Energie der Zukunft: Die REWAG startet drei innovative Projekte zur energieeffizienten Wärme- und Stromerzeugung in Regensburg
Regensburg, 31. Mai 2016. Dezentrale Erzeugung beschreibt die energieeffiziente Wärme- und Stromproduktion aus Blockheizkraftwerken. Betrieben mit Bioerdgas sorgen diese über Fernwärmenetze für eine CO2-neutrale Wärmeversorgung und regenerativen Strom in Wohnquartieren und Betriebsstätten von Firmen. Für die Versorgung der Eckert Schulen in Regenstauf erhielt die REWAG nun den Contracting Award 2016.
Auf einer Pressekonferenz am Dienstag, den 31. Mai 2016, präsentierte der REWAG-Vorstandsvorsitzende Olaf Hermes das Engagement des Energiedienstleisters, der bereits 26 solcher Anlagen in Regensburg und der Region betreibt. Derzeit sind drei weitere Projekte in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Wirtschaft und der Immobilienbranche im Bau beziehungsweise in der Planung. Blockheizkraftwerke (BHKWs) arbeiten ähnlich wie ein Automotor. Sie erzeugen gleichzeitig Strom und Wärme. Dadurch sind eine hohe Energieeffizienz und eine CO2-Reduktion gegeben. Im Fokus stehen dabei Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Komfort: Es fallen weder Anschaffungs- und Wartungskosten für eine eigene Heizungsanlage noch für einen Schornstein an. Brennstoffe müssen nicht mehr beschafft und gelagert werden. „Die Energie wird dort erzeugt, wo sie gebraucht wird“, so der REWAG-Vorstandsvorsitzende Olaf Hermes. „Die dezentrale Erzeugung ist entscheidend für die REWAG, um die Strom-Eigenerzeugung in Regensburg und der Region voranzubringen und die Energiewende vor Ort umzusetzen. Dafür setzen wir auf starke Partner.“
Neue Projekte für eine nachhaltige Quartiersentwicklung in Regensburg
Zusammen mit dem REWAG-Aufsichtsratsvorsitzenden Oberbürgermeister Joachim Wolbergs, dem REWAG-Aufsichtsratsmitglied Bürgermeister Jürgen Huber sowie Projektpartnern der Brauerei Bischofshof, den Eckert Schulen Regenstauf, dem Immobilienzentrum Regensburg und der Hubert Haupt Immobilien Holding stellte der REWAG-Vorstandsvorsitzende Olaf Hermes die neuen und die prämierten Projekte zur dezentralen Erzeugung im Marina Quartier, im Dörnbergareal/Bischofshof, am Brandlberg und bei den Eckert Schulen Regenstauf vor. Dort errichtet die REWAG „Energiezentralen“ auf Basis der Kraft-Wärme-Kopplung mit Blockheizkraftwerken in Verbindung mit Nahwärmenetzen. In Kooperation mit der Brauerei Bischofshof plant die REWAG derzeit die Errichtung einer solchen Anlage, die westlich der Brauerei entstehen soll und diese sowie das zukünftige Wohnquartier „Das Dörnberg“ mit Wärme und Strom versorgt. Durch den Einsatz von BHKWs, die mit Biomethan betrieben werden, wird ein sehr guter Primärenergiefaktor erreicht. Die unterschiedliche Nutzungsstruktur zwischen Wohngebiet und Brauerei ermöglicht Synergieeffekte, die eine effiziente Wärmeerzeugung gewährleisten.
Hermann Goß, Brauereidirektor von Bischofshof, sieht in dem Projekt einen Meilenstein im Bischofshof-Industrie 4.0-Konzept auf dem Weg zu einem CO2-neutralen Braubetrieb in Regensburg: „In Zukunft werden wir mit regionalen Partnern Energie vor Ort erzeugen und benachbarte Haushalte sowie Betriebe, Schulen und unsere Brauerei mit Energie versorgen. Diese effiziente und mit kurzen Wegen gesegnete Konstellation ermöglicht es uns als Brauerei, noch stärker in die Region zu investieren, zum Beispiel im Sport mit dem SSV Jahn oder dem EVR. Auch andere Partner wie Vereine und Initiativen aus Gesellschaft, Kultur und Sozialem können wir mit „Energie“ stark unterstützen, nämlich in Form von Sponsoring und ausgezeichneten Bieren. Das gemeinsame Energiekonzept der REWAG, der Stadt Regensburg und der Brauerei Bischofshof ist ein außergewöhnliches, regionales Projekt zur regionalen Wertschöpfung von überregionaler Strahlkraft.“
„Für unsere Kunden aus der Industrie und aus dem Mittelstand sind Energie-Autarkie, also die Unabhängigkeit von Energielieferungen, und Nachhaltigkeit immer relevantere Faktoren ihres Produktions- und Energiemanagements. Hinzu kommt die Einsparung bei den Energiekosten. Wir verstehen uns als Energie-Dienstleister und können mit unserem Know-how maßgeschneiderte Lösungen anbieten“, so der REWAG-Vorstandsvorsitzende Olaf Hermes.
Auch Oberbürgermeister Joachim Wolbergs betonte die Notwendigkeit einer nachhaltigen Energieversorgung in einer wachsenden Stadt: „Bei der Entstehung neuer Quartiere ist eine nachhaltige Energieversorgung entscheidend. Ich freue mich, dass wir mit der REWAG das Know-how haben und solche Projekte mit unserem quasi stadteigenen Energieversorger umsetzen können.“ Bürgermeister Jürgen Huber ergänzt: „Gerade im Bereich der umweltfreundlichen Wärmeerzeugung und –versorgung haben wir noch eine Menge Potenzial, um Energie und CO2 einzusparen. Mit solchen Projekten sind wir auf dem richtigen Weg.“ Die REWAG hat in den vergangenen beiden Jahren verstärkt in den Ausbau der Energie-Eigenerzeugung investiert. „Wir investieren bis 2020 über 100 Millionen Euro und erreichen so einen Anteil von über 60 Prozent erneuerbarer Energien in unserem Strommix für Privatkunden“, so der Vorstandsvorsitzende Olaf Hermes. Die dezentrale Strom- und Wärmeerzeugung mit Blockheizkraftwerken bildet – neben der Windkraft – den Schwerpunkt der REWAG-Erzeugungsstrategie. Das Ziel ist, die einzelnen Kraftwerke zu einer großen Einheit, einem sogenannten virtuellen Kraftwerk, zu vernetzen.
Das Engagement der REWAG für innovative Energieversorgung wurde nun sogar mit einem Preis ausgezeichnet. Für die effiziente Energieversorgung der Eckert Schulen in Regenstauf durch zwei BHKWs erhielt der Energieversorger im April dieses Jahres den Contracting Award 2016, der von der AGFW, dem Effizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e.V., ausgelobt wird.