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Wiederholungsgefahr ausgeräumt

„Handwerker-Engel“ aus U-Haft entlassen

Das Gericht hat für den stellvertretenden CSB-Vorsitzenden Thomas Mannstaedt Haftverschonung angeordnet. Der Unternehmer saß wegen Betrugsvorwürfen seit Mai in Untersuchungshaft.

Anklage wegen Betrugsvorwürfen: Thomas Mannstaedt. Foto: CSB

Nach gut drei Monaten in Untersuchungshaft befindet sich der stellvertretende CSB-Vorsitzende Thomas Mannstaedt wieder auf freiem Fuß. Das hat sein Strafverteidiger Michael Haizmann unserer Redaktion mitgeteilt. Der Haftbefehl wurde demnach zwar nicht aufgehoben, allerdings hat das Gericht Haftverschonung angeordnet.

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Wie berichtet, hat die Regensburger Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Geschäftsführer der Firma „Der Handwerker Engel“ (DHE GmbH) erhoben. Der Vorwurf: banden- und gewerbsmäßiger Betrug, teils erfolgreich, teils versucht, in über 200 Fällen. Bei der Vermittlung von Handwerkerleistungen über eine Hotline soll Mannstaedt bundesweit völlig überteuerte Preise verlangt und ungerechtfertigte Stornogebühren in Rechnung gestellt haben. Deshalb lautet die bislang noch nicht zugelassene Anklage zusätzlich auf Wucher.

Kritik von Verbraucherschützern gab es schon seit Jahren

Mannstaedt stand schon länger als „Abzocker“ in der Kritik von Verbraucherschützern und Handwerkern. Seit Jahren trat er mit verschiedenen Internetseiten zum Thema Rohrreinigung, Glasnotdienst, Schlüsseldienst, oder Schädlingsbekämpfung auf. Berichte über seine Unternehmungen erschienen unter anderem in der BILD, im Focus, im ARD-Magazin plusminus oder bei Kabel Eins. Die Ermittler gehen davon aus, dass in dem eigens eingerichteten Call-Center rund 2.000 Anrufer täglich eingegangen sein sollen und daraus bis zu 600 (teils wieder stornierte) Aufträge entstanden.

Laut Michael Haizmann ist die Anklage äußerst umfangreich und man stehe erst am Anfang einer Verteidigungsstrategie. „Wir haben erst einmal das Pferd von hinten aufgezäumt und uns mit den Haftgründen beschäftigt, um unseren Mandaten aus der U-Haft zu holen.“ Das ist nun erfolgreich geglückt. Insbesondere das Problem der Wiederholungsgefahr habe man dabei ausräumen können. Bis zu einer Zulassung der Anklage und einem möglichen Prozess aber wird es nach Einschätzung von Haizmann noch länger dauern.

Dass die Wiederholungsgefahr ausgeräumt wurde, mag unter anderem der Tatsache geschuldet sein, dass die DHE GmbH seit Anfang August unter Insolvenzverwaltung steht.

Jahrelang der zweite Mann hinter Regierungsmitglied Janele

Unter Rechtfertigungsdruck brachten Anklage und Verhaftung von Thomas Mannstaedt den Vorsitzenden der CSB („Christlich Soziale Bürger“) Christian Janele. Dieser hatte 2014 den Vorsitz der CSB übernommen. Bei der Wahl selbst erhielt Janele trotz aufwändigen Wahlkampfs lediglich 0,76 Prozent. Er schaffte es allerdings 2015 als Nachrücker für den verstorbenen Eberhard Dünninger in den Stadtrat, wo er zunächst vor allem mit Anträgen auffiel, die bei den übrigen Fraktionen eher für Belustigung sorgten.

Nach seinem knappen Wiedereinzug bei der Kommunalwahl 2020 und den gescheiterten Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, CSU und Grünen, befindet Janele sich nun dennoch überraschend in Regierungsverantwortung. Seine Stimme sichert der aktuellen Koalition aus SPD, CSU, Freien Wählern und FDP ihre hauchdünne Mehrheit.

Mannstaedt war während dieses Aufstiegs des CSB-Chefs all die Jahre als sein Stellvertreter der zweite Mann an Janeles Seite. Man kennt sich aus nachbarschaftlicher Nähe der beiden Büros im Gewerbepark, Zusammenarbeit im Siedlerverein und den Elternbeirat an der Grundschule.

Keine unmittelbaren Konsequenzen bei den CSB

Von der breit gestreuten und medial veröffentlichten Kritik am Geschäftsgebaren Mannstaedts will Janele während all dieser Zeit dennoch nichts mitbekommen haben. „Ich selbst habe ihn aber sogar ein paar Mal beauftragt – und bei diesen Abrechnung waren die Preise ganz normal und fair“, so Janele Ende Juli gegenüber regensburg-digital.

Für unmittelbare personelle Konsequenzen an der CSB-Spitze sah Janele zunächst keinen Anlass. Zwar sei Mannstaedt, sollten sich die Vorwürfe bestätigen, als Mitglied des Vorstands „selbstverständlich nicht mehr tragbar“. Allerdings stünden ohnehin Neuwahlen an und man werde sich dann neu orientieren. „es ist ja ohnehin davon auszugehen, dass Herr Mannstaedt bis zur Klärung der Umstände wohl auch gar nicht erst zur Wahl antreten wird.“

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Kommentare (2)

  • Oleg

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    “Insbesondere das Problem der Wiederholungsgefahr habe man dabei ausräumen können.”
    Wieso das? Sind denn alle Unternehmen bei denen er involviert war jetzt insolvent? Heute war er zumindest vor seinem “Block” im Gewerbepark.
    Aus anderen Quellen liest mach, dass mehrere Personen verhaftet worden sind, Weiß man da mehr?

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  • Hthik

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    “Allerdings stünden ohnehin Neuwahlen an und man werde sich dann neu orientieren. „es ist ja ohnehin davon auszugehen, dass Herr Mannstaedt bis zur Klärung der Umstände wohl auch gar nicht erst zur Wahl antreten wird.“”

    Das zeigt, dass die CSB echt Potential für die große Politik hat. Genauso haben die Republikaner gegen das zweite Impeachmentverfahren gegen Trump argumentiert. Wie fürchterlich die Ausschreitungen und wie involviert Trump dabei auch sein mag, sei er doch ohnehin bald nicht mehr im Amt. Also sei, das Verlangen, das ordentlich aufzuarbeiten doch ehe nur sinnlose Prinzipienreiterei und also vom Gegner politisch motiviert.

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