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Wahlkampf mit dem gewissen Etwas

Sinzinger Foto-Fake: Bürgermeister druckt Richtigstellung

Im Streit um die verzerrende Verwendung eines gemeinsamen Fotos mit dem Regensburger OTH-Professor Dr. Michael Sterner für Wahlkampfzwecke lässt der Sinzinger Bürgermeister Patrick Grossman nun eine Richtigstellung verteilen. Dabei verbindet er das Notwendige mit dem Nützlichen.

Am Ende einer weiteren Wahlkampfbroschüre von CSU-Bürgermeister Grossmann findet sich nun im Bildtext eine Richtigstellung.

Mit einer reuigen Entschuldigung allein war es dann doch nicht getan. Nachdem der Sinzinger Bürgermeister Patrick Grossmann (CSU) im Kampf um seine Wiederwahl ein privat geschossenes Selfie mit dem OTH-Professor Michael Sterner ohne dessen Erlaubnis oder gar Zustimmung für Wahlkampfzwecke verwendet hatte, hat er nun eine Richtigstellung drucken lassen, die noch vor der Wahl in Sinzing verteilt werden soll.

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Immer diese kleinen Fehler…

Vorsicht Fake: Das Foto von Patrick Grossmann und Michael Sterner entstand nicht in freier Natur und nicht im Rahmen eines Gesprächs zu regenerativen Energien. Es war ein Selfie für private Zwecke.

Wie berichtet, war das Foto nach einem Vortrag Sterners im Sinzinger Pfarrheim geschossen worden. Mit verändertem Hintergrund – Auenlandschaft statt Pfarrheimwände – erschien es dann in einer Wahlkampfbroschüre der CSU, die flächendeckend an die Sinzinger Wählerinnen und Wähler verteilt wurde. Auch für einen 450 Mal verschickten Erstwählerbrief wurde das Foto mit Sterner verwendet, der wegen seines Engagements für Klimaschutz gerade bei jungen Leuten und der Fridays for Future-Bewegung bekannt und beliebt ist.

Bereits bei seiner ersten Wahl zum Bürgermeister 2008 hatte Grossmann mit einem Werbeflyer für Unmut gesorgt, in dem suggeriert worden war, er genieße die Unterstützung von zahlreichen Regensburger Vereinen. Eine Entschuldigung gab es damals nach knapp gewonnener Stichwahl.

Sterner distanzierte sich deutlich

Als Sterner von der Verwendung des gemeinsamen Fotos für Wahlkampfzwecke erfuhr, distanzierte er sich zunächst in der Mittelbayerischen Zeitung und später gegenüber regensburg-digital von Grossmann. Bei uns im Forum schrieb er unter anderem:

„Dieses Foto ist fake, photoshop und NICHT mit mir abgestimmt bzw. freigegeben für solche Zwecke. (…) Ich distanziere mich ausdrücklich von dieser Person und bitte alle Leser, diese Information in der Gemeinde Sinzing zu verbreiten und allgemein alle Wähler, sich ein eigenes Bild von den Parteien, den Kandidaten und den Wahlprogrammen zu machen.“

Neue Wahlkampfzeitung, neues Foto

So sieht die komplette Seite mit Richtigstellung aus.

Zur Entspannung der Situation trug auch nicht bei, dass auch nach der Berichterstattung und einer Entschuldigung Grossmanns nochmals Prospekte mit dem Fake-Foto an einige wenige Haushalte verteilt wurden. Ein Austräger habe „urlaubsbedingt zu spät vom Verteilungsstopp mitbekommen“, so der CSU-Politiker. Nun hat er mit Sterner eine Richtigstellung abgestimmt.

Dabei verbindet Grossmann das Notwendige mit dem Nützlichen. Verteilt wird/wurde nun eine weitere Wahlkampfzeitung, in der Grossmanns Verdienste um und zukünftige Pläne für die Gemeinde Sinzing aufgezählt werden. Anstelle des gefakten Fotos mit Sterner ist dieses Mal Grossmann allein abgebildet, während er vor grüner Landschaft ein Elektro-Auto an einer REWAG-Säule betankt. Als Bildtext dazu findet man dann besagte Richtigstellung:

„In der letzten Ausgabe der CSU-Zeitung sowie für einen Jungwählerbrief habe ich ein bearbeitetes Foto mit Herrn Prof. Dr. Sterner verwendet, ohne seine Einwilligung einzuholen. Dieses Original-Bild ist nach einem Vortrag von Herrn Prof. Dr. Sterner bei der kath. Erwachsenenbildung (KEB) im Pfarrheim Sinzing entstanden. Dafür entschuldige ich mich nochmals in aller Öffentlichkeit. Mir ist ein bedauerlicher Fehler unterlaufen, den ich hiermit berichtigen möchte.“

“Brauche Professor Sterner nicht als Unterstützer”

Uns schreibt Grossmann dazu unter anderem:

„Abgesehen von dem Fehler, die Persönlichkeitsrechte von Herrn Prof. Dr. Sterner zur verletzten, sind wir in der Gemeinde Sinzing im Landkreis Regensburg Vorreiter im Ausbau der regenerativen Energien. (…) Da sich Herr Prof. Dr. Sterner auch stark für diese Bereiche einsetzt, fand ich den Zusammenhang mit unserem Foto passend. Leider habe ich versäumt, ihn um Erlaubnis zu fragen. Nach 12 Jahren als Bürgermeister habe ich allerdings nicht das Gefühl, Herrn Prof. Dr. Sterner als im Bild dargestellten ‘Unterstützer’ für meinen Wahlkampf zu benötigen. Durch meinen Fehler rücken nun die inhaltlichen Themen in den Hintergrund, das war nie meine Absicht. Mir ist ein bedauerlicher Fehler unterlaufen, für den ich mich in aller Öffentlichkeit entschuldige.”

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Kommentare (12)

  • care

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    Unwählbar.

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  • Piedro

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    “Mir ist ein bedauerlicher Fehler unterlaufen, den ich hiermit berichtigen möchte.”
    Das war kein “Fehler”, das war Absicht, illegal und schlicht eine Sauerei. Ich hätte den Herrn verklagt und den Schadenersatz FfF überwiesen.

    Wie ernst er es mit dieser “Richtigstellung” meint zeigt schon das Format. Briefmarke auf Din A-4. Deutlicher ging es wohl nicht?

    “Nach 12 Jahren als Bürgermeister habe ich allerdings nicht das Gefühl, Herrn Prof. Dr. Sterner als im Bild dargestellten ‚Unterstützer‘ für meinen Wahlkampf zu benötigen.”
    Aha. Das ist der Grund dafür, dass er den Erstwählern diesen Bären aufgebunden hat? Weil er es eh nicht gebraucht hat? Na dann… Wird er sich wundern was er sonst noch nicht braucht. Vielleicht.

    Die einzige Ladesäule in Sinzig war ihm wohl auch nicht fotogen genug, auch das gehörte bearbeitet, um die wertvolle Message des E-Auto-betankenden Kandidaten ins “rechte Licht” zu rücken.
    https://www.google.de/maps/place/Netto+Filiale/@48.9903845,12.0290204,84m/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x0:0xf0349f0dd306f4bb!8m2!3d48.990708!4d12.0292447

    War das e-Auto geliehen oder fährt er tatsächlich eins?

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  • R.G.

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    Manchmal liest man eine öffentliche NEINtschuldigung, da will die Reue nicht und nicht aufs Papier, weil sie gar nicht sein möchte.
    Das ist wie Verstopfung, kaum meint man es kommt raus, schlupft es lieber wieder zurück.

    Aber weiter zu den Urbanen.
    Wenn die hören, dass es am Land eine E- Säu-le gibt, kann es passieren, dass sie meinen, sowas steht vor grüner Kulisse herum (und grunzt).
    Aber dann erfahren sie enttäuscht, das ist zum Beispiel in Sinzing bloß ein Haustier, das vor einem Gebäude seinen Rüssel rumhängen lässt.
    Weit gefehlt.

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  • Ein Sinzinger

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    Liebe Leute,
    Warum schreibt ihr eigentlich Behauptungen in die Kommentare, die nicht der Wahrheit entsprechen? Wenn ihr es nicht wisst, dann schreibt doch nicht einfach das, was euch ins Bild passt.
    Unabhängig vom Vorfall und der Person möchte ich klarstellen: Die Zapfsäule vom Foto gibt es (am Pendlerparkplatz). Mir sind übrigens 4 Ladesäulen bekannt. (Rathaus, Schule, Pendlerparkplatz, Netto).
    Und er fährt das Auto wirklich.
    Ihr macht es auch nicht besser, als er, wenn ihr hier falsche Sachen kommentiert…
    Bitte nicht so viel Gehetze, ganz allgemein ;)

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  • GSH

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    Zitat: “…sind wir in der Gemeinde Sinzing im Landkreis Regensburg Vorreiter im Ausbau der regenerativen Energien.”

    Der ist so gut, dass ich mich kaum mehr vom Lachanfall erholen kann. Eine Planung voranzutreiben, die gegen gültiges Gesetz verstößt und dann die Nachbargemeinde als “Schmutzfink”, sich selbst als Vorreiter im Ausbau er regenerativen Energien zu rühmen, ist ein an Dreistigkeit nicht zu überbietendes Verhalten.

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  • Piedro

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    @Ein Sinzinger
    Cool down. Auf der REWAG-Seite wird nur eine Säule genannt. Sind die nicht up to date? Oder sind die anderen Säulen von anderen Anbietern? Er hat also wirklich dieses Auto. Danke für die Auskunft, aber fragen ist nicht hetzen. Seine Glaubwürdigkeit hat dieser Herr selbst beschädigt, kein anderer. Sie wissen ja: wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit faket. ;)

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  • KW

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    @Piedro und wen’s sonst interessiert (und vielleicht etwas Offtopic):
    Zur Suche von Ladesäulen kann man u.a. die Webseite chargeprice.app empfehlen.
    Die spuckt drei REWAG-Säulen mit jeweils zwei Typ2 Anschlüssen in Sinzing aus.
    Dann kommt wohl noch die NETTO-Säule (zum Kundenanlocken) hinzu.

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  • Klaus Nebl

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    Ich finde diese Entschuldigung setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Grossmann hält Prof. Sterner also als nicht notwendig als Unterstützer, ja verdammt nochmal warum hat er dann das private Bild so manipuliert? Zweitens hat er bis jetzt noch nicht kapiert worum es wirklich geht, nämlich nicht nur um die Persönlichkeitsrechte von Prof. Sterner, sondern um die bewusste Täuschung von Sinzinger Bürgerinnen und Bürger und vor allem um die bewusste Täuschung von Erstwählern. Dafür hätte er sich entschuldigen müssen. Und drittens ist diese “Entschuldigung” an Arroganz gegenüber dem potentiellen Wähler gar nicht mehr zu übertreffen, denn er bedauert, dass die inhaltlichen Themen in den Hintergrund geraten – auch hier verdammt nochmal, dass hat Grossmann doch selbst bewirkt! Er hat den Fake gemacht, er hat Wähler getäuscht!. Zum Thema abgebildete Ladestelle, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Firma REWAG für diese Wahlwerbung gefragt wurde und zum anderen gibt es keinen dümmeren Aufstellplatz für eine Ladesäule als ein Pendlerparkplatz, denn dort stehen die Autos mindestens 8 Stunden und das dritte Auto muss dann wohl auf dem Dach der ersten beiden Autos geparkt werden, oder der Autofahrer muss 8 Stunden warten bis er auch an die Ladesäule kommt. Es gibt in Sinzing noch zwei weitere Ladesäulen, eine Säule von der Rewag an der Sinzinger Schule (für das Elektroauto des Landkreises) und eine private Ladesäule am Netto.

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  • MarcusAntonius

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    Man kann hier allen Kommentatoren nur raten, einfach mal durchzuatmen, eine Nacht d’rüber zu schlafen und im Übrigen “den Ball flach zu halten”.

    Der “Hype”, der hier um einen Wahlkampfflyer produziert wird, und die Selbstgefälligkeit, mit der hier kommentiert wird, ist fast nicht auszuhalten. Und wenn dann noch die falschen Aussagen zu den Ladesäulen kommen (@Piedro: und dann kleinlaut “man darf noch fragen” – wie die AfD) oder die direkten chancenlosen Konkurrenten hier Wahlkampf betreiben (@Herr Nebel: der Ehrlichkeit halber sollten Sie schon erwähnen, dass Sie hier ganz eigenützig Wahlkampf betreiben), dann reicht es mir auch mit den Kommentatoren. Früher war das mal eine interessante Plattform. Aber in Zeiten der (un-)sozialen Medien wird nur noch gestänkert und alles schlecht geredet.
    Können wir hier nicht einmal alle etwas gelassener mit den Dingen umgehen?

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  • MarcusAntonius

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    @MarcusAntonius

    Der Ball fliegt doch recht flach. Hier wurde das Persönlichkeitsrecht verletzt, und das auch noch völlig unnötig, weil man den Betroffenen angeblich eh nicht zur Imagepflege bräuchte. Noch flacher geht’s kaum. Das zu kritisieren ist weit von einem Hype entfernt, bestimmt hat es noch nie einen sinzigbezogenen Hype gegeben – nicht mal innerorts.

    Die falsche Aussage ist meiner Ortsunkenntnis geschuldet. Wie gesagt: dieser Anbieter listet auf der eigenen Seite nur eine Säule. Aber arbeiten Sie sich ruhig an mir ab, wenn es Ihnen dienlich ist. Gefragt habe ich nach dem Auto, wenn Sie das stört, bitte. Ist mir eigentlich wurscht. Aber mich auch nur ansatzweise mit der AFD zu vergleichen zeugt immerhin von einem gewissen Potential. Obwohl Ihr Fazit, rd sei nicht mehr interessant, weil zB über diese Frechheit berichtet wurde, eher auf Intention schließen lässt.

    Da Sie zu dem Vorfall: Verstoß gegen das Personlichkeitsrecht zwecks Wählertäuschung und halbgare “Entschuldigung” als Rechtfertigungsversuch “war doch eh nicht wichtig” nichts zu sagen haben, arbeiten Sie sich halt an den Kommentatoren ab, die derartiges nicht gut heißen möchten. Bitte, das dürfen Sie, so “interessant” ist rd immer noch. Aber Sie stehen da in einem recht trüben Licht, daran ändert auch der exquisite Nickname nichts.

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  • Piedro

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    @MarcusAntonius
    Entschuldigung, dass ich versehentlichen Ihren Nick ins Namensfeld eingetragen habe.

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  • Klaus Nebl

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    @MarcusAntonius
    der Nick sagt ja viel über die Persönlichkeit aus – aber ich bitte Sie trotzdem Herr G. meinen Namen wenigstens richtig zu schreiben.

    Sie schreiben ich stehe im Wahlkampf, ja selbstverständlich ebenso wie Ihr Freund Patrick Grossmann. Aber im Gegensatz zur Sinzinger CSU und dem Bürgermeister betreiben wir von Anfang an einen ehrlichen Wahlkampf.

    Bis heute hat Grossmann ja nicht verstanden, dass es nicht nur eine Persönlichkeitsverletzung war, sondern auch eine bewusste Täuschung der Sinzinger Bürgerinnen und Bürger. Da Sie ja Ihren Bürgermeister eng aussteuern, hätten Sie ihn doch besser gegen diese Wahltäuschung schützen müssen. Warum haben Sie das eigentlich nicht getan?

    “Hochmut kommt vor dem Fall” – und anzudeuten man hätte Herrn Professor Sterner ja nicht nötig als Unterstützer, das ist ja an Arroganz gar nicht zu übertreffen. Er schiesst sich doch laufend ein Eigentor nach dem anderen – und ja der Ball ist dabei so flach, dass er immer im Tor landet!
    Noch ein kleiner Hinweis – auf dem neuen Bild ist ja nun groß das Firmenlogo der REWAG zu sehen, ich hoffe der Bürgermeister und Sie haben dazu auch das Einverständnis der REWAG geholt um ihr Logo in der CSU Wahlwerbung veröffentlichen zu können :-)))

    Sie schreiben ich sei ein chancenloser Kandidat – nunja das entscheidet der Wähler am Sonntag – aber keine Stimme für mich ist verloren, denn jede Stimme für mich ist eine Stimme weniger für Patrick Grossmann. Und darum geht es!

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