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FOS/BOS: „Befreiungsschlag” Nibelungenkaserne?

schaidinger-schleglUnter dem Eindruck der jüngsten Steuerschätzung, aber auch der Schülerproteste für einen Neubau der FOS/BOS fand am vergangenen Wochenende die Klausur der Regensburger CSU statt. Wie sehen der Haushalt und vor allem das Investitionsprogramm in den kommenden Jahren aus – darüber habe man „in intensiver, aber angemessener” Form diskutiert, so Fraktionschef Christian Schlegl. Abgesehen von Petra Betz (Urlaub) sowie den Renegaten in der Fraktion – Franz Rieger (Landtagstermin) und Hermann Vanino (krank) – war die christsoziale Stadtratsriege vollständig versammelt. Das wichtigste Ergebnis: In Sachen FOS/BOS glaubt die CSU eine „Befreiungsschlag” getan zu haben. Der Neubau soll nun auf dem Gelände der Nibelungenkaserne entstehen. Diesen „sehr guten Vorschlag” vermeldeten Fraktionschef Christian Schlegl und Oberbürgermeister Hans Schaidinger bei einer Pressekonferenz am Montag (Foto). Der Haken dabei: Frühestens in fünf Jahren könnte dieses Projekt in Angriff genommen werden. Schaidinger rechnet mit langwierigen Verhandlungen mit der Bundeswehr, um möglichst günstig an die Grundstücke – insgesamt 30 Hektar – zu kommen. Sollte man diese Verhandlungen bis Ende 2011 erfolgreich erfolgreich abschließen, würden in den kommenden beiden Jahren erste Planungsmittel für einen Neubau in den Haushalt eingestellt. „Dieser Vorschlag ist im Hinblick auf die derzeitige Finanzsituation alternativlos”, so Schaidinger. Der bislang vorgesehene Neubau an der Plato-Wild-Straße würde mit 33 Millionen Euro zu Buche schlagen. „Dieses Geld haben wir nicht.” Der Standort Nibelungenkaserne hingegen sei günstiger, liege in Hochschulnähe und biete bessere Gegebenheiten, um die Einhäusigkeit langfristig zu realisieren. Außerdem werde das Gelände an der Plato-Wild-Straße – es gehört der Stadtbau GmbH – für sozialen Wohnungsbau benötigt. Die Einhäusigkeit soll – ebenso wie zuvor an der Plato-Wild-Straße geplant – in zwei Bauabschnitten entstehen. Das Ziel – eine Schule unter einem Dach – würde demnach frühestens in zehn Jahren realisiert sein. Für die Wartezeit steht weiterhin das Angebot, Schüler und Lehrer, die derzeit im asbestbelasteten Gebäude am Ziegelweg untergebracht sind, in den sanierten Altbau des Von-Müller-Gymnasiums umziehen zu lassen. Diese Entscheidung überlasse man allerdings der Schule, so Schaidinger. Der OB will sich heute mit dem Schulleiter der FOS/BOS, Karl-Heinz Kirchberger, treffen, um ihn über den Vorschlag der CSU zu informieren. Er steht ohnehin unter dem Vorbehalt, dass auch der Koalitionspartner SPD dem Ganzen zustimmt. Neuigkeiten gab es am Montag auch zum Neubau eines Fußballstadions. Entgegen ersten Planungen soll nun auch die Infrastruktur von einem privaten Investor finanziert werden. Dieses Vorgehen sei mit Vorstand und Aufsichtsrat des SSV Jahn abgestimmt, so Christian Schlegl. „Durch die Finanzkrise werden wir zur Kreativität gezwungen”, so der Fraktionschef. Er glaubt, dass die CSU mit diesen beiden Vorschlägen „einen massiven Beitrag” dafür geleistet habe, dass Haushalt und Investitionsprogramm „genehmigungsfähig sein könnten”. Das letzte Wort dabei hat die Regierung der Oberpfalz. Allenfalls am Rande soll der CSU-Knatsch Thema bei der Klausur gewesen sein. Schlegl hofft auf Ministerpräsident Horst Seehofer. Dieser hatte angekündigt, als Schlichter bereit zu stehen. Das freut Schlegl, der betonte: „Nur von außen lässt sich Bewegung in die Sache bringen.”

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Kommentare (10)

  • Der Besserwisser

    |

    echt süß, wie mit der Finanzkrise argumentiert wird. Wer nachhaltig gewirtschaftet hat, wird davon so gut wie gar nicht betroffen sein. Denke mal kaum, dass die Stadt Regensburg in hochriskante Finanzgeschäfte mit versprochenen 200% Rendite investiert hat…

  • besserwisseralso

    |

    Das nennt man doch weitsichtige Planung. Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln. Was will man stets neuen Planungsvarianten erreichen? Das Kasernengelände stand auch 2008 bereits leer. Hat die Stadt in Burgweinting nicht sogar noch günstigere Grundstücke? Wenn der Grundstückspreis für den Standort der Schule ausschlaggebend ist, warum dann nicht dort?

    Investorlösung für Stadion? Kostet es dann der Stadt nichts? Wird wohl nicht so sein! Letztlich will auch der Investor auf seine Kosten kommen, er schießt der Stadt das Geld vor und holt es sich mit Zineszins zurück.

  • Pessimist I.

    |

    Zuerst mal abwarten, wie die wirkliche Begründung offiziell lautet, aber mal angenommen es würde wirklich “sozialer Wohnungsbau” gegen “FOS/BOS Bau” gegeneinander ausgepielt, dann wäre das schon ein Skandal, weder sozialer Wohnungsbau noch der Neubau einer Schule rechnet sich -betriebswirtschaftlich- aber beides ist wichtig. Warum soll der Bau einer FOS/BOS warten nur weil die Stadt seit Jahren die Wiederverwendung der Kaserenen blockiert ?

    Oder ist es so wie so oft, den Ankauf der Nibelungenkaserne vorschieben, daß man auf beiden Gebieten nichts machen muß ?

    Dann können dafür wieder ein paar Dutzend Machbarkeitsstudien für irgendwas vergeben werden und das ganze geht noch lange 4,5 Jahre, dann ist hoffentlich die bleierne Zeit der leeren Ankündigungen vorbei.
    Aber die lebendige Stadt Regensburg wird tief gespalten zurückbleiben. Bis auf ein paar nichtsagende Projekte wird nichts passiert sein, die Schulden steigen, alle Projekte auf der langen Bank.

  • Joachim Datko

    |

    Städtische Kreativität beim Verstecken von Belastungen

    Zitat: “„Durch die Finanzkrise werden wir zur Kreativität gezwungen”, … , dass Haushalt und Investitionsprogramm „genehmigungsfähig sein könnten”.”
    =====
    Es ist nicht die Finanzkrise, es ist eine Krise der Redlichkeit in der städtischen Finanzpolitik. Es geht nur noch darum, wo die Verschuldung versteckt werden kann.

    Wir sollten für mehrere Jahre auf jegliche “Großprojekte” verzichten, sie sind alle unnötig.

    Es gibt meiner Ansicht nach nur eine vernünftige Variante:
    – kein unnötiges Schulhaus für die FOS/BOS
    – kein unnötiges Jahnstadion für den Profifußball
    – keine unnötige Stadthalle für die städtische High Society

  • Der Besserwisser

    |

    keine großprojekte für mehrere jahre ist leider auch eine maßnahme, die nicht durchsetzbar ist.

    den jahnfans wird seit jahren und jahrzehnten ein neues stadion versprochen… so mit 9/10 jahren, als ich mit meinem vater noch die spiele in der bayernliga besuchte war davon schon die rede… das stadion würde ja nicht nur dem fußball zugute kommen, sondern eine arena für viele aktivitäten darstellen. dass eine sportstätte nichts lebensnotwendiges ist, sehe ich auch ein, aber es würden sich viele neue möglichkeiten mit einem neuen stadion auftun…

    ich verstehe nicht, dass man es als stadt nicht zumindest schafft mal schön langsam ne schwarze 0 zu schreiben. dann muss ich mir halt echt mal auf die finger hauen bei wirklich unnötigen dingen. und ja, wenn es sein muss, dann stellen wir das jahnstadion nochmal hinten an, aber genauso eine stadthalle, die bis dato auch keine alte sau braucht… aber n ordnungsdienst einstellen, der sowas von lächerlich wahrgenommen wird und rein gar nichts außer ausgaben verursacht…

  • Joachim Datko

    |

    Redliche städtische Haushaltspolitik ist leicht durchzusetzen!

    Zitat : 09. Nov 2009, 23:09 “keine großprojekte für mehrere jahre ist leider auch eine maßnahme, die nicht durchsetzbar ist.”

    Es geht lediglich darum, Klartext zu sprechen.

    – Viele Schüler der FOS/BOS und viele Lehrer wissen wahrscheinlich, dass ein weiteres Schulgebäude unnötig und nicht finanzierbar ist.
    – Viele Bürger wissen, dass die Stadthalle ein Kuckucksei wäre. Die “Investoren” würden sich die Hände reiben.
    – Ein großes Fußball-Stadion hat unter 2% Nutzungsdauer. Gigantismus ist teuer und unnütz. Es wäre eine Aufgabe der Fan-Clubs hier Sparsamkeit zu fordern, es gibt dort sicherlich auch kaufmännischen Sachverstand und Umweltbewusstsein.

  • Der Besserwisser

    |

    herr datko, sie meinen wohl die auslastung? wenn nicht, versteh ich Ihre antwort nicht. entschuldigung.

    etwas mehr wirtschaftlicher sachverstand würd an einigen stellen nicht schaden…

  • Joachim Datko

    |

    Ein neues Jahnstadion wäre unnütz!

    Zu “10. Nov 2009, 10:54”
    ===
    Falls Sie so etwas interessiert: google.de
    Suchworte: Sportplatz jährliche Nutzungsdauer
    z.B.:
    “Der Sportplatz wird wie folgt genutzt: Punkt- und Pokalspiele der Herrenmannschaften und ein Pokalturnier, jährliche Nutzungsdauer insgesamt 78 Stunden.”
    ===
    Von “Auslastung” möchte ich nicht sprechen, ein großes Stadion wird sehr selten ausgelastet.
    Siehe z.B.:
    http://www.stadionsuche.de/stadioninfo.php?club_id=10
    TSV 1860 München
    11. Zuschauerzahlen
    Durch den Umzug vom Olympiastadion

    In der Saison 2008/2009 kamen gut 28.000 Zuschauer zu den Heimspielen. Der Abwärtstrend hält also weiter an. Damit eine Auslastung von gerade einmal gut 40%.

  • Der Besserwisser

    |

    Als Nutzungsdauer wird im Steuerrecht und in der Betriebswirtschaftslehre der Zeitraum bezeichnet, über den ein Wirtschaftsgut betrieblich genutzt werden KANN.

    Hervorhebung durch mich, Zitat von http://de.wikipedia.org/wiki/Nutzungsdauer

    aber ich will jetzt nicht dipferlscheißen

Kommentare sind deaktiviert

drin