Fünf Freunde sollt ihr sein…
Nach ihrem ersten Jahr verbreitet die Koalition gute Stimmung. Doch manche fühlen sich auch zu wenig wahrgenommen.
Man ist zu Scherzen aufgelegt. Die Blümchen, die auf den Tischen im Hotel Wiendl stehen werden unter Feixen hin- und her gereicht. Auf allen fünf Gesichtern strahlendes Lächeln. Als es nach draußen geht, um ein schönes Foto für die Presse zu machen, wir über die Frisur von Margit Kunc und die Schuhe von Tina Lorenz gewitzelt. Ja – die Stimmung scheint gut zu sein unter den Koalitionären, als sie zusammen die Bilanz ihres ersten gemeinsamen Jahres präsentieren. „Ich könnte mich über niemanden beschweren“, sagt SPD-Fraktionschef Norbert Hartl wohlwollend in die Runde. Das sei alles „angenehm, fair und auf Augenhöhe“.
Nachdem man erst einmal ein wenig über die CSU abgelästert hat, kommt jeder einmal dran, als es darum geht, die Erfolge in den einzelnen Bereichen aufzuzählen. Hartl berichtet von den geplanten und durchgeführten Maßnahmen zum Thema Wohnungsbau (mehr dazu können Sie hier und im Interview mit OB Wolbergs nachlesen) und kündigt an, dass die Stadt den die Jüdische Gemeinde beim Neubau ihrer Synagoge „großzügigst unterstützen“ werde.
Horst Meierhofer darf für die FDP die Wirtschaftsthemen präsentieren („Entschuldung vorangetrieben“, „Rücklagenabbau gebremst“, „höchstes Investitionsprogramm“) und vom neuen, offeneren Klima im Stadtrat schwärmen.
Margit Kunc berichtet für die Grünen insbesondere davon, wie es in punkto Radverkehr, ÖPNV und Gedenkkultur vorangeht. Piratin Tina Lorenz schließlich hat das Thema Kultur, Transparenz und Internet bekommen.
Artinger wünscht sich mehr Wahrnehmung
Nur Ludwig Artinger winkt mehrfach ab, als im Norbert Hartl das Wort erteilen will. Er werde dann zusammenfassend was sagen – zur CSU, zur Koalition und überhaupt. Und tatsächlich scheint der Fraktionschef der Freien Wähler erheblichen Mitteilungsbedarf.
Er liefert den mit Abstand längsten Redebeitrag. Weidlich lässt er sich über die CSU aus („Noch immer im Schmollwinkel.“). Dann folgt ein von Adjektiven gespicktes Hohelied auf die Koalition im Allgemeinen („kraftvoll, belastbar, reibungslos“), auf das Klima im Stadtrat („offener, versöhnlicher, moderner und sozialer“) und natürlich die Freien Wähler („verlässlicher Teil“). Schlagwortartig streift er jedes Thema, ohne näher darauf einzugehen. „Wir müssen aufpassen, dass wir uns selbst nicht überholen“, philosophiert er.
Aus dem Hintergrund für so viele Worte macht Artinger nicht wirklich einen Hehl. Er liefert denn auch einen dezenten Hinweis, was er braucht, damit seine Stimmung gut bleibt: „Es kommt jetzt schon darauf an, klar zu machen, dass Politik ein Mannschaftssport ist und dass es nicht nur um den Spielführer geht.“ Der Spielführer wird’s gehört haben…
rosa schild
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Kommentar gelöscht. Bleiben Sie sachlich.
erik
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wo ist Timmy der Hund?
Joe Kermen
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Hatte mir jetzt eigentlich etwas mehr erhofft. Trotzdem schön.
Ernst Eiswürfel
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‘Koalas’ ernähren sich fast ausschließlich von Blättern und Rinde sowie Früchten ganz bestimmter Eukalyptusarten.
Damit man sich besser riechen kann, wird wahrscheinlich ein ziemlich hoher Bedarf an einem bestimmten Eukalyptusbonbon anfallen.
Wer mehr über die Spezies und deren Sozialverhalten lesen möchte wird hier fündig.
http://de.wikipedia.org/wiki/Koala