28 Jun2013
Flüchtlingsprotest: Auch Unterstützer im Hungerstreik
Am 24.6.2013 traten Asylsuchende/ Non-Citizens am Münchner Rindermarkt in den Hungerstreik, um endlich das zu erreichen, was sie aus ihrem nicht-privilegierten politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Status befreit: die Anerkennung ihrer Asylgesuche. Da das Ultimatum von 3 Tagen, welches die Streikenden der Bundesregierung am Samstag setzten, keinerlei politische Regungen hervorrief, beschlossen die streikenden Asylsuchenden/ Non-Citizen, in den trockenen Hungerstreik zu treten. Obwohl der Gesundheitszustand der Hungerstreikenden immer kritischer bis lebensgefährlich wird, sehen die politisch Verantwortlichen keinerlei Handlungsbedarf und nehmen weiterhin die Leben der Menschen in Kauf, die sie schon vorher durch eine menschenverachtende Praxis, wie die Unterbringung in Isolationslagern, die Auferlegung der Residenzpflicht und das jahrelange Warten auf politische Anerkennung bewusst aufs Spiel setzten.
Dies spiegelt deutlich die gewaltvolle Aufrechterhaltung der Trennungslinie zwischen Menschen mit und ohne gesicherter Staatsbürger_innenschaft wieder.
Für die Menschen aus dem Unterstützer_innenkreis ist diese Situation nicht mehr hinnehmbar. Wir, 12 Unterstützer_innen im Alter zwischen 22 und 33 Jahren – einige sind Inhaber_innen eines deutschen Passes, andere haben einen vorläufig gesicherten Aufenthaltsstatus in der BRD -, haben beschlossen jetzt den nächsten, für uns politisch sinnvollen Schritt zu gehen und in einen unbefristeten Hungerstreik zu treten. Ab heute, Donnerstag, den 27.06.2013 14h, haben wir aufgehört jegliche Nahrung zu uns zu nehmen und werden erst wieder essen, wenn die Forderung der streikenden Asylsuchenden/ Non-Citizen, nach §16a des Deutschen Grundgesetzes als Politisch Verfolgte anerkannt zu werden, erfüllt ist. Wir schließen nicht aus, radikalere Schritte in Erwägung zu ziehen und fordern die Regierung auf, endlich zu reagieren, um zu verhindern, dass noch weitere Menschenleben vernichtet werden.