31 Jul2012
Grüne: „Stadthalle soll nicht zur unendlichen Geschichte werden“
Grüne sehen deutliche Vorteile beim Standort Altes Eisstadion
„Wer nicht will, dass der Bau einer Stadthalle für Regensburg zur unendlichen Geschichte wird, sollte sich nicht denjenigen Standort aussuchen, der mit den höchsten finanziellen und zeitlichen Risiken verbunden ist“, bilanziert Grünen-Fraktionsvorsitzender Jürgen Mistol die aktuelle Sachlage. In der gestrigen Fraktionssitzung informierte er über den Stand der Dinge, so wie er vergangene Woche vom Oberbürgermeister in der Fraktionsvorsitzendenkonferenz aufgezeigt worden war.
Eingehend beleuchtet wurden beide Standorte in der fraktionsinternen Diskussion nochmals in Bezug auf die Stadtentwicklung. Eine Stadthalle zwischen Bahnhof und Ernst-Reuter-Platz würde nach Überzeugung der grünen Stadträtinnen und Stadträte den Druck auf die Altstadt, deren Nutzung in den letzten Jahren immer intensiver geworden ist, nochmals erhöhen. Da in Regensburg alles auf die Altstadt ausgerichtet sei, sollte bezüglich neuer Nutzungen eher auf eine Entzerrung geachtet werden.
Der Standort Altes Eisstadion böte dagegen die Chance, einen Verknüpfungspunkt zwischen den nördlichen Stadtteilen und der Innenstadt auszubilden. Nach Ansicht der grünen Stadtratsfraktion ist er aber immer noch so altstadtnah, dass hier Bezüge hergestellt werden könnten. Zudem rücke der Standort durch jüngste Entscheidungen im Stadtrat wie den Bau eines Museums der Bayerischen Geschichte am Donaumarkt oder die Neuorganisation der Schifffahrtslände deutlich stärker ins Zentrum.
Die grünen Stadtratsmitglieder weisen auch nochmals darauf hin, dass am Ernst-Reuter-Platz alle im Karree befindlichen Bäume gefällt werden müssten, was einen erheblichen Eingriff in die Grünstruktur an der Maximilianstraße bedeuten würde. Trotzdem wäre die Fläche für den Neubau nicht einmal halb so groß wie am Alten Eisstadion, was erhebliche innenräumliche Zwangspunkte mit sich bringt. Dies würde sich negativ auf das betriebswirtschaftliche Management eines Kultur- und Kongresszentrums niederschlagen.
Jürgen Mistol: „Jetzt liegen die Fakten nochmals auf dem Tisch. Eine Stadthalle am Ernst-Reuter-Platz käme der Stadt nicht nur spürbar teurer, sondern könnte wohl auch erst viel später realisiert werden als beim Alten Eisstadion. Und das obwohl wir wissen, dass die Nachfrage nach geeigneten Kongressörtlichkeiten sehr hoch ist. Wir Grüne fordern alle Verantwortlichen im Stadtrat auf, das für Regensburg wichtige Projekt nicht noch weiter auf die lange Bank zu schieben und die Standortentscheidung von 2008 endlich zu revidieren.“