Hotel Jakob: Gericht verhängt Baustopp
Die umstrittenen Erweiterungsbauten im Hinterhof des Hotel Jakob liegen vorerst auf Eis. Der Bayerischen Verwaltungsgerichtshof hat einer Nachbarschaftsklage stattgegeben und verhängte einen Baustopp. Das berichtet der Bayerische Rundfunk am heutigen Freitag auf seiner Webseite.
Wie berichtet, liefen Denkmalschützer gegen das Vorhaben am Jakobstor Sturm. Investor Oswald Zitzelsberger hatte die ehemalige Jakobswache zum Hotel umgebaut und wollte nun zwei Erweiterungsbauten am Stahlzwingerweg errichten. Das Landesamt für Denkmalpflegen und die Experten des städtischen Denkmalamts – darunter dessen Chef Heinrich Wanderwitz – sprachen sich ausdrücklich gegen diese beiden geplanten Gebäude aus. Daraufhin setzte kurzerhand Kulturreferent Klemens Unger seine Unterschrift unter die denkmalrechtliche Erlaubnis.
Urplötzliche Änderung einer „unverbindlichen Auskunft“
Ein ungewöhnlicher Vorgang, zumal andere Bieter im Vorfeld des Verkaufs der ehemaligen Polizeiwache stets die Auskunft erhalten hatten, dass eine Bebauung des hinteren Bereichs nicht möglich sei. Nachdem Oswald Zitzelsberger das Gebäude samt dem dahinter liegenden Areal gekauft hatte, wurde diese „unverbindliche Auskunft“ urplötzlich geändert und eine Genehmigung erteilt.
Seit Monaten prüft nun bereits das Kultusministerium die denkmalrechtliche Dimension des Falls. Ursprünglich war eine Entscheidung innerhalb weniger Wochen in Aussicht gestellt worden.
VGH hebt Regensburger Urteil auf
Die Nachbarschaftsklage, die nun zum vorläufigen Baustopp geführt hat, hängt indes damit nicht zusammen. Hier geht es um nicht eingehaltene Abstandsflächen. Der Bayerische Gerichtshof hat mit seiner Entscheidung ein Urteil des Verwaltungsgerichts Regensburg zugunsten von Bauherr Zitzelsberger aufgehoben und verhängte nun den vorläufigen Baustopp.