14 Sep2010
FOS/BOS: Jetzt geht’s ums Rechthaben!
Er spricht ein wahres Wort gelassen aus. „Die Schüler werden zum Spielball“, sagt der Ministerialbeautragte für Fach- und Berufsoberschulen in Ostbayern, Dr. Friedrich Heyder zur Diskussion um den Platzmangel an der FOS/BOS Regensburg.
Am Dienstag um 9.30 Uhr hat Schulleiter Karl Heinz Kirchberger vier Klassen der FOS/BOS – insgesamt 160 Schülerinnen und Schüler – wieder nachhause geschickt. In den kommenden Tagen wird provisorischer Schichtbetrieb eingeführt. „Wir haben nicht genügend Platz“, so Kirchberger. Das ist nichts Neues. Auch für den Schulbürgermeister nicht.
Gerhard Weber bleibt aber dabei, dass es keine neuen Räume braucht. Das Gedränge gebe es in der ersten Schulwoche immer. „Das liegt daran, dass eine Hälfte der 11. Klassen an der Schule ist und die andere Hälfte im Praktikum.“ Das sei jedes Jahr so gewesen, das sei an allen Fachoberschulen so und nächste Woche werde sich die Situation schon entspannen. „Nur heuer hat man das zu einer Demonstration gegen die Stadt benutzt, was ich wirklich verurteile“, so Webers mediengerechte Empörung.
Die Frage, weshalb ein Schulleiter zu einer „Demonstration“ greifen sollte, so es denn eine solche war, stellt Weber sich offenbar nicht. Es ist schließlich nichts Neues, dass Karl Heinz Kirchberger – und mit ihm Schüler und Lehrer – die Raumsituation schon für das vergangene Schuljahr als „untragbare Notlösung“ kritisiert haben. Anders ausgedrückt: Nicht erst seit vorgestern hat die FOS/BOS ein Problem. Das war schon letztes Jahr so. Weber hat die klaren Worte von Kirchberger geflissentlich ignoriert. Vielleicht bewusst. Vielleicht hat er sich auch geärgert. Offene Kritik schätzt man bei der Stadtspitze nämlich gar nicht.
Mit Oberbürgermeister Hans Schaidinger ist sich der Schulbürgermeister da einig. Motto: Es hat im letzten Jahr irgendwie hingehauen, dann wird es auch heuer irgendwie hinhauen und vermutlich auch im nächsten Jahr – dann ist die Situation nämlich immer noch dieselbe. Dann gibt es nämlich immer noch kein neues Gebäude und ein Ende des Andrangs auf FOS und BOS ist nicht abzusehen.
Daneben liefert sich Schaidinger eine Diskussion mit dem Ministerialbeauftragten Heyder darüber, ob die FOS/BOS Regensburg überhaupt verpflichtet sei, alle Schüler aufzunehmen. Heyder sagt Ja. „Es gibt das Recht auf Bildung.“ Schaidinger sagt Nein. Man sei vorrangig den Schülerinnen und Schülern aus Stadt und Landkreis Regensburg verpflichtet.
Heyder will in den nächsten zehn Tagen versuchen, überzählige Schüler auf andere Fachoberschulen zu verteilen, an denen es – das sei angemerkt – nicht alle Ausrichtungen gibt, wegen derer auswärtige Schüler sich für Regensburg entschieden haben. Heyder hat zudem angedeutet, dass an anderen Schulstandorten – Schwandorf, Kelheim, Weiden – offenbar mehr Bereitschaft geherrscht hat, zusätzliche Kapazitäten zu schaffen, als in Regensburg.
Der Landtagsabgeordnete und CSU-Stadtrat Dr. Franz Rieger, Intimfeind von Oberbürgermeister Schaidinger, spricht unterdessen von einer „Schande für Regensburg“.
Die Frage ist, weshalb sich die Stadtspitze eine solche Blöße gibt. Es geht um maximal sieben zusätzliche Räume, die Kirchberger gefordert hatte. Ein zu großer Aufwand für eine Stadt wie Regensburg, die ebenfalls am Dienstag unter großem Tamtam das neue Von-Müller-Gymnasium dem Schulbetrieb übergeben hat? Ein zu großer Aufwand für einen Oberbürgermeister, der sich in zwölf Jahren absoluter CSU-Alleinherrschaft nicht dazu durchringen konnte, einen FOS/BOS-Neubau in Angriff zu nehmen? Wohl kaum. Aber offenbar geht es ums Rechthaben. Wie so oft.
Fritz the Cat
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Tja, wie so oft, Aus meiner Sicht sind Weber und Schaidinger mit ihrem Unrechtsempfinden bildungspolitisch nicht mehr tragbar. Es ist tatsächlich eine große Schande mit welcher Ignoranz dieser Stadtrat agiert und höchst verwerflich für welche Maßnahmen dieser Stadtrat Geld in die Hand nimmt, aus meiner Sicht zumindest und die Sozialdemokraten sind doch so gerne mit dabei.
Hoffentlich nimmt dieses subversive Netzwerk der Herren Bürgermeister bald sein ENDE
Zu berichtigen gäbe es: Herr Dr. Franz Rieger ist nicht mehr Intimfeind von Schaidinger, soweit lässt der den doch gar nicht mehr ran.
Alexander Holz
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Verrückte Welt:
Wir diskutieren in Regensburg über den Ankauf des Palais am Bismarckplatz mit Umbau für ca. 13 Mio Euro für die Musikschule.
Wir diskutieren in Regensburg, allerdings nicht sehr lange, über die Niederschlagung von Steuern.
Wir diskutieren in Regensburg über die wesentlich teuerere Pflasterung der Steinern Brücke.
Und die FOS/BOS soll leer ausgehen?
Politik fordert die Bildung/Ausbildung der jungen Menschen.
Herr Weber, dem leider keine Kinder beschert sind, diskutiert ohne jegliche Rührung.
Arme Welt!
Veits M.
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Gibt es dieses – unbedingte – Recht auf Bildung, von dem der Ministerialbeauftragte spricht – welches aber der OB relativiert?
Man wird das doch wohl definitiv abklären können.
Und dann ist der Stadtrat als gewähltes demokratisches Organ berufen, Entscheidungen zu fällen.
Dass auch in diesem Zusammenhang die örtliche SPD mit ihren Mandatsträgern eine tragende Rolle bei der Findung von Mehrheiten spielen könnte, steht wohl nicht in Zweifel. Überhaupt liegt des Pudels demokratischer Kern seit den Wahlen 2008 ganz offensichtlich bei der SPD irgendwie “verschüttet”: Wer gräbt ihn aus?
Luise Gutmann
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Die BOS kommt mir vor wie ein Schleichweg aus dem dreigliedrichen Schulwesen. Vielleicht ist sie auch deshalb seit mittlerweile vier Jahrzehnten ein ungeliebtes Kind der Anhänger dieser Dreigliedrigkeit und althergebrachter Elitebildung – während die Schülerzahlen stiegen: eine Abstimmung mit den Füßen?
Helmut Matias
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Hut ab vor Hr. Kirchberger, der gehört in den Himmel. In die Hölle mit Weber und Schaidinger. Die 2 haben sich wieder einmal trefflich blamiert. MfG
Ludwig
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@ Veits
Ich gehe nicht immer mit Ihnen konform, in diesem Fall haben Sie die Angelegenheit und deren Lösung auf den Punkt gebracht. Das ist keine ausschließliche Entscheidung des OB, sie obliegt dem Stadtrat, der OB hat den Beschluss dann auszuführen. Ein listenreicher OB wird Mittel und Wege finden, die Entscheidung zu unterlaufen vor allem dann, wenn der Stadtrat es zulässt. Der OB hat nichts mehr zu verlieren, einzelne Stadtratsmitglieder aber sehr wohl, wenn sie nächstes Mal zur Wiederwahl anstehen.
Krokdiltränen vergießen, dass der demographische Wandel unsere Wirtschaft vor große Personalprobleme stellen wird. Bildung alles ist und damit u.a. die Einrichtung und Fnanzierung einer elitären Bildungseinrichtung zu begründen, bei einer Einrichtung wie der FOS, die seit ihrer Gründnung mit Provisorien zurecht kommen muss, ist in hohem Maße unehrlich. So diskredidiert sich Politik. Aber unser OB mag es eben nicht, wenn ihm widersprochen wird. Er beugt sich nicht dem Druck der Straße.
Ich verstehe die Jugend, die von Politik nicht viel hält.
Roswita Hallhuber
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Und jetzt kommt´s:
“Im Streit um die Raumnot an der FOS/BOS gibt es einen Lösungsvorschlag. Stadtrat und Landtagsabgeordneter Franz Rieger (CSU) hat mit einer Regensburger Baufirma bereits konkrete Pläne für provisorische Containerbauten auf dem Areal der ehemaligen Bajuwarenkaserne geplant. Die Container der Baufirma Strunz & Strunz würden aus Ansbach nach Regensburg verfrachtet und aufgestellt. Kostenpunkt für sechs Klassenzimmer: 40000 Euro für Auf- und Abbau, 3250 Euro Miete pro Monat.” (MZ, 15.9.2010)
Schaidinger und Weber werden von dieser Idee begeistert sein! Auf das Geschrei freu ich mich schon.
Fritz the Cat
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@ Lang, Sie, Du sprichst mir aus der Seele. In der Reihenfolge würden den Notfall, wie auch immer dieser geartet ist, von allen sozial eingestuft werden. Auch die BOS/FOSler würden dies sicherlich so einstufen und vernunftsbezogen handeln. Nur der Bürgermeister Weber mit seinem diesbezüglichen Stadtratskollegen, samt seinen SPD Kollegen und gipfelnd beim OB vertritt andere Positionen. Tja …
Alexander Holz
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@ Roswitha Hallhuber:
Ich gebe ich Ihnen Recht!
Den Vorgeschmack lesen wir heute i n einer regionalen Zeitung. Zwei Fraktionsvorsitzende lassen sich über den Herrn Dr. Rieger übel aus. Von Herrn Hartl, auch als GRÖFRAZ (Größter Fraktionsvorsitzender) tituliert, kennt man das ja schon. Aber Herr Christian Schlegl, der doch an einer schnellen Befriedung der CSU Interesse lfd. zeigt, läuft in die Gefahr sich total ins Abseits zu stellen. Wer von der CSU stellt den dereinst als OB-Kandidaten auf?
Als Mitglied der Kreisvertreterversammlung hat der Herr meine Stimme nicht!
Steuerzahler
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Wirklich toll, wie sich Dr. Rieger darum sorgt, dass die Steuerzahler in Regensburg die Unterbringung der Schüler aus Schwandorf und Cham finanzieren. Gehört das Grundstück, auf dem er die Container aufstellen will, eigentlich schon der Stadt?
Ein Schulleiter, der es nicht schafft, ein Plus von 30 Schülern zu bewältigen, muss sich auch mal fragen lassen, ob er seine Zeit statt für Presseerklärungen und -Konferenzen nicht besser anders eingesetzt hätte. Ich frage mich auch, ob für die Herren Kirchberger und Heyder das Beamtenrecht nicht gilt. Dort steht etwas davon, dass man sich mit gewissen Dingen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit durchaus zurückhalten muss.
Im übrigen darf der Freistaat Bayern (hier also die Herren Heyder und Kirchberger, sowie der Landtagsabgeordnete Rieger) nicht einfach von der Stadt Regensburg Geldausgaben für auswärtige Schüler verlangen, wenn er dafür nicht gleichzeitig das entsprechende Geld zur Verfügung stellt. Steht so zumindest in der Bayer. Verfassung (Konnexitätsprinzip).
meinung-2010-1
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Worum es dem Herrn Kirchberger geht sieht man daran, dass er , wohl wissen, dass er nicht genügend Klassenräume hat die neuen 11ten-Klassen um 8.00 Uhr ins Schulgebäude bestellt.
Warum hat er diese Neuschüler nicht gleich bei der Einschreibung zu einem späteren Schulbeginn z.B. um 09.30 Uhr am ersten Schultag bestellt?
Richtig, dann hätte es in der Aula nicht ein riesen Gedränge gegeben und er hätte die Sache in den Medien nicht so aufblasen können.
Gymnasien und Realschulen bestellen ihre Neuschüler für die 5ten Klassen regelmäßig am ersten Schultag später ins Haus, damit sie nicht im allgemeinen Schulbeginnstrubel untergehen und würdig in Empfang genommen werden können.
PS: Warum hat Herr Kirchberger eigentlich nicht in 12 Jahren CSU Mehrheit im Stadtrat einen solchen Zirkus aufgeführt?
Die Kritik an Herr MdL Rieger ist dann berechtigt, wenn er im Stadtrat und in seiner Fraktion Beschlüssen zustimmt, wenen er dann in den Medien oder in der FOS/BOS vor Ort widerspricht. Dann soll er halt erst im Stadtrat und in der Fraktion den Mund aufmachen und gegen die entsprechenden Vorschläge stimmen, statt nur populistisch durch die Medien zu ziehen.
Herr Dr. Rieger zeigt sich in Sachen FOS/BOS nach allen seiten offen, so geht´s halt auch nicht, man muss Position in der Sache beziehen und kann diese nicht je nach Zuhörerschaft ändern. Man sollte am Dienstag noch wissen, was man am Montag mitbeschlossen hat.
Was die Container gegebenenfalls in der Bajuwarenkaserne sollen, die die Stadt ja gar nicht kaufen will, gekauft werden soll doch die Nibelungenkaserne, weiß wohl auch nur Herr Dr. Rieger. Ein städtischen Grundstück ist die Bajuwarenkaserne wohl sicher nicht – oder weiss hier jemand etwas was noch nicht in den Medien stand.
gifthaferl
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Was für ein lächerliches Fass wird nun wieder aufgemacht?
Die Stadt Regensburg kann nur Grundstücke nutzen, deren Eigentümer sie ist?
Komisch, sowas muss dann ausschließlich für die Stadt Regensburg gelten – alle anderen Leute und Institutionen…. können das nämlich – mit Einverständnis des Eigentümers.
Die meisten Regeln, Gesetze, die überall gelten, gelten hier nicht, aber es werden welche erfunden, die es nirgendwo sonst gibt
Und da dachte ich, Sonderzonen gäbe es nur in China
@ meinung-2010-1
Du bist lustig – “Würde, würdevoll” – mei, warum sollte man so tun, als ob für diese SchülerInnen von der Stadt Regensburg irgendeine Form von Würde vorgesehen sei?
Für Deprivierte aller Sorten, die nicht von 10 – 18 ein Gymnasium durchziehen ist “Würde” schon länger wieder nicht mehr im Programm.
Gemäß einer alten Volksweisheit umso heftiger:
Wenn der Kleinbürger auf’s Ross kommt, und ihn der Teifl nimmer derreit’n kann…………….
habemusmamam
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Rieger scheint einsam zu sein – ein Vorstoß ganz ohne Lehrer Gugau und Renter. Der Vorschlag – ein Schnäppchen und sofort verfügbar, erinnert doch sehr an die Ersatz-Protzenweiher-Brücke des Stadtrats Rie…- äh, das war nicht Rieger sondern Riepl.
@Holz
Ihre letzten Beiträge einbezogen, kann ich mir nicht vorstellen, dass Sie nur wegen des aktuellen Themas Herrn Schlegl Ihre Unterstützung verweigern.
Dafüür kann man ja viele Gründe haben, persönliche und sachliche, und das muss jeder für sich entcheiden, aber tun Sie doch nicht so, als obs genau an der BOS/FOS läge.
Lang
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@16.9. 3:33 Angenehm warm ist’s im einer guten Seele. Wie komme ich nun wieder raus, FritzTheCat?
Schüler
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an meinung-2010-1
es war schon immer so, dass die 12ten und 13ten Klassen um acht Uhr am ersten Schultag Beginn hatten und die 11ten um neun Uhr. Dieses Jahr war das nicht anders. TVA hat schon um acht Uhr gefilmt und ist dann recht bald aus dem Gedränge geflüchtet^^
ich denke, ich kann auch im Namen aller Schuüler und Lehrer sprechen, dass wir einfach ein neues, bestenfalls einheitliches Schulgebäude brauchen. In der Landshuterstr. ist es unerträglich mit dem Lärm, sobald man ein Fenster aufmacht. Normaler Unterricht ist da unmöglich. Das gleiche passiert, wenn man die Fenster geschlossen hält, da sich in den Räumen stickige Luft ansammelt, wodurch die Konzentration ziemlich leidet.
Das zweite Gebäude ist am Ziegelweg. Es ist Asbestverseucht. Mehr braucht man dazu nicht sagen.
Achja und: die gefühlt kleinste Schule Regensburgs hat die größte Schülerzahl… wär auch noch n kleines Problem, was wirklich ein Problem ist und nicht irgendwo aus der Luft gegriffen.