Frauenhäuser in Bayern sind chronisch unterfinanziert: „Auch die beiden Frauenhäuser in Regensburg sind am Limit“
Eine jetzt vom bayerischen Sozialministerium veröffentlichte Studie bestätigt die Kritik und die Einschätzung der SPD-Fraktion, was die Ausstattung der Frauenhäuser angeht. Demnach reichen die finanziellen Mittel, die der Freistaat zur Verfügung stellt, bei weitem nicht aus. Eine Aufstockung der Kapazitäten um 35 Prozent sei dringend erforderlich. Die Studie bestätigt außerdem die SPD-Forderung nach der Schaffung von zentralem und bezahlbarem Wohnraum, damit die Frauen nach ihrem Aufenthalt im Frauenhaus unabhängig leben können.
„Auch die beiden Frauenhäuser in Regensburg sind am Limit“, weiß die Landtagsabgeordnete Margit Wild. „Es gibt viel zu wenige Plätze für die missbrauchten und traumatisierten Frauen. Hier muss der Freistaat dringend die Fördergelder erhöhen“.
Wild fordert mit der SPD-Landtagsfraktion im Einzelnen:
· Ausbau der Frauenhausplätze schrittweise um 35 Prozent
· Ausbau von Übergangswohnungen und Wohnprojekten für Frauen nach dem Frauenhausaufenthalt
· Überarbeitung der Bayerischen Richtlinien für Frauenhäuser und Frauennotrufe im Hinblick auf die personelle Ausstattung von Frauenhäusern, Fachberatungsstellen/Notrufen und Interventionsstellen
· Erhöhung des Personals der Frauenhäuser, um auch Aufgaben erfüllen zu können, die zur Zeit nicht abgedeckt sind, z.B. im Bereich der Verwaltung und Leitung, Hauswirtschaft und für die wichtige Arbeit mit Kindern
· Erhöhung der Regelaufenthaltsdauer im Frauenhaus von 6 Wochen auf 3 Monate
· Schaffung von barrierefreien Angeboten für Frauen, die zur Zeit noch wenig erreicht werden, wie geflüchtete Frauen, Frauen mit Migrationshintergrund und Frauen mit Behinderungen
· Konzepte für präventive Maßnahmen, die langfristig die Entstehung von Gewalt verhindern