20 Jun2012
Junge Nachwuchskünstler zeigen ihr Können – 31. Regensburger Tage der Schülertheater
Zum Mekka des Schülertheaters wird – wie in den vergangenen 30 Sommern – die Freilichtbühne im Innenhof des Thon-Dittmer-Palais bei den 31. Regensburger Tagen der Schülertheater. Vom 24. Juni bis zum 23. Juli 2012 stellen 14 Schülertheatergruppen ihr Talent unter Beweis. Eine weitere Gruppe agiert an einem anderen Spielort.
Auch in diesem Jahr kann man die Regensburger Tage der Schülertheater bei freiem Eintritt erleben. Dies ermöglicht eine treue Sponsorenfamilie und vor allem die großzügige Unterstützung durch „ACT!“- den „Freundes- und Förderverein für das Regensburger Schülertheater“ e. V..
Heuer besonders viele Angebote für Kinder
Ob Paul Maars kleine Paula oder die noch viel berühmtere Alice im Wunderland – beide Mädchen begeben sich auf Traumreise. Die eine – Alice – trifft immer wieder auf merkwürdige, manchmal auch groteske Figuren und Charaktere. Die andere – Paula – lernt bei ihrer Reise, wie gut es ist, sich nicht vereinnahmen oder verbiegen zu lassen. Alice kommt gleich zweimal in den wunderschönen Renaissance-Innenhof des Thon-Dittmer-Palais. Die Umsetzung der vielfältigen Phantastereien darf mit Spannung erwartet werden.
In der Eigenproduktion „Märchenwald oder Wienerwurst“ droht einem finanziell ruinierten Theater die Umwandlung in eine schnöde Wurstfabrik. Doch Regisseurin und Ensemble kämpfen und bekommen dabei Unterstützung aus den schäbigsten und gefährlichsten Vierteln der Stadt.
Erstmalig auf einen kompletten Abend als Schattentheater kann sich das Publikum am Freitag, 20. Juli 2012, freuen. Beginn ist ausnahmsweise erst um 21.30 Uhr – damit es schön dunkel ist. Die kleinen Akteurinnen und Akteure zeigen das bosnische Märchen „Der Sternenknabe“. Bei ihren bunten Szenenbildern unterstützt sie der Chor „Collegium Musicum“. Am nächsten Tag ist schulfrei und alle können ausschlafen.
Ein ernstes Thema – phantasievoll und mit ironischen Untertönen aufbereitet – wird in „Dreh dich nicht um“ ausgeleuchtet: Aus der Perspektive eines Mädchens, dessen Mutter gestorben ist, wird erzählt, was passiert, wenn Papa sich in eine neue Frau verliebt. Ein Klassiker des ursprünglich getanzten Kindertheaters, nämlich E.T.A. Hoffmanns „Der Nussknacker“, kommt unter dem Titel „Knack‘ die Nuss!“ mit Mitteln des Sprech- und Bewegungstheaters auf die Bühne.
Mal komisch, mal tragisch – aber immer gesellschaftskritisch
Viel Mut bewies im 16. Jahrhundert Fernando de Rojas mit „La Celestina“. In der Hochblüte der katholischen Inquisition schrieb er eine bitterböse Komödie gegen die Inquisition, die tragisch endet – Romeo und Julia lassen grüßen.
Ebenfalls als Komödie bezeichnet Friedrich Dürrenmatt „Die Physiker“ – einen echten Schülertheaterklassiker – der nach dem Ende des Kalten Krieges den Charme des leicht Angestaubten hatte. Doch seit Fukushima ist das Stück fast noch brisanter als vor fünfzig Jahren.
Auch ein „Männerabend“ ist bei den diesjährigen Regensburger Tagen der Schülertheater geboten. Neben Gastauftritten von Faust, Karl Moor oder Riff Raff gibt es ein Wiedersehen mit der Familie Hoppenstedt. Und das Publikum lernt erfreut: Männer interessieren sich nicht nur für Fußball, sondern auch noch für Wein, Weib und Gesang.
Gar nicht lustig ist es für jemanden, der außerhalb der dörflich-niederbayerisch geprägten Gesellschaft der Nachkriegszeit steht: Gleich mehrere junge Menschen müssen leidvoll erfahren wie es ist, wenn es zu „Jagdszenen aus Niederbayern“ kommt.
„Happy hour“ – alle müssen gut drauf sein – und das 24 Stunden am Tag. Und was ist mit denen, die sich weigern, dauernd nur glücklich zu sein? Sind die therapierbar?
Kriminell gut
Sherlock Holmes, Hercule Poirot und natürlich die unverwüstliche Miss Marple müssen mit offenem Mund feststellen: „Oha, eine Leiche“. Ob hier die versammelte Kombinationskompetenz ausreicht, um den kniffligen Fall zu lösen?
Kriminell gut ist ohne Zweifel das Tanztheater am Goethe-Gymnasium, wenn auch heuer nicht im Innenhof des Thon-Dittmer-Palais, sondern in der heimischen Aula. Jung und Alt – also mehrere Generationen – fegen zu den Klängen von Schostakowitschs Erster Symphonie über die Bühne – mal wild und ausgelassen, mal ruhig und sinnlich. Wer sich am Freitag, 13. Juli nach draußen wagt, wird ganz schnell feststellen, dass auch ein Freitag der 13. zum absoluten Glückstag werden kann.
Speis‘ und Trank – und das für einen guten Zweck
Wie schon in den vergangenen Jahren verkauft das Team des „Donaustrudl“ bei den Regensburger Tagen der Schülertheater wieder Getränke. Mit dem Erlös werden wichtige soziale Projekte der beliebten Straßenzeitung finanziert. Der Speisenverkauf trägt zur Kostendeckung der eintrittsfreien Veranstaltungsreihe bei.
Programm und Informationen
Die Schülertheatertage, veranstaltet vom Kulturamt, finden vorwiegend um 20.30 Uhr im Renaissance-Innenhof des Thon-Dittmer-Palais statt. Abweichende Spielorte entnehmen Sie bitte den Programmflyern.
Das Programm der Schülertheatertage sind in der Tourist Information im Alten Rathaus erhältlich und im Internet unter www.regensburg.de / Veranstaltungen des Kulturreferates zu finden.