Unterstützen Sie unabhängigen Journalismus für Regensburg!
Hallo. Schön, dass Sie hier lesen oder kommentieren. Fast noch mehr freuen würden wir uns, wenn Sie die Arbeit von regensburg-digital mit einem kleinen (gern auch größerem) Beitrag unterstützen. Wir finanzieren uns nämlich nur zu etwa einem Drittel über Werbeanzeigen. Und für die gibt es bei uns auch ausdrücklich keine zusätzliche Gegenleistung, etwa in Form von PR-Artikeln oder Native Advertising.
Mehr als zwei Drittel unseres Budgets stammt aus Spenden – regelmäßige Beiträge von etwa 300 Mitgliedern im Verein zur Förderung der Meinungs- und Informationsvielfalt e.V.
Anders ausgedrückt: Wir bauen auf Sie – mündige Leserinnen und Leser, die uns freiwillig unterstützen. Seien Sie dabei – mit einem einmaligen oder regelmäßigen Beitrag. Herzlichen Dank.
„Es ist eine Situation, die dramatische Züge annimmt“, sagt Hochschulpräsident Josef Eckstein. Dass es in dem Zelt, wo er heute zusammen mit Studierenden eine Pressekonferenz abhält ein wenig zieht, hörbar gegen die Wände regnet und man trotz Heizstrahlern schnell kalte Füße bekommt, unterstreicht diesen Satz. Es ist keine spektakuläre, aber durchaus anschauliche Aktion, mit der die Studenten an der Hochschule Regensburg auf ihre spezifische Situation aufmerksam machen wollen: Nach wie vor wartet man auf die seit langem in Aussicht gestellten, aber bislang nicht bewilligten Finanzmittel für den weiteren Ausbau der Hochschule. Deshalb wird heute demonstrativ in einem Hörzelt gelehrt.
60 Plätze, ein schmaler Gang – die Größenverhältnisse entsprechen in etwa den Bedingungen, mit denen die Studenten auch in gemauerten Räumen konfrontiert sind. „Nur die Luft hier ist etwas besser“, murmelt Professor Thomas Schaeffer. Es ist eng und wird immer enger – gerade ist im Zelt Schaeffers Maschinenbau-Seminar zu Ende gegangen: 1.400 Studierende gibt es derzeit in diesem Fachbereich; die aktuell vorhandenen Räume sind laut Schaeffer für 650 ausgelegt.
„Die Luft hier ist etwas besser.“ Maschinenbau-Seminar im Hörzelt. Foto: Feuerer/ HSR
Nichts ungewöhnliches: Dass Hochschulen eine Belegungsquote von 200 Prozent aushalten müssen, werde in den Ministerien derzeit als „üblich“ angesehen, so Eckstein. Doch im Zuge des doppelten Abiturjahrgangs und aufgrund der ausgesetzten Wehrpflicht sind nun dringend neue Gebäude notwendig und dazu braucht es Geld vom Freistaat.
Insgesamt 56 Millionen Euro stehen für die Hochschule Regensburg im Feuer. Mit dem Geld sollen ein neuer Laborbau und ein Gebäude für die Fakultät Mathematik und Informatik finanziert werden, die derzeit ins Sammelgebäude an der Universität ausgelagert ist. „Wir sind abgegrenzt vom Rest der Hochschule“, sagt die Studentin Antonia Arenz.
„Wir sind in Vorleistung gegangen“, ergänzt Eckstein. Die Hochschule habe ihre Zusagen aus der mit dem Freistaat geschlossenen Zielvereinbarung erfüllt, Kapazitäten ausgebaut und mehr Studierende aufgenommen. Doch nun stoße man schlicht an faktische Grenzen – in einigen Bereichen schlicht aus feuerschutzpolizeilichen Gründen.
„Irgendwann muss ich mir die Frage stellen, was ich noch verantworten kann.“ Man habe Verständnis für die schwierige Finanzsituation, aber: „Ich muss dafür gerade stehen, wenn Studierende aufnehme, für die die Bedingungen irgendwann unzumutbar werden.“
Nach wie vor hat sich die bayerische Staatsregierung nicht dazu geäußert, ob das Geld für den Ausbau nun fließen wird oder nicht. Dafür sind vergangene Woche die CSU-Landtagsabgeordneten aus der Region bei Eckstein vorbei gekommen, um mit ihm über „Entwicklungsperspektiven“ der Hochschule zu sprechen. Ein Gespräch, ein Foto mit Pressemitteilung und die Versicherung, dass ihnen die Hochschule am Herzen liege, kamen dabei heraus. Doch wird es mehr als warme Worte geben von Sylvia Stierstorfer, Philipp Graf Lerchenfeld und Franz Rieger, die bislang alle Sparbeschlüsse des Kabinetts mitgetragen haben?
Eckstein (Foto) bleibt diplomatisch. „Ich denke, die Botschaft ist angekommen.“ Und die lautet: „Die Region könnte nicht so erfolgreich sein, wenn sie die Hochschule nicht hätte.“ 56 Millionen Euro seien keine so hohe Summe, wenn man die Chancen für die Region betrachte. Und die liegen in Ecksteins Verständnis vor allem in der Ausbildung junger Leute zu Fachkräften. Er wolle keine Drohszenarien an die Wand malen, erwarte sich aber, dass sich die Vertreter der Region im Landtag auch entsprechend zu Wort melden, insbesondere Graf Lerchenfeld, der Mitglied des Haushaltsausschusses ist. „So lange es keine negative Entscheidung gibt, hoffen wir auf alle, die uns Unterstützung zusagen.“
Denselben Zweckoptimismus verbreitet auch Johannes Ries vom studentischen Sprecherrat. Weihnachten stehe vor der Tür, so Ries. „Habt Euch nicht so und macht den großen Sack auf, den ihr auch für die Landesbank geöffnet habt“, lautet seine Aufforderung an die Staatsregierung.
Einige Nachfragen später müssen Eckstein, Ries und die Pressevertreter das Hörzelt wieder verlassen. Draußen warten schon die Mathematik-Studenten, drittes Semester. „Gewöhnliche Differenzialgleichungen“ stehen auf dem Vorlesungsprogramm.
Ich schlage schon seit langen vor die FH ganz aufs Unigelände zu verlegen. Platz wäre da, es ist auch seit Jahren angedacht dorthin zu ziehen. Dann wäre die Prüfeninger Str. frei für neue Ideen. Braucht es aber eigentlich nicht! Denn dort wäre der ideale Standort für die FOS/BOS. Aber die Stadt steht offensichtlich schon bei einem Bauträger zu Diensten, der dort, lt. Stadtentwickllungsplanungen u. a. im denkmalgeschützten Teil ein Einkaufszentrum errichten will.
Bernd Henneberg
| #
Ich schlage schon seit langen vor die FH ganz aufs Unigelände zu verlegen. Platz wäre da, es ist auch seit Jahren angedacht dorthin zu ziehen. Dann wäre die Prüfeninger Str. frei für neue Ideen. Braucht es aber eigentlich nicht! Denn dort wäre der ideale Standort für die FOS/BOS. Aber die Stadt steht offensichtlich schon bei einem Bauträger zu Diensten, der dort, lt. Stadtentwickllungsplanungen u. a. im denkmalgeschützten Teil ein Einkaufszentrum errichten will.