Forschung für sichere Energienetze
OTH Regensburg erhält 258.000 Euro für Projekt „Smart Energy Management Program“ (SEMP)
Für das Projekt „SEMP“ hat die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie rund 258.000 Euro bewilligt bekommen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Rudolf Hackenberg soll aus den Mitteln des Förderprogramms „Informations- und Kommunikationstechnik Bayern“ ein neuartiges Einspeise- und Lastmanagement zur Netzentlastung sowie Energiekostenoptimierung entwickelt werden. Kooperationspartner sind die Unternehmen E.ON Metering GmbH, Unterschleißheim, ITF – Fröschl EDV GmbH, Walderbach, und eMundo GmbH, München.
Entsprechend dem Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG, §6) müssen Betreiber von Erneuerbaren-Energien-Anlagen bis 100 KW dem Netzbetreiber Eingriffsmöglichkeiten gewähren, die Einspeiseleistung zu reduzieren. Im Gegenzug ist der Netzbetreiber verpflichtet, eine genaue Registrierung und Aufzeichnung der EEG–Managementmaßnahme durchzuführen und dem betroffenen Anlagenbetreiber für den dabei nicht eingespeisten Strom zu entschädigen. Allein im Netzgebiet des Bayernwerks waren im Juni 2016 1.007 Regelungseinsätze notwendig. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich im Netzgebiet des Bayernwerks mit über 250.000 regelungsbedürftigen PV-Anlagen ein Großteil der deutschen PV Einspeiser befindet.
Im Forschungsprojekt wird ein zum zukünftigen MessSystem 2020 konformes, ganzheitliches System zur sicheren, aktiven Fernregelung von Einspeisern und Lasten gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz, dem Energiewirtschaftsgesetz und der Verordnung zu abschaltbaren Lasten sowie zur Erkennung von Angriffen entwickelt. SEMP stellt eine neuartige Kombination innovativer Technologien mit Neuentwicklungen dar. Es umfasst eine lokale Steuereinheit, die über das Smart Metering Gateway Kommandos empfängt, validiert und ausführt, sowie ein aktives Gateway Adminsystem zur Steuerung, Abrechnung und Entschädigungsverwaltung, eine Systeminfrastruktur beziehungsweise Prozesslandschaft für Installation, Betrieb und Wartung des Systems durch entsprechende Dienstanbieter wie Netzbetreiber sowie innovative, erstmals im Energiemanagement eingesetzte Sicherheitsfunktionen.
Das Projekt „SEMP“ wurde vom ZIM (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) – Kooperationsnetzwerk „S3GEN – Safe and Secure Smart Grid Enabling Network“, das bei der R-Tech GmbH angesiedelt war, koordiniert. Der Durchführungszeitraum bis Ende Juni 2018 wurde vom VDI/VDE Innovation + Technik GmbH in München genehmigt. Das gesamt Projektvolumen beträgt 1,4 Millionen Euro.