Jetzt 55 Stolpersteine in Regensburg
gegen das Vergessen
Zum vierten Male wurden am Samstag, 20. Juni, in Regensburg Stolpersteine in Erinnerung an die NS-Opfer der Stadt im Rahmen der „sozialen Skulptur Stolpersteine“ von Gunther Demnig verlegt. 55 Stolpersteine erinnern nunmehr an von den Nazis deportierte und ermordete Juden, Sinti und Roma und politisch Verfolgten an deren letzten Wohn- oder Arbeitsorten in der Stadt.
Doch leider hört nicht nur im städtischen Museum die Stadtgeschichte offensichtlich mit dem Mittelalter auf. Auch die Mittelbayerische Zeitung feiert zwar ein kommerzielles Mittelalter-Event, dem aktuellen Gedächtnis von NS-Opfern widmete sie keine Zeile der Berichterstattung – trotz mehrfacher Einladung und Vorinformation durch die Veranstalter, die hiesige Gruppe Stolpersteine-Regensburg beim Regensburger EBW.
Im Mittelpunkt der diesjährigen Verlegung standen die Opfer des politischen Widerstandes der 49 Personen der Regensburger Neupfarrplatz-Gruppe, die von den Nazis eingekerkert und ermordet worden waren. Die Stolpersteine für Josef Haas, Johann Kellner, Johann Schindler, Max Massinger und Franz Herzog gelten diesem Personenkreis.
Ida, Moses und Hermann Frank, Gisela Loewy, Karin und Isidor Heller, Ida, Paul und Josef Lilienfeld, Alma und Erich Herrscher waren jüdische Opfer der Nationalsozialisten, derer am Samstag gedacht wurden.
Weitere Informationen über die Aktion Stolpersteine, die bisherigen Aktivitäten in Regensburg und zur Dokumentation über Lebensspuren der Ermordeten finden sich auf der Homepage: www.stolpersteine-regensburg.de.
Milan Fahrnholz
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Sorry, mir erschließt sich die Symbolik dieser “Stolpersteine” einfach nicht. Ich hab irgendwie ein verdammt ungutes Gefühl auf den Namen ermordeter “herumzutrampeln” ich weiß nicht wo da der Respekt sein soll. Ich weich denen immer aus so gut es geht.
In der unmittelbaren Nachkriegszeit gab es offenbar ein Sprichwort wenn jemand gespolpert ist “da musst du nochmal drüber gehn, da liegt a jid begraben”. Irgenwie werd ich das Gefühl nicht los, dass hat etwas damit zu tun.
Ne, ehrlich. Bin mir echt nicht sicher was ich davon halten soll.
Karl-Heinz Klaiber
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Wie konnte dies geschehen? So fragten mich junge Menschen, weil sie mir ansahen. dass ich altersmäßig Zeitzeuge sein müsste, während Gunter Demnig in unserer Stadt am Main die Messingtafeln, auf denen die Namen und Schicksale der Opfer des nationalsozialistischen “Dritten Reichs” eingraviiert sind, in die Gehsteige vor ihren damaligen Wohnungen verlegte. Auf ihre Frage konnte ich nur antworten, daß dieser Massenmord mangels jeglichen Unrechtsbewusstsein und humanen Orientierung, bei uns, einer damals mehrheitlich nationalistisch, deutschvölkisch-militaristisch, und antisemitisch gesinnten Generation geschehen konnte. Positiv vermerkten sie, dass mit diesen „Stolpersteinen“ die Opfer – Juden, Homosexuelle, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas und politisch Verfolgte – aus der Anonymität der zahlreichen Denkmale und Gedenktafeln namentlich hervor treten.
Ich sagte den Leuten aber auch, dass dank vieler privater Initiativen man sich auch an den militärischen Widerstands, einer bisher verschwiegenen und diskrimnierten Opfergruppe -die Fahnenflüchtigen, Wehrkraftzersetzer und Kriegsdienstverweigerer – erinnert, die sich dem Mordapparat Hitlers widersetzt haben, der Verbrecherfahne entflohen und deswegen ermordet wurden. Schon in vielen Städten hat Gunter Demnig Stolpersteine zur Erinnerung an diese mutigen Männer verlegt.
Karl-Heinz Klaiber (Jahrgang 1923)
97084 Würzburg
Bernd Henneberg
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Tja Meister Fahrnholz, man soll nicht drauf “herumtrampeln”, sondern man soll stolpern und sich erinnern und man soll Respekt vor den Toten haben und sich an die Mörder erinnern, deren Enkel heute mit demselben “Faschismen” wieder die Leute zu verdummen suchen. Alles rund um den Faschismus ist und bleibt keine Meinung, sonder ist ein Verbrechen. Und alle die damit umgehen und damit glauben etwas ereichen zu können sind Verbrecher.
Iris soumer
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http://www.youtube.com/watch?v=pDsqWuudqYE&feature=related
da helfen auch Stolpersteine nichts mehr