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Berufung vor dem Landgericht

Grüner Brunnen beim Regensburger Bürgerfest bleibt straffrei

Das Landgericht Regensburg hat das Verfahren gegen eine Klimaaktivistin eingestellt, die zum Regensburger Bürgerfest das Wasser eines Brunnens am Bismarckplatz in helles Giftgrün getaucht hatte.

Am 18. Juni 2023 leuchteten beide Brunnen am Bismarckplatz in hellem Grün. Foto: Fiona Beref

Uranin ist ein wasserlösliches Natriumsalz, das sich bei Sonneneinstrahlung grün färbt und unter anderem als Färbemittel für Badezusätze verwendet wird, um Lecks in Leitungen zu finden oder um unterirdische Wasserläufe zu verfolgen. Es wirkt so effektiv, das sich, sofern man mit Uranin versetztes Wasser trinkt, auch der Urin grün färben kann.

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Das gemäß der entsprechenden EU-Verordnung erstellte Sicherheitsdatenblatt weist Uranin als „für Mensch, Tier und Umwelt (…) unbedenklich“ aus und noch bis 2003 kam es zum Einsatz, um am St. Patricks Day den Chicago River oder den Brunnen vor dem Weißen Haus in leuchtendes Grün zu tauchen. Nach wenigen Stunden verschwindet die Farbe wieder.

Sichtbarer Hinweis auf die Klimakrise

Zu Uranin griffen am 18. Juni 2023 auch zunächst unbekannte Aktivistinnen der Gruppe „Endfossil Regensburg“, um das Wasser der beiden Brunnen am Bismarckplatz giftgrün einzufärben und sie mit Schildern zu versehen, um an einem Hotspot des Bürgerfests auf die fortschreitende Klimakatastrophe hinzuweisen.

„Bei aller Feierlaune dürfen wir nicht vergessen, dass wir uns inmitten der existentiellsten Krisen der Menschheit befinden“, hieß es in einer wenig später verbreiteten Erklärung der Gruppe. „Wälder brennen in Kanada, aber auch in Deutschland, in Hessen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern. In Sachsen-Anhalt wird die Wassernutzung bereits eingeschränkt. Die Dürren in Italien und Spanien halten an.“

Amtsgericht verurteilte Aktivistin zu 50 Tagessätzen

Durch einen Zeugenhinweis konnte die Polizei kurz darauf eine der Aktivistinnen, die Einfärberin des südlichen Brunnens schnappen. Es wurde ermittelt, die Staatsanwaltschaft erhob Anklage und kein halbes Jahr später wurde die heute 22-Jährige vom Amtsgericht Regensburg zu 50 Tagessätzen wegen „gemeinschädlicher Sachbeschädigung“ verurteilt.

Auch im Weißen Haus nutzt man zum St. Patricks Day Uranin, um den Brunnen grün einzufärben. (Official White House Photo by Chuck Kennedy)

Schließlich habe die Aktion die „Brauchbarkeit“ des Brunnens, dessen Widmungszweck unter anderem das „ästhetische Erfreuen“ sei, „erheblich gemindert“, heißt es in der Entscheidung. Die Studentin habe „unbefugt das Erscheinungsbild eines Gegenstandes, welcher zum öffentlichen Nutzen oder der Verschönerung öffentlicher Wege, Plätze oder Anlagen dient, nicht nur unerheblich und nicht nur vorübergehend verändert“, weil sie „maximale Aufmerksamkeit“ habe erzielen wollen.

Und weil die Stadt nicht gewusst (oder der kurz darauf verschickten Erklärung nicht getraut) habe, sei das Wasser abgelassen worden und beide Brunnen mussten gesperrt und mit „Betreten verboten“-Schildern versehen werden. Kosten pro Brunnen: 750 Euro.

Engagement „sollte nicht bestraft, sondern gewürdigt werden“

Sowohl die Angeklagte wie auch die Staatsanwaltschaft legten Berufung ein, und so fand man sich diesen Dienstag vor dem Schöffengericht wieder, das in Sitzungssaal 7 unter strengen Sicherheitsvorkehrungen und vor fast vollem Haus tagte.

Allerdings dauerte die Verhandlung gerade einmal eine halbe Stunde. Nach einer Einlassung der jungen Frau, die darauf verwies, dass ein Strafantrag wegen einer ähnlichen Aktion von einem Gericht in Wien abgelehnt wurde, darauf, dass Uranin unbedenklich sei und sie nie damit gerechnet hätte, dass das Wasser abgelassen werden würde, und die die Position vertritt, dass ihr Engagement „nicht bestraft, sondern gewürdigt werden sollte“, bat die Vorsitzende Richterin Verteidigung und Staatsanwaltschaft zum Rechtsgespräch.

Verfahrenskosten übernimmt die Staatskasse

Nach nicht einmal fünf Minuten war man sich dann einig. Die 22-Jährige erklärt sich bereit, die Kosten für das Ablassen des Wassers – ohnehin eine zivilrechtliche Frage – zu übernehmen. Mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft wird das Strafverfahren gegen sie wegen Geringfügingkeit eingestellt (§153,2 StPO), worauf der Saal mit Beifall reagiert. Die Kosten, auch für ihre Auslagen, trägt die Staatskasse.

Für Erleichterung dürfte das auch beim Einfärber des nördlichen Brunnens sorgen, auch wenn diese Person nicht ermittelt werden konnte und sich, wenn man so will, weiter auf der Flucht befindet.

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Kommentare (63)

  • Mr. T.

    |

    Engagement sollte nicht bestraft, sondern gewürdigt werden! Nichts wichtiger als das!
    Aber leider gibt es besorgniserregend viele ewiggestrige Evolutionssaboteure, die solche Aktivisti zur größten Gefahr des Landes verdammen – gleich kurz vor oder nach fremd aussehenden Menschen, je nachdem wir braun sie selber sind.
    Dabei richten sie und ihresgleichen die Welt zugrunde und verursachen unüberschaubare Schäden und Kosten. Aber alles kein Problem, so lange sie nicht daran erinnert werden.

  • Günther Herzig

    |

    @Mr. T.
    10. September 2024 um 11:30 |
    Die Justiz funtioniert viel umfangreicher und öfter, als es sich häufig aus den Medien ergibt,
    und ohne große Geräusche. Wer war die Richterin?

  • Dieter

    |

    Das königlich-bayrische Amtsgericht zu Regensburg ist sich wirklich für kein Urteil zu blöd.
    Gut, dass das Ganze vom Landgericht einkassiert wurde.

    Gab es eigentlich schon ähnliche Urteile oder Aufregung als in der Vergangenheit Spül – oder Waschmittel in die Brunnen geschüttet wurde? Oder war man bei suffbedingtem Vandalismus einfach entspannter?

  • Mr. T.

    |

    Günther Herzig, mir ging es hier weniger un die Justiz als die allgemeine Rezeption der Aktivisti in einem Teil der Bevölkerung. Hier hat die Justiz am Ende sehr gut funktioniert, aber man kennt ja auch die Urteile, nach denen Aktivisti länger weggesperrt wurden als üblicherweise Gewalttäter.
    Was die Sachbeschädigung angeht, ist es sicherlich weniger “Beschädigung” als wenn jemand eine Bierflasche in den Brunnen wirft. Für sowas läuft aber eher selten die ganze Ermittlung- und Verurteilungsmaschinerie an.

  • Daniela

    |

    @ Mr. T.
    10. September 2024 um 11:30 | #

    Ich respektiere Ihre Anschauung.

    Aber Tatsache ist doch, dass der Allgemeinheit dienendes Gut beeinträchtigt wurde. Also unser aller Lebensraum. Natürlich nur kurzzeitig und nicht mit dauerhaft schädigenden Wirkung.

    Die Frage, die sich mir immer wieder stellt. Macht man mit Unrecht auf anderes Nachdenkwürdiges aufmerksam?

    Wie denken Sie über die Wahl der Mittel, die Klimaschützer anwenden?

  • Mr. T.

    |

    Daniela, jeder umgeworfene Blumenkübel richtet mehr Schaden an. Nach jedem Partysamstag gibt es wesentlich mehr Schäden an Gemeingut. Wo sind aber da die Ermittlungen nach den Übeltätern, die Zeugenaufrufe, der Sanktionseifer?
    Wenn ein besoffener Vollidiot aus Übermut etwas zerstört, wird das so hingenommen, wenn aber Aktivisti auf das drängendste Problem unserer Zeit, das bei weiterem Wegignorieren noch unvorstellbare Geldsummen und Menschenleben kosten wird, friedlich, gewaltlos und ohne Schäden hinweisen, springt der Zorn derer an, die sich dabei ertappt fühlen, ihre eigene Bequemlichkeit über das Wohl aller, der Zukunft ihrer Kinder und das des ganzen Planeten zu stellen.
    Wo ist da die Verhältnismäßigkeit? Wie gering sollen die Mittel der Klimaschützer*innen noch gewählt werden, damit sie dieses Klientel nicht stört? Nur noch in der eigenen Wohnung plakatieren und demonstrieren?
    Jeder Verkehrsrowdy wendet ungestraft wesentlich schlimmere Mittel an!

  • Daniela

    |

    @ Mr. T.
    10. September 2024 um 20:31 | #

    Danke für Ihre Einschätzung.

    Jetzt meine Überlegungen zu Ihrer Argumentation.

    …’ springt der Zorn derer an, die sich dabei ertappt fühlen, ihre eigene Bequemlichkeit über das Wohl aller, der Zukunft ihrer Kinder und das des ganzen Planeten zu stellen.’…

    Sie stellen eine Hypothese in den Raum, die durch nichts belegbar ist. Vielmehr stellt sich die Frage, wie Sie auf derart Absurdes kommen? Es belegte allerhöchstens die Theorie zu Ihrer Voreingenommenheit, wer nicht für unserer Handeln ist, ist gegen unsere Bewegung und ein Bequemling, der sich einen Dreck um seine und aller Kinder und Kindeskinder schert.

    Glauben Sie dies wirklich so, oder ist es Ihr Zorn, der Sie völlig blind jegliche Verhältnismäßigkeit missen lässt?

    …’Wenn ein besoffener Vollidiot aus Übermut etwas zerstört, wird das so hingenommen, …’

    Dies bestreite ich, aus der Überzeugung heraus, dass, wird ein Volltrunkener, der eine Sachbeschädigung begangen hat, auch Schadensersatz leisten muss.

    Die LG ist mit dem Ziel angetreten, dass sie durch Ihre Aktionen, die breite Masse gezielt provozieren will. Sie wollen polarisieren und fürchten die Reaktionen auf Ihre Aktionen nicht.

    Sie haben doch Ihre Ziele erreicht! Sie haben provoziert, sie polarisieren, nur eines wollen Sie nicht, die Reaktionen auf Ihre Aktionen durch die Justiz.

    Wäre es nicht so, würde die Justiz mit zweierlei Maß reagieren, es könnte künftig jeder Vandale oder Rowdy, sich darauf berufen, ich wollte doch nur auf den Klimawandel und dessen Folgen aufmerksam machen.

    Haben die Aktivisti schon einmal darüber nachgedacht?

    Sind die gewählten Mittel der Aktivisti unter diesen Gesichtspunkten immer noch so sinnvoll?

    Und noch eines, wenn ich die breite Masse davon überzeugen will, dass sie sich der Klimaschutz- Bewegung anschließt, dann sollte man die breite Masse einen. Und eben nicht provozieren oder durch polarisieren gar spalten. Und am allerwenigsten beschimpfen!

  • Peter Griffin

    |

    Stellt sich nur die Frage, wie unsere wohlwollend linkslastigen Gerichte entschieden hätten, wäre das eine Tat eines bösen Rechten Aktivisten gewesen.
    Lichterketten, öffentlicher Aufschrei und überregionale Zaudern.
    Linker Terror ist en vogue und geduldet.
    Ein Schelm, wer dabei böses denkt…

  • Jakob Friedl

    |

    Brunnenwasser sofort ablassen! Diese Kurzschlussreaktion fand ganz sicher in Rücksprache mit dem zuständigen Bürgermeister oder der Stadtspitze statt, die allerdings per Pressemitteilung über die Ungefährlichkeit der Aktion in Kenntnis gesetzt wurde. Eine einzige Suchanfrage „Brunnen grün gefärbt“ hätte zudem gereicht um sich diesbezüglich Gewissheit zu verschaffen – auch über die Flüchtigkeit des Färbemittels. Einen materiellen Schaden hat hier nur die Stadtverwaltung durch mutwilliges falsches Handeln angerichtet: Das unnötige Ablassen des kostbaren Brunnenwassers ist eine besonders dumme Form von Vandalismus von oben, die zudem durch eine irreführende Pressearbeit flankiert wurde. Mit Selbstermächtigung im demokratischen Diskurs kamen hierarchisch organisierte Verwaltungen selten klar.. ohne eine aktive Zivilgesellschaft läuft aber nichts!
    Die Brunnenfärbeaktion von End-Fossil zur Eröffnung des Bürgerfestes war großartig! Ein reflektierter und wirkungsvoller Akt der Zivilcourage, wunderschön dazu. Für die Vermittlung des Themas Klimaresilienz und Wasser in der Stadt werden sonst i.d.R. städtebaulich gefördert hunderttausende Euros inkonsequent und ineffektiv verblasen. Bitte in Zukunft lustvoll statt frustvoll liebe Stadtverwaltung!

    Es ergeht herzliche Einladung zu einer Veranstaltung im Rahmen der Woche zur Klimaanpassung am Sa 21.9. um 18 Uhr im KfE* (Guerickestr. 71 a) „Niederschlagswasser für´s Vorgartenamt!“: https://parkversorgung.de/kalender/#Niederschlagswasser
    – parallel zum Galerienabend und einen Tag nach dem Globalen Klimastreik von Fridays for Future.

  • joey

    |

    Den Schadenersatz zahlt wohl eine Organisation, die wiederum von “irgendwem” finanziert wird. Aber das alles wird nur dazu führen, daß “Klima” zum Lach- und Unwort wird. Geht es vielleicht gar nicht um Klimaschutz?

  • Hubert

    |

    Es ist unverständlich, das manche Gruppierungen jeden Schoaß machen dürfen und andere für sich jeden Pfurz sich verantworten müssen.
    Die zuständigen Stellen haben sicherlich besseres zu tun als Spritzbrunnen zu sichern, nach Gefahrstoffen suchen und Wasser abzupumpen.

  • tom lehner

    |

    @ Peter Griffin

    Ach Gott ja, Sie haben es so schwer mit den “Linkslastigen Gerichten”. Weil “Den Rechten” soviel “Unrecht” widerfährt.

    Gut das unsere Gerichte unabhängig sind und nicht wie die AfD es vorhat “Aufzuräumen mit dieser Justiz!”
    Aber Sie haben recht. Gegen “Böse Rechte Aktivisten” hilft nur öffentliches Zusammenstehen. Manchmal auch mit Lichterketten.

    Ginge es nach mir wäre die AfD mit Ihren “Rechten Aktivisten” und Neonazis schon verboten. Bitteschön.

  • Max

    |

    Es ging hier lediglich um die strafrechtliche Auseinandersetzung mit dem Ganzen, und mancher Richter der Jura in Regensburg studiert hat , kennt derartige Studentenstreiche mit den Brunnen zur Genüge und kann darüber nur müde lächeln. Ob die Stadt hier weitere zivilrechtliche Maßnahmen ergreifen wird, kann ja von dem Betreiber dieses Blogs leicht über die Pressestelle der Stadt erfragt werden. Wenn man aber bedenkt wieviel CO2 bei der Reinigung des Brunnens zusätzlich verursacht wurde, war die Aktion klimatechnisch eher nicht so intelligent……

  • Jakob Friedl

    |

    @max
    Der Fluoreszenzfarbstoff Uranin verschwindet je nach Intensität innerhalb von einigen Stunden bzw. Tagen und ist für Mensch, Tier und Umwelt unbedenklich. Das reflexhafte Ablassen des Wassers wider besseren Wissens durch die Stadtverwaltung war „unnötig und klimatechnisch eher nicht so intelligent……“.

    Das Bürgerfest feierte 2023 unter dem Motto ‚Zurück in die Zukunft‘ 50-jähriges Jubiläum, und nahm Bezug auf das erste von Bürgerinitiativen organisierte Bürgerfest 1973. Die Illustration des Plakats erzählt von einem vielfältigen Miteinander und achtsamen Umgang mit der Stadt und der Natur. Die Umweltaktivisten von End-Fossil ließen sich zur Eröffnung des Bürgerfestes eine passenden Überaschungsaktion einfallen, die leider nicht integriert werden konnte, sondern zum Leidwesen der Stadt von der Verwaltung nicht verstanden und sabotiert wurde.

  • Zapfnmandl

    |

    @Jakob Friedl: daß der Farbstoff völlig harmlos ist, ist erst einmal zweitrangig. Der Punkt ist doch der: der Brunnen ist grün und die Verwaltung muß nun (rasch) entscheiden, was sie tut. Sperren muß sie den Brunnen auf alle Fälle, denn sonst würde man ihr das als Fahrlässigkeit auslegen, sollte sich jemand doch irgendeinen Ausschlag holen und die Stadt dafür belangen. Ist traurig, ist aber auch in Deutschland leider nicht mehr von der Hand zu weisen.
    Abgesehen davon: woher will die Stadt wissen, was in der grünen Flüssigkeit wirklich drinnen ist? Würden Sie einer Pressemitteilung von irgendeiner Gruppierung wirklich uneingeschränkt vertrauen? Wer garantiert denn, daß nicht doch irgendetwas anderes darin ist? Auch hier wieder: wenn die Stadt nichts tut, dann macht sie sich angreifbar. Also lieber abpumpen, dann kann erst einmal nichts weiter passieren. Und daß die Stadt dann die Kosten zurückhaben will, ist irgendwo auch verständlich.

    Ich find die Aktion ja an sich auch ganz witzig, nur wenn man so was macht, dann sollte man auch den Mut aufbringen dazu zu stehen und eventuelle Konsequenzen auch zu tragen, selbst wenn man es sich anders vorgestellt oder eben gar nichts dabei gedacht hat.

  • Daniela

    |

    @ Jakob Friedl

    Ich schätze Ihre Einschätzung und Ihre Ideen in den meisten Fällen.

    Aber der jetzige verbale Angriff auf die Stadtverwaltung, naja, der ist nun weniger nachvollziehbar für mich.

    (Ironie an.)
    Vielleicht wollte die Stadtverwaltung demonstrieren, wie es mit den Brunnen aussieht, wenn weiter ‘Schabernack’ (Studentenstreiche, End- Fossil, betrunkene Rowdys….) mit Seifenlauge, Uranin oder Ähnlichem getrieben wird … Brunnen ohne Wasser… Keine Erfrischung während Hitzephasen für die Stadtbevölkerung….
    (Ironie aus)

  • Max

    |

    @ Jakob Friedl
    Ihnen ist doch hoffentlich bewusst, dass gerade Sie als Stadtrat eine besondere Verantwortung gegenüber den Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung und den öffentlichen Bauwerken der Stadt haben ? Mit dem Farbstoff Uranin verhält es sich wie mit allen Chemikalien ! Die Dosis macht das Gift ! Auszug aus dem Sicherheitsdatenblatt eines Herstellers: “Kann beim Einatmen gesundheitsschädlich sein. Kann Reizungen der Atemwege hervorrufen. Verschlucken: Kann beim Verschlucken schädlich sein ” Die Stadt hat entsprechend den Hinweisen im Sicherheitsdatenblatt absolut richtig gehandelt. Dort heißt es zwar, dass es sich bei Uranin um keinen gefährlichen Stoff handelt. Jedoch wird bei ‘unbeabsichtigter Freisetzung’ genau das empfohlen: Kanalisation abdichten, auffangen und eben abpumpen. Da die Dosierung hier absolut unbekannt war, blieb der Stadtverwaltung keine andere Option, denn bei einer zu hohen Dosierung hätte auch der Stein des Brunnens verfärbt werden können und die Reinigungskosten wären sehr viel höher ausgefallen.

  • Burgweintinger

    |

    Die Dosis machts…, und die war sehr niedrig.
    ich gebe dem Friedl recht, warum nicht erstmal absperren, Schild dran, Wasserprobe ziehen, ins Labor senden und warten, was rauskommt…

    Jedes Wochenende pissen Halbstarke in den Brunnen, manchmal kotzt auch der ein oder andere rein.

    Was ist denn mit den ganzen Glasscherben, die da drin sind? Wenn jetzt versehentlich jemand reinfällt und sich schneidet und verblutet??? Ist denn die Stadt nicht auch zuständig für das reinhalten des Wasser z.B. von Glasscherben?

  • Jakob Friedl

    |

    @Max: Mein Mandat bedeutet doch nicht, dass ich alles gutheißen muss, was die Verwaltung tut und lässt. Stadtverwaltungen sind gut beraten mit Aktivismus und unangemeldeter Kunst etwas gelassener und souveräner umzugehen: Erst einmal einen Schritt zurücktreten, etwas abwarten, sich Klarheit verschaffen und bestenfalls von der Debatte profitieren – statt reflexartig überzureagieren und sich selbst damit selbst ein Bein zu stellen. Hier z.B. eine Kunstaktion mit Wasserfarbe, die mich besonders beeindruckt hat: https://www.gallerytalk.net/das-regenbogen-praludium-nurnberg/

  • Mr. T.

    |

    Wie groß ist denn der Sachschaden wenn ich meinem Nachbarn in den Garten uriniere …
    … und er dann 2000 Quadratmeter Boden bis auf 4 Meter Tiefe austauschen lässt?
    Wer hat bei dem Brunnen jetzt den finanziellen Schaden für die Stadt verursacht? Die Aktivisti, welche den Brunnen temporär und rückstandslos grün gefärbt haben, oder die Verbeamteten, die über die Möglichkeit den Aktivisti was anzuhängen, das ganz große Besteck ausgepackt haben?

    Wie ich schon geschrieben habe (auch wenn einige nicht in der Lage waren, das im dritten Satz noch zu begreifen): Mich stört ganz besonders, dass es regelmäßig viel schlimmere Sachbeschädigungen gibt, die nicht geahndet werden, wenn nicht zufällig die Polizei daneben steht. Da wird auch nicht mal versucht, herauszufinden, wer da was angestellt hat. Das wird schulterzuckend ignoriert.

  • thomas otto

    |

    themaverfehlung, brunnenaktionistin.
    10% privatverbrauch, 20% Industrie und Wirtschaft,
    70% Landwirtschaft.
    Also kippen sie das giftgrüne Zeug woanders rein.

  • Jürgen

    |

    @ Daniela – 11. September 2024 um 07:22 |
    Ich bin regelrecht sprachlos.
    Die Naivität in der konstruierten Argumentation ist kaum zu übertreffen.
    Mit Hypothese und fehlenden Belegen wird hier argumentiert. Das Hirn wird manchmal, so scheint es, durch die eigene Wunschvorstellung überlistet.
    Ich erinnere an die Bauernproteste, wo mit schweren Traktoren des eigenen Zasters willen, längst fällige Subventionskürzungen bekämpft wurden. Da war kein Protest jener zu hören, die die Klimaaktivisten mit fadenscheinigen Argumenten bekämpfen, dass der Verkehr nicht wunschgemäß floss. Nicht zu vergessen, die körperlichen Übergriffe bis hin zu Verletzungen eben jener, die gegenüber Klimaaktivisten schon begangen wurden und durch solche “Argumentierungen” weiter geschürt werden.
    Die gute Frau sollte einmal 1 Minute eines beliebigen Internetsuchdienstes bemühen und ihr wäre geholfen. Aber das passt wohl nicht ins eigene Weltbild!
    Bisher habe ich von keinen einzigen Landwirt gehört, der inhaftiert wurde, weil er mit seinem subventioniertem Gerät die Straße blockiert hat.

    Jeder Rowdy kann jetzt behaupten, er habe für die Landwirte randaliert, damit er von der Justiz verschont wird. Schließlich geht es hier um den eigenen Geldbeutel, das nach “Danielas Welt” wohl wichtiger ist als unser Planet und ganz nebenbei auch unser Wohlstand. “Me myself and I” oder “America first” oder “Mia san mia” ist die Prämisse vieler und wird toleriert.

    Gezielte Provokation regt zum Denken an und Demonstrationen im eigenen Wohnzimmer haben noch nie etwas gebracht. Das leuchtet ein und ist absolut logisch. Man muss das Über dort anpacken wo es entsteht und nicht dort wo es einen nicht juckt. Alles Andere ist nur die Ablenkung jener, die sich ertappt fühlen.

    Ich bin kein Klimaaktivist, bewundere aber jene, die sich dafür einsetzen. Ihnen zolle ich meinen vollsten Respekt, auch wenn ich mit einigen Aktionen nicht einverstanden bin. Leider bin ich zu alt um mich aktiv daran zu beteiligen. Wir können froh sein, wenn die jungen Menschen sich endlich wieder für Politik interessieren und nicht in Selbstgefälligkeit verharren und nur auf das eigen Wohl bedacht sind. Das kann die Generation der 40-50 jährigen wohl nicht verstehen. Der Begriff “Gemeinwohl” steht ihrem Vokabular wohl nicht zur Verfügung. Traurig.

    Die Brunneneinfärbung war eine gute und kostenneutrale Aktion, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und ist voll im Grundgedanken der gemeinschaftlichen Bewegung vor 50 Jahren, die das Bürgerfest initialisiert haben.

  • joey

    |

    @Jürgen
    ja, Blockaden und Sachbeschädigungen etc. sind eigentlich verboten – für alle. Deswegen ist die Brunnenvergrünerin zu verurteilen wie auch Bauern, die den Verkehr sinnlos behindern.

    Nein, es macht keinen Sinn, brave Leute zu belästigen – weder als Bauer noch als Klimazeug. Beides ist kontraproduktiv, wenn man nicht schon in dieser Blase ist. Wie gehts dem Klimaschutz zur Zeit politisch bei den Massenentlassungen?

  • Daniela

    |

    @Jürgen
    12. September 2024 um 08:29 | #

    Ich sehe Ihnen Ihre verbale Entgleisung mir ggü. als Bestätigung dessen, was ich kritisiert habe.

    Sie kennen weder mich persönlich noch meine Werte, aber Sie unterstellen mir neben Naivität, Geldgier zum Nachteil der Umwelt und noch einige Nebensächlichkeiten.

    Warum haben Sie das notwendig?

    Und weshalb schließen Sie, dass nur junge Menschen für Umweltschutz eintreten?

    Die Grünen gibt es schon länger. Es gibt hier Forumsteilnehmer, die haben tatsächlich miterlebt, wie Joschka Fischer in weißen Turnschuhen den Bundestag betrat.
    Gegen Atomkraft standen Menschen schon auf der Straße, da war eine Mehrzahl der Aktivisti noch nicht einmal geboren.

    Gut Sie mögen meinen, dass die jetzigen Aktivisti das ‘Rad neu erfinden’, aber dem ist nicht so.

  • Burgweintinger

    |

    Daniela, ich verstehe Ihr Beispiel “Joschka Fischer” nicht. Finden oder fanden Sie den Joschka gut?

  • tom lehner

    |

    Zitat
    “Das gemäß der entsprechenden EU-Verordnung erstellte Sicherheitsdatenblatt weist Uranin als „für Mensch, Tier und Umwelt (…) unbedenklich“ aus und noch bis 2003 kam es zum Einsatz, um am St. Patricks Day den Chicago River oder den Brunnen vor dem Weißen Haus in leuchtendes Grün zu tauchen. Nach wenigen Stunden verschwindet die Farbe wieder.”

    Ich bin ja schon froh das die Dame nicht als Mitglied in einer “Terroristischen Vereinigung” angeklagt wurde. Gewundert hätte mich das nicht. Aber mittlerweile ist das eben so. Protestierende und die Überbringer*Innen schlechter Nachrichten wie dem Klimawandel werden kriminalisiert und verhöhnt. Phantasievolle Proteste als Schandtaten beschimpft.

    Der am Wochenende im Vollrausch am Bismarckplatz in den Brunnen Urinierende (Brunzen hätte mir auch gut gefallen), darf seinen Dreck wie Flaschen oder Kippen ungestraft hinterlassen der nicht von selbst verschwindet.

    Hüter der Moral was seit Ihr verkommen!

  • Günther Herzig

    |

    @Peter Griffin
    11. September 2024 um 08:06 | #
    Die Frage stellt sich eben nicht, weil es keine rechte Aktion war.
    Bevor ich der Justiz Linkslastigkeit vowerfe, denke ich eher darüber nach, welche Gesetze der Justiz zugemutet werden. Vorhandene Gesetze nicht zu beachten wäre Rechtsbeugung. Und wenn der linke Norden seine Gerichte leichter Milde walten ließe, so spielt auch im Interesse einer gleichmäßigen Rechtsanwendung eine Rolle, wenn es obergerichtliche Urteile gegeben hat, sogar, wenn das in Berlin war. Immerhin hat jetzt ein Berliner Amtsgericht 2 Jahre ohne Bewährung verhängt gegen einen Berufsaktivisten, der bereits mehrfach glimpflich davon gekommen war.

  • Günther Herzig

    |

    @Daniela
    Aktivisten, das scheint jetzt ein Lehrberuf zu werden, gibt es überall, sogar hier im Forum von r-d.

  • Daniela

    |

    @ Günther Herzig
    12. September 2024 um 17:05 | #

    ‘Aktivisten, das scheint jetzt ein Lehrberuf zu werden, gibt es überall, sogar hier im Forum von r-d.’

    Gibt es da auch das Pflichtfach “Rechtskunde”?

  • Daniela

    |

    @ Burgweintinger
    12. September 2024 um 15:00 | #

    Anno 1985 Hessischer Landtag Amtsvereidigung zum Umweltminister, Joschka Fischer im Schlapperoutfit mit weißen Turnschuhen.

    Das war eine Provokation ggü. den etablierten Parteien. Es war ein Statement, ohne Lederschuhe und Maßanzug zur Amtsvereidigung. Und so einfache weiße Turnschuhe provozierten Debatten und polarisierten in der Bevölkerung. Die Medien überschlugen sich.

    Und das Ganze ohne auch nur irgendeinen, wie auch immer gearteten Schaden zu verursachen.

    Und ganz ehrlich, ich fand und finde diese Art der Provokation, der Polarisierung und der Bewegung zum Nachdenken der Menschen ausgesprochen gut.

    Einfach einmal zum Nachdenken.

  • Tom

    |

    @ Günther

    Mit übertariflicher Bezahlung

  • Burgweintinger

    |

    wie die Zeit vergesslich macht…

    Die Turnschuhe waren damals nicht der Aufschrei, das war höchstens ein Raunen…

    Das werfen der Pflastersteine eines Joschkas waren das Problem, das damals denkende Menschen wie Sie, Daniela, zum aufschreien gebracht hat…, so wie heute der grüne Brunnen.

    Knapp 40 Jahre später schmückt man sich mit Joschka… … die meisten derer, die heute wegen des grünen Brunnens aufschreien werden sich in 40 Jahren damit nicht mehr dekorieren können…

  • Max

    |

    @Jakob Friedl
    das habe ich auch nicht so ausgeführt ! Aber Ihr Mandat bedeutet Ihr Bestes zu tun um Schaden von den Mitarbeiter*innen der Stadt abzuwenden oder auch nur mögliche Schäden an der Bausubstanz des Brunnens zu verhindern. Es funktioniert eh kaum mehr ein Brunnen in Regensburg, hätten Sie riskiert diesen Brunnen auch schlimmstenfalls wochenlang ausfallen zu lassen ? Oder hätten Sie ggf. auch beim reinigen mit möglicherweise nicht so gesunden Reinigungsmitteln geholfen ? Wissen Sie eigentlich wie lange eine Wasseranalyse gerade am Wochenende gedauert hätte ?

  • Mr. T.

    |

    Burgweintinger, ich kann das nur bestätigen. Ich kenne Leute, die sind in Wackersdorf ganz vorn am Zaun gestanden und jetzt sind sie stockkonservativ. Alles progressive, woke, ökologische, nachhaltige ist ihnen zutiefst suspekt.

    Die wirre Erwähnung von Grünen, Fischer usw. soll wohl sowas aussagen wie “Was wollen die faulen Kinder jetzt überhaupt, wir waren damals schon so öko, dass wir Fischer die Turnschuhe nicht übel genommen haben” oder so. Ich weiß nicht, warum man den Aktivisti vorwerfen will, dass sie noch nicht mal geboren waren, als er erste ökologische Bewegungen in Deutschland gegeben hat.. Vielleicht will man ihnen damit absprechen, sich jetzt auch ökologisch-aktivistisch zu betätigen weil man über diese Bewegung, die man selbst noch miterlebt hat, jetzt am liebsten den Mantel der Geschichte und Vergessenheit breiten würde. Zum Glück hat jede Generation auch einen Teil aufgeweckte, bewusste Jugend, die sich gegen die Bequemlichkeit der träge gewordenen stemmt und die Welt am Laufen hält. Und auch von denen, die jetzt diejenigen nerven, die sich aufgegeben haben, wird ein Teil irgendwann genervt von der nächsten oder übernächsten Generation jugendlicher Gutmenschen sein. So ist der Lauf der Dinge. Ich versuche, so lange wie möglich mich nicht dem Verteufeln derer anzuschließen und will noch einige aktivistische Phasen wohlwollen begleiten.

  • Mr. B.

    |

    Zu Mr. T.
    13. September 2024 um 12:46 | #

    Der Herr Fischer erregte damals Aufsehen mit seinen Turnschuhen, enutzte die jungen Leute bei seinem Aufstieg mit öko und schmiß bei Demos angeblich mit Steinen auf Polizisten. Nach seinem Regierungsausscheiden ging er in die freie Wirtschaft und machte sich zum Millionär.
    Seine damaligen Anhänger schafften das offensichtlich nicht so.
    Finde den Fehler?

  • Studi

    |

    Den Brunnen mit Uranin zu “verunreinigen” ist also in etwa so gefährlich wie mit Kreide etwas auf die Straße zu schreiben, oder besser noch einen abgesperrten Parkplatz. Kreide soll man auch nicht essen oder einatmen. Da das Uranin wohl nach wenigen Stunden verschwindet, hätte das also bedeutet wenn sie nur ein bisschen länger überlegt hätten sich das Problem sogar von selber gelöst hätte. Da muss man bei der Kreide schon länger warten bis es wieder regnet. Den Brunnen darf man ja eigfentlich nicht zum Baden benutzen, von dem her hätte man ihn nicht mal absperren müssen. Ich bezweifle auch dass irgendjemand spontan auf die Idee gekommen wäre das giftgrüne Wasser anzufassen oder zu trinken, das macht man ja sonst auch nicht. Das es sich dabei um Uranin handelt kann man sich denken wenn man mal Wasser giftgrün färben googlet. Man denkt ja auch nicht bei Kreide ob es sich da um eine giftige Substanz handelt, die nur wie Kreide aussieht.

    Nur um diese Aktion mal einzuordnen vom schweregrad her…

  • Burgweintinger

    |

    völlig richtig Mr. T.

    Von denen, die jetzt hier von einem so schlimmen Vorfall sprechen, möchte ich nicht wissen, wieviele überdosiert Unkrautvernichter “round up” auf ihrem Eigentum versprühen…

    Bevor jetzt jemand kommt mit “… ist ja schließlich sein Eigentum…”, das abgewanderte Gift ins Grundwasser, also das kontaminierte Grundwasser ist unser aller Gut…

  • Daniela

    |

    @Burgweintinger
    13. September 2024 um 18:21 | #
    @ Mr. B.
    13. September 2024 um 14:50 | #

    Der Kontext in dem ich Joschka Fischer erwähnte, war ein anderer, aber was solls, es liest und versteht halt jeder, wie er es vermag.

  • KW

    |

    Cherrypicking Daniela? Hatte der Joschka eigentlich Rechtskunde in der Schule?
    Achja, und noch was, es kann nicht jeder zum Alphatierchen mutieren, MinisterIn werden und dann mit Turnschuhen zur Vereidigung erscheinen um so auf den Rechtsbruch der Bundesregierung bez. Klimaschutz hinzuweisen.
    Und nebenbei, ich persönlich fand den Einzug der Grünen 1983 in den Bunderstag bei weitem interessanter. Zum Zeitpunkt des Ministerwerdens von Herrn Fischer in Hessen, waren die Grünen ja sozusagen schon Teil des Establishments, 1983 saßen noch etliche im Bundestag die sich (bestenfalls) dachten “scheixx grünes Pack”. Obwohl, da sind wir ja heute auch wieder, u.a. auch dank der Rhetorik der sog. “konservativen” Parteien.
    Gschwind noch was zum Brunnen, damit es nicht völlig OT wird: geile Aktion, die natürlich zu den erwartbaren pawlowschen Reflexen geführt hat.

  • Günther Herzig

    |

    @Daniela
    “Und ganz ehrlich, ich fand und finde diese Art der Provokation, der Polarisierung und der Bewegung zum Nachdenken der Menschen ausgesprochen gut.”
    Manche, auch ich, halten das bei aller Symphatie, die er sich als Außenminister erworben hat, für schlechtes Benehmen.

  • Sarasvati

    |

    Eine Rolle zurück zum Thema “Grüner Brunnen beim Regensburger Bürgerfest bleibt straffrei”.

    Eine 22jährige sieht die Welt auf eine Endzeit-Szenario zusteuern. Sie hat nicht nur ein Gefühl: „Da stimmt was nicht!?!“, sondern alle Fakten und Beweise beieinander. Die Katastrophen rücken immer näher, aber ringsum kultiviert man lieber seine eigenen virtuellen Welten und befeuert ideologische Auseinandersetzungen als sich der Realität zu stellen. Die Verzweiflung ist (be)greifbar.

    Wo, wenn nicht im öffentlichen Raum, kann man eine unmittelbare Betroffenheit breiter Gesellschaftsschichten herstellen? Wo vielleicht die private, rosarote Bubble des einen oder anderen, zumindest kurzfristig, in giftgrüne Signalfarbe tauchen? Hut ab vor allen Aktivisten, die Mittel und Wege finden, ihre Ohnmacht sichtbar zu machen, ohne Schaden anzurichten.

    Ja, ohne Schaden anzurichten. Uranin-Färbungen sind harmlos. Und keine neue Erfindung. Während wir damit schon vor vielen, vielen Jahren Pools eingefärbt haben, ist es inzwischen vom Nerd-Prank zum ausdrucksstarken Werkzeug von Aktivisten geadelt worden. Die Zeiten haben sich geändert.

    Wir haben eine sicher nicht unfehlbare, aber an demokratischen Rechtsgrundsätzen orientierte Justiz, deren Entscheidungen ganz offiziell in Zweifel gezogen werden können – was der Artikel ja belegt.

    Danke an die Richterin, die zwischen denen zu unterscheiden versteht, die meinen, ihre individuelle Befindlichkeit gäbe ihnen einen Freibrief, mutwillig Schaden anzurichten, und Menschen, die ihre Ohnmacht mit wohlüberlegten Protestaktionen sichtbar machen wollen, um existentielle Bedrohungen anzuprangern, ohne jemanden damit zu schädigen.

  • Daniela

    |

    @ KW
    14. September 2024 um 09:35 | #

    Danke, dass ich polarisieren darf. Dass auch ich meine persönliche Meinung zu bestimmten Ereignissen persönlich haben und kundtun darf.

    Noch ein Affront, ein, um andere zu zitieren sich ‘ ohnmächtig’ fühlende Generation, die sich keine anderen Wege findet, auf das ‘Endzeit-Szenario’ zu weisen, als sich fest zu kleben, Bauwerke zu beschmieren, Brunnenwasser giftgrün ein zu färben…. Und das Ganze auch noch während einer Regierungskoalition, die grüne MinisterInnen stellt.

    Was sollten die Regierungen konkret und akut veranlassen? Alle nicht umwelt neutralen Fahrzeuge verbieten? Das Heizen mit jeglich umweltschädluchen Materialien verbieten? Es darf nur noch mit Solar- und Windstrom Energie erzeugt und verbraucht werden? …. Duschen nur einmal in der Woche? Fleisch essen komplett verbieten? Schiffsreisen, Flugreisen zu Urlaubszwecken gestrichen?….
    Vielleicht, eine Umweltschutz- Pandemie ausrufen… Alles, was irgendwie vom Menschen umweltschädlich verursacht wird, wird sofort verboten?

    Keine Ahnung, welche Gesetze sollen sie denn erlassen, damit der Klimawandel sofort oder innerhalb kürzester Zeit gestoppt wird? Ohne Gesetze wird es halt nicht gehen und weil wir (Gott sei Dank) in einer Demokratie leben, wird es wohl noch ein wenig dauern, bis es von den Gesetzesvorlagen als Gesetz durchgesetzt ist. Brauchen wir vielleicht eine Diktatur, damit wir das beschleunigen? Um Gottes Willen, jetzt bekomme ich ein Endzeit-Szenario!

    Was konkret bewirkt das giftgrüne Einfärben von Brunnenwasser für den Umweltschutz?

    Und während Ihr dies bitte für mich überzeugend zusammen fasst, um diese Färbereien, Klebereien, Schmierereien… sinnvoll zu begründen, werde ich mein Wochenende dazu nutzen, um zu schaffen, einen Mehrwert für die Gesellschaft zu schaffen. Steuergelder erarbeiten, die dann hoffentlich sinnvoll für soziale und sonstige gesellschaftliche Belange verwendet werden.

    Danach werde ich weiter in meinen Garten überlegen, was ich pflanzen und tun kann für Fauna und Flora.

    Meine Güte, ich bin wirklich stockkonservativ, ich gehe für mich und die Gesellschaft arbeiten und schaffe in meinen kleinen Refugium Nachhaltigkeit.

    Nicht zum Aushalten, wenn das mehr Menschen tun!

    Aber vielleicht überzeugt Ihr mich demnächst nachhaltig, dann nehme ich mir zwischendurch Zeit und färbe Brunnenwasser grün?! Wenn es dem Klimaschutz dient!

    @ Günther Herzig
    14. September 2024 um 18:21 | #

    Wenn es ‘schlechtes’ Benehmen ist, statt mit Lederschuhen in weißen Turnschuhen zur Amtsvereidigung zu gehen, dann bin ich froh, dass dieses ‘schlechte’ Benehmen mittlerweile salonfähig ist. Als ob es darauf ankäme, was jemand anzieht. Ist es nicht wichtiger, was jemand für die Gesellschaft tut?

    Ja bitte, überzeugt mich einmal konstruktiv, was diese Regierung sofort veranlassen soll, damit Ihr aus Euerer von Endzeit- Szenario geplagten Ohnmächtigkeit heraus kommt!

  • Mr. T.

    |

    Daniela, ist Ihnen Ihre “Argumentation” eigentlich nicht peinlich? So viel Pech kann man doch beim Nachdenken gar nicht haben, dass man meint, die Klimakatastrophe kann man durch Maßnahmen von heute auf morgen stoppen. Genauso wenig kann man doch meinen, dass solche Maßnahmen nur aus laufen lassen oder komplett verbieten bestehen können.
    Es wäre schon mal ein Anfang, wenn man sämtliche klimaschädlichen Subventionen und Investitionen stoppen und stattdessen klimafreundlich investieren würde. Es wäre auch hilfreich, wenn man beim Konsum den Schaden, den man damit anrichtet, mitzahlen müsste. Bis jetzt zahlt das oft die Allgemeinheit, ganz unabhängig davon, ob man etwas konsumiert oder nicht. Das würde in Bewusstsein für klima- oder umweltschädigendes Verhalten sorgen, zum Beispiel bei Flugreisen oder der Ernährung, wo ein ganz besonders großes Missverhältnis aus Schaden und dessen Kompensation herrscht.
    Ihre absurden Forderungen nach für Sie passender Überzeugung, die Gefahren und Kosten durch die Klimakatastrophe wahrzunehmen, können Sie sich auch sparen. Die Aktivisti wollen die Menschen und die Politik darauf aufmerksam machen, dass bald immer mehr Landstriche unbewohnbar werden und Menschen vertreiben, immer mehr Extremwetter viele Menschen töten und ihr Hab und Gut zerstören, es immer schwieriger wird, sich den Gegebenheiten anzupassen, und nicht diejenigen zu überzeugen, die nichts davon wissen möchten, weil es sie aus ihrer Bequemlichkeit reißt und vielleicht noch eine kognitive Dissonanz erzeugen könnte, die sie mal nicht gut schlafen lassen könnte. Leider gibt es viel zu viele Leute, die das Wort “Eigenverantwortung” nur dann kennen, wenn es um ihre Freiheiten geht, nicht aber um ihre Pflichten. Wäre das nicht so, bräuchten wir gar keine Gesetze, Vorschriften, Tempolimits, Einschränkungen, Demonstrationen, grüne Brunnen usw.

  • Daniela

    |

    @Mr. T.
    15. September 2024 um 09:00 | #

    Vorab, mir ist das nicht peinlich, denn jetzt sind wir bei den sinnvollen Argumenten. Nicht Ihr seid nur die Ewiggestrigen, die Bequemen, die Peinlichen….

    Wir brauchen Gesetze! Der Werdegang von Gesetzen ist hinreichend bekannt.

    …’Es wäre schon mal ein Anfang, wenn man sämtliche klimaschädlichen Subventionen und Investitionen stoppen …’

    Wie soll das aussehen? Nehmen wir Bauern…., was soll geschehen, dass unsere Bauern nachhaltig und absatzfähig regional dazu bezahlbar für uns weiter wertvolle Grundnahrungsmittel produzieren können und davon mit Ihren Familien leben können? Welche Subventionen sind sinnvoll und welche nicht? Vorschläge?

    Urlaubsreisen, da bin ich schon bei Ihnen.
    Aber, ich höre jetzt schon den Aufschrei, wenn die Flugreise, statt, wie bisher bspw. 2000 Euro inkl. Flug 10000 Euro kostet.
    Da ich meine Urlaube anders als mit Flug oder Schiff verbringe, wäre es schon interessant, zu hören, wie andere darüber denken.

    CO2 – Emissionen, okay, zahlen wir alle schon mit, völlig unabhängig bei Strom oder Gas oder Öl, Benzin, Lieferverkehr….
    Steht auf jeder Rechnung… Wir können, besser, wir werden schon gezwungen, anders mit Energie und Ressourcen um zu gehen. Hier wird Eigenverantwortung ja schon gefordert.

    Und richtig, wir brauchen Nachhaltigkeit, endlos Nachhaltigkeit….

    Tempolimit, gerne, ich habe 2 Jahre in der Schweiz gelebt, man lernt schnell, sich an zu passen. Mal abgesehen davon, dass der Nahverkehr wesentlich ansprechender war, als in Deutschland. Anders ausgedrückt, ich brauchte kein Auto…

    Nehmen wir Solarenergie. Hatten wir nicht erst kürzlich hier im Forum eine Diskussion über Denkmalschutz vs. Solardach? Wie kann man das Bundesland übergreifend klären?

    Was also soll eine Bundesregierung tun um Bundesländer zu verpflichten? Besteht überhaupt diese Möglichkeit?

    Wir brauchen keine giftgrüne Brunnen, wir brauchen junge Menschen, die ihr Wissen und ihr Können in tragfähige nachhaltige Konzepte packen, die lösungsorientiert anpacken. Wir brauchen keine ‘ohnmächtig im Endzeit-Szenario ‘ Verharrende!

    Wir brauchen Macher!

    Und während Sie bitte weiter über meine Bequemlichkeit nachsinnieren, werde ich im kleinen tun, was ich tun kann in meinem Refugium, Igelhaus bauen, Flächen entsiegeln, bienenfreundliche Pflanzungen, Nistkästen säubern, Obstbäume pflegen….

  • Burgweintinger

    |

    Sorry, Daniela, Sie reden immer schlau daher und von mal zu mal wird es dünnpfiffiger…

    Warum was verbieten? Es geht viel einfacher (sicherlich ist jetzt bei meiner Version etwas Naivität dabei, aber auch viel Pragmatismus): Den CO2- Preis richtig besteuern. Wir wissen, wie viel CO2 noch ausgestoßen werden darf, daraus ergibt sich für den Rest ein gewisser Preis, der so hoch sein muss, dass es sich niemand mehr leisten kann, sich irgendeinen “Temu-Scheiss” zu kaufen und wenn doch dann löhnt er, ebenso der Flug (wie zu den goldenen Zeiten von PanAm, da war fliegen noch was wert), ebenso für die Avocado, usw.

    Das geht ganz ohne verbieten, nur der CO2 Preis muss richtig sein, dann wird innerhalb kürzester Zeit viel erreicht

  • Wolfgang Theine

    |

    Oh je, wieder schäumt das Erregungspotential auf RD über wie der gefärbte Brunnen. Man mag ja mit Danielas Argumentation nicht einverstanden sein, wie jedoch von vielen mit völlig unsachlichen und unnnötigen Beschimpfungen darauf reagiert wird, ist einfach nur mies und spricht für sich, bzw. gegen die Pöbler. Deren Argumentation wird dadurch nicht besser.
    Noch etwas zur Sache: (Abgesehen vom unnötigen persönlichen Angriff) stimme ich Burgweintinger zu: Auch ich bin davon überzeugt, dass die konsequente Anwendung sprich Erhöhung des CO2 Preises der Königsweg sein könnte- mit der Rücküberweisung der eingenommenen Mittel an die Geringverdiener um eine sozial verträgliche Bepreisung von klimaschädlichem Verhalten zu erreichen.

  • Native

    |

    Klimawandel oder Fake-News?
    Mittlerweile regnet es weltweit, wegen der erwiesenen Erwärmung der Meere, überall zunehmend „Hunde und Katzen“. Extremwetterlagen nehmen zu. Wenn es nicht so traurig wäre, wär’s lustig!
    Aber was für ein Glück für die Migranten in Springfield. Die Versorgung mit Lebensmittel (Food) scheint gesichert. (Satire)

  • Native

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    Grüner wird’s nicht

    Lied von Julia Engelmann (Text)

    Du stehst in deinen Startlöchern bereit
    Sag, worauf wartest du die ganze Zeit?
    Du hoffst schon viel zu lang auf den Moment
    Weißt nicht, woran man den erkennt
    Er ist dir näher als du denkst
    Du sagst andere blockieren dir dein Glück
    Doch keiner außer dir hält dich zurück
    Du musst leben, du wirst nicht gelebt
    Du bleibst halt stehen, wenn du nicht gehst
    Nimm mal die Steine aus dem Weg
    Warte nicht auf den Startschuss
    Warte nicht auf das Glück
    Grüner wirds nicht, grüner wirds nicht
    Stell dir vor, du machst es wirklich
    Nur nach vorn, nie zurück
    Ich warte nicht auf den Startschuss
    Ich starte, wann ich will
    Grüner wirds nicht, grüner wirds nicht
    Keine Ahnung, vielleicht irr ich
    Das ist, was ich fühl
    Dein Blick ist frei, ganz bis zum Horizont
    Fürs Stehenbleiben schon so weit gekommen
    Und es gibt absolut nichts Gutes, außer du gehst los und tust es
    Nach der nächsten Ebbe kommt der Mond
    Ich dachte immer, dass das abgedroschenen klingt
    Besonders wenn das einer für dich singt
    Du darfst alles machen wie du magst
    Denk nicht so viel darüber nach, dann brauchst du keinen anderen Rat
    Warte nicht auf den Startschuss
    Warte nicht auf das Glück
    Grüner wirds nicht, grüner wirds nicht
    Stell dir vor, du machst es wirklich
    Nur nach vorn, nie zurück
    Ich warte nicht auf den Startschuss
    Ich starte, wann ich will
    Grüner wirds nicht, grüner wirds nicht
    Keine Ahnung, vielleicht irr ich
    Das ist, was ich fühl
    Was richtig und falsch ist, ich weiß es doch auch nicht
    Ich schaue von oben aufs Chaos und genieße die Aussicht
    Im schwarz blinken Lichter, wie grüne Laternen
    Unter jeder sitzt jemand, der sich fragt: “Was soll werden?”
    Warte nicht auf den Startschuss
    Warte nicht auf das Glück
    Grüner wirds nicht, grüner wirds nicht
    Stell dir vor, du machst es wirklich
    Nur nach vorn, nie zurück
    Ich warte nicht auf den Startschuss
    Ich starte, wann ich will
    Grüner wirds nicht, grüner wirds nicht
    Keine Ahnung, vielleicht irr ich
    Das ist, was ich fühl

  • Daniela

    |

    @Burgweintinger
    15. September 2024 um 14:22 | #

    “Den CO2- Preis richtig besteuern. Wir wissen, wie viel CO2 noch ausgestoßen werden darf, daraus ergibt sich für den Rest ein gewisser Preis, der so hoch sein muss, dass es sich niemand mehr leisten kann.”

    Na das ist doch ein Denkansatz, der und da stimme ich Wolfgang Theine
    15. September 2024 um 16:24 | # zu, noch der Präzisierung bräuchte, hinsichtlich bspw. der sozialen Verträglichkeit.

    @Wolfgang Theine
    15. September 2024 um 16:24 | #

    Danke, was Ihre mentale Unterstützung hier im Forum angeht. Ich persönlich nehme das nicht so gram, schließlich habe ich schon auch provoziert. Und wie heißt es so schön, wer austeilen kann, muss auch einstecken können. Aber diese ganze Diskussion dient u. U. auch der Selbstreflexion, wenn man diese nutzen möchte.

    Auch, wenn meine Kleinigkeiten irgendwie Missverständnis erzeugen. Mir ist das schon wichtig, dass jeder für sich nachdenkt, was er/ sie im eigenen Refugium ändern kann, dazu gehört eben für mich Flächen entsiegeln, statt Geranien bienenfreundliche Blumen pflanzen. Nachhaltigkeit ist für mich natürlich auch mit den Ressourcen die ich an Grund und Boden habe umweltfreundlich (Bio) meine Gemüse und Obst an zu bauen. Ich plädiere schon länger offen dafür über das eigene Konsumverhalten nachzudenken. Sei es Kleidung, Nahrung, Baustoffe ect.

    Noch eine Überlegung, viele würden das private Auto abschaffen (meist schon wegen der Kosten) und auf öffentliche Beförderungsmittel umsteigen (schon wegen der günstigeren Kosten), können aber nicht, weil Sie auf Arbeit zu Schichten müssen und weit und breit kein öffentliches Verkehrsmittel da ist. Auf manchen Dörfern fehlt sogar die Bushaltestelle, Gehwege Fehlanzeige und im Winter braucht man einen Schneeschieber, weil die Straßen nicht beräumt werden. Und jetzt frage ich, was bieten wir diesen Menschen an?

    Ethisch betrachtet geht es doch nicht nur um richtig oder falsch, es geht um die Konsequenzen, die sich daraus ergeben.

    Ich halte es für wichtig, im Kleinen zu agieren. Genau da beginnt die Eigenverantwortung.

  • Mt. T.

    |

    Rundherum zeigt der Klimawandel zur Stunde wieder, was er alles auf dem Weg zur Arbeit aufhält, zerstört, tötet, kostet, und manche haben nichts besseres zu tun, als ihre tiefe Abneigung gegen Aktivisti, die die Dringlichkeit mit den geringsten, gewaltfreien Mitteln fassungslos und nahezu erfolglos anmahnen, wieder und wieder mit dümmsten Begründungen verteidigen. Und wieder andere regen sich dann noch über den Ton auf, mit dem das kritisiert wird, wenn diese für eine Diskussion nicht mal zugänglich sind und meinen, sie retten die Welt, wenn sie den Rasen einmal weniger oft mähen oder ein Stück Butter nicht gleich am Tag des Mindesthaltbarkeitsdatums wegwerfen, während sie gleichzeitig die Bemühungen von Klimaaktivisti immer wieder diskreditieren, mit Füßen treten und den Hass gegen diese schüren.

  • Daniela

    |

    Kommentar gelöscht. Es wird redundant.

  • Native

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    Macht euch die Erde untertan.
    Es kommt immer anders, wenn man denkt.

  • Günther Herzig

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    @Daniela
    15. September 2024 um 07:19 | #
    Sehr geehrte Daniela,
    langsam verstehe ich nicht mehr, was sie leitet.
    Wenn Fischer, damals ein flegelhafter Niemand, sicher auch kriminell, ohne erwischt worden zu sein, in den Augen vieler ein Held. beschließt jegliche Konventionen zu missachten, was natürlich schlechtes Benehmen, gepaart mit Respektlosigkeit gegenüber seinem und unserem Staat bedeutet, in vorauseilender Bewunderung exkulpiert sein, weil er ganz theoretisch in seinem Leben, einmal, aber nur vielleicht, etwas nützliches getan hat?. Er war dann ja auch als Außenminister anerkannt, wofür er auch ordentlich bezahlt wurde.
    Vielleicht sagt Ihnen der Name Hermann Striedl, früher Richter am Landgericht Regensburg, etwas. Striedl, mit dem ich mich befreundet fühle, sollte für seine makellose Diensterfüllung in der Justiz eine Ehrenurkunde des Freistaats Bayern überreicht werden. Er wehrte sich mit der Begründung, er habe doch nur seine Pflicht erfüllt, wofür er bezahlt worden sei. Widerstrebend nahm er die Urkunde mit, verließ den Raum und warf die Urkunde im Vorzimmer in den Papierkorb. Sie wissen sicher nicht, warum ich Ihnen diese Geschichte erzähle. Macht nichts!
    Was soll die Regierung veranlassen, nichts! Was soll sie tun, zurücktreten, nachdem sie das Land ruiniert hat.
    Mit freundlichen Grüßen
    Günther Herzig

  • Native

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    Alles wird gut. Für wen, steht noch nicht fest.
    Das Leben ist ein Witz – der Tod ist die ultimative Pointe.

  • Günther Herzig

    |

    @Native
    16. September 2024 um 20:28 | #
    Gute Idee uns durch Andreas Rebers die Welt erklären zu lassen. Großartig!

  • Markus Feilner

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    Eine Provinzposse. Wunderbar zu lesen, auch die Kommentare. Danke, RD.

  • Native

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    Was ist los mit dem deutschen Know-how, der „Karrenbauer“?
    Es läuft und läuft und läuft alles aus dem Ruder.
    VW – Verzerrte Wahrnehmung für die Probleme des Klimawandel.

  • Daniela

    |

    @ Günther Herzig
    16. September 2024 um 18:42 | #

    Ein giftgrün gefärbter Brunnen soll ein Symbol darstellen, so wie einst weiße Turnschuhe. Es ist schlicht und ergreifend eine Provokation des Establishment.

    ..’Sie wissen sicher nicht, warum ich Ihnen diese Geschichte erzähle. Macht nichts!’…

    Die Veränderungen im öffentlichen Dialog miteinander ist, um es mit Buchautor Constantin Schreiber’s Worten zu nennen
    ” polarisierend kläffen “.
    Solange nur gekläfft und nicht gebissen wird…, oder anders ausgedrückt, persönliche Angriffe kann man sich annehmen, oder diese perlen ab.

    …’Was soll die Regierung veranlassen, nichts! Was soll sie tun, zurücktreten, nachdem sie das Land ruiniert hat.’…

    Diese Regierung ist ein Ergebnis der letzten Bundestagswahl, die Voraussetzungen für diese Koalition hat der Souverän durch die Wahlen geschaffen. Man kann die Forderung nach Rücktritt stellen, aber dieser Forderung muss nicht nachgekommen werden. Ist der Souverän unzufrieden, besteht zur nächsten Wahl die Möglichkeit des Wechsel.

    Für viele ist es schwierig, Bundespolitik von der Politik der Bundesländer zu unterscheiden. So, wie durchaus die Rechtssprechung in unterschiedlichen Bundesländern unterschiedlich ausfallen kann.

  • Jürgen

    |

    @Daniela:
    Es wurde ja schon gefragt, ob ihnen ihre Argumentation nicht peinlich sei, darum lasse ich die Frage.
    Für die Leute, die es noch nicht begriffen haben:

    Je länger wird das Mehr, was wir derzeit haben, behalten wollen,
    umso kleiner wird das Weniger in der Zukunft!

  • Daniela

    |

    @ Jürgen
    18. September 2024 um 13:15 | #

    Wir streiten nicht um den Klimawandel und daß wir handeln müssen. Ich handel mit den mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten.

    Wir diskutieren über die Mittel der Aufmerksamkeit, da sind die Unterschiede. Ich verabscheue zutiefst Sachbeschädigung, Nötigung ect.

    Und NEIN es ist mir nicht peinlich für meine Überzeugung ein zu treten!

  • Jürgen

    |

    @Daniela:
    Sie wollen entsprechende Gesetze zum Klimaschutz, wollen aber nicht dass bei Untätigkeit der Verantwortlichen, nicht darauf aufmerksam gemacht wird.
    Ich verstehe ihr Konzept nicht!
    Bitte schlagen Sie doch einmal vor, wie man eine Regierung, meist blockiert durch die FDP, dazu bewegt das Grundgesetz und internationale Vereinbarungen einzuhalten?
    Dazu kommt noch eine Bevölkerung, die aktiv zur Verschlechterung des Klimas beiträgt.

    Soll ich als Klimaaktivist in meinem Wohnzimmer den Protest tanzen?
    Soll ich nackt in einer Erdhöhle von dem leben was mir die Natur so schenkt, damit ich jah nicht angreifbar bin für jene die glauben, dass man nur so für ein sauberes Klima demonstrieren darf?

    Ganz ehrlich Daniela, ich glaube ihnen kein einziges Wort, wenn sie schreiben, dass den Klimawandel erkannt haben. dazu habe ich von ihnen zuviel hier gelesen.

    Gerade beim grünen Brunnen müsste diese Aktion bei ihnen auf große Zustimmung stoßen, aber selbst dieser kleine Protest, den niemanden geschadet oder behindert hat, ist ihnen zuviel.

    Bleibt nur noch das Tanzen im Wohnzimmer, sorry Erdloch.
    Wir haben ja so viel Zeit und der Klimawandel ist ja erst seit 50 Jahren in seinen Auswirkungen bekannt. Selbst die Berechnungen von damals sind Punktlandungen!
    Österreich, Polen und Tschechien saufen gerade ab und in Portugal, Spanien und Südfrankreich brennen die Wälder.

    Sehr erfolgsversprechend!

  • Daniela

    |

    @ Jürgen
    19. September 2024 um 08:46 | #

    Glauben Sie, was Sie mögen, es steht Ihnen frei.

    Vorschlag, bevor Sie nackt in einer Erdhöhle tanzen müssen:
    ‘Giftgrüner’ Flashmob, im Gegensatz zu vor 40 Jahren haben Sie die besseren technischen Mittel. Das geht regional und überregional.

    Werden Sie doch einfach kreativ.

    Wir hatten Tschernobyl, sauren Regen, Waldsterben, Giftmüll in Gewässern…. zum Nachdenken und aktiv werden und dies schon vor über 40 Jahren.

    Und ich habe mich auch zu keiner Zeit gegen Demonstrationen ausgesprochen, nur gegen das Wie.

    Mich müssen Sie nicht überzeugen, Sie müssen ca. 80 Mio. mit Zielen einen und nicht mit Ihren Aktionen in Lager spalten.

  • Jürgen

    |

    @Daniela
    Ich bin kein Klimaaktivist. Ich habe nur in der Ich-Form aus der Sicht derer geschrieben.
    Ich bewundere aber deren Mut und Courage.
    “Die Bevölkerung muss überzeugt werden” Ich befürchte, da hat unser Bildungssystem krachend versagt. Man sieht es an sämtlichen Kriesen an denen sich die Rechten hoch ziehen. Billig und leicht durchschaubar deren Konzept an die Macht zu kommen und trotzdem werden die gewählt.
    Solange sich Bürger von den Machtgeilen Rechten aufwiegeln lassen, solange wird Klimaaktivismus nicht akzeptiert. Leichte Lösungen vor Selbstreflektion.
    Junge Menschen dürfen eingesperrt werden, wenn sie dort demonstrieren wo der Schaden entsteht. Bauern werden nicht eingesperrt, wenn sie das Gleiche mit 1000 PS-Traktoren machen. Der eine machts für seinen Geldbeutel, die anderen für deren und unsere Zukunft. Eine verkehrte Welt.
    Die Spirale Klimakrise hat sich bereits in einem Tempo in Gang gesetzt, dass aus meiner Sicht der Kipppunkt bald erreicht ist. Überall auf der Welt spielt täglich das Klima verrückt. Vor 50 Jahren kam so etwas alle paar Jahre einmal vor. Ich habe oben nur die Katastrophen in unmittelbarer Nähe aufgezählt.
    Jährlich brennen tausende Hektar Wald auf der Welt. Wald die CO2 binden und dann dies nicht mehr tun können. Das Klima erwärmt sich und somit auch die Weltmeere. Dadurch entstehen mehr Wolken und somit häufen sich die Starkregenereignisse. Die Schäden kann momentan noch unser Staat stemmen, aber irgend wann geht auch dem das Geld aus.
    Das Ahrtal war der Anfang. Man sieht auch dort, dass die Bevölkerung staatliche Hilfen fordern. Keiner sagt, ich bin selbst schuld, denn ich habe mich ums Klima nichts geschert.

    @Daniela: Bitte erklären Sie mir, wie die Klimaaktivisten künftig demonstrieren sollen, damit sie für das Problem volle Aufmerksamkeit erhalten und Sie nicht gestört sind.
    Reden Sie nicht immer, seien Sie einmal kreativ!

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