19 Aug2008
Im Ferienausschuss: Ofen fürs Kalkwerk
Das Umweltamt hat keinerlei Bedenken. Insofern steht der Reaktivierung eines Kalkschachtofens nebst Abgaskamin auf dem Gelände der Walhalla Kalk GmbH & Co. KG nichts im Wege. Am kommenden Donnerstag (16 Uhr, Neues Rathaus) soll der Ferienausschuss des Stadtrats die Wiederinbetriebnahme des Ofens absegnen. Die Walhalla Kalk hat Ende Mai einen entsprechenden Antrag an die Stadtverwaltung gestellt.
Das Vorhaben des Unternehmens ist genehmigungspflichtig. Das Bundesimmissionsschutzgesetz sieht für einen solchen Fall eigentlich vor:
1. Das Vorhaben öffentlich bekannt zu machen
2. Die entsprechenden Unterlagen des Unternehmens sowie die Stellungnahme der Fachbehörden (z.B. Umweltamt) einen Monat lang öffentlich auszulegen
Dann können Einwendungen erhoben werden, auf die im Rahmen eines Erörterungstermins eingegangen wird.
Eigentlich.
Die Walhalla Kalk hat nämlich beantragt, dass von der öffentlichen Bekanntmachung und der Auslegung der Unterlagen abgesehen wird. Dem hat das Umweltamt der Stadt Regensburg nach Einsicht der Unterlagen zugestimmt, „da durch das beabsichtigte Vorhaben keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen zu befürchten sind“. Durch „Optimierung der Betriebsweise und den Einsatz modernster Gewebefiltertechnologie“ sei gewährleistet, dass die Grenzwerte in punkto Schadstoffaustoß eingehalten werden, so die Einschätzung der Verwaltung.
Den im Ferienausschuss vertretenen Stadträten empfiehlt die Verwaltung, der Inbetriebnahme des Ofens zuzustimmen. Als Entscheidungsgrundlage wird den Stadträten neben dieser Empfehlung ein Lageplan an die Hand gegeben.
180 Tonnen Branntkalk sollen täglich in dem Kalkschachtofen produziert werden; die Verwaltung rechnet mit maximal neun LKWs zusätzlich pro Tag, um die Produktion abzutransportieren.
Die Walhalla Kalk hat kürzlich gemeinsam mit der REWAG den Umweltpreis der Stadt Regensburg verliehen bekommen. Seit Februar 2008 betreibt die REWAG auf dem Gelände der Walhalla Kalk ein Blockheizkraftwerk. Die entstehende Abwärme wird genutzt, um den ungebrannten Kalk zu trocknen.