„Normal. Eine Besichtigung des Wahns“ lautet der Titel eines Abends „gegen Irrationalismus und instrumentelle Vernunft“, zu dem Thomas Ebermann, Thorsten Mense und Flo Thamer am kommenden Samstag in den Paradiesgarten nach Regensburg kommen. Wir haben uns vorab mit dem Autor und Dramaturgen Thomas Ebermann unterhalten.
Thomas Ebermann, Jahrgang 1951, ist gebürtige Hamburger. In seinem früheren Leben Ende der 80-er war er Fraktionssprecher der Grünen im Bundestag. 1990 trat er aus der Partei aus.
Hallo, Herr Ebermann. Im Programm für den Abend (hier abrufbar) fallen immer wieder die Worte Wahn, Vernunft und Normalität. Überschneiden sich die drei? Ist das alles dasselbe oder wie muss man sich das vorstellen?
Nein. Wir werden uns in der ersten Halbzeit des Abends mit dem Verhältnis von Wahn und anderem Irrationalismus befassen. Also dem ganz offensichtlichen Wahn, der uns umzingelt als Verschwörungstheorie oder ähnlicher Irrsinn, und dem Irrationalismus, der von der Gesellschaft, in der ich lebe, akzeptiert wird. Also Esoterik und religiöse Spielarten und Dalai Lama und Horoskop und, und, und. Wir befassen uns aber auch mit dem vermeintlichen Gegensatz des Wahns – also mit der Vernunft.
Wir wollen nachweisen, dass die Vernunft, oder wie Max Horkheimer es nannte, die instrumentelle Vernunft, auch sehr viel Irrationales und Falsches enthält. Und dass der Gegensatz, hier der Wahn, dort die Vernunft, nicht so einfach aufrechtzuerhalten ist. Das werden wir sowohl satirisch machen, also dass auch gelacht werden darf, als auch analytisch, das heißt, einen Teil des Publikums, kurz fordernd oder überfordernd.