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Öffentlicher Spendenaufruf

Ex-Domspatz will Bistum Regensburg verklagen: Massive Vorwürfe gegen Multi-Missbrauchsbeauftragten

Der langjährige Missbrauchsbeauftragte des Bistums Regensburg Martin Linder wusste schon 1998 von einem schwerwiegenden Fall von Gewalt und Missbrauch bei den Regensburger Domspatzen. Doch er informierte offenbar nicht einmal die Eltern des Jungen – mit weitreichenden Folgen für den Betroffenen. Der will nun das Bistum auf Schadenersatz verklagen und bittet um Spenden.

Das Bistum Regensburg reagierte auf ein Schreiben des Anwalts von Matthias Podszus mit einem ablehnendem Sechszeiler. Foto: Archiv/Staudinger

Von Stefan Aigner und Robert Werner

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Es war der 13. Juli 1998, als Matthias Podszus, damals 15 Jahre alt, in die Kinder- und Jugendpsychiatrie des Bezirksklinikums Regensburg „gesteckt und mit Drogen vollgepumpt wurde“. Heute sagt der 41-Jährige: „Das geschah gegen meinen Willen und erst nachträglich wurde die Zustimmung meiner Mutter eingeholt. Sie wurde massiv unter Druck gesetzt, damit sie der Unterbringung zustimmt.“

Podszus will das Bistum Regensburg auf Schmerzensgeld und Schadenersatz verklagen. Er war eines von hunderten Kindern, die bis Anfang der 90-er Jahre dem Terrorsystem des Exzess-Täters Johann Meier an der Domspatzen-Grundschule in Pielenhofen ausgesetzt waren (eine ausführliche Recherche dazu).

In einem kürzlich veröffentlichten Spendenaufruf auf der Plattform „gofundme“ schildert Podszus mit eindrücklichen, teils erschütternden Worten die Gewalt- und Missbrauchserfahrungen, die er als Kind dort machen musste. Dr. Martin Linder, Missbrauchsbeauftragter des Bistums Regensburg von 2013 bis 2020, habe spätestens seit seiner Unterbringung in der Jugendpsychiatrie 1998 von alledem gewusst, aber geschwiegen. Dokumente, die unser Redaktion vorliegen, untermauern diesen Vorwurf.

Fast drei Monate in der geschlossenen Jugendpsychiatrie

Die Vorgeschichte dieser Unterbringung.

Im Internat bzw. am Gymnasium der Regensburger Domspatzen war Podszus, schon mit 15 Jahren an die zwei Meter groß und muskulös, gegenüber einem anderen Mitschüler gewalttätig geworden. Schon vorher sei es an der Schule zu massiven verbalen Auseinandersetzungen und „lautem Störverhalten“ gekommen, heißt es in einem internen Schreiben. Nach „depressiven Einbrüchen und Suizidandrohungen“ sei es – zunächst allein auf Geheiß der Internatsleitung – zur stationären Unterbringung in der geschlossenen Psychiatrie gekommen.

Fast drei Monate blieb Matthias Podszus dort und erhielt, so erzählt er es, sehr starke Beruhigungsmittel. „Ich war die meiste Zeit betäubt und habe deshalb kaum konkrete Erinnerungen an die Zeit in der Psychiatrie.“ Am Ende habe seine Mutter, schockiert vom Zustand ihres Sohnes dort, mit juristischen Schritten drohen müssen, damit er entlassen wurde. Sie selbst bezeichnet es als einen „Kampf“, den sie haben führen müssen.

Internes Schreiben von 1998 dokumentiert sexuellen Missbrauch

Nach seiner Entlassung im Oktober 1998 sollte Podszus in einer therapeutischen Wohngruppe in Regensburg betreut werden. In einem internem Schreiben wird beim Kreisjugendamt Augsburg (das war für den Internatsschüler Podszus zuständig, weil seine Mutter dort gemeldet war) die Übernahme der Kosten beantragt. Gegen Ende der fünfseitigen Ausführungen heißt es dann, eher knapp:

„Während der (…) Behandlung hier in der Kinder- und Jugendpsychiatrie wurde aufgedeckt, daß bei Matthias im Kindesalter ein sexueller Mißbrauch durch einen ehemaligen Schuldirektor begangen wurde.“

Außerdem wird erwähnt, dass Matthias Podszus bereits 1996, als 14-Jähriger, von sich aus bei der Kinder- und Jugendpsychiatrie vorstellig geworden sei und geschildert habe, dass er als Kind vergewaltigt worden sei. Ausgeführt wird in dem Brief zudem, dass es eine langfristige psychotherapeutische Behandlung brauche, um diese Traumatisierung aufzuarbeiten.

Martin Linder: Chefarzt und Multi-Missbrauchsbeauftragter

Als Missbrauchsbeauftragter „leistet er einen wertvollen Beitrag zur Bewältigung begangener Missbrauchstaten, aber auch dazu, erneute Übergriffe zu verhindern”, hieß es 2019 in einer Würdigung der Stadt Regensburg anlässlich der Verleihung der Albertus-Magnus-Medaille an Martin Linder. Foto: Stadt Regensburg

Doch all das blieb folgenlos. Offensichtlich erhielt nur das Jugendamt Augsburg als Kostenträger dieses mit Verschwiegenheitspflicht versehene Schreiben. Die darin als notwendig beschriebene psychotherapeutische Behandlung erhielt Matthias Podszus erst beinahe 20 Jahre später. So kam er auch – durch Zufall – an das Schreiben. Sein Therapeut hatte 2018 nachgefragt, ob noch irgendwelche Akten vorlägen.

Unterschrieben hat dieses Dokument vom 2. Oktober 1998, in dem der sexuelle Missbrauch festgehalten wurde, Dr. Martin Linder, damals Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Bezirksklinikum Regensburg. Heute wird Linder öffentlich als Missbrauchsbeauftragter des Klosters Rohr ausgewiesen, ist Mitglied bei der Aufarbeitungskommission im Bistum Passau, ehemaliger Missbrauchsbeauftragter im Kloster Metten und bis 2020 war er sieben Jahre lang Missbrauchsbeauftragter im Bistum Regensburg.

Dass Linder als Chefarzt des Klinikums mit sexuell missbrauchten Domspatzen-Schülern zu tun hatte, wurde im Rahmen der späteren Aufarbeitung zu keinem Zeitpunkt erwähnt. Offenbar hatte Linder das durchgängig verschwiegen. Ob Podszus ein Einzelfall ist, ist bislang unbekannt. Auf mehrfache Anfragen unserer Redaktion per E-Mail reagiert Linder nicht.

Chefarzt Linder informierte nicht einmal die Eltern

Dass Linder in Regensburg als Missbrauchsbeauftragter wirkte, bezeichnet Podszus als „Hohn“, „Farce“ und einen „Schlag ins Gesicht“. Denn obwohl der langjährige Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie schon 1998 wusste, dass Podszus an der Grundschule und im Vorschulinternat der Regensburger Domspatzen Opfer von Johann Meier und seinen Mittätern geworden war, habe er nichts unternommen.

Nicht einmal den Eltern des damals 15-Jährigen Matthias Podszus habe Linder sein Wissen um den sexuellen Missbrauch, den dieser als Kind erlitten hatte, mitgeteilt. Mutter und Vater sind bereit, das an Eides statt zu versichern. „Dabei wäre Linder gesetzlich verpflichtet gewesen, sie zu informieren – ich war ja noch minderjährig.“

In der Wohngruppe als verhaltensauffälliger Jugendlicher betreut

In der therapeutischen Wohngruppe St. Vincent, in der Podszus später in Regensburg betreut wurde (übrigens eine Einrichtung der Katholischen Jugendfürsorge, in deren Verwaltungsrat Linder sitzt), wurde er mehr oder weniger als verhaltensauffälliger Jugendlicher behandelt.

Über seinen sexuellen Missbrauch sei nie gesprochen worden, erzählt er. Obwohl das beispielsweise bei Mitbewohnerinnen, die ebenfalls von sexuellem Missbrauch betroffen waren, sehr wohl thematisiert worden sei. „Ich gehe davon aus, dass Linder auch diese Einrichtung zu keinem Zeitpunkt darüber informiert hat, was mir in Pielenhofen angetan wurde – obwohl er es wusste.“

Domspatzen-Grundschule Pielenhofen: die Hölle für hunderte von Kindern

Die Grundschule und das Vorschulinternat der Regensburger Domspatzen in Pielenhofen wurden fast vier Jahrzehnte von dem Priester Johann Meier geleitet. Sein Name steht mittlerweile für Demütigungen, Schläge, foltergleiche und religiös aufgeladene Strafen, Übergriffe aller Art. Ihm und mehreren Mittätern fielen nachweislich hunderte von Kindern zum Opfer. Podszus dürfte einer der letzten Betroffenen des 1992 mit viel Lob in den Ruhestand verabschiedeten Exzesstäters gewesen sein.

Der sadistische Gewalttäter Johann Meier galt lange als hochgeachteter „Freund der Domspatzen”. Erst 2015 wurde ihm posthum seine Ehrenmitgliedschaft aberkannt. Foto: Stadt Regensburg Foto: SWR/ Mona Botros

Die Verbrechen von Meier und seinen Mittätern dokumentiert eindrucksvoll der 2017 veröffentlichte Abschlussbericht von „Domspatzen-Aufklärer“ Ulrich Weber, der damals noch eine deutlich höhere Dunkelziffer vermutete. Ebenso belegt der Weber-Bericht die „Kultur des Schweigens“ und der Vertuschung, die noch bis mindestens 2010 geherrscht hatte und an der so gut wie alle Verantwortungsträger bei den Domspatzen beteiligt waren.

Wegen Linders Untätigkeit: Betroffener konnte Trauma erst viel später aufarbeiten

Beteiligt an dieser „Kultur des Schweigens“ war offenbar auch der langjährige Missbrauchsbeauftragte Linder. Der wurde 2020 zwar mit vielen lobenden Worten durch Bischof Rudolf Voderholzer verabschiedet. Betroffene von Gewalt und Missbrauch im Bistum aber hatten ihm nie wirklich vertraut. Er war nie der unabhängige Berater, als den er sich bezeichnete, galt als Kirchenmann und Sprachrohr des Bistums, der nur das ihm von dort Mitgeteilte weitergab und sich nie wahrnehmbar für die Betroffenen stark machte.

Matthias Podszus ist zutiefst verbittert über Linders damalige Untätigkeit. „Hätte er 1998 etwas unternommen, zumindest mit meiner Mutter darüber gesprochen, hätte ich schon damals anfangen können, das erlittene Trauma aufzuarbeiten.“

Doch so verdrängte Podszus das Erlebte, vergrub es tief in seinem Unterbewusstsein, bis die Erinnerungen 2015 im Zuge der öffentlich geführten Missbrauchsdebatte über die Domspatzen wieder nach und nach zurückkehrten und zu einer Retraumatisierung führten. Heute ist der 41-Jährige erwerbsunfähig, schwerbehindert Grad 50 und bezieht Grundsicherung. Seit Jahren befindet er sich in Therapie. 2021 unternahm er einen Suizidversuch.

Schadenersatz und Schmerzensgeld: Forderung von über eine Million Euro

In der Klage auf Schmerzensgeld und Schadenersatz, die Podszus gegen das Bistum Regensburg anstrengen möchte, belaufen sich seine (im Spendenaufruf detailliert aufgelisteten) Forderungen auf über eine Million Euro brutto. Er habe zwar vom Bistum Regensburg als Betroffener von Gewalt und Missbrauch sogenannte „Anerkennungsleistungen“ erhalten, sagt Podszus. „Das war aber kein Schmerzensgeld und außerdem meiner Ansicht nach viel zu gering, gemessen daran was mir angetan wurde und welche Folgen es für mein weiteres Leben hatte.“

Aus der Luft gegriffen sind zumindest sechsstellige Schadenersatz- und Schmerzensgeldforderungen mittlerweile nicht mehr. Im Juni 2023 hatte das Landgericht Köln einem Missbrauchsbetroffenen, der gegen das Erzbistum klagte, 300.000 Euro zugesprochen (hier das Urteil). Bemerkenswert: Das Bistum Köln hatte zuvor auf die Einrede wegen möglicher Verjährung verzichtet.

Bistum Regensburg gibt keine Stellungnahme ab

Die in Bonn angesiedelte 2021 eingerichtete „Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen“ hat allein im vergangenen Jahr fast elf Millionen Euro bei 439 Anträgen ausgezahlt. Im aktuellen Tätigkeitsbericht wird zudem ausdrücklich erwähnt, dass man im Lauf der bisherigen Tätigkeit in mindestens einem Fall eine Summe von „weit über 100.000 Euro“ zugesprochen habe und „dass selbstverständlich auch dieses neue Urteil des Landgerichts Köln bei der Bemessung der Anerkennungsleistungen Berücksichtigung findet“.

Das Bistum Regensburg hat auf ein erstes Schreiben von Podszus’ Anwalt nur mit einem knappen (ablehnendem) Sechszeiler reagiert und auf die erwähnte Kommission verwiesen. Außerdem teilt man mit, dass man keine außergerichtlichen Vergleiche schließe. Auf eine Bitte unserer Redaktion um Stellungnahme reagiert die bischöfliche Pressestelle nicht.

Terror in Pielenhofen detailliert aufgelistet

In seinem Spendenaufruf listet Podszus detailliert auf, was ihm unter dem Meier-Regime angetan wurde – durch den Direktor selbst und weitere Mittäter. Folter, Gewalt, die Verbreitung von schierem Terror. „Uns wurde eingetrichtert, dass wir gegen Regeln verstoßen hätten und die Bestrafungen schon einen Grund hätten“, erzählt Podszus. „Ich hatte lange das Gefühl, dass ich schon selbst schuld sei an alledem, was mir angetan wurde und dass das irgendwie normal gewesen sei.“

Ein Ort, an dem Kindheiten zerstört wurden, aber nicht der einzige: die ehemalige Domspatzen-Vorschule in Ettertzhausen: Foto: SWR/ Mona Botros

Die Post wurde kontrolliert, damit nichts nach außen drang. Es herrschte Telefonverbot. Waren Verletzungen sichtbar, wurde die Mutter informiert, dass ihr Sohn wegen Krankheit nicht nachhause kommen könne. Längst nicht nur bei Matthias Podszus. All das sind nur Auszüge.

Die sexuelle Gewalt lässt Podszus in seinem öffentlichen Spendenaufruf außen vor. Das sei ihm immer noch peinlich, selbst seinem Therapeuten gegenüber. „Dabei habe ja nicht ich etwas getan, sondern mir wurde etwas angetan.“

Betroffener: „Ich habe wirklich nichts mehr zu verlieren.“

Als Jugendlicher bezeichnete Podszus Regensburg noch als seine Heimat. Mittlerweile lebt er in Mittelfranken und sagt: „Regensburg ist immer noch eine wunderschöne Stadt, aber wenn ich mit dem Wissen von heute dorthin fahre, habe ich ständig diese Flashbacks. Das ertrage ich kaum.“

Ob es tatsächlich zum Prozess gegen das Bistum Regensburg kommt, hängt davon ab, ob Podszus das Geld zusammenbekommt, um die Klage zu finanzieren. Erfolgsaussichten äußerst ungewiss, aber, so sagt Podszus: „Ich habe wirklich nichts mehr zu verlieren.“

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Kommentare (73)

  • Ehemaliger

    |

    Ich lese RD seit es online ist, als ehemaliger Domspatz (Pielenhofen und Gymnasium) habe ich hier die diesbezüglichen Veröffentlichungen seit 2010 verfolgt.

    Heute sind wir im Jahr 2024, die Veröffentlichung des Berichts von RA Weber liegt bald sieben Jahre zurück, Presseberichte sind seitdem selten geworden und die Erde drehte sich munter weiter.

    Aber nicht für alle.
    Es ist bedauerlich, zu lesen, dass Hr. Podszus bis heute keinen Frieden finden konnte! Sondern ganz im Gegenteil, dass sein Leid in einem Suizidversuch gipfelte.

    Wie hätte er auch Frieden finden können?
    Erst 2018 durch blanken Zufall aus alten Akten neue Erkenntnisse? Stück für Stück ein neuer Schlag?

    Durch diesen Artikel kann man wieder bilderbuchhaft nachlesen, wie im nach außen gut geschützten System damals die drei Affen regiert hatten: nix sehen, nix hören, nix sagen. Schweigen bis zum jüngsten Tag, und notfalls im wahrsten Sinne über Leichen gehen. Dass da ein Psychiater ggf. an diesem System mitgewirkt haben könnte und dann gerade Missbrauchsbeauftragter wurde, ist eine Posse sondersgleichen – überrascht aber nicht, Linientreue hat sich immer schon ausgezahlt.

    Der Wunsch des Hrn. Podszus nach Schmerzensgeld ist auf allen Ebenen nachvollziehbar.

    Ich hoffe für ihn, dass ihn diese neuerliche Öffentlichkeit nicht noch mehr aus der Bahn wirft. Und ich wünsche ihm, dass er wieder in ein lebenswertes Leben findet, mit oder ohne Schmerzensgeld, mit oder ohne gerichtliche Entscheidung, damit er wieder etwas zu verlieren hat, für das es sich lohnt, zu kämpfen, und vor allem, für das es sich lohnt, zu leben!
    Und ich hoffe auch, dass ihm von Seiten der Kirche und von Seiten der Domspatzen mit Wertschätzung, Demut und Verständnis begegnet wird, dass vielleicht auch auf ihn zugegangen wird. Das kann weit mehr heilen als ein gerichtlicher Sieg.

    Das wünsche ich Ihnen von Herzen, Hr. Podszus. Geben Sie nicht auf – egal, was kommt!

  • Etterzhausener Domspatz

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    Wenn alte Wunden wieder aufreissen…..

    Ich kann heute schreiben, dass im Frühjahr 2010 das Thema mit dem Ehemaligen Direktor Johann Mayer, Direktor und Schulleiter der damaligen eigenständigen Domspatzen Schule in Etterzhausen, der damaligen Missbrauchs beauftragten Frau Dr. BÖHM gemeldet wurde. Der Direx Meyer Johann hat nämlich in der Nacht immer die Buben vor der Toilette / Klo mit seinen Händen weggezogen und in seine Dienstwohnung gebracht. Dieses Thema stand dann erst im Juli 2017 im Abschlussbericht der Regensburger Domspatzen.

    Frau Dr Böhm verstarb dann leider Urplötzlich….. . .

    https://www.regensburg-digital.de/bischof-rudolf-und-sein-fragwurdiger-berater/14062013/

  • Günther Herzig

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    Ein Abgrund, den sich nicht direkt Betroffene kaum vorstellen können. Ein Artikel, der enorme Recherche und genaueste Überprüfung vorausgesetzt haben dürfte. Ich drücke meinen uneingeschränkten Respekt für den Verfasser und r-d aus.

  • tom lehner

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    Eigentlich muß man zu diesem Thema nicht mehr viel schreiben. Jeder der auch nur einen Funken Anstand im Leib hat wendet sich mit Grauen von diesen “Hohepriestern” und “Elitelehrern” der katholischen Kirche ab. Es ist unvorstellbar und trotzdem ist es wahr.
    Es ist nur zu eurem Besten sagen sie. Die ehrenhaften Männer und Frauen der Kirche. Ja auch Frauen. Auch Frauen misshandeln.

    Psychische und physische Gewalt gegen Schutz befohlene, jahrzehnte langer sexueller Mißbrauch und Übergriffe gegen die Schwächsten unserer Gesellschaft. Kinder werden für ihr Leben gezeichnet. Werden verleugnet und vor ihren Eltern und der Gesellschaft als Lügner dargestellt. Jahrzehnte lang und die Kirche weiß es.

    Gerade die Kirche mit ihrem hohen moralischen Anspruch den “Schwachen und Schutzlosen” zu helfen, mit dem Ruf nach Nächstenliebe und Barmherzigkeit tut genau das Gegenteil. Sie schweigt, schaut weg und lässt die Täter gewähren. Warum?
    Wo kein Täter da kein Opfer. Ganz einfach. Ein bischöfliches Luxusressort kann nach dem Bau nicht einfach weggezaubert werden. Sexuellen Missbrauch zu leugnen ist da einfacher.
    Kinder verdreschen, sexuell zu missbrauchen und ihnen hinterher ein schlechtes Gewissen einzuimpfen ist unsagbar widerlich. Das Verteidigen dieser “Ehrenhaften Kirchenmenschen” ist jedesmal eine neue Ohrfeige für die Opfer. Jedesmal nimmt die Seele neuen Schaden.
    Eigentlich sollt man die Kirche eindampfen, ihre Gelder beschlagnahmen und damit den Opfern angemessene Therapien und Behandlungen zukommen lassen. Als “Behandler” von pädophilen Menschen hatte ich bereits mit Kirchenvertretern zu tun. Das System Kirche hat diese Taten begünstigt. Die Täter blieben lange unbehelligt. Wurden kommentarlos in andere Pfarreien versetzt aber nie belangt. Was ist das für ein Zeichen für einen Täter?

    Die Kirche hat ihre Glaubwürdigkeit längst verloren. Unschuld ist anders. Sie ist nichts anderes als ein schlaues Geschäftsmodell das mit der Gutgläubigkeit der Menschen agiert. Zugegebener Maßen ein gewinnbringendes, durchdachtes Modell. Sie hatte viele Jahrhunderte Zeit sich ihre Macht zu sichern, ihren Reichtum und Einfluss aufzubauen. Die vielen dunklen Stellen werden verheimlicht, vertuscht, verleugnet, totgeschwiegen, oder vergraben.

    Einsicht und Aufarbeitung ist anders. Und da bin ich noch gar nicht in der Neuzeit.
    Wir alle stehen in der Verantwortung den Opfern beizustehen, es nicht zuzulassen das diese Verbrecher weiter gewürdigt und verehrt werden.
    Das ist einfach nur ekelhaft.

  • Native

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    Lob und Preis für alle Aufrechten (mit Rückgrat und Charakter) in einer aufgeklärten Welt. (Nur nicht aufgeben)
    Dankbarkeit, Demut, Bescheidenheit und Verantwortung für die Zukunft und dafür, dass wir (privilegiert) in Freiheit, Sicherheit und Frieden, in einer Demokratie in Eintracht in Europa (mit offenen Grenzen und einer Währung) auf unserem Planeten (noch) leben dürfen, wäre angezeigt.
    Leider hat diese Privilege die Mehrheit der Weltbevölkerung noch nicht. Destruktive, zerstörerische, seelenlose, gewissenlose, machtbesessene Diktatoren, satanische Kräfte und Regime verhindern das. Sie sind drauf und dran die gesamte Weltordnung entgleisen zu lassen. Genug ist genug.
    „Es geht nirgends merkwürdiger zu als auf der Welt.“ (Tucholsky)
    Wie untergeordnet sind dagegen unsere Klagen über unsere lästigen (aber ertragbaren) Befindlichkeitsbeeinträchtigungen, in einer von zerstörerischen Kräften, manipulierten, intransparenten Informationskultur.
    https://www.youtube.com/watch?v=C8CE_Cby4ws

  • xy

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    Ganz schön mutig, wenn nicht übermütig, einen Prozess mit einem Millionen-Streitwert angesichts der längst eingetretenen Verjährung anzuzetteln. Das kann/muss ganz schön ins Auge gehen und in zwei Instanzen hat man dann 100.000 EUR weniger, statt eine Million mehr.

  • Haimo Herrmann

    |

    Seit 1962 habe ich die brutalen Methoden und die daraus resultierenden Folgen des RKK Mafiasystems erdulden müssen. Denn das es sich bei der RKK um eine kriminelle Organisation handelt kann wohl niemand mehr bestreiten. Ich bin direkt mit vielen Opfern und auch Mitschülern in Kontakt gekommen und bitte hiermit alle um aktive Unterstützung des Spendenaufrufes. Ihr helft damit auch vielen anderen . Es ist meines Erachtens eine bodenlose Unverschämtheit , dass man in unserem Rechtstaat erst einmal zur Kasse gebeten wird , wenn man sein Recht einklagen will. Hiermit bitte ich alle ehemaligen Domspatzen und vor allem meine Mitkämpfer gegen dieses Regime, diese Sache zu unterstützen. Könnt ihr Euch noch an den Bericht erinnern als dieser Linder zusammen mit dem Rechsanwalt P. im Fernsehen zu sehen war und auf jede Frage nichtssagende Antworten lieferten? Seit Jahren kann ich nichts anderes tun als zu beobachten , wie ehemalige RD wegsterben teils in Armut , Hoffnungslosigkeit und absolutem Elend. Denn wenn ich eines weiss, wer sich nicht wehrt hat schon verloren . Nun kochen wieder Meldungen über eine Klage auf und Regensburg Digital hat einen sehr aufschlussreichen Artikel darüber gebracht . Vielen Dank dafür an Stephan Aigner.
    Haimo Herrmann
    Anerkanntes Missbrauchsopfer
    Etterzhausen 1962-1964

  • Haimo Herrmann

    |

    Jetzt haben wir wieder ein Beispiel dafür was man mit der Redewendung WOLF IM SCHAFSPELZ meint. In dieser kriminellen Organisation RKK kann man einige Beispiele dafür finden . Ich denke da nur an Papst Benedikt der sich heute vor Gericht rechtfertigen müsste wenn er noch leben würde. Aber hoffentlich schwitzt er in der Hölle zusammen mit seinen Glaubensbrüdern anständig. Es war vorauszusehen , dass sich das Thema wieder zu Wort meldet , denn von einer echten Aufarbeitung ist in Regensburg nichts zu bemerken. Im Gegenteil die grössten Verbrecher werden in dieser Stadt nach wie vor hofiert. Strassen werden nach NS Sympatisanten benannt und vor dem Kaff steht nach wie vor eine Büste des Hitlerfreundes Schrems. Andere Gemeinden benennen mittlerweise Schulen um nachdem eine Verbindung zum dritten Reich entdeckt wurde. Der Regensburger Stadtrat ist auf diesem Ohr anscheinend Taub was die Theobald Schrems Strasse betrifft. Wenn das Bistum Regensburg meint mit einer Anerkennungszahlung ist alles gegessen, dann täuscht es sich schwer. Was uns damals von kriminellen Priestern angetan wurde kann man nicht vergessen.
    Haimo Herrmann
    Anerkanntes Missbrauchsopfer
    Etterzhausen 1962-1964

  • Mr. T.

    |

    Die oben geforderte Zerschlagung dieser kriminellen Organisation mit Übergabe des Vermögens an die Opfer ist nur das Mindeste, was passieren muss.
    Aber so lange nicht klar ist, dass jede Person, welche vielleicht nicht Täter*in ist, aber in irgendeiner Art zu dieser Organisation beiträgt, sei es durch Spenden, Mitgliedschaft, Kirchenbesuche, Missionierung oder Relativierung der Taten, ganz klar Mittäter*in ist, wird es nicht besser.Aber so lange sämtliche Parlamente, Parteien, Gerichte, Staatsanwaltschaften, Institutionen von solchen Mittäter*innen durchsetzt sind, wird diese kriminelle Organisation weiter geschützt. Wie man mit der kognitiven Dissonanz, solche Taten zu verurteilen, aber gleichzeitig die RKK weiter zu unterstützen, leben kann, ist mir ein großes Rätsel. Was muss man dazu im Kopf ausblenden oder stilllegen, damit es einer oder einem diesem nicht zerreißt?

  • Daniela

    |

    Es ist schon beim Lesen grausam, was Kindern und Heranwachsenden, jetzt nachgewiesener Maßen, angetan wurde. Wie sehr muss es den Opfern Leid zugefügt haben, einfach unvorstellbar für Unbeteiligte.
    Ich hoffe für alle Geschädigte, dass diese ehrliche professionelle Hilfe bei der Aufarbeitung erhalten und das Ihnen zugefügte Leid aufarbeiten können, um in ein erträgliches Leben zu finden.
    Ich wünsche der beabsichtigten Klage Erfolg, obwohl ich auch fürchte, dass dies Wunschdenken bleibt.

    Den Tätern wünsche ich die Größe, zu Ihrer Schuld zu stehen, auch den Beteiligten bei der Vertuschung des Ganzen.

    Noch mehr bin ich jedoch über die untätige Rolle des Jugendamt in diesem Fall entsetzt.

  • Native

    |

    Eine Schande für alle Aufrechten und Ehrlichen, die dadurch zu Unrecht in Verruf geraten. Spätestens beim „Jüngsten Gericht“ wird die Spreu vom Weizen getrennt.
    Da hilft dann auch kein Vertuschen und Heucheln mehr.

  • Mr. T.

    |

    Native, wer aufrecht und ehrlich ist, muss sich nur maximal von dieser Organisation distanzieren, um nicht in Verruf zu geraten.
    Leider gibt es wohl höchstwahrscheinlich kein “jüngstes Gericht”, dass dann die Spreu vom Weizen trennt oder für eine Sühnung dieser schrecklichen Taten sorgt. Und wer trotzdem dran glaubt, glaubt leider auch an die Vergebung aller Sünden.

  • xy

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    Kommentar gelöscht. Ihre Fragen sind im Text beantwortet. Ihren Voyeurismus befriedigen wir nicht. In der Klage steht alles sehr konkret und das ist im Übrigen auch unstrittig.

  • Native

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    @Mr. T.4. Mai 2024 um 18:55
    Mache die Erwartungen Anderer nicht zu Deiner Angelegenheit. Das nennt man Toleranz für a l l e Weltanschauungen und Religionen, die ethischen Grundsätzen weltweit gerecht werden. Auswüchse werden leider von den religiösen Institutionen weltweit nicht konsequent verfolgt. Das hat aber nichts mit der aufrechten Glaubenseinstellung der Mehrheit der Menschen aller Religionen zu tun. Im Übrigen darf jeder glauben, was er will, oder auch nicht. Das nennt man Religionsfreiheit und Geistesfreiheit.
    Einschätzungen und Belehrungen von „Leuten“, die glauben die Weisheit mit Löffel gefressen zu haben, sind entbehrlich. Peace On Earth! 😊

  • Mr. T.

    |

    Native, um gegen die Religionsfreiheit und Geistesfreiheit zu verstoßen, müsste ich sie schon verbieten. Das tue ich nicht, ich könnte es eh nicht. Das Infrage stellen von irrationalen Glaubenssystemen alleine ist noch lange kein Angriff auf diese.
    Der Glaube ist allerdings das Hauptproblem in den Fällen von Machtmissbrauch innerhalb religiöser Strukturen. Die Angst vor möglichen Repressionen durch eine fiktive Allmacht ist es, die “Gläubige” daran hindert, gegen deren ranghohe fleischliche Vertreter und deren Gräueltaten vorzugehen oder sich wenigstens dagegen aufzulehnen. Diese Geschichten mit der Ambivalenz von Bedrohung und Erlösung durch nicht greifbare “höhere Wesen”, die nahezu alle diese irrationalen Glaubenssysteme ausmachen, wurden eben genau dazu entwickelt, die eigenen Anhänger zu kontrollieren.
    Jeder Versuch der Aufklärung ist daher ein Versuch, solche grausamen Taten, die oft auch persönliche Strafen für Zweifel oder Auflehnung gegen das religiöse System für die Opfer waren (da ja Strafen durch das “höhere Wesen” eh nur angedroht wurden konnten und faktisch ja ausbleiben mussten), zu minimieren. Jeder Versuch der Behinderung der Aufklärung ist ein Versuch der Manifestierung dieses grausamen Systems der Disziplinierung durch körperliche oder sexuelle Gewalt.
    Menschen vom Glauben abbringen ist übrigens genauso durch die Religionsfreiheit und (vor allem) Geistesfreiheit gedeckt, wie Menschen zu einem Glauben zu missionieren. Nur, dass Ersteres versucht, die Verhältnisse auf der Welt zu bessern, Zweiteres, die Welt weiter unter der Kontrolle irrationaler Glaubenssysteme zu halten. Alleine die Widersprüchlichkeit der verschiedensten unzähligen irrationalen Glaubenssysteme müsste eigentlich klar machen, dass sie erfunden und falsch sein müssen. Wenn überhaupt kann nur eines dieser Glaubenssysteme richtig und alle anderen falsch sein. Somit gilt für jedes einzelne Glaubenssystem, dass es mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit falsch sein muss, da die Wahrscheinlichkeit, dass es das richtige unter den unzähligen widersprüchlichen Glaubenssystemen ist, gegen Null geht.

  • Native

    |

    @Mr. T. 5. Mai 2024 um 09:44
    Keine Zeit
    Ich erspare es mir, Zeit für ihre „Anti-Missionierungskampagne“ gegen alle Religionen zu verschwenden. Es ist ihre persönliche, mit voller Überzeugung verkündete „Weisheit“, ohne Allgemeingültigkeitsanspruch. Die reale Situation auf dem Globus sieht anders aus. Ihre Endlos-Diskussion über „Glauben“ ist brotlose Kunst. Glauben heißt nichts wissen, gilt auch für sie. Bitte verschonen sie mich mit weiteren Aufklärungsversuchen im Forum von RD. Danke!

  • Schwan68

    |

    @Mr. T.
    Ihren allgemeinen Ausführungen hinsichtlich “Religionen” stimme ich ausdrücklich zu! Und dass der Umgang der christlichen Kirchen mit sexuellem Missbrauch ungenügend und zu verurteilen ist, versteht sich von selbst. Hinzuweisen darauf wäre, dass es das auch in anderen religiösen Systemen gibt, beispielsweise im Buddhismus und im Islam.
    Aber:
    “Native, um gegen die Religionsfreiheit und Geistesfreiheit zu verstoßen, müsste ich sie schon verbieten. Das tue ich nicht…”
    Doch, das tun Sie, indirekt:
    Mr. T.
    4. Mai 2024 um 17:07 | #
    “Die oben geforderte Zerschlagung dieser kriminellen Organisation mit Übergabe des Vermögens an die Opfer ist nur das Mindeste, was passieren muss.”
    Und weiter:
    “Aber so lange nicht klar ist, dass jede Person, welche vielleicht nicht Täter*in ist, aber in irgendeiner Art zu dieser Organisation beiträgt, sei es durch Spenden, Mitgliedschaft, Kirchenbesuche, Missionierung oder Relativierung der Taten, ganz klar Mittäter*in ist, wird es nicht besser. Aber so lange sämtliche Parlamente, Parteien, Gerichte, Staatsanwaltschaften, Institutionen von solchen Mittäter*innen durchsetzt sind, wird diese kriminelle Organisation weiter geschützt. Wie man mit der kognitiven Dissonanz, solche Taten zu verurteilen, aber gleichzeitig die RKK weiter zu unterstützen, leben kann, ist mir ein großes Rätsel. Was muss man dazu im Kopf ausblenden oder stilllegen, damit es einer oder einem diesem nicht zerreißt?.”
    Haben Sie so schlechte Erfahrungen mit der RKK (aber nicht mit die Evangelen und anderen, etc.?) gemacht, daß sich so ein Hass angesammelt hat?
    Würden Sie zustimmen, daß Ihre Forderungen in gleicher Weise und fast wortwörtlich auch an andere religiöse Institutionen und deren Unterstützer in Oarlamenten, etc. gestellt werden sollten?

  • Dietlmeier

    |

    Als Ex-Domspatz muss ich sagen Meier war nicht in Pielenhofen sondern in Etterzhausen durfte ich neben seinen Präfekten und unseren Chorleiter Fischer erleben.
    Jeder der auf den eiskalten Boden im Zimmer vom Direx stehen musste, weil er einen auf den Toilettengang nachts aufgriff als verdächtiger Aufrührer und den kalten Boden barfuss schlecht verarbeitete wurde zum Bettnässer, meist war es Simon, der dann vom Präfekt angeheizt vor allen Mitschuelern verspottet und geächtet wurde, da waren die Prügel durch Pfarrer Meier eher auszuhalten als vor allen Mitschülern psychisch vernichtet zu werden. Wie oft musste ich auf den kalten Boden unter dem Kreuz knien und um Verzeihung beten? Der Kreuzerlass von unseren Ratzinger-hofierer Söder erinnert mich in jeder Amts-stube daran das Gott eben nicht allgegenwärtig ist wenn man böses erlebt….Ich kann und will nicht verzeihen, den Tätern und noch viel schlimmer denen die sie hofieren, schuetzen und aus unseren Steuergeldern luxurioes finanzieren!!
    Peanuts für die Missbrauchten 3.ter Klasse, maximaler Schutz und fette Rente für die Täter, ich bin enttäuscht von Justiz und Politik

  • Angelika Oetken

    |

    >https://www.regensburg-digital.de/ex-domspatz-will-bistum-regensburg-verklagen-massive-vorwuerfe-gegen-multi-missbrauchsbeauftragten/03052024/#comment-486323<

    @ InhaberIn des anonymem Accounts xy,

    laut des Kölner Juraprofessors Markus Ogorek käme die Einrede der Verjährung in solchen Fällen rechtsmissbräuchlichem Handeln gleich https://weltanschauungsrecht.de/meldung/einrede-verjaehrung-rechtsmissbrauch-durch-kirche.

    Wie kommen Sie darauf, dass das Bistum Regensburg oder andere Verantwortliche bei der Klage, die Matthias Podszun erhoben hat, mit einer Einrede der Verjährung Erfolg haben könnten?

    Mit freundlichen Grüßen,
    Angelika Oetken

  • Mt. T.

    |

    Native, Sie sind doch sonst nicht um gute Argumente und eine stringente Argumentationsführung verlegen. Warum also hier dieser argumentative Offenbarungseid? Versuchen Sie nicht, Ihre Argumentationslosigkeit gegen meine “persönliche Weisheit” als Überlegenheit zu verkaufen. Kein einziger Beleg ist auf Ihrer Seite, nur “Glauben” statt “Wissen”. Sie diskutieren sich gerade zum perfekten Beispiel dafür, dass blinder Aberglaube eines der größten Probleme in der Problematik des körperlichen Missbrauchs durch Geistliche ist. Dieser blinde Glaube und die damit verbundene Angst vor Repressionen durch “göttliche Mächte” verhindert aktiv ein Ende solcher Schandtaten. Ich möchte nicht wissen, wie viele abergläubische Eltern lieber den Missbrauch an ihren Kindern ignoriert haben, als ihnen zu helfen, wie viele Menschen im Umfeld lieber weggeschaut haben, als sich mit der Kirche anzulegen, wie viele Kinder das nicht oder nur unter größten Leiden überlebt haben. Der Glaube ist die Wurzel des Problems und sie schützen diese!

    Und missbrauchen Sie bitte nicht weiter den Jürgen Buchner für Ihre Religionsverharmlosung und -verherrlichung. Der ist da etwas kritischer eingestellt als Sie.
    https://hdbg.eu/zeitzeugen/files/video/zz-1844_01__1.mp4

  • Flora-Nike

    |

    Mir ist aufgrund vieler Erfahrungen noch etwas Wichtig für alle Betroffenen in diesem Kontext: Nehmen Sie bitte zu jedem Gespräch, Gutachten, Prozesstag etc. eine Vertrauensperson als Zeuge und perspnliche Unterstützung mit. Es ist unser (Menschen) Recht, uns diesen Strukturen nicht alleine auszuliefern und das BSG hat auch für den juristischen Kontext 2022 ein entsprechendes Urteil gesprochen. B 9 SB 1/20 R
    Es scheinen allerdings in der Zivilrechtsprechung andere Regeln zu gelten, was aber aus humanitärer Sicht mit Blick auf die Belastung von traumatisierten Menschen in solchen Kontexten nicht einzusehen ist. Und je öfter Betroffene es einfordern und darauf bestehen, desto mehr muss sich die Gesellschaft und auch die Justiz damit befassen. Nur so entstehen neue Gesetze und Schutzräume für unsere Bedarfe . Wir haben schon so viel bewegt, wir schreiben gerade Kirchen- und Rechtsgeschichte, aber wir sollten nicht jedes Mal dabei und danach zusammenbrechen müssen oder finanziell ausbluten. Ich werde diesen Spendenaufruf unterstützen, aber es muss zukünftig andere Wege geben, unsere Rechtswege zu finanzieren. Die Kraft und den Mut, die wir dabei investieren ist neben dem erlittenen Leid schon ein hoher Preis, den wir bezahlen, um aufzuklären und der Gerechtigkeit eine Chance zu geben. Es braucht einen Gerechtigkeits-Fonds zur Finanzierung dieser Verfahren. Und es braucht faire kompetente Anwälte, die wissen was sie tun und uns nicht nur als neue lukrative Einnahmequelle sehen. Die Kirche investiert viel Geld in ihre Abwehrarmee aus Anwälten, Gutachtern und sonstigen Handlangern. Dabei führt sie sich aber jedesmal selbst vor und offenbart ein bisschen mehr, von dem was niemand glauben kann. Allein deshalb schon sind diese Prozesse wie der oben beschriebene wichtige juristische und gesellschaftliche Mahnmale.

  • Robert Werner

    |

    @Dietlmeier: Ab 1. September 1981 bis 1992 war die Vorschule und Dir. Hans Meier in Pielenhofen, zuvor in Etterzhausen!

  • Mr. T.

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    Schwan88, ich habe es eher so aufgefasst, als würde mir Native vorwerfen, ich würde gegen die Religionsfreiheit oder Geistesfreiheit verstoßen, indem ich den Leuten ihren Glauben nicht lasse. Das Verbot krimineller Organisationen, die sich als Religionsgemeinschaften gerieren ist ein anderes. Aber es wurde bei manchen ja schon praktiziert. Aktuell bei mehreren salafistischen Organisationen. Es kann nicht sein, dass die Religionsfreiheit einen Freibrief für kriminelle Machenschaften darstellt.
    Ich habe übrigens selbst keinerlei schlechte Erfahrungen (im Sinne von Gewalt) mit einer Religionsgemeinschaft gemacht, außer dass ich auch mal von einer vereinnahmt wurde und die Indoktrination nur schwer los wurde. Aber ich engagiere mich nicht nur gegen Missstände, die mich selbst betreffen. Die Schilderungen und Schicksale der Missbrauchsopfer machen mich trotzdem betroffen. Ich bin eher ziemlich privilegiert. So habe ich aber die Möglichkeit mich für andere einzusetzen. Und da gibt es eben ein paar Themen, die mich besonders interessieren. Irrationale Glaubenssysteme sind auch für sehr viele Missstände auf der Welt verantwortlich und würden eigentlich deutlich mehr Aufmerksamkeit erfordern.
    Ich dehne meine Kritik auch gerne auf andere Religionsgemeinschaften aus. Selbstverständlich wird auch bei anderen der Glaube genutzt, um Missbrauch zu begehen. Aber um die geht es im Moment hier nicht.

  • Native

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    @Mt. T. 5. Mai 2024 um 12:54
    Verstehen sie mich nicht „Miss“. Mir liegt es fern Miess – Brauchs – Fälle zu verharmlosen, zu entschuldigen oder zu verschweigen. Das gilt für alle Miess – Brauchs -Fälle, egal wo sie stattfinden (Familien, Vereinen, Internaten, Jugendgruppen, Gefängnissen, usw.), sind sie zu verurteilen und strafrechtlich zu verfolgen. Leider ist die Dunkelziffer wegen bestehenden und gewesenen Abhängigkeitsverhältnissen viel zu hoch. Wenn sie mir anderes unterstellen, ist das falsch. Es ist richtig, dass das Vorgehen der übergeordneten, kirchlichen, Administrationsebenen, versagt haben und immer noch versagen. Aber was hat das mit der gelebten, redlichen Religionsausübung vieler Bürger zu tun.
    Ich vermute, sie schätzen mich falsch ein, schließen sie die Augen, dann können sie sehen, was sie über mich wissen – Nichts!
    Ich bin ein Bayer (Native), mein Traditionsbewusstsein findet nicht in der Lederhose statt, sondern im Kopf, soll in Ausnahmefällen vorkommen. Wenn man Bayer ist, ist man noch lange nicht automatisch ein minderbemittelter Depp.
    Ich bin mir sicher Jürgen Buchner (Haindling) kann das richtig einordnen und sieht darin keinen Missbrauch zur „Verharmlosung von Religionsverharmlosung und -verherrlichung“.

  • Matthias Podszus

    |

    Eigentlich wollte ich hier nicht kommentieren, verfolge aber die einzelnen Kommentare sehr aufmerksam und möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich für den Kommentar von Angelika Oetken
    5. Mai 2024 um 12:51 | #
    bedanken. Dies kann mir in meinem Fall unter Umständen hilfreich sein. Vielen Dank.

  • Mr. T.

    |

    Native, ich verstehe Sie nicht miss, es geht auch nicht um Sie, Ihre Vita oder sonst was persönliches, das ist hier uninteressant. Es geht um den Glauben, den Sie hier so vehement verteidigen, der als Grundlage der redlichen Religionsausübung vieler Bürger*innen dient, aber auch dafür verantwortlich ist, dass viele Täter ihren Missbrauch unbehelligt ausführen können, und mit dem Sie ihre Taten auch noch vor sich und ihrem Glauben rechtfertigen können. Es wird ja regelmäßig berichtet, dass diese Taten immer wieder als Strafen für angebliches Missverhalten dargestellt wurden. Fühlen Sie meine Replik nicht auf sich bezogen, ich unterstelle Ihnen auch keine Absicht, schon gar nicht persönlich, ich meine hiermit alle, die vehement den Glauben verteidigen.

  • Etterzhausener Domspatz

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    @Berichtigung
    Hallo Herr Robert Werner, nach dem grossen Umbau 1968 in Etterzhausen lief diese Domspatzen Grundschule mit Internat, mit 3 Klassen, dann bis zum Ende des Schuljahres 1981 in Etterzhausen. Dieses Heim war bis zum Ende des Schuljahres 1980/81 in einem derart desolaten Zustand – es wurde dort in keinster Weise renoviert. Ab Mitte der 70s dort in Etterzhausen wurde auch nichts renoviert. Auch muss man sich heute fragen, was in Etterzhausen wirklich mit den Schulpensionen passiert ist. Ab dem Schuljahr 1981/1982 dann bis zum Schuljahr 2012/13 lief dort der – Betrieb dieser Domspatzen Grundschule weiter..( Ganz Etterzhausen wusste damals nichts von diesem Umzug nach Pielenhofen) ..lief deswegen in Pielenhofen weiter, weil diese Domspatzen Grundschule damals eine eigenständige Stiftung war. – der Boss damals in dieser Stiftung war auch der Domkapellmeister Ratzinger in diesem Kuratorium. ( Der Direktor Meyer beendete dort seine Arbeit im Februar 1992 wegen schwerer Krankheit.
    Lt meinen Infos hat das Bistum Regensburg dann die letzten Jahre das Pielenhofener Heim mit jährlichen Zahlungen von min. 100.000 Euro mit unterstützt. Mit dem Zusammenschluss – der Verschmelzung beider Domspatzenstiftungen – mit dem neuen Schulbeginn der neuen Grundschule in Regensburg,2013/2014 – gab es dann ab sofort nur noch eine Domspatzenstiftung. ( Ich war damals live im Amtsgericht Regensburg – Aber die Akte Stiftung Etterzhausen der Domspatzen war wegen der Verschmelzung beider Domspatzenstiftungen gesperrt. Auch ist richtig zu erwähnen, dass mit der Übernahme ab Februar 1992 mit dem neuen Direktor Joseph König dann die Buben dort auf Anordnung nicht mehr geschlagen wurden.

  • KW

    |

    Man sollte sich in dem Zusammenhang vielleicht auch vergegenwärtigen, dass das, was als Glaube bezeichnet wird, in den meisten Fällen durch Prägung/Erziehung ab Geburt und in der ganzen Kindheit antrainiert wird. Und in der Regel wohl ohne, dass das Neugeborene danach gefragt wird. Man könnte es, vielleicht etwas scharf formuliert aber durchaus treffend, auch mit Gehirnwäsche bezeichnen und die lässt sich halt schwer rückgängig machen.
    Mich wundert es tatsächlich sehr, dass sich dessen wie es scheint, sehr viele Gläubige nicht bewusst sind. Das lässt sich am ehesten vielleicht noch mit dem Gruppenzwang erklären, dem sich etliche, auch Zweifelnde, nicht entziehen können oder wollen.
    Weiter oben wurde von einem Jahrhunderte alten Geschäftsmodell gesprochen, tatsächlich ist dieses Geschäftsmodell (in dem Fall das Christentum mit seinen an OK erinnernde, institutionellen Auswüchsen) sogar schon zweitausend Jahre alt, da blieb also viel Zeit es zu perfektionieren.
    Ich gehe ansonsten ziemlich konform mit dem was Mr.T. schon schrieb, gerade auch im Bezug auf die vielen anderen Glaubenssysteme weltweit.

  • Haimo Herrmann

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    Zu xy
    Meiner Meinung hat der Grund der Klage nichts mit Mut zu tun sondern ist reine Verzweiflung. Matthias Podszus äussert sich ja selbst in der Weise, dass er nichts mehr zu verlieren hat. Mir ist in unserer politischen Situation ein Rätsel warum niemand von der FDP auf die Idee kommt, die Zuwendungen an die Kirche zu streichen. Da wäre eine Menge Geld zu sparen und das Grundgesetz fände endlich in diesem Punkt Beachtung. Aber nein unsere Regierung hält sich strikt an die seinerzeitigen Änderungen von A. Hitler zu diesem Punkt.
    Haimo Herrmann
    anerkanntes Missbrauchsopfer des Bistum Regensburg
    Etterzhausen 1962-1964

  • Mr. T.

    |

    KW, die frühkindliche Prägung ist ein Riesenproblem. Dabei wird das Gehirn irgendwie darauf trainiert, Irrationales zuzulassen, auch wenn man später besseres Wissen erlangt. Im besten Fall ist das ganz harmlos und führt dazu, dass Menschen Geld für Horoskope oder Homöopathie ausgeben, im schlimmeren Falle steht es ihnen bei ihrer eigenen Entwicklung im Weg und im schlimmsten Falle dient es irgendwann dazu, die eigene Ausübung von Gewalt rechtfertigen, sei es um Kinder zu züchtigen oder politische Interessen durchzusetzen. Für die Kontrolle des Volks wurden und werden Religionen entwickelt. Auch Intelligenz schützt davor nicht, es gibt genug hochintelligente Menschen, die religiös sind. So lange ein Großteil der kindlichen Bevölkerung weiter religiöser Prägung ausgesetzt ist, wird sich auch das nicht ändern. Man muss ja nur mal sehen, wie spurlos die letzten 200 Jahre der Aufklärung an uns vorübergegangen sind. Ein paar ganz extreme sind davor geflüchtet, was man in deren Zielländer teilweise immer noch spürt, aber Europa wurde nicht viel aufgeklärter. Es gibt noch viel zu viel eigentlich säkulare Eltern, die meinen, sie können ihre Kinder ruhig diesen “harmlosen Kinderbetreuungsorganisationen” übergeben, als dass der Knoten endlich durchbrochen werden kann.

  • Wolfgang Theine

    |

    Es ist gut, dass die widerlichen Vorfälle bei den Domspatzen durch die beabsichtigte Schadensersatzklage wieder ins Bewusstsein gehoben wird.
    Es ist auch gut, dass einige der Betroffenen hier zu Wort kommen und die Gelegenheit haben, ihren Leidensweg noch einmal öffentlich darzustellen.
    Es ist gut, dass zusammmen mit anderen Schuldigen sich möglicherweise Bischof Voderholzer und unser aller Freund, Kardinal Müller, noch einmal unangenehme Fragen anhören müssen.
    Es war aber auch zu erwarten, dass “die leicht erregbare RD-Community” (Dr. Gagginger, 27.03.24) auf dieses Thema aufspringt, und fast verzugslos in bitter ausgefochtenen “Glaubenskriegen” zwischen verschiedenen Meinungen abdriftet.
    Ich möchte hier keinen Schiedsrichter spielen, erlaube mir aber doch, auf folgende Aspekte einzugehen:
    Die wirren Phantasien bezüglich einer “Zerschlagung der Kirche und der Verteilung ihres Vermögens” kann man getrost unter o. a. “leichter Erregbarkeit” ablegen.
    Der unsägliche Vorwurf, “alle Gläubigen, Mitglieder, Kirchgänger seien Mittäter” und “der Glaube sei die Wurzel des Übels”, ist beleidigend gegenüber Millionen von Menschen, welche ernsthaft ihren Glauben leben, und gleichzeitig so dumm, dass man nur fassungslos zurückbleibt. Dank an Native, der dazu ja auch schon das Nötige gesagt hat.
    Und nun zurück zum Thema. Das Deprimierende an diesen ganzen Misssbrauchsfällen ist ja, dass sie keinesfalls auf die katholische Kirche beschränkt sind. Die evangelische Kirche beginnt gerade mit der Aufarbeitung und wer weiss, was da noch alles zu Tage kommt. Und immer wieder zeigen uns Nachrichten, dass Kinder streng genommen, nirgendswo sicher sind: Der Täter kann der Jugendtrainer im Sportverein sein, der Lehrer auf Klassenfahrt, der Onkel oder sogar der Vater in der Familie.
    Diese krankhafte Sucht kann überall zum Ausbruch kommen und ich bin völlig hilflos in der Beantwortung der Frage: Wie kommt das, was ist mit unserer Gesellschaft los?
    Bevor mir nun jemand Relativierung vorwirft, ja, innerhalb der katholischen Kirche sind diese Fälle besonders schlimm und verstörend, wegen der Stellung der Täter als besondere Autoritätspersonen denen grundsätzlich erst einmal getraut wird, und denen, das gebe ich gerne zu, gläubige Menschen in der Vergangenheit oft zu leichtfertig geglaubt haben. Und die unzweifelhaft einer Reform bedürfenden, noch immer viel zu grossen Machtfülle der Kirche in unserer Gesellschaft ist sicherlich der Grund für die bisher weitgehend gescheiterte Aufarbeitung.
    Und nein, ich verteidige hier nicht meinen Glauben, ich bin bereits vor langer Zeit, als ich erwachsen wurde und denken konnte, mangels Glauben aus der Kirche ausgetreten.
    Aber ich verteidige den Glauben derjenigen, welche es nicht verdienen, in so perfider Manier an den Pranger gestellt zu werden.
    Die User von RD sind ja sehr gut darin, Betroffenheit und Solidarität zu äußern, und sich dabei auch einmal zu erregen. Nur kann sich Herr Podszus davon nichts kaufen und seiner Klage hilft das auch nicht.
    Aber damit diese Solidaritätsbekunden nicht nur wohlfeil sind, bin ich mir sicher, dass die Spendenbereitschaft proportional zum Grad der Erregung wachsen wird…?

  • Wolfgang Theine

    |

    Ich kann es mir nicht verkneifen:
    “Man muss ja nur mal sehen, wie spurlos die letzten 200 Jahre der Aufklärung an uns vorübergegangen sind. Ein paar ganz extreme sind davor geflüchtet, was man in deren Zielländer teilweise immer noch spürt, aber Europa wurde nicht viel aufgeklärter” (Mr.T.)

    Setzen! Geschichte 6!

  • Burgweintinger

    |

    “Diese krankhafte Sucht kann überall zum Ausbruch kommen und ich bin völlig hilflos in der Beantwortung der Frage: Wie kommt das, was ist mit unserer Gesellschaft los?”

    Ja Herr Theine, das stimmt, das kann überall vorkommen, aber darum geht es hier nicht, sondern es geht darum, wie die r.k. Kirche mit der Aufarbeitung und mit den Opfern umgeht…. und das ist -gelinde gesagt- maximale Scheisse! Und sehr wohl werfe ich jedem einzelnen Gläubigen, der hier nicht innerhalb der Kirchengemeinde dagegen aktiv wird, Heuchlerei vor.

  • Daniela

    |

    @Burgweintinger
    5. Mai 2024 um 20:17 | #

    So einfach ist Abstand und Absage an den Glauben nicht. Viele von uns wollen die Nächstenliebe auch bewahren, in der Reinheit, die diese eigentlich einfordert. Der Glaube ist auch Mantel der Zuflucht, Trost bei Leiden, Krankheit und Verlust. Der Glaube vermittelt auch Demut. Er ist auch die Möglichkeit der inneren Einkehr.

    Allerdings sprechen wir von Glauben, nicht von Kirche, sie ist das Dach. Aber eben und das wird hier deutlich, ein Dach, dessen einzelne Träger durchaus morsch und faulig sind. Diese gilt es zu tauschen.

    Und, wie ich letztens lernte, von Herrn Theine , nütze es nicht, aus zu treten, weil wir alle, ob wir wollen oder nicht, mit unseren Steuern zahlen. Die Forderungen, die die Kirche gg. die Länder haben könnte, belaufen sich auf zig Milliarden.

    Aber, seit dem Bekanntwerden der Grausamkeiten in jüngerer Zeit einiger morscher, fauliger Pfosten ist die Glaubensgemeinschaft auch wacher und stellt unangenehme Fragen und fordert auch Aufklärung.

  • Wolfgang Theine

    |

    @ Burgweintinger 5. Mai 2024 um 20:17
    Bezüglich der “Aufarbeitung”: Ich habe im Prinzip dasselbe gesagt, nur benutze ich halt keine Fäkalsprache.
    Bezüglich der “Heuchelei jedes einzelnen Gläubigen”: wer nur ein wenig über diesen Vorwurf nachdenkt, kann gewiss verorten, wo hier die Heuchelei zu Hause ist.

  • Native

    |

    Hinschauen nicht wegschauen. Nie wieder ist jetzt!
    Besonders in Zeiten der Geschichtsvergessenheit, des Verdrängens und Vergessens, in stürmischen Zeiten, der Zeitenwende, mit rechtsradikalen Bestrebungen, europaweit, zurück zu Nationalstaaten (hatten wir schon mal), von demokratiefeindlichen Brandstiftern, ist positives Bürger-Engagement gefordert.
    Als eindringliche Erinnerung zum Nachdenken und verantwortlichen Handeln für uns A L L E, sind die Worte von Leon Reif, dem Vater von Marcel Reif:
    „SEI EIN MENSCH“
    https://www.youtube.com/watch?v=3gZguKVyw0w

  • Checker Can

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    Kommentar gelöscht. Das stimmt inhaltlich nicht. Sie haben wohl zwei Personen verwechselt.

  • aucheinehemaliger

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    Kommentar gelöscht. Bitte sachlich.

  • aucheinehemaliger

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    Entschuldigung.
    Ich wollte mich nur kurz fassen und habe zitiert, was ich täglich gehört und selbst ausgesprochen habe. Und das war nicht sachlich, sondern drückte ein äußerst negatives Gefühl gegenüber der Institution Domspatzen aus.

    Danke an rd, dass ihr am Thema dranbleibt.
    Danke an Matthias Podszus. Ich wünsche dir viel Kraft und einen langen Atem. Finanzielle Unterstützung ist unterwegs.
    Danke an alle, die kämpfen.

    Und hier noch ein kleines Zuckerl:
    https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://domspatzen.de/allgemein/domspatzen-sind-immaterielles-kulturerbe/&ved=2ahUKEwjrxfXq_viFAxUQ8QIHHU0ZAKQQFnoECA4QAQ&usg=AOvVaw1jWZJtkfiGFFGaE2Gcl6IA

  • Manfred Anderl

    |

    Ich kann mich noch gut erinnern, wie das Bistum, speziell dessen damaliger Pressesprecher Clemens Neck und dessen damaliger Generalvikar Michael Fuchs nach dem Hochkochen des Themas in der Presse herumgetönt haben, Herr Linder sei “unabhängig und vertrauenswürdig”.
    So vertrauenswürdig wie sie selbst, das meinten sie wohl.

  • Mr. T.

    |

    Daniela, Nächstenliebe können Sie auch so betreiben, Zuflucht, Trost bei Leiden, Krankheit und Verlust gibt’s auch anderswo, da vielleicht sogar fundiert und nicht auf Luft gebaut. Wenn man so etwas in einer höchstwahrscheinlich nicht existenten höheren Macht sucht, kann es gut sein, dass da nix kommt, wenn es ernst wird.
    Austreten hilft natürlich etwas. Die Kirchen sind zu einem großen Teil beitragsfinanziert. Sie leben natürlich auch von Steuern von uns allen, das Paradebeispiel dafür ist das Bischofsgehalt. Aber jeder Cent, der den Kirchen durch Kirchensteuern fehlt, fehlt ihnen bei der Finanzierung ihres juristischen Kampfs gegen die Missbrauchsopfer.

    Natürlich gibt es Probleme mit gewalttätigen Übergriffen auch in anderen Organisationen, auch im privaten Umfeld, da sogar besonders, aber nirgendwo sonst wird dies durch einen Glauben auch noch gefördert, der zum einen der Einschüchterung der Opfer und ihrer Angehörigen dient und zum anderen der Rechtfertigung der Täter. Darüber hinaus sind religiöse Strukturen noch in der Lage, die Justiz zu behindern, indem ihnen in einem gewissen Maße zugestanden wird, sich selbst um die Aufklärung und Verfolgung zu kümmern oder zu bestimmen, welche Unterlagen die Staatsanwaltschaften zu Gesicht bekommen.

    Auf diejenigen, die argumentativ barfuß bis auf die Mittelfußknochen unterwegs sind und nur noch ad hominem um sich schlagen gehe ich nicht mehr ein. Das ist mir bei der letzten Diskussion schon viel zu dumm geworden. Ich hab eh schon kein hohes Niveau und will da nicht noch weiter hinab steigen.

  • Native

    |

    Heiliger Zorn und Empörung der Anständigen, in unserer Zeit.
    „Die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn ihr der Zorn dienstbar zur Hand geht.“ (Papst Gregor der Große 590)
    Viele Grüße von der Front der barfüßigen Zornigen und Empörten.

  • Wolfgang Theine

    |

    Kommentar gelöscht. Keine persönlichen Auseinandersetzungen.

  • Rega

    |

    Ich bin völlig geschockt, dass die Klinik die Täter gedeckt hat. Ich frage mich daher, ob sowas heute auch noch möglich wäre. Hat sich die Klinik schon geäußert? Denn die müssen diesen Fall ja auch aufarbeiten!

  • Aus Zucker

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    Bitte keine Vorverurteilungen.

  • Stephan Schmid

    |

    Die Grausamkeit des Mißbrauchs und Unzulänglichkeit der kirchlichen Aufarbeitung und mein Mitleid mit den Opfern muss ich betonen. Meine Kritik richtet sich hier auf die journalistische Qualität des Berichtes. So wird nicht klar zwischen belegbaren Tatsachen und Vermutungen getrennt. Als Leser bekomme ich den Eindruck Herr Martin Linder hätte sich als Chefarzt und als Mißbrauchsbeauftragter an einem Komplott zur Vertuschung zu Lasten der Opfer beteiligt. Dass er auf eine Email des Journalisten nicht geantwortet hat klingt hier wie ein Beweis seiner Schuld. Dabei kann es viele Gründe geben nicht zu antworten, z.B. eine Erkrankung oder anderweitige Verhinderung. Fettgedruckte Überschriften wie “Multi-Missbrauchsbeauftragter”, “Chefarzt Linder informierte nicht einmal die Eltern” und “Wegen Linders Untätigkeit: Betroffener konnte Trauma erst viel später aufarbeiten” sind wirken als Feststellungen der Redaktion von Regensburg-Digital. Die Unterstellungen wirken wie Fakten auf mich als Leser, auch wenn im Text meist auf Angaben von Herrn Podszus hingewiesen wird. Warten wir doch auf die Entscheidung der Rechtsprechung!

  • Karl Straube

    |

    Sehr geehrter Herr Aigner, sehr geehrter Herr Werner,
    Sie schreiben:
    “Ob Podszus ein Einzelfall ist, ist bislang unbekannt. Auf mehrfache Anfragen unserer Redaktion per E-Mail reagiert Linder nicht.”
    Vorab: Linder ist mir flüchtig bekannt, da ich Ende der 90er Sportkurse für die KJP mit organisiert hatte.
    Was meinen Sie, wie Linder reagieren könnte, ohne gegen die DSGVO, die nachwirkende berufliche Schweigepflicht und die ärztliche Schweigepflicht zu verstoßen?
    Das täte er nämlich und zwar schon dann, wenn wenn er auch nur angeben würde, P. sei ihm noch erinnerlich, weil er ihn damit als Patient der KJP outen würde. Linder ist gegen die hier gegen ihn erhobenen Vorwürfe völlig wehrlos. “Einzelfall”? Soll Linder, sofern ihm bekannt, RD weitere Opfer namhaft machen – und sich damit strafbar machen? Sie prügeln hier auf die offenbar letzte noch lebende Person ein, die von den Leiden des P. gewusst haben könnte, können aber noch nicht einmal angeben, ob das Schreiben an das Jugendamt Augsburg von Linder zu vertreten war und wem er dessen Inhalt hätte bekannt machen dürfen. Wer hat P. “in die Psychiatrie gesteckt”? Wenn, dann wahrscheinlich die Internatsleitung, bei der die Eltern ihr Sorgerecht und ihre Sorgepflicht zum Teil vertrauensvoll abgegeben hatten. Hat Ihrer Meinung nach der Leiter der KJP jeden Patienten und seine Krankengeschichte zu kennen? Sie betreiben hier eine Hexenjagd gegen eine wehrlose Person!

  • Stefan Aigner

    |

    @Stephan Schmid

    Danke für Ihre Kritik. Dazu folgende Anmerkungen:

    1. Multi-Missbrauchsbeauftragter ist ein Fakt – Herr Linder war bzw. ist Missbrauchsbeauftragter an verschiedenen Stellen. Daran gibt es nichts zu deuteln.
    2. Dass Herr Linder die Eltern nicht informierte, würden beide an Eides statt versichern. Das steht auch so im Text. Auf Basis solcher Aussagen und dem, was in der Folge passiert ist – keine Aufarbeitung des Traumas – entstand die Überschrift, derzufolge er die Eltern nicht informierte.
    3. Dass Herr Linder nicht geantwortet hat, ist nun mal so. Wir hätten gerne eine Antwort erhalten. Wir haben nicht nur einmal gefragt. Es ist seine offizielle Adresse als Missbrauchsbeauftragter und eine E-Mail-Adresse, über die wir in der Vergangenheit auch schon Kontakt hatten.
    4. Eine juristische Entscheidung bzgl. Herrn Linders Verhalten wird es nach meiner Einschätzung nicht mehr geben. Dass er die Eltern, wie beide versichern, nicht informiert hat, wäre im strafrechtlichen Sinne verjährt.
    5. Dass Herr Podszus sein Trauma erst später aufarbeiten konnte, ist eine Tatsache. Das bestätigen er und sein momentaner Therapeut.
    6. Den Eindruck, dass Herr Linder sich an einem “Komplott zur Vertuschung” beteiligt haben könnte, mag man aufgrund der vorliegenden Belege und Aussagen gewinnen. Dafür ist aber nicht dieser Bericht verantwortlich, das liegt an dem, was bisher auf dem Tisch liegt.
    7. Es hat sich bei Missbrauchsfällen im Bistum Regensburg und deren Aufarbeitung bzw. Vertuschung in der Vergangenheit nicht bewährt, “abzuwarten”. Der bischöfliche Pressesprecher hat unsere Anfrage laut einer Lesebestätigung übrigens ausdrücklich zur Kenntnis genommen und nicht geantwortet. Daraus ziehe ich dann doch meine Schlüsse.

  • Stefan Aigner

    |

    @Karl Straube

    Das Schreiben, aus dem hier mehrfach zitiert wird, wurde von Herrn Linder unterzeichnet. Das steht im Text. Da würde ich mal sagen, er hat es zu verantworten.
    Wer Herrn Podszus in die Psychiatrie gesteckt hat (nach seinen Angaben) steht klar und deutlich im Text: die Internatsleitung.
    Niemand hat von Herrn Linder verlangt, Betroffene gegenüber unserer Redaktion namentlich bekannt zu machen. Es wird lediglich festgestellt, dass nicht bekannt ist, ob es weitere Fälle gibt. In meinen Augen reicht schon ein Fall aus, damit Herr Linder die Position als Missbrauchsbeauftragter hätte ablehnen müssen.

    Wir haben ihn mit den Vorwürfen konfrontiert und mehrfach eindringlich um eine Stellungnahme gebeten. Dafür hätte es dann auch eine Schweigepflichtentbindung von Herrn Podszus gegeben und, und, und. Es gab ausreichend Vorlauf.

    Herr Linder hat sich als Missbrauchsbeauftragter an mehreren Stellen öffentlich exponiert. Er trat sogar im Fernsehen auf, wurde auch deshalb von der Stadt gewürdigt. Vor diesem Hintergrund ist eine Namensnennung gerechtfertigt.

    Sein Name steht inklusive sämtlicher Vorwürfe auch in dem öffentlich zugänglichen Spendenaufruf von Herrn Podszus. Das haben wir nicht einfach abgeschrieben. Wir haben uns Unterlagen vorlegen lassen und einige Telefonate geführt. Damit haben wir Herrn Linder konfrontiert und auch ein Telefonat angeboten – fünf Tage vor der Veröffentlichung unseres Berichts und einen Tag davor erneut, etwas eindringlicher.

    Dass er sich – aus welchen Gründen auch immer – nicht zurückmeldet, ist weder ein Grund, nicht zu berichten noch, ihn nicht zu nennen. Uns liegt dazu genügend vor, um den hier vorliegenden Bericht verantworten zu können. Das ist keine Hexenjagd. Das ist gerechtfertigt.

  • Haimo Herrmann

    |

    Zu den Beiträgen von Stefan Aigner über @Karl Straube
    Das Vorgehen und die Erstellung des Artikels beruhen wirklich auf Fakten und sind alles andere als face news. Ich vergleiche es mit meinem Annerkennungsverfahren seinerzeit. Damals warf ich der RKK nur die Punkte vor die ich eindeutig belegen konnte und wurde als Betroffener anerkannt. Mittlerweile bin ich ebenfalls durch den Tod des Vaters in den Besitz von Dokumenten gelangt über deren Existenz sich das Bistum heute gewaltig ärgern würde. Ich finde es wirklich angebracht in dem Fall von Matthias das er Klage eingereicht. hat.
    Haimo Herrmann
    Anerkanntes Missbrauchsopfer des Bistum Regensburg
    Etterzhausen 1962-1964

  • Karl Straube

    |

    Sehr geehrter Herr Aigner,
    dass mit „einem internem Schreiben“ an das Kreisjugendamt Augsburg (zwecks Be-antragung der Kostenübernahme für Betreuung in einer Wohngruppe) vier Absätze später „dieses Dokument“, gemeint ist, das Linder unterschrieben hat, habe ich erst auf Grund Ihres Hinweises erkannt; ich bitte die Unaufmerksamkeit zu verzeihen.
    Ich bleibe dabei: würde Linder zu seiner Verteidigung oder Rechtfertigung oder was auch immer RD von ihm erwartet hat, mehr als Gemeinplätze von sich geben, würde er gegen seine – fortwirkenden – Berufspflichten (KJP; Bistum in seiner Eigenschaft als Missbrauchsbeauftragter – Stellenbeschreibung von 2013 ist im Internet zu finden), seine ärztliche Schweigepflicht und gegen Persönlichkeitsrechte von Podszus versto-ßen; eine Schweigepflichtentbindungserklärung von Podszus scheint ihm ja von Ihnen nicht vorgelegt worden zu sein.
    Jeder Beschuldigte und jeder Angeklagte hat das Recht, zu schweigen, ohne dass ihm daraus irgendein Nachteil erwachsen darf. Sie scheinen der Ansicht zu sein, dass das nicht gegenüber der Vierten Gewalt gilt: wer dieser gegenüber schweigt, ist Täter.
    Ihr Artikel hat mich veranlasst, mal wieder über die Harden-Eulenburg-Affäre nachzu-lesen.

  • Stefan Aigner

    |

    @Herr Straube

    Ich werde das mit dem Dokument im Text noch etwas konkretisieren, um solche Missverständnisse zu vermeiden. Danke für den Hinweis, auch wenn wir bei einigen Punkten nicht derselben Ansicht sind.

  • Hthik

    |

    Kommentar gelöscht. Bitte beim Thema bleiben.

  • Hthik

    |

    @Karl Straube 10. Mai 2024 um 08:18

    “Ich bleibe dabei: würde Linder zu seiner Verteidigung oder Rechtfertigung oder was auch immer RD von ihm erwartet hat, mehr als Gemeinplätze von sich geben, würde er gegen seine – fortwirkenden – Berufspflichten (KJP; Bistum in seiner Eigenschaft als Missbrauchsbeauftragter – Stellenbeschreibung von 2013 ist im Internet zu finden), seine ärztliche Schweigepflicht und gegen Persönlichkeitsrechte von Podszus versto-ßen; …”

    Der Anspruch auf eine Gegendarstellung besteht auch ohne, dass man das Veröffentlichte als unwahr beweisen müsste.

    Wer Geld für einen Anwalt hat, kann auch Unterlassung verlangen. Sollte es darüber zu einem Prozess kommen, kann die Notwendigkeit der eigenen Verteidigung ein Grund sein, dass berufliche Verschwiegenheitspflichten nicht gelten.

  • Ausgefuchst

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    Ich bedauere sehr, den Leidensweg von Herrn Podszus. Kein Schmerzensgeld der Welt kann dies wieder gut machen. Doch eines zeigt sich auch an diesem Fall: Die Röm.-Kath. Kirche verfolgt seit es diese gibt ein System, welches jedweder Menschenwürde widerspricht. Warum legt z. B. die Diözese Regensburg nicht offen, wie Priester ausgebildet werden? Was an die Öffentlichkeit dringt bzw. bekannt ist, ist mit Verlaub geschrieben “legendenhaft”. Es geht hier darum Personen im jungen Erwachsenenalter zu Gehirnwäschern auszubilden, um den Leuten Geld aus der Tasche zu locken, und dem Staat wohlgefällig zu sein. Um so etwas machen zu können, muß man bayerisch geschrieben “einen Schlag weg haben”, und die einem Priester fehlenden Dinge irgendwo kompensieren. Der eine säuft ,der andere macht andere Dinge, und ist dieser dann vielleicht auch noch psychisch krank und pädofil kommt es eben zu solchen Übergriffen. Von diesen ist in der Diözese Regensburg nicht ein Zehntel aufgearbeitet. Dies weiß auch dieser Dr. Linder sehr genau. Nur muß man verstehen, dass dieser sich nicht gegen die Politik stellen kann und will. Es wäre Selbstmord, und würde nichts ändern. Wer saß denn damals mit Gerhard Ludwig vor dem Dom? Die bayerische Sozialministerin aus Bodenwöhr. Was hatte die unternommen? Nichts!

  • Ausgefuchst

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    Einzige Möglichkeit diese gravierenden und menschenverachtenden Dinge aufzuklären wäre, dass der Bayerische Landtag dem jeweiligen Bischof sein Mißtrauen ausspricht, und ihm hier durchaus gegebenen Verfassungsbruch vorwirft. Dies wäre dann ein Bruch des Eides, den der Bischof bei Amtsantritt zu leisten hat, und zweifellos begeht ein Diözesanbischof einen solchen Eidbruch, wenn er unbeachtlich einer Verjährung Straftaten in seinem Wirkungsbereich nicht aufklärt, um weitere Straftaten .- dieser oder aus grundlegenden Straftaten folgend – zu ermöglichen. Damit wäre ein Zeichen gesetzt, welches zeigt ,dass auch der Politik an Aufklärung gelegen ist.

  • ausgefuchst

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    Ich darf noch mal, da mir etwas in den Sinn kam. Ich erinnerte die Sache Mollath, und zugleich Frau Haderthauer (aus einem unlängst auf youtube gefundenen Song der “Couplet AG”) Sehr empfehlenswert anzuhören, da auch Frau Haderthauer damals irgendwie im Sozialbereich Bayerns “mit von der Partie” war. Nun zum Eigentlichen: Wie wäre es bei Herrn Dr. Gerhard Strate einmal anzufragen, ob dieser Herrn Podszus vertritt? Es geht auch über Prozeßkostenhilfe.

  • Rohr-Veteran

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    Martin Linder war u. a. auch längere Zeit Missbrauchsbeauftragter des Benediktinerklosters in Rohr. Dorthin waren auch ehemalige Domspatzen von ihren Eltern geschickt worden und kamen dabei vom Regen in die Traufe. Der Chor aus Rohr wurde landläufig auch „Rohrspatzen“ genannt und (nicht nur) der Chorleiter hatte einschlägiges Interesse an Buben. Vielleicht gibt es ja noch Betroffene, die sich an ihre einschneidenden Erlebnisse mit Rohrer Benediktinern erinnern? Haben sich diese Betroffenen irgendwann vielleicht an Dr. Linder gewandt und welche Erfahrungen haben sie dabei gemacht?

  • Daniela

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    @Mr. T.
    6. Mai 2024 um 18:01 | #

    Ich habe lange mit mir gerungen, mir Ihre Meinung eigen machen zu wollen. Ich habe mich dagegen entschieden.

    Ich denke, es geht den Gläubigen nicht um Geld und darum es in Relation zu den ‘ Verbrechen ‘ einiger Mitglieder der Kirche zu setzen.

    Es geht vielmehr um Gebote und Werte, die vermittelt werden, mit sehr viel Klarheit. Werte, die in unserer Gesellschaft zu schwinden scheinen.

    Ich habe beruflich schon sehr viele Menschen sterben sehen und diese Menschen auch begleitet. Und Sie dürfen glauben, das Sterben hat viele Gesichter. friedlich, lächelnd, angstverzehrt …. bis hin zu wie schockerstart.
    Ich weiß, dass das Leben erlicht und der Körper vergeht. Aber, ich möchte auch nicht bestreiten, dass ich glaube, wir wissen nicht tatsächlich, ob dann vielleicht ein Seelenheil wartet. Sicher alles irdische ist mit dem Tod vergangen. Zurück bleibt die Erinnerung an uns und das, was wir an materiellen und immateriellen Werten hinterlassen. Es sollte Güte und Liebe beinhalten, das wohlmeineden Interesse an unseren Nächsten, das Teilen und Geben.
    Das alles ist Inhalt meines Lebens und es erfüllt mit Zufriedenheit.
    Der Glaube ermöglicht mir mich in den angestrebten Werten zu reflektieren und mich ggf. auch zu korrigieren.

    Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Menschen, dies auch ohne Glauben können.

  • Etterzhausener Domspatz

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    @Rohr Veteran
    Es ist richtig – Viele ehemaligen Domspatzen, speziell Etterzhausener Domspatzen, wurden damals von Direx Johann Meyer ab nach Rohr – ins Kloster Rohr verschoben, oder auch verfrachtet. Lt meinen Recherchen geschah das immer wieder auf Gutdünken von Direx Meyer – deswegen ab nach Rohr, weil sie entweder den Ubertritt ins Domspatzen Gymnasium angeblich nicht schafften, oder diese damaligen Buben passten nicht ins damalige Domspatzen Weltbild von Direx Meyer. – Fakt ist auch, alle die damals dort ins Kloster Rohr abgeschoben wurden – wurden auch wegen der dortigen Wirtschaftlichkeit dort hin abgeschoben. Viele damalige Eltern hatten eben die Kohle um dort in Rohr diese Pensionen zu zahlen. – Eine damalige moderne Art deren Eltern eben abzukassieren. Die damalige Pension dort, Ende der 70er kostete so unter 500 DM. Klar gab es damals diesen dortigen Chor, aber das der dortige Leiter etwas mit den Buben hatte, davon weiss ich nicht,s. Damals gab es den Pater Ulrich, der ja vor über 20 Jahren einen Buben dort missbrauchte und deswegen verurteilt wurde. Das Bistum Regensburg hatte damals sogar Berufung wegen der 2 jährigen Haftstrafe eingelegt, diese dann in Bewährung umgewandelt wurde mit der Auflage, dass Pater Ulrich dort niemals wieder das Kloster betreten durfte. Ob der heute noch lebt? Der Pater Ulrich war damals auch ein Rohrer Schüler im dortigen Gymnasium, und er trat dann nach seinem Abitur dann in das Kloster ein. Klar gibt es dort einige viele Geschichten von damals. Auch kann Ich heute betonen, dass diese vielen damaligen Erzieher oder Prafekten wirklich von nichts eine Ahnung hatten . Ob der Lindner dort in Rohr tätig war? , das sind Fake News. Deswegen Fake News, weil dort nur die damalige Missbrauchs beauftragte vom Bistum Regensburg, Frau Dr. BÖHM dort bis zu ihrem Tod dort tätig war. Geschlossen wurde im Kloster Rohr damals der Internatsbereich von Bischof Müller, bevor er nach Rom ging.

  • Otto Brunner

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    Den Artikel will ich so nicht stehen lassen. Er entspricht in mancherlei Hinsicht nicht den Standards von sachlichem und objektivem Journalismus.

    Da wird gleich zu Beginn des Textes ein 15-jähriger “in die Kinder- und Jugendpsychiatrie … gesteckt und mit Drogen vollgepumpt”. Das ist ein reißerischer Stil, der dazu angetan ist, Vorurteile gegen die Institution zu wecken. Auch wenn der Betroffene es so formuliert hat, ein sachlicher Beitrag beginnt anders.

    Bei Suizidalität besteht akute Lebensgefahr. Suizidale Personen werden deshalb, notfalls auch gegen ihren Willen, in eine geschlossene Einrichtung eingewiesen. Die Zustimmung der Eltern kann in der Regel erst nachträglich eingeholt werden. Auch hierzu zitieren Sie nur die subjektive Sicht des Betroffenen.

    Dass es Patienten auch nach mehreren Monaten nicht gelingt sich auf eine Behandlung einzulassen, kommt vor. Die Entlassung erfolgt dann gegen ärztlichen Rat, die Eltern tragen die Verantwortung. Die Darstellung in RD klingt dazu eher so, als sei der Patient ein Opfer der Psychiatrie gewesen.

    Im Verlauf des Artikels erfolgt dann eine sprunghafte Vermischung der Verbrechen bei den Domspatzen und dem Aufenthalt in der KJPP. Das macht den Artikel zusätzlich schwer lesbar. Es entsteht der Eindruck, als steckten die Täterorganisation Kirche und die Kinder- und Jugendpsychiatrie unter einer Decke. Untermauert wird der Eindruck durch die ausführliche Darstellung von Herrn Linders Tätigkeit als Misbrauchsbeauftrager.

    Der Vorwurf Herr Linder habe von dem Missbrauch gewusst steht in der Luft. Eine Stellungnahme von ihm dazu hätten Sie erhalten können. Er war vielleicht einige Zeit nicht erreichbar. Aber statt da hartnäckig dran zu bleiben, begnügen Sie sich mit der einseitigen Darstellung des Betroffenen. Dessen Leid ist absolut nachvollziehbar und sein Zorn ist verständlich. Aber das ist nicht die ganze Geschichte.

    Ich persönlich habe 15 Jahre mit Herrn Linder in seiner Funktion als Chefarzt intensiv und vertrauensvoll zusammengearbeitet. Seine hohe Professionalität und Menschlichkeit in einem besonders schwierigen und manchmal gefährlichen Umfeld haben mich stets beeindruckt. Unter den vielen hundert Kindern und Jugendlichen, die wir betreuten, war kein einziger Fall, der auch nur annähernd solche negativen Merkmale aufwies, wie der von Ihnen geschilderte.

  • Gastuser_368

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    @Herr Brunner
    Man muss bei dem Artikel aber auch bedenken, dass der Missbrauch in der katholischen Kirche nicht im luftleeren Raum passiert ist. Das ging alles nur so lange gut, weil andere Organisationen nicht genau hingeschaut oder Warnzeichen bewusst übersehen haben.

    Der Kirche hat man ob ihrer gesellschaftlichen Macht-Stellung und ihrem hohen Ansehen immer den “benefit of the doubt” gegeben und Probleme als Einzelfälle oder Schuld der Opfer gesehen.

    Das ist auch einer der Gründe, warum viele Opfer sich erst so spät gemeldet haben.

    Ob das hier auch so war möchte und kann ich nicht beurteilen. Das muss jeder für sich selbst bewerten.

    Die Lehre aus dem Missbrauch in der katholischen Kirche darf aber nicht nur sein, dass die Kirche und die Täter schlecht waren, sondern dass große Organisationen immer kontrolliert werden müssen. Egal wie sehr sie ihre moralische Überlegenheit vor sich her tragen und wie viel Macht und Einfluss sie besitzen.

  • Silentium est aureum

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    Sehr geehrter Herr Brunner,

    falls das Ihr richtiger Name ist, gehe ich recht in der Annahme, dass Sie dieser (https://www.bezirk-oberpfalz.de/pressemeldungen/2020/paedagoge-mit-leib-und-seele-geht) Hr. Otto Brunner sind?

    Da Sie ja lange genug im BKH zugange sind, wird Ihnen ja nicht entgangen sein, dass die Psychiatrie – und insbesondere die geschlossene Psychiatrie – bis in die 90er Jahre hinein vor allen Dingen dem Wegsperren galt. Dass das heute auf den beschützten Stationen noch so ist, brauche ich Ihnen ja auch nicht zu erzählen. “Therapie” im Sinne einer Psychotherapie findet dort praktisch nicht statt, sondern allem voran medikamentöse Intervention, nicht selten mit starken Neuroleptika etc.
    Dass das ein Betroffener als “hineingesteckt und mit Drogen vollgepumpt” empfindet, ist nachvollziehbar, und auch über diesen Fall hinaus nicht so ganz an den Haaren herbeigezogen.

    Die Feststellung, ob bei Suizidalität akute Lebensgefahr besteht und eine Unterbringung gegen den Willen des Patienten erforderlich ist, ist im Rahmen einer (Notfall-)Exploration einem Arzt vorbehalten. Nicht jeder Patient, der Suizidgedanken hat (was recht häufig der Fall ist), muss daher – wie Sie sagen – “eingewiesen” werden, regelmäßig ist generell keine Aufnahme erforderlich. Diese Feststellung obliegt wie erwähnt dem Aufnahmearzt.

    Auch Ihre Darstellung, dass eine Entlassung gegen ärztlichen Rat auf Verantwortung der Eltern erfolgen würde, ist sehr einseitig. Sind die behandelnden Ärzte der fundierten Ansicht, dass Eigen- oder Fremdgefährdung vorliegt, so wird eben ein richterlicher Beschluss eingeholt, wenn keine Einsicht von Seiten des Patienten erlangt werden kann. Liegt keine Eigen- oder Fremdgefährdung vor, gibt es auch keine Grundlage für eine (erzwungene) Behandlung auf einer beschützten (“geschlossenen”) Station, womit dann auch die “Verantwortung” (für was eigentlich?) nicht bei den Eltern liegt.

    Nun zu Ihren Ausführungen im vorletzten Absatz: Haben Sie den Artikel gelesen? Da steht doch was von einem Dokument… Lesen Sie am besten noch einmal.

    Und: Kennen Sie denn die ganze Geschichte? Oder weshalb die Anspielung, dass “das” nicht die ganze Geschichte sei?

    Sie schreiben: “unter den vielen hundert Kindern und Jugendlichen, die wir [Anm.: Sie und Dr. Lindner?] betreuten, war kein einziger Fall, der auch nur annähernd solche negativen Merkmale aufwies, wie der von Ihnen geschilderte”.
    Der Fall des Betroffenen war 1996, Sie traten (s. Presseerklärung des Bezirks Oberpfalz) erst 2002 in den Dienst am BKH. Wie also wollen Sie die damaligen Vorkommnisse und Verhältnisse beurteilen können?

    Zum Abschluss sei gesagt: Unabhängig von Ihrer persönlichen Nähe zu Dr. Lindner, die Ihr leicht pikierter Kommentar zeigt, ist Ihnen – und da bin ich mir sicher – sehr wohl bekannt, dass die Psychiatrie als solche in vielerlei Hinsicht ein schwieriges und problematisches Feld ist, und Menschen machen Fehler, um das mal ganz neutral zu formulieren. Und dass diese Fehler ganz massive Auswirkungen auf Patienten haben können. Mit Standesdünkel kommt man in dieser Diskussion jedenfalls nicht weiter..

    Davon abgesehen ist Dr. Lindner als vormaliger Missbrauchsbeauftragter auch eine Person des öffentlichen Interesseses – zumal sich die (rk-)Kirche gerade auch in Regensburg bei der Aufarbeitung nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat. Und natürlich besteht hier ein Zusammenhang zu den Missbräuchen bei den Domspatzen (in Etterzhausen), denn dass dem Betroffene hier entsprechendes widerfahren ist steht nicht nur im Artikel, sondern ist eine (auch vom Bistum) anerkannte Tatsache.

    PS: Sie schreiben, eine Stellungnahme von Dr. Lindner hätte RD erhalten können, er sei vielleicht einige Zeit nicht erreichbar gewesen. D.h., Sie hatten mit ihm diesbezüglich Kontakt und jetzt ist er wieder erreichbar? Eine Stellungnahme kann er ja jetzt auch noch nachreichen, oder nicht?

  • Silentium est aureum

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    Ach und noch etwas, Hr. Brunner, den Kommentar kann ich mir nicht verkneifen:

    Da Sie sich hier so offen als (wenn auch ehemaliger Vertreter) des Bezirks Oberpfalz zu diesem Fall äußern, ist an sich schon verwunderlich genug.

    Dass Sie jedoch praktisch nur in Verteidigungsstellung bzgl. Dr. Lindner gehen und von der “subjektiven Sicht des Betroffenen” etc. sprechen, zeigt – wie ich finde – dass Ihnen hier ein wenig Empathie dem Betroffenen gegenüber fehlt. Dann hätten Sie Ihren Kommentar vermutlich gar nicht geschrieben, wenn Sie einen Moment versucht hätten, sich in den Betroffenen hineinzuversetzen.

    Das kennt man leider, beispielsweise aus Debatten zu Georg Ratzinger – da entsteht ein gewisser Personenkult, eine Apotheose, und ganz schnell werden Scheuklappen aufgesetzt.

    Sie haben es vielleicht gut gemeint, Dr. Lindner gegnüber. Aber sich hier öffentlich zu äußern, als unbeteiligter (?) Vertreter des Bezirks, und dann auch noch in dieser pikierten Art und Weise, kommt irgendwie nicht so gut. Dass Sie nicht wenigstens ein Pseudonym wählen ist mir schleierhaft.

  • Karl Straube

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    @silentium…
    wenn Sie schon auf gold verzichten, dann schreibens doch wenigstens den “linder” richtig. und die empfehlung, ein pseudonym zu verwenden, schlägt dem fass den boden aus: wer hier meint, andere an seinen ansichten teilhaben lassen zu müssen, der sollte genug A….. in der hose haben, mit klarnamen dazu zu stehen!

  • Mr. T.

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    Daniele, habe ich wirklich geschrieben, dass es den Gläubigen ums Geld geht? Nicht ehr denen, die den Glauben erfunden haben?
    Gebote und Werte kann man auch ohne ein irrationales Glaubenssystem als Unterbau vermitteln. Das sind teilweise unbewusste Verhaltensregeln, ohne die sich niemals eine Population aufbauen könnte, egal ob von Menschen oder Ameisen. Das ist eine evolutionäre Entwicklung, die eigentlich nur bei Menschen in Frage gestellt werden kann, wenn man beobachtet, dass sie sich teilweise doch stark konträr zu solchen inhärenten Geboten und Werten verhalten. Es wäre sicher auch besser und nachvollziehbarer, wenn man wichtige Gebote und Werte wissenschaftlich statt nur auf einem irrationalen Glaubenssystem basiert vermittelt.
    Ihre Erfahrung mit Sterbenden kann ich nicht im Ansatz teilen. Es kann sicher sein, dass dabei irgendein Glaube tröstlich sein kann. Aber ist es denn anstrebenswert, so einen Trost nur in einem irrationalen Glauben zu suchen und nicht in etwas handfestem? Ob dann vielleicht ein Seelenheil wartet, wissen wir nicht nur nicht tatsächlich, wir wissen es nicht einmal im geringsten Ansatz. Es gibt nicht einmal die dünnsten Hinweise dafür. Und es gibt in den unzähligen Glaubenssystemen auf der Welt die unterschiedlichsten Ansätze dafür, die sich teilweise stark widersprechen. Es ist also höchst unwahrscheinlich. Darin Trost zu suchen mag angenehm sein, so lange man sich keine Gedanken darüber macht oder es besser wissen zu wollen, aber es kann doch nicht das Ziel sein, sein Leben auf so einem nicht einmal hauchdünnen Konstrukt aufzubauen.

  • Rohr-Veteran

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    @ Etterzhausener Domspatz

    Der damalige Chorleiter Pater K. M. war sehr wohl im Bereich des klerikalen Missbrauchs aktiv. Dies wurde bereits in den 60er Jahren von Rohrer Schülern erlebt. Ein weiterer Benediktiner Pater R. U., wurde bereits in der 50er Jahren als Missbraucher erlebt.
    Zutreffend ist, dass Pater U. L. vor über 20 Jahren einen Buben in Rohr missbrauchte und deswegen verurteilt wurde. Er lebt nach wie vor und besucht Rohr regelmäßig.
    Dr. Martin Linder war über Jahre als Missbrauchsbeauftragter des Klosters Rohr tätig und ist – zumindest bis jetzt – als solcher auf der Webseite des Klosters genannt. Das sind also keine Fake News. Die Behauptung, dass nur Frau Dr. Böhm als Missbrauchsbeauftragte in Rohr tätig war, ist unzutreffend. Nach Böhm gab es noch mindestens vier weitere Beauftragte bzw. Ansprechpersonen für das Kloster Rohr in Bezug auf sexuellen Missbrauch – unter anderen eben Dr. Martin Linder.
    Die Aufarbeitung des Missbrauchs im Kloster Rohr hat bisher nicht begonnen. Deswegen ist es wichtig, mit den Fakten sorgsam umzugehen und Betroffene zu ermutigen offen darüber zu sprechen.

  • Georg Auer

    |

    -Der missbrauchte Domspatz-

    Liebe Domspatzen-Missbrauchs-Community,
    mit Interesse und großer Empathie als ein Betroffener des sexuellen Missbrauchs bei den Regensburger Domspatzen, lese ich alle Kommentare bei Regensburg Digital.
    Besonders fühle ich aber mit in dem erneuten Fall von Herrn Matthias Podszus, so es auch dem Missbrauchsfall bei mir ähnelt. So kam auch ich als ein doch begabter Schüler der Domspatzen.Vorschule von Etterzhausen nach dem sexuellen Missbrauch an mir in ein Kinderheim für lerngestörte und verhaltensauffällige Kinder nach Bonbruck, wo dann der sexuelle Missbrauch an mir durch eine Nonne folgte. So wurde mir als Kind schon das Mutter- und Vater-Urvertrauen zerstört. Damalige klösterliche Erzieher, Priester und Psychologen attestierten bei mir eklatante Verhaltensdefizite und eine schizoide Persönlichkeit. Dieses äußerte sich bei mir dann durch Aggressionen gegen andere Heimkinder oder in autoaggressiven Akten gegen mich selbst. So blieb ich nach fünf Heimaufenthalten bis zum Ende meiner Volksschulzeit ein Problemkind mit sogenannten geistigen und körperlichen Entwicklungsdefiziten.
    Auch dann als erwachsener Mensch hatte ich große Probleme, was speziell mit Beziehung und Akzeptanz mit mit Mitmenschen betraf, und der Alkohol gab dann noch den Rest dazu. Danach folgte dann jahrelange Psychotherapie und Psychiatrie. Aber ohne sie wäre ich diesem Teufelskreis nicht entkommen. Durch die Therapien fand ich erst zu mir selbst und zu meinen traumatischen Kindheitserinnerungen. Bei deren schmerzhaften Aufarbeitung fand ich wieder ins Leben zurück. Und nach dem Filmprojekt von Mona Botros „Sünden an den Sängerknaben“ war ich mit mir und der Welt wieder im Reinen, da mein Selbstwertgefühl wieder in mir drin war.
    Aber ich will hier auch bekunden, dass ich der/dem damaligen Missbrauchsbeauftragten, Frau Dr. Böhm und Herrn Dr. Linder, zu Dank verpflichtet war, so Frau Dr. Böhm mir ein Treffen mit meinem damaligen Missbrauchstäter bei den Domspatzen ermöglicht hat. So bekam mein Kindheits-Alptraum-Gespenst endlich einen Namen und ein Gesicht und verlor so bei mir seinen Schrecken. Auch Herr Dr. Linder half mir sehr bei meiner Aufarbeitung meiner Kindheitstraumata und begleitete mich väterlich bis zu meiner Anerkennung als Missbrauchsopfer beim Bistum Regensburg.

    Deshalb lieber Matthias Podszus, gib nicht auf und gehe deinen Weg voran, mag er auch noch so steinig sein. Vergiss aber nicht zwischendurch Urlaub zu machen, bei deinem schweren Gang!

    Georg Auer, Domspatzen-Schüler in Etterzhausen 1961

  • Daniela

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    Herr Georg Auer, meinen tiefsten Respekt Ihnen, Ihrem Erlebnisbericht, Ihrem offenen Kommentar und vor Ihrer Kraft, die Sie damit an andere Betroffene weitergeben.

    Ich, die nicht von derartigen einschneidenden Erleben und Vergehen betroffen war, kann nicht annähernd begreifen, was Sie als Kind durchleben mussten.

    Ich wünsche Ihnen und allen Betroffenen alles erdenklich Gute und weiterhin viel Kraft für Ihr weiteres Leben.

  • powidltaschkerl

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    Wenn ich von diesen tragischen Missbrauchsfällen lese, frage ich mich oft nach der
    Rolle der Eltern bzw., wie im angegebenen Fall, der Mutter. Waren die Missbrauchsopfer nicht in der Lage, ihren Eltern davon zu erzählen, in der Meinung,
    “es verdient zu haben”, haben die Eltern ihrem Kind nicht zugehört oder geglaubt, war es wichtiger, Domspatz zu werden oder haben sie eine Verhaltensänderung nicht bemerkt? Oder haben sich die Täter gezielt Kinder ausgesucht, von deren Eltern keine Probleme zu erwarten waren? Auch damals wäre es möglich gewesen, das Kind von der Schule zu nehmen oder zu klagen.

  • Georg Auer

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    Ach – lieber Herr powidltaschkerl,
    sie stellen viele Fragen im speziellen der Rolle der Eltern bezüglich der Missbrauchsopfer. Ich denke, sie wissen selbst sehr gut, dass dabei der damalige religiöse und politische Zeitgeist solche Taten an Kindern an Schulen und in Heimen einfach negiert hat. So war ja auch damals noch die Bestrafung und Züchtigung an Kindern mehr oder weniger erlaubt.
    Im Domspatzen-Internat wurde auch jeder Brief der Schüler nach Hause kontrolliert. Diese mußte man oftmals zwei- oder sogar dreimal neu schreiben. Die Folge war, man unterließ das Briefe schreiben.
    Aber einmal wurden wir sogar von Direktor Meyer aufgefordert einen Brief an die Eltern zu schreiben mit der Bitte, um eine Geldspende für neue Altar-Utensilien für die Heimkapelle.
    Vorausgegangen war hierfür folgender Vorfall“
    Während der täglichen Morgenmesse hörte Direktor Meyer das Schwätzen von zwei Schülern. Darauf nahm der Direx in seinem heiligen Zornanfall die Hostien-Pantene zur Hand und warf sie in Richtung der Schüler. Das Teller traf dabei einen Buben am Kopf, der darauf heftigst blutete. Dabei wischte der Direx auch das Altarkreuz und den Hostienkelch vom Altartisch, sodass das Kreuz kaputt ging und die Hostien am Boden verstreut lagen, die dann die Buben in der ersten Bankreihe aufsammelten. So gab es einen wirklichen Grund nachhause zu schreiben um eine Spende der Eltern für die Anschaffung neuer sakraler Utensilien. Natürlich aber ohne Nennung des Geschehens.
    Und bevor man nach der Verantwortung der Eltern dabei fragt, sollte man eher nach der Verantwortung der staatlichen Schul- und Heimaufsicht fragen. Hier liegt das eigentliche Versagen, und das bis in die heutige Zeit. Mir selbst ist auch noch in Erinnerung, dass meine Mutter im Direktorat unterschreiben musste, dass sie alle Erziehungsgewalt an die Heimerzieher abgibt. Also, soweit die Schuld der Eltern!

    Ach – lieber Herr powidltaschkerl,
    lesen sie doch einfach nur den Abschlussbericht über die Missbrauchsfälle bei den Regensburger Domspatzen durch, welcher von Herrn Rechtsanwalt Weber erstellt wurde.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Georg Auer – Domspatzen-Schüler in Etterzhausen 1961.

  • Molly Grue

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    Bitte, lasst uns nicht vergessen, dass es hier auch um einen Spendenaufruf geht. Also bitte, wem es möglich ist, der möge diese Gelegenheit nutzen. Ich wünsche Herrn Podszus von Herzen viel Kraft und alles Gute.

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