Heiß, anstrengend und erfolgreich – die Friedensfahrradtour 2015 ist beendet
Pressemitteilung: Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, (DFG-VK)
Die bayerische DFG-VK zieht einer erfolgreiche Bilanz.
9 Tage waren sie unterwegs, auf Achse für Frieden, Abrüstung und ein ziviles Europa. 35 Pazifisten auf Rädern zogen von Amberg bis ins 700 km entfernte Büchel einen roten Faden der Gewaltfreiheit. Sie warben für eine allgemeinen und vollständigen Abrüstung incl. der Abschaffung der Bundeswehr und protestierten gegen Atomwaffen und Kampfdrohnen. Auch stellten sie ihre Ideen für ein zivile und gewaltfreie Konfliktbearbeitung, insbesondere beim Ukrainekonflikt dar. Weiter im Gepäck waren Ideen für die Konversion von Truppenübungsplätzen und militärischer Beschäftigung. In Koblenz trafen sie auf die zeitgleich laufenden Friedensfahrradtour aus NRW, mit der sie weiter bis zum Atombombenlager bei Büchel zogen.
In einer ersten Besprechung des Organisationsteams nach der Rückkehr ins Bayerische zog Thomas Rödl, Landessprecher der DFG-VK Bayern, ein insgesamt positives Resümee. “Obwohl dieses Jahr fast ein Drittel der Teilnehmer erstmalig dabei war und mehrere erfahrene Radler heuer passen mußten, hat sich die Gruppe schnell zusammen gefunden und konzentriert die verschiedenen Aktionen durchgeführt.” Die seit mehreren Jahren im Programm stehende Performance (statische, szenische Darstellung eines Antikriegsliedes) brauche immerhin 19 Mitwirkende. Auch die erstmalig stattfindende Luftballonaktion vor Einrichtungen des US-Militärs brauchte viele fleißige Hände von Friedensveteranen und Greenhorns.
Indem die Friedensfahrradtour mit antimilitaristischen Initiativen vor Ort zusammenarbeitet, trägt sie deren Themen auch an die folgenden Stationen mit. “Im Grunde sind wir wie Bänkelsänger der früheren Zeit. In Büchel angekommen, können wir erzählen, was in Amberg, Grafenwöhr, in Bad Windsheim und Würzburg friedensmäßig so angesagt ist.” so Johanna Pfeffer von der DFG-VK München. Sie ist seit einigen Jahren eine der Hauptorganisatorin und weiß um die wichtige Botschaft der pazifistischen Radler: ihr vor Ort seid nicht allein, noch sind wir viele. “Nur die Gruppe vor Ort weiß, was die Bevölkerung beschäftigt, welche Belastungen sie durch das Militär hat. Wir verbinden nur die Initiativen vor Ort.”
Nicht zu unterschätzen sei die innerverbandliche Bildung. Eine Woche zusammenleben und immer wieder über Frieden, Abrüstung, Konversion und Ukraine zu reden, das ist beste pazifistische Schule. Die Vielfalt der Friedensthematik mache es auch für Engagierte schwierig, in Diskussionen am Infostand alle Facetten parat zu haben. “Nach einer Woche Friedensfahrradtour fürchten die Radler auch keine Diskussion mit einem Bundeswehrgeneral mehr.”
Die Organisatoren dankten auch den Initiativen vor Ort für die organisatorischen und inhaltliche Unterstützung, die Kontakte zu Stadtverantwortlichen und Medien sowie der Gestaltung der einzelnen Kundgebungen. “So bunt wie die Friedensbewegung ist, so vielfältig waren auch die Themen: Konversion, Kampf gegen Drohnenüberflüge, Fluglärm, die Gestaltung des Hiroshima-Gedenkens, Fastenbrechen. Wem zu Friedensbewegung zur Latsch-Demos und Unterschriftenlisten einfällt, der hatte hier die beste Möglichkeit, sich über die aktuellen Aktionsformen der Friedensarbeit zu informieren.” schloß Rödl.
Besonderes Lob erging an die 10jährige Amelie. Es war zwar ihre 8. Teilnahme, aber erstmals fuhr sie aus eigener Kraft über die 100km-Marke. Ihr Ziel: “Nächstes Jahr die ganze Strecke fahren!” Ihr Vorbild ist ihre Freundin Chantal (14), die bereits zum dritten Mal die komplette Tour absolvierte.