22 Jun2012
Greenpeace ruft die Bürger zum Schutz der Arktis auf
Weltweiter Protest gegen die Energieförderung in der Arktis
Greenpeace ruft die Bürger zum Schutz der Arktis auf
Regensburg, 21.06.2012 – „Gemeinsam für den Schutz der Arktis“ – unter
diesem Motto rufen am kommenden Samstag (23.06.2012) rund 2000
ehrenamtliche Greenpeace-Aktivisten in weltweit 200 Städten und 20
Ländern die Menschen dazu auf, sich für die Rettung dieser
einzigartigen Region stark zu machen. Allein in Deutschland beteiligen
sich Ehrenamtliche in 65 Städten an diesem Aktionstag. Auch in
Regensburg können die Bürger am Samstag ab 11 Uhr am Viereimer-Platz
Arktisschützer werden und ihre Unterschrift in einer symbolischen, ca.
80 cm hohen Zeitkapsel platzieren. Die Unterschriften der ersten
Million Menschen, die zwischen Moskau und Madrid, Buenos Aires und
Helsinki Arktisschützer geworden sind, werden in einer speziellen
Kapsel im kommenden Jahr am Nordpol versenkt – als Mahnung, dass die
Arktis Erbe der Menschheit ist und nicht dem Interesse einiger
Großkonzerne geopfert werden darf. Langfristiges Ziel ist es, in der
hohen Arktis ein Schutzgebiet zu etablieren. Unter den
Arktisschützern, die bereits unterschrieben haben, befinden sich so
prominente Namen wie Paul McCartney, Penelope Cruz, Robert Redford,
Peter Fox und viele mehr.
Ölbohrungen von Shell und Gazprom bedrohen die Arktis
„Shell und Gazprom setzen mit ihren Ölplänen das Überleben der Arktis
aufs Spiel. Wenn die Pläne dieser Konzerne nicht gestoppt werden, wird
eine der letzten unberührten Regionen dieser Erde zu einem Tummelplatz
der Industrie verkommen“ sagt Martin Thema von der Greenpeace-Gruppe
Regensburg. Das Ökosystem der Arktis ist eine der durch Ölunfälle
verwundbarsten Regionen auf dieser Welt. Experten warnen, dass es
bisher keine Methode gibt, einen großen Ölunfall in dieser Region zu
beherrschen. Niedrige Temperaturen, Eisbedeckungen und lange
Dunkelperioden verlangsamen den natürlichen Abbauprozess des Öls
deutlich, das Öl verbleibt damit lange Zeit im Ökosystem. So sind die
Folgen des Tankerunglücks der „Exxon Valdez“ vor der Küste von Alaska
vor rund 23 Jahren auch heute noch sichtbar.
Nirgends ist der Klimawandel so deutlich zu spüren, wie in der Arktis.
Sollte sich der Trend fortsetzen, könnte die Arktis in wenigen
Jahrzehnten im Sommer eisfrei sein. Ausgerechnet die Ölindustrie,
einer der Hauptverursacher dieser Entwicklung, könnte nun von der
Entwicklung profitieren und durch das zurückgehende Eis in der Arktis
an bisher unerreichbare Bodenschätze gelangen. Experten schätzen, dass
in der arktischen Region etwa 90 Milliarden Barrel Öl (ein Barrel=159
Liter) lagern. Die Menge könnte den derzeitigen Weltverbrauch für ca.
drei Jahre decken.
Shell ist einer der ersten großen internationalen Ölkonzerne, die die
Ausbeutung der Arktis in seinen Fokus stellt. Der russische Konzern
Gazprom hat bereits seit einem Jahr eine Plattform im russischen Teil
der Arktis platziert und will in Kürze mit der Öl-Förderung starten.
Wenn bei den Bohrungen in diesem Sommer Öl gefunden wird, werden
andere Öl-Konzerne mit Milliardeninvestitionen nachziehen und
ebenfalls in die Region gehen.