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IHK: Anklage gegen Ex-Akademieleiter

Die Staatsanwaltschaft Hof hat vergangene Woche ihre Ermittlungen abgeschlossen und Anklage gegen den ehemaligen Geschäftsführer und den ehemaligen Prokuristen der 2007 insolvent gegangenen IHK-Akademie Oberfranken GmbH erhoben. Beiden wird vorgeworfen, illegal Subvention für vermeintliche Pilotprojekte in Sachen Weiterbildung erlangt zu haben. Der Leitende Oberstaatsanwalt Gerhard Schmitt spricht von einem Schaden von insgesamt vier Millionen Euro. Besonders peinliches Beispiel: Für ein Projekt, in das insgesamt 600.000 Euro geflossen sein sollen, kam über eine aus Wikipedia zusammengebastelte Stoffsammlung nicht hinaus. Die beiden Beschuldigten bleiben bis auf weiteres in Untersuchungshaft. Ein Termin zur Hauptsacheverhandlung steht bislang nicht fest. Pikant ist die Sache auch für die IHK Regensburg. Der beschuldigte Prokurist Thomas S. war von 2005 bis 2006 bei der Akademie Oberfranken tätig. Wenig später (2006) wechselte er an die zur IHK-Akademie Ostbayern nach Regensburg, wo er bis vor kurzem in leitender Funktion tätig war, knapp zwei Jahre als deren Geschäftsführer. Anfang März wurde Thomas S. in Regensburg verhaftet. Derzeit ist S. von seinen Pflichten als Geschäftsführer entbunden. IHK-Präsident Peter Esser hat in der Vergangenheit beteuert, nichts von alledem gewusst zu haben, als Thomas S. 2006 nach Regensburg wechselte. Bemerkenswert ist aber doch, dass Thomas S. im Januar 2008 zum Geschäftsführer in Regensburg berufen wurde. Einen Monat zuvor war die IHK Akademie Oberfranken in Insolvenz gegangen. Die Mittelbayerische Zeitung, deren Herausgeber IHK-Präsident Peter Esser ist, widmet dem Thema nur äußerst geringe Aufmerksamkeit.

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Kommentare (14)

  • Waldi

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    Warum blieb Herr Esser „ahnungslos“und beförderte seinen Bayreuthimport auch noch? Wurde die Geschäftsführerstelle normal ausgeschrieben?

    Der Insolvenz ging sicher eine jahrelange Talfahrt voraus. Der verhaftete Ex-Prokurist hatte die Stelle in Bayreuth wohl auch viel länger als Herr Aigner berichtete, vgl.
    http://www.csu-mistelbach.de/kandidaten.php

    Wurden die Erfolgsstatistiken im IHK-Verbund geschönt?
    Sowas bleibt doch in IHK-Kreisen trotzdem nicht unbemerkt. Oder verfingen sich Nachfragen in Bayreuth in einem betrügerischen Netzwerk? Die „peinlichen Projekte“ hat der Prokurist ja wohl kaum selbst erarbeitet.

    Bietet keinen Anlass zum Verdacht, was der verhaftete Geschäftsführer in Regensburg änderte, Projekte, Trainer, Mitarbeiter, Gebäude und natürlich Ausgabensprünge?
    Ob interne Ermittlungen der IHK Regensburg gründlicher sind als die Korrekturversuche vor der Insolvenz in Bayreuth, werden wir kaum erfahren …

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  • Matthias.Beth@web.de

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    Die “Mittelmäßige” vergaß zu erwähnen, dass der betroffene bei der iHK Regensburg angestellt war als Geschäftsführer von H. Essers gnaden. Sollte hier ein aufstrebender CSU-Politiker versorgt bzw. gefördert werden? Fragen über Fragen und keine konkreten Antworten aus dem geflecht IHK, MZ und Stadtverwaltung!

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  • Aktenzeichen XY

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    Eine Netzrecherche zeigt:
    a) Gegen weitere Verdächtige wurde (wird?) wohl ermittelt
    b)… eine Verwechslung: Der jetzige Regensburger Akademie-GF arbeitete sehr lange in der Bayreuther IHK-Weiterbildung, der ANDERE Angeklagte hatte die Stelle nur kurz und wurde demnach eher in die „Talfahrt“ hineingezogen. Umgekehrt also zur Darstellung von regensburg-digital.
    c) 2 weitere Personen tauchen bei der Recherche auf. Der eine scheint in Bayreuth Hauptgeschäftsführer der IHK gewesen zu sein und musste wohl wegen seiner Aufsichtspflicht gehen, während der Präsident nach diesem Bauernopfer weiter präsidiert.
    Und eine Verwandte dieses Präsidenten scheint besonders eng mit einem Angeklagten zusammengearbeitet zu haben, war aber (wegen Prokura?) vielleicht nicht strafrechtlich für Betrug verantwortlich.
    Ein gleicher Name taucht seit einiger Zeit verstärkt in Seiten der IHK-Akademie Regenburg auf. Noch ein „Bayreuthimport“? Gar noch eine Beförderung NACH verdächtigen „Nachrichten“?
    Dann könnte eigentlich auch noch der Ex-Bayreuther Hauptgeschäftsführer in Regensburg zunächst Hauptgeschäftsführer der IHK werden und – sobald Schlechtes über ihn ruchbar wird – Präsident.

    Wenn schon, denn schon!

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  • Lang

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    @Waldi

    „Ob interne Ermittlungen der IHK Regensburg gründlicher sind als die Korrekturversuche vor der Insolvenz in Bayreuth, werden wir kaum erfahren …“
    Zumindest bitte nicht anlässlich weiterer Verhaftungen, diesmal in Regensburg !!

    @Matthias.Beth@web.de

    DAS müsste dann selbst die „Mittelmäßige“ als Aufmacher mit Bild bringen, um die (innere) Kündigung guter Redakteure zu vermeiden.

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  • Lora Kammer

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    Warum wird eigentlich nicht der volle Name von Thomas S. ausgeschrieben?
    Er ist ja immerhin Geschäftsführer einer öffentlich-rechtlichen Organisation und damit Person des öffentlichen Lebens. Wie ist also der volle Name?

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  • Waldi

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    Auch wer nicht vorbestraft ist, sondern in schlechtem Ruf steht (vielleicht gar abgemahnt ist), darf in keine Versuchungssituation geführt werden. Warum sollten die beiden Importe aus Bayreuth nicht in der IHK-Akademie Regensburg ihren persönlichen „Geschäftsstil“ mit Insolvenzfolge wiederholen, selbst wenn dem Beschuldigten keine kriminelle Schuld nachgewiesen wird? Ist die gemäß anderer Postings gewaltige Zusatzverantwortung (einmal Prokura, einmal Geschäftsführung) in Regensburg auch eine „Versuchungssituation“, für die hier statt Bischof GLM nun Präsident Esser Verantwortung trägt?

    Vgl. http://www.welt.de/wams_print/article1805222/Richter_erhebt_schwere_Vorwuerfe_gegen_Bistum_Regensburg.html
    Richter Iglhaut verwies in der Urteilsbegründung darauf, dass das Bistum Peter K. “in eine Versuchungssituation” geführt habe. Iglhaut verglich das mit einer Bank, die jemanden anstellen würde, der “wegen Untreue oder Unterschlagung vorbestraft ist”.

    Weder Kirchensteuer noch Kammerpflicht der IHKs passen zu Handschellen, vgl. http://www.radio-plassenburg.de/default.aspx?ID=7054&showNews=767964
    und https://www.frankenpost.de/storage/pic/intern/import/hupautomatik/laenderspiegel/ofrbay/826451_0_fpnd_gericht_4sp_070710.jpg

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  • verzeihgott

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    Regensburger Manager vor fränkischem Landgericht:
    „Mittwoch, 14. Juli 2010 15:51
    … Vor dem Hofer Schwurgericht ist am Vormittag die Verhandlung gegen die beiden Ex-Manager der IHK-Akademie fortgeführt worden. …Beide Angeklagte hatten schwere Vorwürfe in Richtung IHK-Spitze erhoben – Das Präsidium sei über alle Subventions-Tätigkeiten der Akademie informiert gewesen.
    Die komplette Nachricht mit allen Audio- und Videoinhalten sowie viele weitere aktuelle Beiträge finden Sie unter http://www.tvo.de/default.aspx?ID=1059&showNews=773474“

    Prokura nur pro forma, aber machtlos und ohne Durchblick?
    Für wie viele hauptamtliche Mitarbeiter hat die IHK im Durchschnitt einen GF? Ist teure „Kopflastigkeit“ die Ursache für pro-forma-Kompetenzen?
    Fehlen Managern basale Kenntnisse der Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung?
    Sind die Angeklagten mitschuldige Opfer in Schwager/Schwägerin-Zange?
    Da könnte Stoff liegen für einen Doku-Roman: Dann könnte sich ein Nach-Oben-Bunkeln in spätes Nach-Oben-Stechen verkehren und eine hehre Moralfrage ganz zweckmäßig werden: Sind unterstellte Manager ohne Rückgrat nachhaltig bequem?

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  • Aktenzeichen XY

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    @7. Juli 2010 um 10:03 Uhr
    GRAD WESSEN RUF FRISCH RUINIERT
    BEFÖRDERT ESSER UNGENIERT.

    Was Ministerin Merk mit einem LOStA nachmachte, machte Präsident Esser mit einem Prokuristen aus Bayreuth vor. Eine Steigerung des Peter-Prinzips.

    Allerdings: Zu Merk passt eigentlich nicht „Peter“.

    Hm.

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  • Aktenzeichen XY

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    Irre Manager: Geständnis des Betrugs, zu dem IHK-Präsident angebl. anstiftete – Regensburg fiebert der Rückkehr des Hechts entgegen, der den Hai anknabberte:

    „ … In ihren heutigen Plädoyers werden damit wohl beide Seiten übereinstimmend Bewährungsstrafen anregen.
    Dabei hätte der Prozess auch jenseits aller Juristerei noch sehr spannend werden können, da er durchaus politische Brisanz bereit hielt. Abgesehen von den heftigen Vorwürfen der Angeklagten gegen den früheren IHK-Hauptgeschäftsführer und den bis heute amtierenden IHK-Präsidenten, sie hätten die Straftaten zumindest gebilligt, wenn nicht sogar angestiftet, wurde gerade gestern ein grelles Licht auf die fast willkürlich erscheinende Vergabe staatlicher Fördermittel geworfen.“
    http://www.frankenpost.de/nachrichten/regional/ofrbay/art2389,1304756

    @ Lora Kammer: Am 9.3.2010 stand in einer Tageszeitung
    „Regensburg/Hof . Der Geschäftsführer der IHK-Akademie in Ostbayern, Thomas Skowronek, sitzt in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Hof wirft ihm hauptsächlich Subventionsbetrug … Skowronek ist von der IHK Regensburg derzeit von seinen Pflichten als Geschäftsführer entbunden …“
    http://www.mittelbayerische.de/index.cfm?pid=10021&pk=530971&p=1
    Bild von Skowronek im Gerichtssaal fand ich im Link 8. Juli 2010 um 19:28 Uhr

    Steigerung des Peter-Prinzips: Präsident Esser befördert nicht nur die Falschen, sondern zudem zur falschen Zeit:
    GRAD WESSEN RUF FRISCH RUINIERT
    BEFÖRDERT ESSER UNGENIERT.

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  • Waldi

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    „Steigerung“ des Peter-Prinzips
    -> P.Esser befördert zur falschen Zeit auf die falsche Stelle:

    GRAD WESSEN RUF FRISCH RUINIERT
    BEFÖRDERT ESSER UNGENIERT.

    Bevor noch mehr aufspringen:
    Anmelden als Human-Ressources-Trademark?

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  • Lang

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    Wieso berichtet Reg-Dig eigentlich nur von der Anklage? Laut Fernsehn und einigen Kommentaren hier ist doch einiges passiert. Ob über die schriftliche Urteilsbegründung berichtet wird?

    Weiß die IHK jetzt nicht nur, wer nach außen den Kopf hinzuhalten hatte, sondern endlich auch, was intern verbockt wurde? Es gibt doch wohl nicht nur einen Quartals- und Projektbericht mit Verlust vor der Insolvenz der Akademie? In öffentlichem Prozess wird ja oft mehr erkennbar als nur Strafbares, z.B. Kostenverschiebungen zu subventionierten Bereichen, Ergebniskosmetik statt Stärken UND Schwächen aufzeigende Ergebnisrechnung.

    @Waldi
    “Versuchungssituation” gibt es nicht nur für Pfarrer und nicht nur für Strafbares.
    Ist in Regensburg ein Gartenstück einem “Bock” aus Bayreuth zum Gärtnern anvertraut ? Hoffen wir, dass Regelungen gefunden wurden, die selbst im schlimmsten Fall hier Ähnliches verhindern.

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  • verzeihgott

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    @Lang Die Verbindung „Was intern verbockt wurde“ mit „Bock als Gärtner“ ist hübsch formuliert. Nur scheinbar neu sind die Aspekte „Kostenverschiebungen zu subventionierten Bereichen, Ergebniskosmetik statt Stärken UND Schwächen aufzeigende Ergebnisrechnung“. Andere Medien berichteten längst, dass ein inzwischen Verurteilter im öffentlichen Prozess beides zugab. Ihre Meinung, Lang, so etwas könne nicht strafbar sein, teile ich nicht. Über Strafbarkeit hinaus verzerrte es jedenfalls Grundlagen für die strategische Ausrichtung des Unternehmens und trug zur Insolvenz bei.

    Genauere Ursachen und Wirkungen müsste eine schmerzliche Innenrevision tiefgründig aufklären über Außenverantwortung/Prokura hinausgehend. Erst wenn das erfolgt ist und Ergebnisse zwischen kooperierenden Akademieleitern diskutiert werden, gilt hier das Sprichwort „Aus Schaden wird man klug“: Der Schaden böte eine ganz selten praxisnahe Gelegenheit für die Akademieleiter beim eigenen lebenslangen Lernen. „Optmistisches“ Verniedlichen von Risiko und Aussitzen von Schaden, ist freilich für Manager wie Politiker bequemer.

    Weniger öffentlicher Anstöße (auch durch die ausstehende schriftliche Urteilsbegründung) bedarf es, wo eine Fehlerkultur glaubwürdig vermittelt ist.

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