Festival ab 18
Hard:Line ist zurück. Am Wochenende läuft im Kino im Andreasstadel ein Drei-Tage-Festival für Fans des ausgewählt Extremen.
„Geschmacklos.“ „Kranker Scheiß.“ „Wie kannst Du so etwas zeigen?“ Irgendwann hatte Florian Scheuerer die Nase voll davon, sich solche und ähnliche Vorwürfe anhören zu müssen. Im vergangenen Jahr beendete er vorläufig seine „Hard:Line-Reihe“ – Horrorfilme, die man eher selten zu sehen bekommt, mit der er zwei Jahre lang allmonatlich das Kino im Andreasstadel füllte.
In den Fingern gejuckt hat es ihn aber trotzdem immer wieder und so hat er für dieses Wochenende (25 bis 27. Oktober) ein kleines, aber feines Festival zusammengestellt. Gezeigt werden fünf Filme, einer davon als Überraschungsfilm. Und auch die Aftershowpartys fehlen nicht (Freitag/ Samstag: Kinokneipe, Sonntag: Plan9). Bereits jetzt sind alle Vorstellungen zur Hälfte ausverkauft. „Vielleicht machen wir das jetzt jedes Jahr.“
Die Vorurteile, mit denen Florian Scheuerer immer mal konfrontiert wird, sind nichts ungewöhnliches. In Deutschland war der Horrorfilm als Kunstform lange verpönt. Während es Tobe Hoopers 1974 gedrehtes „Texas Chainsaw Massacre“ („Blutgericht in Texas“) in den USA ins Museum of Modern Art in New York schaffte, blieb der Film – der übrigens ohne explizite Gewaltdarstellungen auskommt – in Deutschland bis 2011 beschlagnahmt. In Regensburg erfuhr er bei „Hard:Line“ seine deutschlandweite Wiederaufführung.
Regisseure wie John Carpenter, Ridley Scott oder Peter Jackson haben ihre ersten filmischen Gehversuche mit Horrorfilmen gewagt. „Es ist das freiste Genre, das es gibt“, sagt Scheurer. Und wer Jacksons „Bad Taste“ oder „Braindead“ kennt, der wird sich daran spätestens beim Schlachtengetümmel in „Herr der Ringe“ erinnert fühlen.
Apropos „Herr der Ringe“: Der dort den knuffigen Hobbit Frodo gebenden Elijah Wood wird beim Auftaktfilm des diesjährigen Festivals zu sehen sein – in „Maniac“, Remake des gleichnamigen Horror-Schockers aus dem Jahr 1980, spielt er einen Serienmörder, der sein „Tagwerk“ aus der Ich-Perspektive schildert.
Das komplette Programm zum Festival gibt es hier. Eintritt ab 18. Und hier noch ein feiner Trailer.