Fußboden aus recycelten Fischernetzen
Nachhaltigkeit im Veranstaltungsmanagement der UNESCO-Welterbedestination Regensburg
Regensburg. „Der Umwelt zuliebe“ gilt längst nicht mehr nur für den Produktionsbereich. Das Thema Nachhaltigkeit hält auch Einzug in Büroimmobilien. Mit innovativen Technologien im Büro kann man nicht nur Geld sparen, sondern auch die Umwelt schonen. Darüber hinaus kann jeder einzelne Büronutzer durch sein Verhalten den Verbrauch von Energie und Ressourcen senken. Auch die Regensburg Tourismus GmbH (RTG) ist davon überzeugt, dass nachhaltiges Handeln unabdingbar ist. Seit 2007 ist das Thema Nachhaltigkeit bei der städtischen Tochter gewachsen, hat sich gefestigt und wird aktiv gelebt – nicht nur in den neuen Büroräumlichkeiten im Deggingerhaus.
Fußboden aus recycelten Fischernetzen
Im November ist die Regensburg Tourismus GmbH in das Deggingerhaus umgezogen. Mit energiesparenden LED-Lampen, die sich automatisch der Helligkeit des Umgebungslichts anpassen und abschalten wenn man den Arbeitsplatz verlässt oder einem ressourcenschonenden Teppich aus recycelten Fischernetzen wurde eine optimale Arbeitsumgebung geschaffen, ohne dabei mehr Geld zu investieren.
Im Mittelpunkt der touristischen Arbeit, gerade auch im Veranstaltungsmanagement für die historischen Säle, steht stets die Sensibilisierung der Kunden für das Thema „Nachhaltigkeit“. Zum Beispiel durch die Nutzung historischer Gebäude für Veranstaltungen. Es wird darauf geachtet, Veranstaltungsteilnehmern Kultur, Geschichte sowie Traditionen näher zu bringen und einen verantwortungsvollen Umgang mit den historischen Räumlichkeiten, die zum UNESCO Welterbe gehören, zu vermitteln.
Vorreitermodell in der Veranstaltungsbranche
Seit 2013 arbeitet die RTG im Veranstaltungsmanagement mit dem Konzept „tradition goes GREEN future“. Die Veranstalter werden auf die Vorteile ressourcenschonender Veranstaltungen hingewiesen. Der Regensburger Weg der Nachhaltigkeit im Veranstaltungsmanagement wurde von den Regensburg-Touristikern zusammen mit den Green Guides von Mygreenmeeting speziell mit Blick auf das UNESCO-Welterbe ausgearbeitet. In verschiedenen Teilbereichen können Veranstaltungsplaner auf freiwilliger Basis Nachhaltigkeitsinitiativen ergreifen und mit Hilfe der Green Score Card zusammen mit der RTG bewerten und messen.
Wichtig bei der Erarbeitung war nicht irgendein Zertifikat, sondern ein Modell das zu Regensburg passt. „Als UNESCO-Welterbe leben wir von und mit unserer langjährigen Geschichte und Tradition. Gerade darum sind wir uns der Verantwortung für zukünftige Generationen bewusst. Wir freuen uns, gemeinsam mit unseren Kunden einen wertvollen Beitrag für die Umwelt leisten und als Vorbild für andere Destinationen und Welterbestätten agieren zu können“, unterstreicht Sabine Thiele, Geschäftsführerin der Regensburg Tourismus GmbH in einem Interview mit der Fachzeitschrift Convention international. Mit „Green Future“ nimmt Regensburg eine Vorreiterrolle ein und möchte anderen Städten als Impulsgeber dienen.
marinaforum Regensburg
Im Jahr 2017 wird das neue Tagungs- und Kongresszentrum der RTG, das marinaforum Regensburg, eröffnet. Auf fast 4200 Quadratmetern sind dort Tagungen und Kongresse möglich. Das Industriedenkmal „Alter Schlachthof mit Zollingerdecke“ aus dem Jahr 1888 wird aktuell nach Kriterien der Nachhaltigkeit saniert und in Zukunft nachhaltig betrieben: Völlige Barrierefreiheit, energiesparende LED-Beleuchtung, ökologisch unbedenkliche Baumaterialien, mit regenerativem Strom betriebene Grundwasserwärmepumpen, die Nutzung von Außenwärme sowie Brunnenanlagen zum Kühlen oder Fahrradboxen im Außenbereich sind im marinaforum Regensburg selbstverständlich. Alle Tagungsräume können bezüglich der Energiekosten einzeln abgerechnet werden. Bei der Auswahl der Caterer wird auf ein Angebot an regionalen und saisonalen Produkten geachtet. Die Nutzung eines weiteren historischen, denkmalgeschützten Gebäudes für das Tagungs- und Kongresszentrum marinaforum Regensburg ist an sich bereits nachhaltig. „GreenEvents sind nicht teurer, sie erfordern nur bessere und kreativere Planung“, sagt Daniela Wiese, Nachhaltigkeitsberaterin im Veranstaltungsmanagement der RTG. „Wenn die Veranstalter schon in der Planungsphase mit uns zusammenarbeiten und ihr Event mit der GreenScoreCard analysieren, lassen sich Möglichkeiten frühzeitig erkennen und rechtzeitig umweltfreundliche Alternativen finden“, so Wiese ermutigend.
Zusatzinformation 1: Nachhaltigkeitskodex „faipflichtet“ www.fairpflichtet.de
Bereits im Juli 2012 hatte sich die RTG „fairpflichtet“: Mit der Unterzeichnung des Nachhaltigkeitskodex des German Convention Bureau e.V. und des Europäischen Verbands der Veranstaltungscentren e.V. hat sich die RTG an international gültige Nachhaltigkeitsstandards freiwillig gebunden. Seitdem hängt in jedem der RTG Säle sowie im Büro des Veranstaltungsmanagements eine Urkunde mit dem „fairpflichtet“- Logo. Jedes Druckerzeugnis im Veranstaltungsbereich wird mit dem Logo versehen. So haben die RTG-Mitarbeitenden die eingegangene Verpflichtung stets vor Augen und bringen sie gleichzeitig nach außen. Zehn Leitlinien fassen den Kodex zusammen. Sie geben das qualitative Ziel der Ausgeglichenheit von ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten wieder.
Zusatzinformation 2: Green Score Card www.my-green-meeting.de
Die Green Score Card ist ein praxisorientierter Leitfaden für die Umsetzung und Durchführung von Green Meetings. Die online basierte „Checkliste“ mit 13 Handlungsfeldern und über 200 nachhaltigen Maßnahmen führt den Anwender durch alle relevanten Bereiche eines Green Meetings, zeigt Alternativen und Optimierungsmöglichkeiten auf.
Ein online-basiertes Tool, mit dem Green Meetings geplant, bewerten und transparent dargestellt werden können. Die Green Score Card zeigt am Ende eine detaillierte Bewertung der CO2-Relevanzen, die anhand eines Green Note-Siegels dargestellt werden kann. Das Siegel setzt ein nachhaltiges Zeichen und schafft Transparenz in der Kommunikation.