19 Jun2008
Friseure, Fotos und Plattitüden
Der Wahlkampf hat begonnen. Schon wieder. Die ersten Plakate sind eingetroffen. Franz Rieger (CSU) war der erste. „Regensburg im Herzen, Bayern im Sinn“, lautet der erste Slogan. Nun befindet sich ganz Regensburg in gespannter Erwartung und fragt sich: Was hatte Riegers Friseur im Sinn? Und: Hat Margit Wild einen besseren Haarstylisten? Wie lautet die SPD-Wahlkampf-Plattitüde 2008? Ja. In Zeiten wie diesen macht es wenig Sinn, sich mit Inhalten zu beschäftigen, sondern mit Köpfen. Denn was vor den Wahlen gesagt, wird ist nach den Wahlen Makulatur. Nur die Köpfe bleiben die gleichen. Das weiß der Regensburger. Das kennt die Regensburgerin. Das hat man schon bei der Kommunalwahl leidvoll erfahren dürfen. Aber wenigstens gab es da keine Frisur-Debatten.
Zum Glück steht jetzt ein witziger Fototermin nach dem anderen an. Hier punktet vor allem Sozialbürgermeister Joachim Wolbergs: Er hängt kopunter vom Klettergerüst (beim Fest für Pflegefamilien), lässt Luftballone steigen und übt sich an Kletterwänden (am Grieser Spitz) und lässt sich mit der Rikscha durch die Stadt gondeln. Echt nett, aber es stellen sich doch ein paar Fragen: Wie soll dieses wunderbare Wolli-Wohlfühl-Programm in den kommenden sechs Jahren eigentlich noch getoppt werden? Wie will die CSU dagegen eigentlich anstinken? Reichen da Starkbierfeste und Schafkopfturniere? Wie lange schafft man es, die kontroversen Themen so hinauszuzögern? Und: Hört denn der Plattitüden-Wahlkampf gar nicht mehr auf?
(Ent)spannende Lektüre!
Joachim Graf
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Was sagt uns das CSU-Plakat?
Der CSU-Kandidat hat also “Regensburg im Herzen” und “Bayern im Sinn”; Aber: Seine CSU liegt ihm im Magen und so steht der arme Kandidat mit leeren Hände da!
Muss das schon jetzt los gehen? Wäre es nicht besser, etwas sparsamer Wahlkampf zu machen und dafür überlegter?
Joachim Graf
ödp-Landtagskandidat
Rentner, Hans
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Das Plakat sagt uns folgendes, lieber Herr Graf:
1.) Frisuren aus Großprüfening sind gut genug für München.
2.) Die leeren Hände symbolisieren vielleicht politisches Know-how, Erfahrung oder bereits eine Ahnung, womit der Kandidat nach einer Legislaturperiode in Regensburg aufwarten kann.
3.) Inhalte auf Wahlplakaten sind eh unglaubwürdig, also lieber Wahlkampf wie bei Germany´s next Topmodel.
4.) Könnte oder würde der Kandidat überlegen, läge ihm die CSU nicht im Magen sondern stünde hinter ihm.
Ob er diese Challenge schafft?
Also: die Handetasche muss lebendig sein!