Entdecke Veranstaltungen in Regensburg Alle Kultur Oekologie Soziales Kino

Unterstützen Sie unabhängigen Journalismus für Regensburg!

Hallo. Schön, dass Sie hier lesen oder kommentieren. Fast noch mehr freuen würden wir uns, wenn Sie die Arbeit von regensburg-digital mit einem kleinen (gern auch größerem) Beitrag unterstützen. Wir finanzieren uns nämlich nur zu etwa einem Drittel über Werbeanzeigen. Und für die gibt es bei uns auch ausdrücklich keine zusätzliche Gegenleistung, etwa in Form von PR-Artikeln oder Native Advertising.

Mehr als zwei Drittel unseres Budgets stammt aus Spenden – regelmäßige Beiträge von etwa 300 Mitgliedern im Verein zur Förderung der Meinungs- und Informationsvielfalt e.V.

Anders ausgedrückt: Wir bauen auf Sie – mündige Leserinnen und Leser, die uns freiwillig unterstützen. Seien Sie dabei – mit einem einmaligen oder regelmäßigen Beitrag. Herzlichen Dank.

Spenden Sie mit

Erinnerungen einer starken Frau

„Es wundert mich, dass ich ein, wenn auch schweres, aber langes Leben erlebe“, schreibt Inna Bikeschkina am Beginn ihrer Autobiographie. Fast genau vor einem Jahr hat regensburg-digital.de ein Porträt der ehemaligen NS-Zwangsarbeiterin veröffentlicht. Hana Pfalzova, die seit mehreren Jahren federführend das Projekt „Medizinische Hilfe für NS-Opfer auf der Krim“ betreut und Inna Bikeschkina dabei kennenlernte, hat nun ihre Autobiographie übersetzt und vor kurzem als Buch herausgegeben. Die Lebenserinnerungen der heute 90jährigen mit dem Titel „Wind im Gesicht“ stehen stellvertretend für hunderttausende Frauen aus der ehemaligen Sowjetunion, deren familiäre und freundschaftliche Beziehungen durch Krieg und Verschleppung zerstört wurden. Es ist aber auch der Bericht einer der letzten Überlebenden der NS-Diktatur, die auch unter dem Sowjetregime leiden musste. 1941 wurde Inna, damals 22 Jahre alt, nach Deutschland verschleppt und in Nürnberg beim Rüstungskonzern Diehl als Zwangsarbeiterin eingesetzt. Nach ihrer Befreiung und Rückkehr in die Sowjetunion wurde sie dort mehrfach der Kollaboration mit den Nazis beschuldigt und als Spionin verdächtigt. Sie wurde aus der Partei ausgeschlossen und damit jeder beruflichen Perspektive beraubt. Ihr Halbbruder starb in einem Arbeitslager im Norden Russlands. Auch die große Liebe ihres Lebens, Sergej, den Inna bei Diehl in Nürnberg kennengelernt hatte, wurde nach seiner Rückkehr wegen vermeintlicher Zusammenarbeit mit den Deutschen zu zwölf Jahren Arbeitslager verurteilt. Vor diesem Hintergrund ist der ungebrochene Optimismus und Lebenswillen, der aus Bikeschkinas Schilderungen spricht, bezeichnend. „Ich war kämpferisch, lief meinem Glück nach, auch wenn ich es nie erreichte“, schreibt sie am Ende des Buches, dass nie vorwurfsvoll, dafür authentisch und emotional Einblick in das Leben einer starken Frau bietet, die von den Nazis minderwertiges Leben betrachtet wurde, als Arbeitskraft, die man rücksichtslos ausbeuten konnte. Inna Nin Wind im Gesicht Autobiographie von Inna Bikeschkina, einer ehemaligen Diehl-Zwangsarbeiterin Pro BUSINESS Verlag ISBN: 978-3-86805-609-9 Das Buch ist bei pax christi Regensburg oder online erhältlich.

SUPPORT

Ist dir unabhängiger Journalismus etwas wert?

Dann unterstütze unsere Arbeit!
Einmalig oder mit einer regelmäßigen Spende!

Per PayPal:
Per Überweisung oder Dauerauftrag:

 

Verein zur Förderung der Meinungs- und Informationsvielfalt e.V.
IBAN: DE14 7509 0000 0000 0633 63
BIC: GENODEF1R01

Kommentare (1)

  • Neuromancerr

    |

    Ich kann jetzt beim besten Willen hier keine Animositäten gegen Herrn W. entdecken.
    Spaß beiseite:
    Es wundert mich immer wieder warum alle schreien “Nie wieder Faschismus”.
    Aber wo ist denn z.B. der MZ Artikel über dieses Buch???
    Es ist das Verdienst von r-digital dass viele Themen nicht unter den Tisch fallen!
    Gerade so wichtige nicht wie dieses Buch!

    0
    0

Kommentare sind deaktiviert

drin