19 Jul2013
“Endlich Schluss mit der Schwächung der Rentenversicherung”
Am Mittwoch, den 17.07.2013 fand in Regensburg im Gasthaus Arberhütte die
erste Konferenz der gewerkschaftlichen Seniorengruppen statt.
Christian Dietl, Vorsitzender der DGB-Region Regensburg begrüßte die
Anwesenden als Vertreter der größten politischen Seniorenorganisationen in
Bayern und fand lobende Worte. Nach einem langen Arbeitsleben mit viel
Einsatz in Betriebs- oder Personalräten seien die Gewerkschafter und
Gewerkschafterinnen immer noch aktiv und bringen sich in die Politik ein. Das
ist beispielhaft für bürgerschaftliches Engagement.
Joachim Wolbergs, Bürgermeister der Stadt Regensburg stellte in seinen
einleitenden Worten die Schwerpunkte kommunaler Politik für Senioren dar.
“Seniorenpolitik ist nicht das Verwahren von Menschen in Wohnheimen,
Seniorenpolitik ist, ihnen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu
ermöglichen.” Hierzu gehören neben altersgerechten Wohnmöglichkeiten auch
bezahlbare Wohnungen in der Nähe der benötigten Infrastruktur. Weiter führte
Wolbergs aus: “Wohnheime dürfen nicht nur privaten Anbietern überlassen
werden, es muss als hoheitliche Aufgabe der Kommune angesehen werden, für
ihre Bürgerinnen und Bürger da zu sein.” Auch das Einrichten von engmaschigen
Buslinien wie der Linie 18 im Kasernenviertel nutzt besonders älteren
Menschen.
Als Hauptredner konnte Matthias Jena, Vorsitzender des DGB Bayern gewonnen
werden. Großen Applaus fand er für seine einführenden Worte, dass in
Deutschland die Zukunft der Banken als wichtiger angesehen werde als die
Zukunft der Jugend. Bayern drohe regional in Arm und Reich
auseinanderzubrechen. Jugendliche im Norden der Oberpfalz hätten deutlich
schlechtere Startchancen ins Leben als Gleichaltrige in Regensburg. “Wenn man
die Rente sichern will, braucht man gut ausgebildete, gut verdienende
Menschen in nicht prekärer Beschäftigung als Beitragszahler.”
Jena warf zudem die Frage auf, wer von den Talkshowgästen, die viel über die
Rente diskutieren, überhaupt schon einmal in die gesetzliche Rente eingezahlt
habe. Sehe man sich den Berufsweg der Diskutanten an, dann vermutlich keiner
davon. Seine Folgerung “Glaubt keinem mehr, der nicht selber mindestens 180
Monate Beiträge in die Rentenkasse gezahlt hat. Denn sie reden wie der Blinde
von der Farbe!”
Die Veranstaltung endete mit einem Appell Jenas an die Parteien: “Es muss
endlich Schluss sein mit der Schwächung der gesetzlichen Rentenversicherung.
Es muss Schluss sein damit, Menschen in schlecht bezahlte prekäre
Beschäftigung zu schicken, die Rentenbeiträge und die Rente zu kürzen und
sich dann hinzustellen und verwundert über steigende Altersarmut zu reden.”
“Die Rente mit 67 war falsch, ist falsch und bleibt falsch und ist nur ein
Mittel, arbeitenden Menschen das Alterseinkommen zu kürzen.”