Hafen bewegt – über 20.000 Besucher wollen den bayernhafen Regensburg „live erleben“
Pressemitteilung des bayernhafen Regensburg
150 Jahre Donaulände Regensburg
Regensburg, 24. September 2015 – Fünf Jahre nach dem 100sten Geburtstag des Westhafens lud der bayernhafen Regensburg erneut zum Hafenfest: Diesmal war das 150ste Jubiläum der Donaulände zu feiern. Mit der Eröffnung der Regensburger Donauländebahn für den Güterverkehr am 1. Oktober 1865 konnten Waren direkt zwischen Schiff und Bahn umgeschlagen werden. Dem Motto „Hafen live erleben“ folgten am Sonntag, 20. September 2015, weit über 20.000 Besucher – Jung und Alt, große und kleine Gäste, Technikbegeisterte und besonders viele Familien.
Hafen ist Bewegung …
… und davon konnten die Besucher den ganzen Tag über gar nicht genug bekommen: So war das Ausflugsschiff „Kristallprinzessin“ bei ihren Hafenrundfahrten von der Donaulände über den Westhafen zum Osthafen genauso voll besetzt wie der Zug, der die gleiche Hin-und-zurück-Route nahm, nur auf der Schiene. Auch die Bewegung nach oben begeisterte die Gäste: der Aufstieg auf 75 Meter im Eventkorb per Schmidbauer-Autokran ebenso wie – für die Kinder DIE Attraktion schlechthin – das Fahren mit dem großen Hafenkran mit 5.000 Liter Wasser aus dem Hafenbecken baggern, hochziehen und dann wieder ins Hafenbecken fallen lassen. Und da machte es auch gar nichts, dass die Touren hier und da ein wenig Schlangestehen erforderten. „Anstehen macht mir nichts“, sagte ein Vater, der mit Sohn und Tochter unterwegs war: „Wann hat man sonst schon mal die Chance, soviel Spaß zu haben und dabei noch so viel Wissenswertes mitzunehmen?“
Wo schwere Güter bewegt werden, …
… müssen Mensch und Technik perfekt harmonieren. Und so stand die Kombination aus faszinierender Technik und Menschen, die diese souverän bedienen, im Mittelpunkt des Interesses: so zum Beispiel die Reachstacker der Container-Terminal Regensburg GmbH, die tonnenschwere Container so sicher packen, als wären es Strohballen, und die DLRG, die einen im Hafenbecken versenkten PKW barg, oder die Berufsfeuerwehr, die bei ihrer Höhenrettungsübung am Kran zeigte, worauf es bei Seil und Karabiner ankommt. Auch auf Eisbrecher, Schwimmbagger und Peilschiff des Wasser- und Schifffahrtsamtes war immer was los, genauso wie auf dem Polizeiboot oder dem Motorgüterschiff der Bavaria Schiffahrts- und Speditions-AG und bei der großen Technikschau, die großes Gerät vom Hydraulikbagger bis zum Schwerlastfahrzeug sowie die „Rollende Landstraße“ zeigte, bei der komplette Sattelzüge per Bahn transportiert werden.
Ausprobieren, selber machen, staunen …
Die Kinder gingen beim Hafenfest alles mit, im wahrsten Sinne des Wortes: Riesenspaß hatten sie bei den Water-Balls oder auf der „Radlader-Hüpfburg“. Und Stolz sprach aus den Augen, wenn die Kinder auf einer echten Diesellok der evb Mittelweserbahn ihren „Lokführerschein“ machten oder in der „Wasser- und Schifffahrtsschule“ des Wasser- und Schifffahrtsamtes Regensburg ihren ersten echten Schifferknoten knüpften.
Betriebe öffneten ihre Tore für die Besucher
Viele der im Hafen angesiedelten Firmen öffneten ihre Tore und boten den Besuchern spannende Blicke hinter die Kulissen. So gab es zum Beispiel bei der Regensburger Hafensilo GmbH gleich an der Donaulände und beim LSR Stadtlagerhaus am Westhafen Antworten auf die Frage, worauf es bei der Qualitätssicherung in Getreidesilos ankommt. Die Horst Pöppel Spedition informierte darüber, dass so unterschiedliche Güter wie Zucker, Baumaterialien und Ölprodukte je eigene Transportbedingungen erfordern.
Die Karl Mossandl GmbH & Co. zeigte – insbesondere schwindelfreien Besuchern – auf ihrer Zementverladeanlage, wie Oberpfälzer Baustellen an Zement kommen. Und bei der M. Preymesser GmbH & Co. KG lernten die Besucher, dass sich tonnenschwere Stahlrollen, die sogenannten Coils, per Joystick bewegen lassen.
Eins der spannendsten und vielfältigsten Berufsfelder überhaupt, …
… die Logistik, informierte die Besucher im Karriere-Zelt über Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen. Viele gerade junge Besucher informierten sich hier. Ob als Azubi, Trainee oder bereits mit Berufserfahrung – die Logistik, mit rund 2,9 Millionen Beschäftigten drittgrößte Branche in Deutschland, bietet viele Chancen. Allein im bayernhafen Regensburg sind rund 90 Unternehmen mit rund 2.000 Beschäftigten zuhause.
Enge Partnerschaft
Stadt Regensburg und bayernhafen Regensburg arbeiten intensiv zusammen und haben vielfältige Berührungspunkte. So war die Stadt Regensburg auf dem Festplatz auch mit einem Infozelt vertreten und präsentierte hier – teilweise gemeinsam mit dem Wasserwirtschaftsamt Regensburg – drei Stadtentwicklungs-Projekte zwischen Villapark und Westhafen: Marinaquartier (Umstrukturierung / Nachfolgenutzung des ehemaligen Schlachthofareals), Donaupromenade / Personenschifffahrtslände (zwischen Donaumarkt und Babostraße) und Hochwasserschutz Regensburg im Abschnitt Q (Westhafen/Ostenvorstadt). Über die Erweiterung des Container-Terminals auf bestehendem Hafengelände informierte bayernhafen.
Fürs Ohr, den Gaumen und die Stimmung
Ein Fest braucht Musik, gutes Essen und immer was gegen den Durst. Für alles drei war beim Hafenfest von 10 bis 20 Uhr gesorgt. Für die Stimmung auf der Bühne am Festplatz sorgte die Band „Luis Trinker’s Höhenrausch“ und das Jugendblasorchester St. Konrad. Rekordverdächtig war der Auftritt des Jugendblasorchesters, das einen Höhenausflug mit dem Schmidbauer- Autokran wagte und selbst in 75 Metern Höhe noch den richtigen Ton traf.
Bayernhafen bedankt sich
Viele Besucher machten beim Hafenrätsel mit. Die Gewinner wurden Sonntagabend auf der Bühne ermittelt. Als ersten Preis gab’s einen Gutschein für eine Übernachtung in einem 4- Sterne-Hotel an einem bayernhafen-Standort zur Wahl. Neben Regensburg gehören zur bayernhafen Gruppe noch Standorte in Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth und Passau. „Hafen bewegt – und das im wörtlichen wie im übertragenen Sinne“, sagte Dieter Haack, Niederlassungsleiter des bayernhafen Regensburg, „die Regensburger haben beim Hafenfest eindrucksvoll gezeigt, wie viel Spaß ihnen diese Bewegung macht. Das Hafenfest war ein toller Erfolg. Unsere Erwartungen wurden bei weitem übertroffen. Das Interesse der Besucher war riesengroß. Danke an alle, die uns dabei unterstützt haben.“
150 Jahre Donaulände
Der 1. Oktober 1865 ist die Geburtsstunde des Regensburger Hafens. Ab diesem Tag verband die Regensburger Donauländebahn Bahnhof und Donauufer. So konnte zum Beispiel Getreide,das per Schiff aus Ungarn kam, auf die Bahn umgeschlagen und mit ihr weitertransportiert werden – und umgekehrt per Güterzug aus Böhmen kommende Kohle aufs Schiff geladen und donauabwärts weiterverfrachtet werden. Dies ermöglichte in Regensburg die Verknüpfung der Verkehrsmittel – damals wie heute Grundvoraussetzung für den Betrieb eines Hafens und den effizienten Güterumschlag. Bis Anfang der 1990er Jahre herrschte an der gesamten Donaulände Schiffs- und Bahnbetrieb. Dann wurden die Anlagen westlich der königlichen Villa zurückgebaut, da mit dem Ende der Kopfhafenfunktion der Direktumschlag zwischen Schiff und Bahn deutlich zurückging. Es blieben die Gleisanlagen bis zum Villapark – sie erschließen per Bahn den Westhafen und die Bereiche der Donaulände, die östlich der Nibelungenbrücke weiterhin für den Güterumschlag genutzt und benötigt werden. Heute betreibt der bayernhafen Regensburg an der Donaulände westlich der Nibelungenbrücke in Kooperation mit der Stadt die Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe. Die Kreuzfahrttouristen machen die Welterbestadt von New York bis Sydney bekannt. Der bayernhafen Regensburg hat sich zur Verkehrsdrehscheibe für ganz Ostbayern entwickelt und ist der bei Schiffsgütern mit Abstand umschlagstärkste Hafen in Bayern. Hierher kommen Güter aus aller Welt; von hier gehen Güter in alle Welt. Ob Getreide, Lebensmittel oder Dünger, ob Zement, Betonstahl oder Streusalz, ob Heizöl, Wertstoffe oder Trafos … all diese Güter werden im bayernhafen Regensburg umgeschlagen, per Binnenschiff, Bahn und LKW. Der Hafen verknüpft die drei Verkehrsträger, so dass diese nach ihren Stärken eingesetzt werden können: Schiff und Bahn auf langen Strecken, der Lkw zwischen Hafen und Empfänger.