17 Sep2012
Gemeinde Barbing mit moderner Infrastruktur fit für die Zukunft machen
Barbing. Mit viel Schwung und Elan kam das BürgerForum Barbing aus der Sommerpause zurück: Die Vorsitzenden Ruth Fuxen, Gerhard Böhm und Martin Laumer freuten sich besonders, dass rund 25 Gemeindebürger der Einladung zur BürgerForum-Versammlung gefolgt waren. Das BürgerForum stehe für eine „auf die Zukunft ausgerichtete Politik“, erklärten die Verantwortlichen. Die Baupolitik der Gemeindeführung, „alles in kürzester Zeit zuzupflastern“, sei von „vorgestern“ und ohne jeglichen Weitblick.
Vorstand Böhm nutzte die Gelegenheit, um unter anderem über die Fortschreibung des Landesentwicklungsprogramms (LEP) Bayern zu informieren. Er begrüßte den Beschluss der Gemeinderäte, eine hydraulische Berechnung des Kanalnetzes in Auftrag zu geben. Dies sei sehr wichtig, um die Schwachstellen des Barbinger Kanals zu erkennen und den leidgeplagten Bürgern im Barbinger Westen zu helfen.
Das BürgerForum will sich weiterhin für ein schnelles Internet in allen Barbinger Ortsteilen stark machen. „Seit das Thema Anfang des Jahres im Gemeinderat war, ist nichts weitergegangen. Hier müssen wir auf jeden Fall am Ball bleiben, sonst bewegt sich in Barbing leider gar nichts.“ Für die Gemeinde Barbing sollte hier eine Strategie zur weiteren Vorgehensweise entwickelt werden. Vorstand Martin Laumer betonte, dass man gemeinsam im Dialog mit der Gemeinde die beste Lösung für die Bürger in allen Ortsteilen finden wolle. Ansprechpartner sei dazu zuerst der Breitbandpate der Gemeinde, Thomas Geser.
Ein weiteres Thema werde künftig wohl auch der Lärmschutz, prophezeite Laumer, nachdem von Gemeindeseite verkündet worden war, die Erlaubnis für die Öffnung des Lärmschutzwalls an der Ortsumgehung erhalten zu haben. Es sei zu befürchten, dass sich die Lärmbelästigung für die lärmgestressten Barbinger Bürger dadurch nochmals verschärfen werde. Das BürgerForum äußerte große Bedenken, wie bei einer Öffnung die gesetzlich vorgeschriebenen Lärmschutzgrenzen überhaupt eingehalten werden könnten.
Mit Blick auf die Fortschreibung des Flächennutzungsplans betonten die Vorstände, dass die Gemeinde Möglichkeiten brauche, um sich weiterentwickeln zu können. Darum sei es sinnvoll, dass ausreichende Flächen für Wohn- und Gewerbenutzung vorgesehen würden. Da aber auch künftige Generationen solche Entwicklungschancen bekommen sollten, müsse der Umgang mit der knappen Ressource „Grund und Boden“ verantwortungsbewusst und nachhaltig geschehen. „Besonders groß heißt noch lange nicht besonders gut!“, waren sich die Anwesenden einig. Wer heute glaube, eine besonders zukunftsorientierte Politik zu betreiben, nur weil besonders viele Flächen verbaut würden, handle gerade nicht zukunftsorientiert, sondern kurzsichtig. Heutzutage müsse man auch noch andere Strategien einbeziehen, um eine Kommune fit für die Zukunft zu machen. Dazu gehöre unter anderem eine moderne Infrastruktur.
„Wir sind nicht gegen Entwicklung und auch nicht gegen eine Erweiterung der Gewerbeflächen, wie der Bürgermeister oft fälschlicherweise versucht zu suggerieren“, erklärten die Vorstände, schließlich seien mit Gewerbeflächen auch Gewerbesteuereinnahmen zu erwarten. Jedoch müsse die Entwicklung in einem vernünftigen, maßvollen Rahmen ablaufen, der auch künftig Entwicklungschancen für nachfolgende Generationen biete. Über 450 000 Quadratmeter wertvoller Natur und Ackerfläche würden nach den aktuellen Vorstellungen der Gemeinde allein für Gewerbeflächen versiegelt und für immer verbraucht werden.
„Das aktuelle Konzept der Gemeindeführung, das auf unbegrenztes Wachstum setzt, ist von vorgestern. Die Politik von heute ist nachhaltig und auf künftige Generationen ausgerichtet. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Zukunft ist das schnelle Internet: Wenn sich die Gemeindeführung dem technischen Fortschritt verschließt, droht Barbing abgehängt zu werden!“, schloss Vorstand Gerhard Böhm mit nachdenklichen Worten die Versammlung.