Großer Dank, kurze Pause und eine kleine Bilanz
Das zehnte Jahr von regensburg-digital neigt sich dem Ende zu. Zeit für ein paar persönliche Worte, Erklärungen und dringend notwendige Seitenhiebe.
Ich bedanke mich bei allen unseren Leserinnen und Lesern, die regensburg-digital finanziell unterstützen – obwohl sie uns auch kostenlos lesen könnten, obwohl wir als sehr kleine Redaktion nicht alle Themenbereiche abdecken können (dazu später mehr) und obwohl sie – das liegt in der Natur Sache – sicher nicht immer einer Meinung mit uns sind. Und es ist mir wichtig, dass das am Anfang dieses Texts steht, denn diese Förderer sorgen für annähernd 70 Prozent unseres Budgets. Herzlichen Dank.
Sie beweisen damit ein echtes Verständnis für Pressefreiheit und unabhängigen Journalismus, den wir hier auf regensburg-digital seit fast elf Jahren praktizieren und – das ist mindestens genau so wichtig – dafür, dass Journalismus eine Leistung ist, die etwas wert ist, für die wir viel Zeit und Energie aufwenden, die also Geld kostet.
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Wir werden auch weiter auf eine Paywall verzichten, weil wir einerseits überzeugt sind, dass sich immer mehr Menschen darüber bewusst werden, dass man für Journalismus bezahlen sollte, dass das nichts ist, was man einfach mal so kostenlos mitnimmt (Ja. Unser Förderverein ist auch 2018 etwas gewachsen und auch die einmaligen Spenden haben etwas zugenommen.).
Andererseits verzichten wir auch deshalb auf eine Bezahlschranke, weil wir ein Interesse daran haben, dass sie sich verbreiten – unsere Recherchen, erwähnen will ich hier vor allem die verdienstvolle Arbeit des Kollegen Robert Werner, unsere Berichte und Standpunkte zu Themen, die in der ungleich finanz- und personalstärkeren Tagespresse nicht oder allenfalls vernachlässigt vorkommen, dass sie Debatten anstoßen und die öffentliche Diskussion in und über unsere Stadt befördern.
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Dass wir dieses Ziel ab und an schon erreicht haben, belegen nicht nur die gelegentlichen Wortmeldungen bei Debatten im hiesigen Stadtrat, auch in diesem Jahr wurden wir wieder, teils mehrmals pro Monat in überregionalen Medien zitiert – unter anderem Bayerischer Rundfunk, Report Mainz, Süddeutsche Zeitung, Magdeburger Volksstimme, Deutschlandfunk, Deutsche Welle etc.. Hier vor Ort hatte zumindest TVA so viel Anstand, uns in diesem Jahr zu erwähnen, im Gegensatz zur hiesigen Tageszeitung, die seit bald elf Jahren unsere Existenz leugnet.
Bedanken möchte ich mich auch bei unseren Werbekunden, die uns teilweise schon seit vielen Jahren die Treue halten. Sie schalten ihre Anzeigen bei regensburg-digital im vollen Bewusstsein, dass es hier keine Gefälligkeitsartikel gibt, die andernorts geradezu üblich sind, und obwohl mancher von ihnen sich – ja, das ist schon vorgekommen – von gewissen Medien- und Interessenvertretern „blöd kommen“ lassen mussten.
Nach wie vor ist unser Budget trotz alledem bescheiden. Monatlich haben wir Mittel zur Verfügung, die realistisch betrachtet eine Redakteursstelle finanzieren würden. Wir bezahlen davon sämtliche Autoren, unsere komplette Infrastruktur und gelegentliche juristische Auseinandersetzungen (für die wir mit Rechtsanwalt Nils Pütz glücklicherweise einen exzellenten Presserechtler an unserer Seite haben).
Angesichts dessen bin ich – als verantwortlicher Herausgeber und Gründer von regensburg-digital – mit der Bilanz unserer Arbeit 2018 durchaus zufrieden. Durchschnittlich erschien in diesem Jahr knapp ein Artikel pro Wochentag, selbst geschrieben und recherchiert, keine aufgehübschten Pressemitteilungen oder fertig zugelieferten Texte mit PR-Charakter, die sich andernorts in schöner Regelmäßigkeit finden.
Erneut haben wir in diesem Jahr – laut Word-Press-Statistik – über 600.000 Leserinnen und Leser erreicht, die annähernd zwei Millionen Mal auf unsere Texte zugegriffen und knapp 7.000 Kommentare hinterlassen haben. (Ja, auch mir gefallen nicht alle Kommentare, die Moderation des Forums kostet gelegentlich einiges an Nerven, aber wer einen ehrlichen Blick in die Kommentarspalten anderer Medien wirft, braucht sich über das Niveau in unserem Forum nicht zu beklagen.)
Mir ist bewusst, dass – spätestens seit Prozessbeginn im September – die Korruptionsaffäre derzeit breiten Raum in unserer Berichterstattung einnimmt, dass es auch andere Themen gäbe, mit denen wir uns beschäftigen sollten, und dass einige unserer Leserinnen und Leser davon enttäuscht sein mögen, aber: regensburg-digital hat sich seit seiner Gründung 2008 auch immer wieder mit den Fragwürdigkeiten städtischer Immobilien- und Grundstücksgeschäfte beschäftigt. Das Thema war und ist ein Schwerpunkt unserer Arbeit.
Erwähnen möchte ich hier (wieder einmal) den Millionendeal am Unteren Wöhrd, wo die Stadt Regensburg unter fragwürdigsten Bedingungen eines ihrer Filetstücke an das „Immobilien Zentrum Regensburg“ – anders kann man es nicht ausdrücken – verscherbelt hat, aber auch den Verkauf des Alten Schlachthofs zum Schleuderpreis, verbunden mit einem Pachtvertrag für das dort entstandene Marinaforum.
Beide Geschäfte, es gäbe noch einige andere zu erwähnen, waren, das ist meine feste Überzeugung, nicht im Sinne der Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt – im Gegenteil. Und sie sind nur zwei Belege dafür, dass in Regensburg seit Jahrzehnten eine Immobilien- und Grundstückspolitik zum Schaden ihrer Bewohner betrieben wurde. Die Mittelbayerische Zeitung mit ihrem Quasimonopol hatte sich dieses Themas, vor den aktuellen Ermittlungen, vor dem nun laufenden Prozesses, zu keinem Zeitpunkt angenommen, hat stattdessen – Beispiel Unterer Wöhrd – solch fragwürdige Deals mit der Veröffentlichung wohlwollender Unternehmens-PR bemäntelt. Das “Medienhaus” ist mehr Teil des Problems als der Lösung.
Der aktuell laufende Prozess mit all seinen Begleitumständen bietet – durch die Verlesung von E-Mails, das Vorspielen von Telefonaten, Zeugenaussagen etc. – zunächst einmal völlig abseits von strafrechtlichen Erwägungen zumindest einen gewissen Eindruck davon, welche Mentalität, welche Denkweise, Mechanismen und Beziehungsgeflechte hier geherrscht haben, Anhaltspunkte für weitere Recherchen und erhellende Informationen – erwähnt sei hier nur die exorbitante Gewinnmarge des Tretzel-Projekts La Serena (460 Wohneinheiten), die laut Aussagen im Prozess bei 40,6 Millionen Euro lag. Das alles ist von Interesse, völlig unabhängig von der Person Joachim Wolbergs. Diesem Verfahren müssen nämlich, auch davon bin ich überzeugt, noch weitere und gegen andere Personen folgen.
Das alles wollen wir (meist ich und Martin Oswald) mitbekommen und so weit wie möglich für die Öffentlichkeit dokumentieren – vor Ort. Wir sind nicht so schamlos wie, diese eine Erwähnung sei mir erlaubt, der Redaktionsleiter des Regensburger Wochenblatts Christian Eckl. Er hat bereits mehrfach Berichte veröffentlicht, die den Eindruck erwecken, als wäre er vor Ort im Gericht gewesen (War er mehrfach nicht.). Offenbar hat er sich aber bei anderen bedient, um seine Artikel mit Zitaten aus der Verhandlung anzureichern, ohne die tatsächliche Quelle zu nennen. (Und nein, damit meine ich nicht in erster Linie regensburg-digital, es gibt ja das Newsblog der MZ, sehr stressiger Job. Und das sich stets selbsbeweihräuchernde “Medienhaus” sollte sich im Übrigen auch mal fragen, warum man als größte lokale Zeitung vor Ort meist nur mit einer Redakteurin vertreten ist, die alles machen soll.)
Wir nehmen uns, ebenso wie einige andere Kolleginnen und Kollegen, die Zeit, um den Prozess vor Ort zu beobachten – jeden Verhandlungstag, manchmal bis zu acht Stunden täglich. (Dadurch können wir im Übrigen auch beurteilen, ob die abgehörten Telefonate von Redaktionsleiter Eckl und dem früheren Wochenblatt-Herausgeber Herbert Zelzer mit Wolbergs oder Norbert Hartl tatsächlich der Recherche gedient haben, wie er behauptet, oder anderen, weniger hehren Zielen, und ob Eckls Versuch, dieses Abhören zu skandalisieren tatsächlich gerechtfertigt ist. Doch das nur am Rande.) Das Verfassen der Artikel ist dabei nicht mitgerechnet.
Diese Zeit fehlt natürlich für andere Arbeit und wir haben keine dicke Personaldecke, um das abzufangen. So ist das eben bei einem Projekt wie regensburg-digital mit knappem Budget, das vor allem von der Motivation und Leidenschaft derjenigen lebt, die daran mitarbeiten. Insofern: Vorerst wird die Berichterstattung über dieses Verfahren und den gesamten Komplex der Korruptions- und Spendenaffäre auch 2019 einen Schwerpunkt unserer Arbeit bilden. Und die macht uns, das muss schon erwähnt werden, nach wie vor jede Menge Spaß.
Wir freuen uns über Lob, aber auch konstruktive Kritik, über Unterstützung, ein Schulterklopfen, Anmerkungen, Hinweise und natürlich über das Interesse an unseren Berichten, Recherchen und Kommentaren.
Fürs erste wünsche ich schöne Feiertage und höchstvorsorglich einen guten Rutsch ins kommende Jahr. Bis zum 6. Januar werden wir – so wie jedes Jahr – nur sehr sporadisch etwas veröffentlichen. Dann geht’s wieder mit voller Kraft weiter. Bis dahin alles Gute und wenn Sie für unsere Arbeit bezahlen wollen – es geht ganz einfach.
Stefan Aigner
D.M.
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Spende eben überwiesen. Danke für eure Arbeit & alles Gute für 2019!
Regensburger
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Also Herr Aigner, das ist jetzt sogar unter Ihrem Niveau. Ich habe Herrn Dr. Eckl selbst als Prozessbeobachter in zahlreichen Prozesstagen gesehen und soweit ich sehe, berichtet er ja auch weit über den Prozess hinaus mit vielen eigenen Recherchen, beispielsweise zur CSU und ihren Verquickungen in der Affäre. Ich habe den Eindruck, sie sind neidisch auf ihn, oder warum attackieren sie ihn ständig unter der Gürtellininie?
Stefan Aigner
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@Regensburger
Niemand hat behauptet, dass Herr Eckl nie dagewesen wäre (“zahlreiche Besuche”, na ja, liegt wohl im Auge des Betrachters). Aber z.B. der letzte Bericht zur Verhandlung entstand, ohne, dass er da gewesen wäre. Und das ist kein Einzelfall.
Mathilde Vietze
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Lieber Stefan, ich danke Dir für Deine unermüdliche Arbeit. Auch wenn ich oftmals
Deine Meinung nicht teile, finde ich es wichtig, daß es RD gibt. Weiter so!
Mr. T.
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Man kann nicht oft genug für die Arbeit und Hingabe von Stefan Aigner, Martin Oswald, Robert Werner, Otmar Spirk und den weiteren Mitstreitern danken! Ich hoffe, Ihr haltet den Kampf gegen die Windmühlen noch lange durch. Und ich hoffe vor allem, dass Ihr Euch irgendwann mal mit gutem Gewissen sagen könnt, dass es sich auf jeden Fall rentiert hat.
Regensburger 2
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Vielen Dank für euren unermüdlichen Einsatz! Ihr seid extrem wichtig für die Bürger der Stadt. Danke!
R.G.
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Werter Herr Aigner!
Was Sie von anderen Schreibern unterscheidet, ist außer ihrer Persönlichkeit eine gute Portion journalistisches Handwerk, basierend auf klaren Grundsätzen (z.B. Unvereinbarkeitsregeln).
Der Prozess rund um OB Wolbergs lässt die Demokratie wie ein abgelatschtes Vergangenheitsmodell erscheinen, dessen sich eine egoistische Elite bemächtigte. Gibt es eine Alternative?:
Gerlad Stourzh: Die moderne Isonomie. Menschenrechtsschutz und demokratische Teilhabe als Gleichberechtigungsordnung. Ein Essay, Wien: Böhlau 2015
/2016/04/28074.html
meier
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Auch ich bin sehr froh, dass es RD gibt. Sonst muss man sich was komunalpolitische Themen angeht auf die MZ verlassen und dann “ist man verlassen”. DANKE! Ihnen und Ihrem Team ein Frohes Fest und einen gutes neu`s Jahr .
Piedro
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@Regensburger
“Also Herr Aigner, das ist jetzt sogar unter Ihrem Niveau.”
Und trotzdem dürfen Sie noch zu ihm aufschauen, ist das nicht schön?
Ich habe selten Berichte lesen dürfen, die sich so vehement um Objektivität bemühen, egal um welches Thema es geht. Wenn Meinungen kund getan werden, dann in der dafür vorgesehen Rubrik. Einfach nur vorbildlich.
“Ich habe den Eindruck, sie sind neidisch auf ihn, oder warum attackieren sie ihn ständig unter der Gürtellininie?”
Möglicherweise weil die von ihnen wahrgenommene Gürtellinie gleich unterhalb des Kinns ist? Nach allem was ich über diese Person zur Kenntnis nehmen durfte trägt der Herr wahrscheinlich Hosenträger…
Hirsch
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Vielen Dank an Regensburg Digital! Ohne euch wüsste ich nicht, was ich in Regensburg lesen sollte!
R.G.
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@Hirsch
Ohne “regensburg-digital” hätten Sie als Alternative immer noch die religiösen Unterweisungen der Fürstin als Informationsquelle…
; )
mkv
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Hiebe von der Seite erinnern an Rat-Schläge:
Von ihnen wußte Johannes Rau: Oft sind sie mehr SCHLAG als RAT.
Etwa der Ratschlag:
“Macht euch die Erde untertan!”
Daher zum Neujahr:
“Macht euch der Erde untertan!”
Wir sind Albatross.
https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/das-plastik-paradox
Ex Regensburger
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FROHES FEST UND VOR ALLEM EIN GUTES NEUES JAHR für “Aigo”, “Otti” u. alle anderen Mitstreiter bei Rgbg.-Digital. Ich weise immer noch Mitbürger auf Euch hin, viele wissen noch nicht von der Existenz der Seite. Gut, dass es Euch gibt! Keep on rockin!
joey
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Danke für die gute Arbeit.
Viel Erfolg auch weiterhin.
Lena Riess
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Gern bin ich der Erinnerung gefolgt, dass Arbeit gezahlt werden will. Zumal ich hier immer wieder hereinschaue.
Eine gute Zeit!
dagi
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Lieber Aigo,
FROHE WEIHNACHTEN und einen GUTEN RUTSCH! Mach weiter so!
Elisabeth Aslan
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Ich wollte gern über paypal eine monatliche Spende eingeben, konnte aber das Betragsfeld nicht aufmachen. Liegt das vielleicht an meinem Apparat oder ist das ein Problem dieser Seite? Liebe Grüße, Elisabeth Aslan
Stefan Aigner
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@Das müsste eigentlich problemlos funktionieren, hat es bislang auch…
Claus
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Ja, auch ein Danke für die Erinnerung! . Gute Arbeit will ich gerne bezahlen. Spende ist unterwegs.
Eine schöne Zeit!
Claus
Nocheinüberlebender
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“Wir freuen uns über Lob, aber auch konstruktive Kritik”
Meine Kritik: Einfach nur genial
Oswald waren mal unsere Nachbarn – aber wahrscheinlich nicht die gleichen :) Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg :)
Chenkover
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Mich überrascht immer wieder, dass viele regensburg-digital.de noch nicht kennen.
Auch ich weise immer wieder Bekannte und Freunde auf die Seite hin und bekomme regelmäßig sehr positives Feedback, das sich auch auf die Qualität der Artikel bezieht.
Es sind aber auch nicht wenige überrascht, hier Infos zu aktuellen Themen zu erhalten, die in den Regensburger Printmedien schlicht weg nicht zu finden sind.
Markus Frowein
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Danke!
Christian Muggenthaler
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Danke für Rechreche. Danke für jene Haltung, die von manchen Katzbucklern nur schon deshalb für rebellisch gehalten wird, weil sie kritisch ist und nachfragt . Der Rest in der Stadt ist eh eher anämische Verlautbarungsmarktschreierei. Oder das Hodensackkratzen von ganz, ganz alten Männern, die vielleicht lieber schön langsam eher ins Heim sollten…
Tobias
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Neben dem “Regensburger Tagebuch” ist Regensburg Digital eigentlich die einzige Anlaufstelle, die den Charme eines Blogs und weniger der einer “too big to fail”-Redaktion hat. Sobald etwas publiziert, Büroräume hat oder eben Arbeitsverträge schließt, geht es in den hart umkämpften Markt – und damit in die Abhängigkeit.
Bei den zwei genannten Seiten empfinde ich immer eine Ehrlichkeit, und das ist schön und angenehm. Dass z.B. in der Mittelbayerischen, die ich täglich wegen des Regensburg-Teils lese (mein Hobby ist die Stadtentwicklung, Baustellen, Bebauungspläne, im Prinzip das urbane Leben), immer mehr Artikel nach zehn Sätzen auffällig nach Werbung klingen, sodass ich mir angewöhnt habe, den “Anzeige”-Schriftzug in 8pt Schriftgröße zu suchen, bevor ich lesen ist schon traurig. Tino Lex macht tolle Bilder, inzwischen auch mit seinem neuen Lieblingsspielzeug – einer Fotodrohne. Wenn aber täglich von ihm für einen Teppichladen Werbung in journalistischem Stil, mit der MZ-Schriftart, und eingebunden in das Layout der “normalen” Artikel erscheinen, kriege ich das Kotzen.
Mir würden zwei Dinge bei RD noch gefallen:
Mehr über das urbane, normale Leben berichten. Ich gehe auf RD immer, wenn ich Skandale lesen möchte. RD ist bisher nahezu vollständig Enthüllungsjournalismus. Und selbst wenn ein Spielplatz eröffnet wird, würde ich lesen, dass er zu teuer sei oder ein Bauträger bevorzugt wurde.
Vermutlich fehlt, wie angesprochen, die Zeit und man konzentriert sich auf die großen Brocken, aber es wäre wirklich schön, einfach mal ein paar kurze Nebenartikel zu lesen. Dass etwa die Stadtbau in der Berliner Straße abreist und neu baut finde ich genauso interessant – aber dort gibt es vermutlich zu wenig Skandal.
Das andere Thema ist immernoch die nur mittelmäßig vorhandene Neutralität bei politischen Themen. Dass etwa diese Neonazi-Bürgerwehr auf Facebook trollt ist gut zu wissen (oder auch nicht); wenn aber Antifa/anita.f Bushaltestellen (Weißenburgstraße) oder Kriegsdenkmäler beschmiert (Sachbeschädigung, die tatsächlich – und nicht nur auf Facebook – exisiert) findet dies keine Erwähnung. Oder gehört dieses Problem/Phänomen nicht zu Regensburg.
Klar, anita.f war mal in der Werbespalte neben ver.di abgebildet, als mir linksextreme den Rechtsextremismus aufklären wollten (habe ich damals bereits drauf hingewiesen). Solche Dinge sind eben fatal für den Leser mit offenen Augen und breitem Horizont, dass eben so etwas nicht als Werbekunde geeignet ist.
Ansonsten ist alles prima hier :-)
Ach ja: Für eine Paywall ist RD dennoch zu schwach besetzt, auch wenn es aus Euren Augen heraus bestimmt anders aussieht. Kann ich auch nachvollziehen, denn ihr seid auf Gerichten, bei Stadtradtssitzungen oder anderen Veranstaltungen. Aber wenn ihr mehr Externe voluntäre einbinden würdet – es finden sich doch bestimmt an der Uni genug Geeks dafür – könntet euch dies entlasten. Wikipedia z.B. verlangt momentan wieder eine Spende in MILLIONENHÖHE – obwohl die User (!) und Firmen freiwillig (!) Artikel und Bilder hochstellen. Wenn man aber einen Wikipedia-Boss braucht, mit Büro und Gehalt – überflüssig, da es genug Linux-Geeks gibt, die gerne die Wikipedia-Seiten werbefrei hosten.
Ich hoffe, Sie verstehen den Vergleich.
aucheinehemaliger
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Schulterklopf, Schulterklopf, Schulterklopf!
Danke für Eure großartige Arbeit.
Schöne Weihnachten und ein gutes und erfolgreiches 2019.
Eingeborener
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,Millionär ? Welcome! ‘ lautete kürzlich die Überschrift eines MZ-Kommentars, mit dem Propaganda für Merz als neuen CDU-Vorsitzenden gemacht wurde. Die Kritik an Wolbergs und Tretzel sei eine Neid-Debatte gegen Reiche , kommentierte eine MZ-Schreiberin den Prozess.
In diesem Blatt von Millionären zur Dummhaltung der Bürger totgeschwiegen zu werden halte ich für eine Auszeichnung, lieber Stefan.
Mr. T.
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Ich meine, Tobias hat sich gerade als “Exterer voluntär” für das PI-Ressort auf regensburg-digital angeboten :-)
Muss schon blöd sein, wenn man was ganz toll findet, aber die Richtung einem einfach nicht ins rechte Weltbild passt. Zu einem gutem Journalisten gehört auch eine Haltung. Und wenn die von Anstand, Hirn und Aufgeklärtheit geprägt ist, passt es halt einigen nicht ganz in den Kram. Aber das Problem haben die Falschgescheitelten öfter. Es gibt auch keine coolen rechten Kneipen. Keine tollen rechten Promis. All die Schönen und Coolen , Schauspieler und Musiker sind alle irgendwie zu links. Und keiner mag Euch, spielt mit Euch oder möchte mit Euch rumhängen.
Für Euch gäbs ja die Regensburger Stadtzeitung, vulgo die Kittelbayrische, aber da steht halt neben der gern gelesenen Hetze sonst nur Scheiß drin, Werbung und Gloriafizierung fragwürdiger ZeitgenossInnen.
Digi Leser
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@ Reg Digi
Eine sehr gute Arbeit, die man das ganze Jahr von Euch immer wieder bekommt.
Dankeschön!
Auch wünscht man sich zum Thema Kinderarbeit bei den Regensburger Domspatzen
vielleicht auch noch eine Story. Es kann nämlich nicht sein, dass diese Instittution Domspatzen heute von allen Seiten nur so die Millionen zugesteckt bekommt, ( Gesetzliche Zuschüsse von 3,6 Mio. € und vom Domkapitel Regensburg / Diözese Regensburg bekommen sie auch noch 2,9 Mio. € )
und die kleinen schutzbefohlenen Buben müssen dann noch ab 22.00 Uhr in der Nacht im Dom die Christmette singen. Das geht überhaupt nicht, das ist Kinderarbeit!
Auch müsste zu diesem Thema sofort das Jugendamt einschreiten.
Euch allen frohe Weihnachten
https://www.zahlengesichter.de/stiftung-regensburger-domspatzen
gerhard hecht
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vielen, vielen dank für die unermüdliche arbeit von RDigital und den frischen blick auf die vorgänge in der stadt. ihr seid ein unverzichtbares medium. frohe weihnachten.
Hartnäckig
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der Kommentar von @Digi Leser, dass das Singen der Domspatzen bei der Christmette Kinderarbeit sei, ist kaum mehr zu unterbieten !
Frohe Weihnachten !
aucheinehemaliger
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@hartherzig
Wer schon mal in der Christmette (oder Osternacht) halb erfroren ist und sich dafür noch einen Anschiss mit Festtagswatschn abholen durfte, weil er vor Zittern nicht mehr ordentlich singen konnte, der versteht’s.
Auch Frohe Weihnachten!
R.G.
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@Hartnäckig
Sie dürften noch nicht mit ehemaligen, zu Mitternacht fürs Singen abgestellt gewesenen, damals kindlichen Sängern gesprochen haben.
Man setzt Aufführungen mit Minderjährigen in Theatern und Chören, und Auftritten von Kindern in Filmen sinnvolle Stundengrenzen.
Wenige kirchliche Gemeinschaften machen sich eigene, rücksichtslos hinweg über die Bedürfnisse der Kinder, immer dann, wenn es dem Geldbeutel etwas bringt.
Würden Sie es denn in Ordnung finden, wenn der Legasthenie-Kurs oder die Mathematikgruppe der Schule Ihrer Kinder am heiligen Abend zu einer Probe riefe, und um Mitternacht das Können der Schüler vorführte? Weshalb soll beim Singen rechtens sein, was sonst tadelnswert ist?
Will man die katholische Kirche vorm Totaluntergang retten, muss man ihr tradierte Unmenschlichkeiten z.B. gegenüber Kindern ablegen helfen.
Sven Temel
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Ach, hätten wir in Mannheim nur auch so ein außerordentlich gutes Angebot wie regensburg-digital. Ihr Regensburger könnt Euch glücklich schätzen…
Viele Grüße aus der Ferne und Ales Gute den Machern für 2019!
Im 11. Jahr sollte es regensburg-digital übrigens nicht mehr nötig haben, eine fehlende Erwähnung/Zitierung seitens seiner lokalen Mitbewerber zu benennen. Eine solche ist einfach nicht Usus und doch auch gar nicht relevant.
Macht einfach Euer Ding.
Mr. T.
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So ganz ignoriert wird regensburg-digital vom selbsternannten “etablierten Journalismus” nicht. In seiner “Einordnung” des Verfahrens gegen Wolbergs & Co. teilt der DrEckl sogar gegen regensburg-digital aus, ohne es natürlich auch nur im Ansatz beim Namen zu nennen, dafür steht dann vielsagend “Internet”. Ansonsten ist diese “Einordnung” auch sehr interessant und vielmehr eine Verteidigungsschrift für sich selbst und Wolbergs.
R.G.
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Was geschieht in einer Stadt, wenn das freie Wort keinen Platz mehr hat?
In Wien fand aktuell ein brutaler Überfall auf Klosterangehörige der Schulbrüder statt; wiewohl die Täterschaft ungeklärt ist, vermuten Privatpersonen wie Medien, es könnte sich um einen Racheakt gehandelt haben, weil Missbrauchsvorwürfen in den vergangenen Jahren nicht genug nachgegangen worden sei.
Eine verstörende Entwicklung, sieht man die Tatausführung, und hört dazu, dass der Durchschnittsbürger am Ende der sprachlichen Auseinandersetzung der Kirche mit möglichen Opfern, Gewalt als Dialogmittel der Verzweifelten für beinahe erwartbar hielt.
Wir brauchen freie Medien, solche wie regensburg-digital und nur noch wenige andere Blogs im deutschsprachigen Raum.
“regensburg-digital” erhebt das moderate, jedoch aufklärende Wort, wo sonst niedergeschwiegen wird, es verschafft Ungehörten Aufmerksamkeit, und kann damit zum Niederhalten einer Verzweiflungs – Gewaltspirale beitragen.
R.G.
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Ein guter Zeitungsartikel zum Überfall bei den Wiener Schulbrüdern ist mit folgenden Suchworten zu finden:
OÖN, Überfall auf Ordensbrüder: Die Polizei ermittelt “in alle Richtungen”