Eindrücke fernab des Tatgeschehens
Am einzigen Verhandlungstag in dieser Woche gibt es im Prozess gegen Christian F., der an Pfingsten 2012 seine damalige Verlobte Maria Baumer ermordet haben soll, keine neuen Erkenntnisse zum möglichen Tatgeschehen. Stattdessen berichteten mehrere Zeugen aus dem (entfernteren) Umfeld von F. und Baumer über Gewohnheiten, Verhaltensweisen und Charakterzüge. Demnach sei der Angeklagte ruhig, angenehm und hilfsbereit gewesen. In ungefähr drei Wochen will die Verteidigung eine Erklärung abgeben.
„Die Kammer ist offen für alle Fallgestaltungen“, sagt der Vorsitzende Richter Michael Hammer nach einer kurzen Diskussion zu Beginn der Sitzung. Es geht nicht um Prozessinhalte, sondern um die seit Wochen defekte Klimaanlage im großen Sitzungssaal des Landgerichts Regensburg. Diese kühle zwar, aber die Lüftung funktioniere nicht. Im Sinne der Reduzierung der Corona-Ansteckungsgefahr und des Luftaustausches im Saal fordert Nebenklagevertreterin Ricarda Lang daher, lieber die Fenster dauerhaft offenzuhalten und dabei eine Erwärmung der Raumtemperatur in Kauf zu nehmen.
Christian F.s Verteidiger Michael Haizmann schließt sich dem Ansinnen an. Staatsanwalt Thomas Rauscher hat dagegen grundsätzlich keine Einwände, möchte aber im Falle offener Fenster die Robe abnehmen dürfen. Und so kommt es letztlich: Die Fenster werden geöffnet und wenn es zu warm werde, können die Prozessbeteiligten die Robe abnehmen, so Hammer. „Ein kühler Kopf ist mir wichtiger als die äußere Form.“
Dieses Zwischenspiel steht exemplarisch für die bisherige Verhandlungsführung des Vorsitzenden Richters in diesem Indizienprozess. Moderierend und ruhig im Ton, umsichtig im Umgang und um Ausgleich bemüht. Das zeigt sich auch in Zeugenvernehmungen, wie zuletzt etwa bei Valerie S., die von Christian F. gestalkt und 2014 mit Lorazepam betäubt wurde.
„Wir können uns keine Fehler erlauben.“
Hammer bat sie vergangenen Mittwoch zu einem kurzen Vorgespräch, um ihr die Angst zu nehmen, stellte ihr die Verfahrensbeteiligten vor und räumte ihr ein, jederzeit eine Pause machen zu können, sollte sie sich unwohl fühlen oder Retraumatisierungen durchleben. Die Vernehmung müsse aber sein, so der Richter. „Wir können und keine Fehler erlauben.“
Weil man sich keine Fehler erlauben kann, werden auch etliche Zeuginnen und Zeugen gehört, die zum Tatgeschehen und mutmaßlichen Nachtatverhalten nichts beitragen können. Es geht um Charakterzüge, Gewohnheiten und allgemeine Verhaltensweisen von Maria Baumer und F. sowie die möglichen Motivlagen des Angeklagten. Am Freitag, dem einzigen Verhandlungstag in dieser Woche, sagen insgesamt neun Zeuginnen und Zeugen aus. Die Vernehmungen dauern teils nur wenige Minuten.
„Angenehm und hilfsbereit. Sehr guter Zuhörer.“
So sagen etwa zwei ehemalige Studienkolleginnen von F. an der Universität Regensburg aus, mit denen er während seines später abgebrochenen Medizinstudiums im sogenannten „Anatomieviertel“ war. Medizinstudierende werden zu jeweils einem Viertel in Studiengruppen aufgeteilt, die miteinander Praxiskurse absolvieren und sich somit öfter sehen. Ein weitergehender privater Kontakt zwischen Christian F. und der Zeugin Theresa R. habe zwar nicht bestanden, allerdings sei das Verhältnis „sehr gut“ gewesen. Sie habe F. als „angenehm empfunden“. Er sei ein „sehr guter Zuhörer“ und eigentlich könne sie „nur Positives zum Charakter“ sagen.
Auch Verena K. beschreibt F. als „angenehm und sehr freundlich“. Der Kontakt sei auch bei ihr nur oberflächlich gewesen, allerdings habe ihr F. einmal Unterstützung angeboten, als sie in einer Gruppe nach Umzugshilfe gefragt habe. So habe sie ihn als „hilfsbereit“ erlebt. Beide Zeuginnen schildern außerdem, dass F. Probleme mit den „schweren Fächern Chemie und Biochemie“ gehabt hätte. Laut R. litt er an Prüfungsangst und hätte sich schwer getan das Physikum zu bestehen.
Laut Staatsanwaltschaft konnte F. seinem sozialen Umfeld gegenüber mit dem von ihm inszenierten Verschwinden Maria Baumers den Misserfolg im Studium rechtfertigen. Die Anklagebehörde sieht darin ein mögliches Motiv für die Ermordung und das Nachtatverhalten.
Maria Baumer als Jakobswegpilgerin?
Zu einem möglichen tatsächlichen Verschwinden Baumers werden zwei Zeuginnen aus Gevelsberg im Ruhrgebiet befragt. Nach einer Sendung von Aktenzeichen XY … ungelöst, in der F. nebst Marias Zwillingsschwester Barbara noch als suchender Verlobter aufgetreten war, hatte sich Anja U. bei der Polizei gemeldet. Sie glaubte Baumer Anfang Juni 2012 mit großem Rucksack und Trekkingklamotten in Gevelsberg gesehen zu haben. Seit 26. Mai 2012 galt Baumer als vermisst.
In der Zeugenvernehmung bestätigt U., dass sie denke, Maria Baumer gesehen zu haben. Ihre Tochter und sie hätten eine Begegnung mit einer jungen Frau gehabt, auf die veröffentlichte Fahndungsfotos und Beschreibungen zutrafen. Sie habe sich in Gevelsberg bei den beiden nach dem Weg zur Engelbert-Kirche erkundigt und gemeint, alleine den Jakobsweg gehen zu wollen, weil sie ihr altes Leben hinter sich lasse wolle. Die Tochter schildert das Zusammentreffen mit der Pilgerin ähnlich.
Bis zum Auffinden von Baumers sterblichen Überresten im September 2013 hielt sich das Gerücht, sie könnte verschwunden sein, um den Jakobsweg zu gehen. Dafür, dass sie sich tatsächlich in Gevelsberg aufgehalten haben könnte oder den Jakobsweg gegangen ist, gibt es außer vermeintlichen Sichtungen jedoch keine Anhaltspunkte.
Umschwärmter Lehrer heiratet am Tag von Baumers Verschwinden
Ein weiterer Zeuge am Freitag ist Baumers ehemaliger Mathematiklehrer, Ulrich H. Neben seiner Lehrertätigkeit sei er mit ihr auch in einer Volleyballgruppe gewesen, wodurch er die Mathe-Leistungskursschülerin privat näher kennengelernt habe. Nach ihrem Abitur 2005 seien die beiden sogar miteinander nach Irland gefahren. Da dieser Urlaub Gerüchte befeuert habe, sei dem Zeugen wichtig zu betonen, dass er Maria Baumer zu keinem Zeitpunkt „anfassen“ würde. Vielmehr sei er „väterlicher Freund“ gewesen, wobei Maria möglicherweise für ihn geschwärmt habe.
Diese Schwärmerei beschreibt auch ein weiterer Zeuge, der Gymnasiallehrer Gunther W. Maria habe H. „sehr verehrt“ und „angehimmelt“. Ob das auch eine romantische Dimension hatte, wisse Gunther W. nicht. H. jedenfalls bestreitet das. Ein Kuriosum ist aber auch in diesem Zusammenhang der 26. Mai 2012. Just am Tag von Baumers Verschwinden heiratete H. Obwohl sie den Lehrer zu ihrer eigenen geplanten Hochzeit mit Christian F. eingeladen hatte, war sie zu seiner Hochzeit nicht eingeladen.
Verteidigererklärung in drei Wochen
Am Ende des Verhandlungstages fragt Richter Hammer die Verteidigung, wohin „die Reise“ nun hingehe. Gemeint ist die Verteidigererklärung, die „so rumgeistert“ in der Verhandlung. Die Kammer würde bevorzugen, wenn das Statement vor dem psychiatrischen Gutachten von Dr. Susanne Lausch erfolgen könnte, damit es die Sachverständige in ihrer Einschätzung entsprechend berücksichtigen könne. F.s Verteidiger Michael Euler vertröstet die Kammer jedoch.
„Grob“ werde die Stellungnahme übernächste Woche, sicher aber bis in drei Wochen kommen. „Es ist, wie es ist,“ so Euler. Für Nebenklagevertreterin Ricarda Lang riecht das zeitliche Hinauszögern der Erklärung nach „Prozessverschleppung“. Sie möchte den Vorgang protokolliert wissen. Der Inhalt der Einlassung von F.s Verteidigung ist bisher nicht bekannt, könnte aber von großer Bedeutung sein. Der Angeklagte schweigt bisher zu den Vorwürfen.
Der Prozess wird am 17. August fortgesetzt. Neben einigen Bekannten von F. und Baumer wird auch der ermittelnde Kriminalhauptkommissar Jürgen Eberwein zu Nachtatereignissen vernommen. Am Folgetag soll das psychiatrische Gutachten von Dr. Susanne Lausch vorgestellt werden.
R.G.
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Wie schon erwähnt, hatte ich vom Verschwinden des mir vom Sehen bekannten Geoökologen Toni Koschuh in Deutschland gelesen, so kam ich zu einem großen Kriminalforum und zu weiteren kleineren. Aufgrund des gleichen Berufs von Toni stellten Nutzer bald mögliche Zusammenhänge zum Fall Maria Baumer fest, wofür es damals und heute nicht einen Hinweis gab.
Extrem aufällig war trotz gleichem Userpool, dass nur wenn zum Fall Maria Baumer in entsprechenden Threads aber auch unter anderen Überschriften darüber diskutiert wurde, im Ton mich befremdende, recht detailtreue und künstlich überkryptisch geschriebene, von einem Foristen aufgebrachte Szenarien auftauchten, mit wem aller Maria sich getroffen und mit wem sie geheime Gefühle (und viel mehr) verbunden haben könnten, wer möglicherweise in die Wohnung des Paares eingedrungen sei um die Fritz Box zu löschen und am Computer zu werken oder wer überhaupt einen Schlüssel habe. Nicht zuletzt ging es dabei um Spaten. Obwohl der Öffentlichkeit das Spatenwirrwarr erst jetzt bekannt wurde.
Rückblickend fühlt sich das für mich wie ein Sammelsurium an Versuchsballonen an, welche Story vor versammeltem Publikum durchgehe. Eine dieser “User”ideen war eine Geschichte von einem Lehrer und seiner Hochzeit und Maria als möglichem Zaungast.
So verstehen sich manche Befragungen, besonders die gestrigen, erst durch die vorangegangenen Bemühungen, Maria als untreue Person zu denken, vielleicht ja, um den Blick von einer anderen Person gezielt abzulenken.
XYZ
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Was gestern durch nicht persönlich involvierte Zeugen zu Tage kam war eine nahezu perfekte bürgerliche Fassade – wurde diese evtl. von M.B. damals tatauslösend durchschaut? Es gibt hier allzu viele ‘Zufälle’ bis zum ‘Verschwinden’, bis zum Auffindeort südlich der B 16 und im nördlichen Bereich des Kreuther Forstes, zuvor ‘harmonische’ Grillparty auf dem nahegelegenen Reiterhof. Und dann das ‘Märchen’ vom Jakobsweg, passend zu einer gewählten Vorsitzenden der KLJB – nun ja, das sind strafjuristisch kaum Beweise, bin aber mehr als gespannt auf das psych. Gutachten.
XYZ
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Die regensburger causa erinnert mich penetrant an den Fall Jürgen Bartsch – war damals als RRef. in Karlsruhe dabei, RA Rolf Bossi trat auf, und hereingeführt wurde ein verschüchteter und harmlos aussehender junger Mann: pädosexuell, im Salesianerheim vom Pater observans missbraucht, und dann ‘Rachetaten’ bzw. Morde – wie gesagt hier keine Beweise – aber die psychiatrische Lage stinkt irgendwie zum ‘Himmel’ – Beobachter 2016 anwesend.
XYZ
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Nachzutragen:
J. Bartsch wurde dann zu einer Jugendstrafe von 10 Jahren und anschliessender Unterbringung in einer Heil-und Pflegeanstalt verurteilt, wo er eine Schwesternhelferin heiratete und mit 30 Jahren verstarb – dazu näher Alice Miller: Erziehung als Machtausübung – gerne in Familien aber auch Internaten – Parallelen rein zufällig . . .
XYZ
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Weitere Ergänzung: J. Bartsch befand sich in einem pädophilen ‘Sexualrausch’, damit unzurechnungsfähig, was vorher niemand erkannte – wohl durch das katholische Internat entscheidend mit verursacht – aber auch die Familie – und alles kam nur durch einen Zufall auf – Parallelen, wenn auch nicht Beweise, schöne Aufgabe für die sancta justizia oder die psychiatrische Sachverständige mit dem schönen Namen ‘Lausch’ . . .
semmeldieb
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@rg: und? haben sie die ergebnisse ihrer ermittlungen den zuständigen mitgeteilt?
R.G.
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@XYZ
Jürgen Bartsch ist für Juristen das Lehrbeispiel, wie jemand durch Verletzungen zum Täter geformt werden kann. Das sollte man sich immer vor Augen halten.
Ein realer Vergleich eines Angeklagten/einer Angeklagten (gegendertes AngeklagtInnen geht wirklich nicht!) mit ihm in einem Prozess, verstellt den Weg auf die ganz konkrete Person, die ein Recht hat, gesehen und richtig beurteilt zu werden.
Zum Zeitpunkt von Marias Verschwinden war der Angeklagte nicht schmächtig, und hätte er vor Gericht nicht etwas große Kleidung an, sähe man seine noch immer nicht zarte Figur, er ist lediglich erschlankt. Der Sprachduktus eines Menschen gleichen Namens ist mir aus drei Foren geläufig, in einem weiteren meine ich ihn hinter dem Nick erkannt zu haben.
Ich bin der Meinung, wenn Zweifel über ihn bestehen blieben, sollten man seitens des Gerichts in Zeiten von mehr virtueller als realer Welt seine Äußerungen im Netz miteinbeziehen. Das haben die Ermittler zum Teil getan, der gestrige Tag erklärte sich besonders aus einem Forum, in das man sich Einschau verschaffte.
Allgemein betrachtet, käme jemand oder sein engstes Umfeld nach dem Verschwinden der Verlobten mit Geschichten über Handwerker und Lehrer mit denen die Unbescholtene ein Verhältnis gehabt haben könnte, stellte ich mir sofort zwei Fagen.
1.) War der Anwerfer selbst treu, betrog er oder bereitete er eine neue Beziehung vor? Denn aus meiner Erfahrung werden Menschen eifersüchtiger, wenn sie selbst es bei sich nicht mehr so genau nehmen.
2.) Umgibt sich der vorwurfsvolle Mensch mit einem realen oder virtuellen Umfeld, wo die Unversehrtheit des Rufs bzw. der Körper Anderer nichts gilt und überhaupt der Spaß an Macht um jeden Preis legitimiert wird, oder entstammt er selbst solchen Verhältnissen?
In dem verhandelten Fall mag es einem unlogisch erscheinen, weshalb jemand mit sexuellen Erfahrungen mit minderjährigen Knaben und einem inzwischen erwachsenen Mann, von der Anklage für fähig gehalten wird, sich wegen einer “Neuen” der “Bisherigen”, mit der er die Zukunft teilen hatte wollen, zu entledigen. Warum sollte er sich trotz dessen, was der Verteidiger sofort als bekannte “homosexuelle” Neigung bezeichnete, damit das hässlichere Wort “Pädophilie” nicht im Raum rumschwirren blieb (dafür bezahlt man einen Spitzenanwalt schließlich ! ), sich wieder einer Frau zuwenden wollen, koste es was wolle?
Das erklärt sich, wie ich denke, sehr leicht.
Er erfüllte die äußeren Normen überaus, lebte nach außen hin das Normale in Perfektion. Wohin er sich sonst noch wünschte, was er schon ausgelebt hatte mit den Knaben, wer er wirklich war, passte da vielleicht nicht hinein.Wollte er etwas sein, was er gar nicht war?
Falls ja, mit welchen Methoden oder Mitteln könnte man sein Sosein dauerhaft verbergen und unterdrücken? Wäre eine Trennung von einer Frau, deren markanteste Eigenschaft es stets war, allen Konflikten schonungslos auf den Grund zu gehen, nicht vermeintlich gefährlich für einen Menschen mit einem Geheimnis?
Der Ausweg aus einem solchen Dilemma darf niemals der Tod eines Menschen sein. Wer zum Täter wird, hat ein Recht erwirkt, in einem Gefängnis oder einer Anstalt zu leben.
Das Umfeld der Täter sollte nicht selbstbezogen auf Schande und verlorene Ehre schauen, sondern auf die Faktoren, die einen Menschen erst in die Irre gehen ließen. Davon zu reden bedeutet viele weitere Verletzte und Tote vermeiden helfen.
Schaut in das Gesicht der Opfer und ihrer Angehörigen!
Halter den Blick aus. Bittet sie für alles Leid um Verzeihung, setzt gute Taten! Geht mit richtigen Beispiel voran.
R.G.
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@XYZ
schrub: “Weitere Ergänzung: J. Bartsch befand sich in einem pädophilen ‘Sexualrausch’, damit unzurechnungsfähig, was vorher niemand erkannte – ”
Es ist rührend, dass Sie mit Ihren Tipps Ihrem Kollegen Haizmann zuflüstern, wie sich bei massiver Indizienlage, schrubbschrubb, ein Freispruch wegen Unzurechnungsfähigkeit im Sexualrausch rausholen lasse.
Das Problem ist, man müsste einem möglichen Giftmord den ihm traditionell anhaftenden Ruch der Heimtücke nehmen, ihn mit dem Lustgemetzel eines Fleischhauers vergleichen.
Für jemanden aus der Schicht der betuchten Regensburger Hausbesitzer-Angehörigen sollte es Justitia möglich sein, welchen Winkelzug auch immer zu bejahen, wenn es nur einem Angeklagten die Freiheit bringt, außer sie tut was sie soll, blind für
das Milieu bleiben und fair nach Sachlage urteilen im Bewusstsein, dass es unter anderem gilt, weitere Opfer zu vermeiden.
R.G.
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@semmeldieb
Die Presse meldete damals, es wurde ein Forum “untersucht”, das heißt es entging den Ermittlern nicht, was los war.
Als aufmerksamer Mitleser nahm man wahr, dass entweder jemand Akteneinsicht haben könnte und vorsorglich zu strittigen Punkten Meinung machte – rund um eine gelöschte Fritz Box, ein Marias zugetrautes Leben neben dem Partner !!!!!!, einen Spaten auf einem Dachboden und wegen Computeraktivitäten – oder irgendjemand wild assoziierte.
Spätestens als der Verlobte vor dem Waldgrab seiner Braut Maria ungerührt stand, sich dort aufhielt, weil ein Mann durch Nachgraben an dem Ort Hilfe in die Sache bringen zu können meinte, war logisch, dass eine ehrlich ermittelnde Polizei dem nahgehen müsste, in welcher (virtuellen) Gesellschaft die beiden, zufällig oder nicht, zusammengetroffen sein könnten.
Der Admin dieses Forum erhielt Links zu jenemm Forum, bevor die meisten Beiträge im Nirvana verschwanden.
XYZ
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Zu R.G.14.38:
Ein Freispruch lässt sich damit nicht ‘herausholen’, sondern nur eine begrenzte Zeit in einer geschlossenen Einrichtung , das sieht 66 a StPO vor, wenn ich mich recht erinnere – die Frage bleibt bei mir: warum hat das niemand früher erkannt – weder bei den Domspatzen noch dem seinerzeitigen Strafgericht noch weder dem BKH noch sonst – alle blind?
XYZ
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Wenn ich mir das alles so vor Augen halte: ein Päderast und Krankenpfleger mit Zugang zu Betäubungs-Medikamenten, gerichtsbekannt – und mit Bewährung ohne jegliche Therapie entkommen. Der Verwaltungsleiter der Domspatzen war ja als ‘Beobachter’ im Prozess 2016 da – und dürfte einiges wissen – warum wird der nicht als Zeuge einvernommen?
Und: Haizmann ist kein ‘Kollege’, bin Verwaltungsjurist und pflege es sachlich zu nehmen.
XYZ
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Nochmals zu R.G.:
“Weitere Opfer zu vermeiden” – stimmt ja, dafür ist die Strafjustiz auch da – aber da müsste sie erst mal mehr Kenntnis von gesellschaftlichen und psychischen Zusammenhängen haben, das haben sie halt nicht ‘gelernt’, ausser Verkehrsstraftäter zur Generalprävention.
XYZ
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Nochmals zu R.G.:
Das Problem ist nur das, dass sich das Gericht mit der Indizienlage auseinandersetzen muss – dazu gibt es einige Bemerkungen in allmystery – und vage Zeugenaussagen interpretieren muss – warten wir ab: psychoanalytisch scheint mir der Fall mehr als klar zu sein.
XYZ
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Nochmals nachgedacht: Der Tatverdächtige hatte erhebliche Probleme sich Sexual-Partnern anzunähern, wozu dann Medikamente helfen sollten – davon muss m.E. die rationale M.B. doch etwas bemerkt haben, und dann die – misslungene – Beseitigung? Nur keine Beweise.
XYZ
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Es ist doch eigentlich alles ganz klar: C.F. war nicht imstande menschliche und damit auch sexuelle Beziehungen aufzunehmen, Vorprägung vom finsteren Wald und Domchor, da wurde das verteufelt – und die Hochzeit stand bevor, da kann man nichts mehr verbergen.
R.G.
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@XYZ
Ich stimme Ihren Postings ab
9. August 2020 um 20:57 | #
zu.
Sollte es in der Biographie entlastende Momente geben, gemeint sind u.U. eigene Missbrauchserfahrungen über die jemand Mitwisser ist, so sollte man das noch schnellstens melden.
Mr. T.
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Die Übergriffigkeit vieler Kommentator*innen ist fast noch gruseliger als die des Angeklagten …
Steffi
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Ich stimme Herrn T. zu. Langsam nimmt das selbstverliebte Geschwurbel hier überhand. Wäre da das gerne erwähnte allmystery Forum -ein Sammelbecken von neugescheiten und sensationsgeilen Hobbyermittlern – zum Verbreiten von kruden Theorien nicht besser geeignet?
XYZ
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Zu Steffi 14.12:
Lese allmystery auch, da scheinen einige Kriminologen wenn nicht sogar Kripoleute ganz interessiert: da es sich um einen Indizien-Prozess handelt ist das nicht so uninteressamt.
XYZ
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Zu R.G. 09.50:
Juristisches Lehrbeispiel J.B.: war damals angesichts der eindeutigen Faktenlage klar, ging nur noch um die prägenden Verletzungen in einer kirchlichen Institution – hier müssen erst mal die Indizien zusammen gereimt werden – und wenn auch vieles für ein Parallele zu diesem Fall sprechen mag: dazu sollte die Leitung der Domspatzen vernommen werden. Punctum.
XYZ
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Nochmals zu R.G.:
Mitwisser gab es m.E. in R zu Hauf – aber sie wollten von den Hintergründen nichts wissen: Schweigen. Die klare Sonne bringt es an den Tag, es ist Aufgabe der Strafjustiz das auch zu klären, wenn die Indizien ausreichend belastbar, für die etwaige Strafzumessung wichtig.
Hutzelwutzel
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Ich schreibe jetzt einmal etwas wirklich Ungeheuerliches, Unerhörtes und sicherlich den meisten KommentatorInnen kaum Einleuchtendes.
Wie es für mich derzeit aussieht, und bei diesem wirklich besonnenen Richter wird die Sache auf einen Freispruch “in dubio pro reo” hinaus laufen. Schlimmstenfalls auf gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge, wobei bereits abgesessene Zeit angerechnet wird.
Das wäre – Bitte keine Steine werfen! – aufgrund der Sach- und Motiv-, ja gegebenen Ermittlungslage auch gerecht. Für mich ist der hier Angeklagte sowieso nicht der Täter.
Die Sache ist zu sehr auf ihn hin konstruiert (worden). Sollte er “kühl geplant” haben, verbot es ihm diese Fähigkeit Abfragen über den eigenen PC zu tätigen bzw. diese nicht komplett zu beseitigen, einen Spaten so zu kaufen, dass man das nachweisen kann.
Der “Bestattungsort” ist auch mehr nach Art einer “Derrick”-Folge der frühen 1980er Jahre gewählt.
Stefanie H.
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@hutzelwutzel
Ich wäre an einem intellektuellen und ggf ideellen Austausch interessiert. Ihre Beiträge lassen Hirn und Kritik vermuten, das findet man aktuell selten
XYZ
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Zu Hutzelwutzel und Stefanie:
Da wäre ich mal vorsichtig, es liegt noch nicht alles auf dem Richtertisch – die Sach- und Motivlage ist bisher alles andere als geklärt, weder zu Gunsten noch zu Nachteil des Angeklagten, das Gericht kann aber jederzeit andere Zeugen anhören und weitere Termine nach dem Verhandlungsfortlauf bestimmen, abzuwarten was die psychiatrische und wohl auch medizinische Sachverständige und der seinerzeitige Domspatz aussagen und vl. auch noch die ermittelnde Kripo nachträgt.