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„Walhalla of Whisky“

In Regensburg eröffnet ein Tempel für Whisky-Verrückte

„Das größte Whisky-Museum der Welt“ eröffnet am kommenden Samstag in der alten Fasshalle des Spitalkellers in Regensburg Steinweg.

„Einer muss halt narrisch vortrommeln und die anderen rudern hinterdrein.“ Galeeren-Humor von Pit Krause. Foto: Paul Przybilla

Von Paul Przybilla

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Über 200 Menschen aus ganz Deutschland haben mitgeholfen und sechseinhalb Jahre hat es gedauert: Doch nun eröffnet am kommenden Samstag in der alten Fasshalle des Spitalkellers in Regensburg Steinweg die „Walhalla of Whisky“. Laut Macher Peter „Pit“ Krause ist es mit über 13.500 Flaschen das größte Whisky-Museum der Welt. Alleine zwölf Wochen hat es gedauert, um alle Flaschen aus seiner Sammlung richtig strukturiert nach Land, Region und Destille zu ordnen. Wobei Krause lieber von „Vorrat“ spricht als von Sammlung. „Whisky soll ja getrunken werden.“

Krause, im Hauptberuf Gymnasiallehrer, verheiratet, zwei Töchter, gilt weltweit als anerkannter Experte der traditionsreichen Spirituose. Er bloggt über Whisky, ist regelmäßig als Juror tätig, berät Brennereien und Produzenten. Da passt es, dass er Mitglied beim Kollektiv Malt Maniacs ist. Denn man darf ihn durchaus als (positiv) Verrückten in Sachen Whisky bezeichnen.

„Wir haben schon Whisky verkostet, bevor es cool war.“

Dass Regensburg nun Standort des Museums werde, sei nur folgerichtig, ist Krause überzeugt. Schließlich sei es eine wichtige Whisky-Stadt. Hier hätten er und auch andere schon mit Whisky-Tastings begonnen, „bevor es cool war“. Die Leute seien deshalb zum Teil von weit her nach Regensburg „gepilgert“ und dieser Ruf habe sich erhalten. Mittlerweile sei man bei verschiedensten Messen in Sachen Whisky „gesetzt“.

Von 1997 datieren die Anfänge der Slowdrink-Gemeinschaft, die Pit Krause zusammen mit 16 Gleichgesinnten ins Leben rief. Einfach, um sich über Whisky auszutauschen und diesen gemeinsam zu trinken. Heute hat der Zusammenschluss über 7.000 Mitglieder, die meisten davon aus dem deutschsprachigen Raum, aber ein paar hundert müssten von weiter anreisen, um der Whisky-Walhalla ihre Aufwartung zu machen. Bis in die USA, nach China, Ägypten und Australien reichen die Verbindungen.

„Das bleibt eine Non-Profit-Sache.“

Etwa 500 Mitglieder haben sich als „Founder“ finanziell an dem Museum beteiligt. Ihre Namen findet man eingraviert auf einem alten Läuterbottich, der ebenfalls zum Inventar gehört. Denn dieses Museum soll ebenso wie die Tastings und die Slowdrink-Gemeinschaft eine Non-Profit-Sache bleiben. „Alle, die hier mitmachen, machen hauptberuflich irgendetwas“, sagt Krause. „Whisky, das ist unsere Leidenschaft.“

Deshalb könne man sich bei Tastings auch so richtig austoben. „Es muss ja niemand von uns davon leben.“ Und so sind es auch die Founder und weitere Spender, die für die dauerhafte Erhaltung des Spirituosen-Tempels an historischer Stätte sorgen sollen.

Die Idee für ein Museum hatte Krause bereits vor 15 Jahren. Irgendwie „aus der Not geboren“ gewesen sei der Gedanke. „Ich habe auch die leeren Flaschen immer schon aufgehoben. Irgendwann stand das Haus dann einfach voll.“ Dass ihm und seinen Mitstreitern nach jahrelanger Suche irgendwann der seit Ewigkeiten nur noch als Abstellraum genutzte Fasskeller von Spital für „eine vernünftige Miete“ angeboten wurde, sei „ein Sechser im Lotto“ gewesen.

Churchill bekam Whisky auf Rezept…

Man merkt den etwa 350 Quadratmetern an, dass hier viel Zeit und Liebe zum Detail drinsteckt. Edle Möbel zum Teil aus Mahagoni – Spenden aus privaten Beständen, Accessoires, deren Zweck sich nicht auf den ersten Blick erschließt (zum Beispiel eine Deko-Giraffe), alte Brennutensilien, ein Torfspaten, historische Gerätschaften und natürlich der Hauptakteur – tausende Whisky-Flaschen unterschiedlichsten Alters, unterschiedlichster Herkunft und ebensolchen Füllstands.

Zu jeder kann Krause eine Geschichte erzählen. Mal fachkundig, mal skurril und unterhaltsam. Fast schon ein wenig abgenudelt ist die Story vom Whisky, der bei der Hochzeit von Prinz Charles und Lady Di ausgeschenkt wurde. Da gibt es das ärztlich verordnete Rezept von Winston Churchill, der sich – zur Zeit der Prohibition – mindestens 250 Milliliter Whisky verordnen ließ, um gesund und leistungsfähig zu bleiben.

Reliquien in Sachen Whisky

Da gibt es Whisky aus Kenia, der über Elefanten-Dung gereift ist und solchen aus Tabasco- oder Heringsfässern („Fishsky“). Da erfährt man, dass es in Irish Pubs früher keine Sitzplätze gab – ein einfaches Regulativ, dass den Konsum von Whisky und Stout begrenzte. Da liegen, Reliquien in Kirchen gleich, alte Holz- oder Mauerstücke von legendären, aber mittlerweile nicht mehr existenten Brennereien in den Auslagen.

Es gibt den nachgebauten Ofen einer schottischen Brennerei und Kondome mit Whisky-Aroma. Die Deko-Giraffe steht übrigens stellvertretend für die mit 5,15 Metern höchsten Brennblasen in Schottland. „Wir sind alle Whisky-Liebhaber und haben das mit großer gemeinsamer Kraft gestemmt“, freut sich Krause anlässlich der nun anstehenden Eröffnung am 7. Oktober. „Einer muss halt narrisch vortrommeln und die anderen rudern hinterdrein.“ Hier geht es zur Homepage des Museums.

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Kommentare (3)

  • Native

    |

    „Es gibt nichts Besseres als was Gutes.“
    Wer zuerst kommt, „Malt“ zuerst.

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  • Harry

    |

    Da muss ich mal hin.
    Geld alleine macht nicht glücklich, man muss schon Whisky davon kaufen.

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Kommentare sind deaktiviert

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