohl wirklich nicht nachsagen lassen. Ich bin schließlich äh Ästhet und kein Arsch. Dem negativen Quakquak von Nietzsche und Schopenhauer schenke ich deshalb an dieser Stelle keinerlei Beachtung, sie stellen einen rechtschaffenen Misanthropen als „ohnmächtig-wütenden Zu-kurz-Gekommenen“ dar und den Schuh möchte ich mir echt nicht anziehen. Man wird ja wohl noch einen moderaten Unmut anderen Leuten gegenüber pflegen dürfen, ohne sich gleich degradierenden Schimpftiraden ausgeliefert zu sehen.