12 Dez.2011
GRAZifikation im „Tal des Todes“
Die GRAZifikation ist das Ausstellungsformat, das der KunstvereinGRAZ am längsten organisiert, seit dem 8.12. 2002 die erste eröffnet wurde, also nun schon zum zehnten mal. Der ursprüngliche Gedanke, von Wolfgang Grimm zuerst vorgebracht, war, den Machern des (nochnicht) Kunstvereins (Göler, Huber, Gohl und Fiederer) ein mal im Jahr eine Ausstellungs-Plattform zu geben und kurz vor Weihnachten eine show mit kleinen, mittleren und verkäuflichen Formaten, anzubieten.
Altruistisch wie die GRAZkünstlerInnen nun mal sind, wurden schon zu der zweiten Auflage Gäste eingeladen. Und die Zahl der Gäste haben in den zehn Jahren die 50 erreicht, ja sogar deutlich überschritten. Die KünstlerInnen und ihre Kunst kamen aus vielen Ländern, u.a. aus Polen, Serbien, BiH, Russland, USA, Österreich, Schweden und Tschechien – und auch immer wieder aus der Region und Regensburg: Philip Wiegard, Susanne Neumann, Alois Öllinger, Heiner Glas, Andreas Chwatal und Renate Höning haben neben vielen anderen ihre Arbeiten gezeigt. Der Kunstverein lud zudem Gastkuratorinnen ein, z.B. die bewährten Damen des Kunstkaufhauses oder als Weihnachtsfrau Barbara Krohn oder Gerd Burger den Regensburger Charmeur.
Die aktuelle zehnte Auflage der WeihnachtsGRAZifikation steht unter einem Motto das auf den ersten Blick kurios wirken mag: „Tal des Todes“. Doch wenn man über den Tag der Geburt Christi, heute dem Mega-Geschenke-Tag, hinaus nachdenkt, fällt dem geneigten Kunstfreund alsbald Herodes und sein Gemetzel ein. So trist wollen wir die Sache nicht, eher etwas ironisch augenzwinkernd, wie das in GRAZ üblich ist. Aber: Wer über eine wie auch immer gemeinte „stade Zeit“ nachdenken will, muss nicht auf den Weihnachtsmarkt gehen. Wer Erleuchtung erleben will, muss wohl erst mal das Licht ausmachen, um es erneut anknipsen zu können. Ergo: Die Ausstellung wird im Dunklen stattfinden, etwas Ungewöhnliches auch für GRAZverhältnisse.
Mit dem Schallkünstler Bertl Wenzl sind über 20 KünstlerInnen (noch dazu: Marian und André Mure und Sarah Foote) mit besinnlichen, düsteren oder witzigen, jedenfalls originellen Werken zum Thema dabei.