Eisbär voraus!
Der natürliche Lebensraum des Eisbären ist ja bekanntlich die Arktis, mit ihren majestätischen Eisbergen und Gletschern. Eine Region, die nur wenige Menschen jemals zu Gesicht bekommen. Auch Eisbären können in unseren Breiten nur in Zoos begutachtet werden. Zumindest galt das bis zu diesem Mittwoch. Der klimabedingten Abschmelzung des arktischen Eisschildes sei Dank, wurde ein einsamer Bär auf seiner Eisscholle nach Regensburg getrieben. Auf der Jahninsel an Land gegangen, machte er sich, mit einem Reisekoffer bestückt, auf den Weg über die Steinerne Brücke in die Stadt. Die Regensburger trauten ihren Augen kaum. Ein Eisbär hier? Und noch dazu im Sommer!
Isbjörn Beaufort fordert: “Save me”
Der Eisbär mit Namen Isbjörn Beaufort ist eigentlich Greenpeace-Aktivist und reist seit 21. Juni quer durch Deutschland. Er ist Teil der Arktis-Kampagne, mit der Greenpeace Menschen und Politiker gegen den Shell-Konzern mobil machen will.
Deshalb stattete der Eisbär Beaufort der Shell-Tankstelle in der Landshuter Straße einen kurzen Besuch ab. Dort zog er die Blicke der Autofahrer und Fußgänger auf sich und sein Spruchband „Save Me“.
Bedrohte Tierart
Die Eisbären wären als eine der ersten von einer Ölkatastrophe betroffen. Schon jetzt wird der Bestand nur noch auf 20.000 bis 25.000 Tiere geschätzt. In den USA gilt der Eisbär inzwischen als bedrohte Tierart. Dass der Schutz der Arktis bereits jetzt schon hohe Priorität haben muss, zeigt leider wieder einmal ein Negativbeispiel: Bereits vor zwei Wochen war Shells Ölbohrschiff „Noble Discoverer“ gefährlich nahe an das Ufer des Dutch Harbor in Alaska gekommen. Laut Augenzeugen ist das Schiff auf Grund gelaufen und musste von einem Abschleppdampfer vom Ufer gezogen werden.
Promis pro Eisbär
In den ersten Wochen der Greenpeace-Kampagne konnten bereits über eine Million Unterstützer gefunden werden. Der deutsche Künstler Peter Fox zählt genau so dazu wie Paul McCartney, Penelope Cruz und Robert Redford. Wer ebenfalls für den Arktisschutz unterschreiben möchte, kann dies auf der internationalen Kampagnenseite savethearctic.org tun.
Jakob Tiefenthaler
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Thema verfehlt! Es geht doch nicht mehr darum, ob die Pol-Region ausgebeutet wird. Vielmehr sollte sich Greenpeace darum kümmern, dass die Schätze der Erde dort oben besonders schonend gehoben werden. Somit ist der Auftritt in Regensburg nicht mehr as eine Clownerie.