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Gebäude gesperrt

Gift im Bischöflichen Zentralarchiv

Bei Planungen für eine Sanierung des Gebäudekomplexes am Petersweg wurde krebsauslösendes PCB festgestellt. Nun sind Zentralarchiv und -bibliothek gesperrt. Wie lange das dauert, ist bislang völlig unklar.

Das Bischöfliche Zentralarchiv am Petersweg wurde 1972 fertiggestellt. Foto: Stadt Regensburg/Ferstl

Warum das Bischöfliche Zentralarchiv kurzfristig geschlossen wurde, will man dem Heimatforscher Robert R. (Name geändert) am Telefon nicht sagen. „Aufgrund kurzfristig aufgetretener technischer Probleme“ müssten sowohl das Archiv als auch die Zentralbibliothek „bis auf Weiteres für den Benutzerverkehr geschlossen bleiben“, heißt es lediglich auf der Homepage. „Doch warum und wie lange, dazu könne man mir nichts sagen“, schildert R. ein Telefonat mit einem Mitarbeiter des Archivs. Die Probleme in dem 1972 eingeweihten Gebäudekomplex scheinen weitreichend zu sein. Insider berichten von Schadstoffbelastungen, die die komplette Gebäudestruktur betreffen könnten.

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PCB im Gebäude festgestellt

Am gestrigen Mittwoch hat Bistumssprecher Clemens Neck nun bestätigt, dass Gutachter PCB-Stoffe in dem Gebäude festgestellt hätten. „Die festgestellte Schadstoffbelastung trat für uns völlig unerwartet auf und führt naturgemäß zu Störungen im Betriebsablauf“, so Neck gegenüber der Regensburger Zeitung (RZ). PCB gilt als krebsauslösend.

Wie lange das Problem schon besteht und woher die Belastung genau rührt ist dem Vernehmen nach noch völlig unklar. Ebenfalls, was dies für die Beschäftigten bedeutet, die jahrelang in dem Gebäude gearbeitet haben. Sie sind ins Diözesanzentrum am Obermünsterplatz umgezogen.

Derzeit errichtet das Bistum zusammen mit der Stadt Regensburg ein neues „Zentrales Depot- und Magazingebäude“ am Prüller Weg mit einer Gesamt(grund)fläche von 7.000 Quadratmetern. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 43 Millionen Euro, von denen das Bistum 20, die Stadt 23 Millionen übernimmt. Das Bistum wird seine Kunstsammlungen und die Bestände des Bischöflichen Zentralarchivs dort unterbringen.

Untersuchung dauert noch

Spatenstich war vor zwei Jahren, 2023 soll es bezugsfertig sein. Dann, wenn die Bestände des Bistums umgezogen sind, sollte mit der Sanierung des alten Zentralarchivs begonnen werden. Bei den Planungen für diese Sanierungen sei die Schadstoffbelastung Neck zufolge festgestellt worden. Wie lange das Gebäude nun gesperrt bleibt, ist unklar. Die Untersuchung werde noch „einige Zeit“ in Anspruch nehmen, heißt es. Inwieweit das Gebäude am Petersweg überhaupt sanierbar sein wird, steht ebenfalls noch in den Sternen.

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Kommentare (10)

  • Mr. T.

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    Das ist sicher genug belastendes Material im Archiv, das einige Kuttenträger ganz schön in Bedrängnis bringen würde – doch leider war da für die Staatsanwaltschaft schon immer ein Betretungsverbot.

    Gibts zu dem „Zentralen Depot- und Magazingebäude“ am Prüller Weg mehr Infos? Wird da die Kirche von der Stadt irgendwie rektal gesponsort oder teilen sie sich das Gebäude nachher so ehrlich wie die Kosten?

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  • aucheinehemaliger

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    In den Akten dürfte noch jede Menge anderes Gift zu finden sein.

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  • Moni

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    Guck mal, so was! ;-) Heimatforschung, mehr noch die Forschung nach vielleicht gar nicht (so) existenten Personen ausgesetzt? Ich wollte echt da mal rein, um nach einem Namen zu suchen den ich mittlerweile doppelt, aber mit zwei unterschiedlichen Geburtsdaten gefunden hatte. Jemand schien da zur fast selben Zeit mit unterschiedlichen Frauen verheiratet gewesen zu sein. Kann es so was geben?

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  • KW

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    Was mir spontan ins Auge springt ist der Satz “Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 43 Millionen Euro, von denen das Bistum 20, die Stadt 23 Millionen übernimmt.”
    Leider find ich das wirklich passende Smiley dafür gerade nicht :-/

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  • Hans Dampf

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    Trennung von Kirche und Staat. Und die Kosten moegen sie bitte selbst tragen.

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  • joey

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    Ein Totalschaden dieses Bunkers kommt nun nicht überraschend. Das Thema war ja schon bei anderen solchen Bauten aus der Zeit.
    Architektonisch wäre ein Abbruch aber ein Glücksfall für Regensburg.

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  • Ratisboo!ner

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    @KW: Das Bistum bezahlt die Ausführung seines Gebäudetrakts, die Stadt die des ihrigen. Im Unterschied zur Diözese wird eine nicht unbeträchtliche Zahl an städtischen Mitarbeitern in den Neubau umziehen. Anders als die Bezeichnung “Depot” suggeriert, wandert also das komplette Stadtarchiv und die städtischen Sammlungen dort hinaus.
    Was Sie anhand der groben Baukosten hier unterstellen wollen, bleibt ihr Geheimnis. Hauptsache wieder mal blind hineingeschossen.

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  • Burgweintinger

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    @Joey: Also architektonisch find ich den Bau eigentlich ganz cool, entspricht halt “seiner Zeit”, ausserdem erinnert er mich an so manche Stasibauten in Berlin Ost in der damaligen DDR… :)

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  • Rudi

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    Ich dachte auch gleich an einen sehr giftigen Inhalt
    der Akten, der natürlich dann weitaus schädlicher
    gewesen wäre als schnödes PCB! :-)

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  • Erik L.

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    Nun, ich hoffe sehr, dieses Exponat brutalistischer Nachkriegsarchitektur bleibt Regensburg erhalten. *hüstel*

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Kommentare sind deaktiviert

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