Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino

Unterstützen Sie unabhängigen Journalismus für Regensburg!

Hallo. Schön, dass Sie hier lesen oder kommentieren. Fast noch mehr freuen würden wir uns, wenn Sie die Arbeit von regensburg-digital mit einem kleinen (gern auch größerem) Beitrag unterstützen. Wir finanzieren uns nämlich nur zu etwa einem Drittel über Werbeanzeigen. Und für die gibt es bei uns auch ausdrücklich keine zusätzliche Gegenleistung, etwa in Form von PR-Artikeln oder Native Advertising.

Mehr als zwei Drittel unseres Budgets stammt aus Spenden – regelmäßige Beiträge von etwa 300 Mitgliedern im Verein zur Förderung der Meinungs- und Informationsvielfalt e.V.

Anders ausgedrückt: Wir bauen auf Sie – mündige Leserinnen und Leser, die uns freiwillig unterstützen. Seien Sie dabei – mit einem einmaligen oder regelmäßigen Beitrag. Herzlichen Dank.

Spenden Sie mit

Fader Beigeschmack im Mittagessen für Kinder

Foto der städtischen Pressestelle: Joachim Wolbergs zu Besuch beim Projekt MaxiMumm.

Es ist geschafft! Am Donnerstag wurde in einer Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses und beim anschließenden Finanzausschuss ein populäres Wahlversprechen von Sozialbürgermeister Joachim Wolbergs auf den Weg gebracht. Ab sofort bezuschusst die Stadt das Mittagessen für Kinder in Schulen, Kindergärten, Horten und Krabbelstuben. „Ich würde mir wünschen, dass darüber genau so geredet wird wie über umstrittene Bauprojekte“, so Wolbergs. Ein erster Anlauf, um das Zuschusspaket auf den Weg zu bringen, war Mitte November noch zurückgestellt worden. Das liegt insbesondere an Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Freistaat Bayern und dem bayerischen Städtetag. Während der Städtetag die Auffassung vertritt, dass der Freistaat Bayern verpflichtet ist, die Kosten für das Mittagessen zu übernehmen, sieht der Freistaat selbst wiederum die Kommunen in der Pflicht und weigert sich, Geld fließen zu lassen. Um die Rechtsposition des Städtetags nicht zu schwächen, übernimmt die Stadt Regensburg diese Kosten nun im Rahmen freiwilliger Leistungen.

Joachim Wolbergs bleibt dabei seiner Linie treu, keine pauschalen Zuschüsse zu vergeben, sondern die Bedürftigkeit von Familien auf Basis von Anträgen prüfen zu lassen. Den damit verbundenen Verwaltungsaufwand sieht er gerechtfertigt: „Das gibt uns die Möglichkeit, mit den Betroffenen ins Gespräch zu kommen und vielleicht noch andere Notlagen festzustellen.“ Darüber hinaus sei eine solche Variante auch der Gerechtigkeit geschuldet. „Es gibt Familien, die geben an, dass sie bedürftig sind. Dabei können sie nur nicht mit Geld umgehen.“ Die Zuschüse zur Mittagsbetreuung sollen ein erster Baustein für den Kinderarmutsbericht werden, den die Koalition auf Anregung der SPD erstellen lassen wird. Lothar Strehl (SPD) lobte denn auch den Antrag, der für ihn aber einen „faden Beigeschmack“ hat. „Bei der Bankenkrise reden wir über Milliarden, sind aber nicht in der Lage eine soziale Gesellschaft aufzubauen, in der sich jede Familie das Mittagessen für ihre Kinder leisten kann.“ Ludwig Artinger (Freie Wähler) bezeichnet die Haltung des Freistaats als „Sauerei“.

Als Obergrenze für Bedürftigkeit wird in etwa der Hartz IV-Regelsatz angesetzt werden. Unter anderem deshalb lehnte Richard Spieß (Die Linke) den Antrag als einziger ab. Er befürchtet, dass Kinder, deren Eltern knapp oberhalb der Grenze liegen, das Mittagessen weiter nicht bezahlen können und damit ausgegrenzt werden.

WERBUNG

Die Verwaltung rechnet mit etwa 590 Anträgen. An Personalkosten werden jährlich rund 44.000 Euro anfallen, die Kosten für das Mittagessen schlagen mit 95.000 Euro zu Buche. Die Gesamtsumme von rund 140.000 Euro entspricht etwa 0,025 Prozent des städtischen Gesamthaushalts.

(Eine Pressemitteilung der Stadt Regensburg zum Haushalt finden Sie hier.)

SUPPORT

Ist dir unabhängiger Journalismus etwas wert?

Dann unterstütze unsere Arbeit!
Einmalig oder mit einer regelmäßigen Spende!

Per PayPal:
Per Überweisung oder Dauerauftrag:

 

Verein zur Förderung der Meinungs- und Informationsvielfalt e.V.
IBAN: DE14 7509 0000 0000 0633 63
BIC: GENODEF1R01

drin