Ein Stück Normalität für die Kulturbranche
Am Dienstag wurde nicht nur die Sperrstunde für die Gastronomie in Bayern gekippt. Auch für die Kultur gibt es Lockerungen. Ab sofort ist zumindest eine Auslastung von 75 Prozent möglich. Das kommt nicht zuletzt den kleineren Bühnen zugute.
Wer zuletzt Lust auf Kultur hatte, der musste schnell sein. Bei einer maximalen Auslastung von 25 Prozent waren die Tickets oft innerhalb kürzester Zeit weg. Noch Mitte Januar machten Regensburgs Kulturschaffende und Kinobetreiber ihrem Unmut Luft, als aus der Staatskanzlei in München an den bestehenden Beschränkungen festgehalten wurde und beklagten die Ungleichbehandlung im Vergleich zur Gastronomie. Eine unklare Datenlage wurde von der Politik damals angeführt.
Nur wenige Tage später kam dann ein erster Schwenk. Die bayerische Staatsregierung hob das erlaubte Platzkontingent auf die Hälfte der möglichen Kapazitäten an. Diese Woche nun legte München nach: Fortan ist eine Saalauslastung von maximal 75 Prozent möglich. Kunstminister Bernd Sibler (CSU) spricht von einem weiteren wichtigen Schritt. „Endlich füllen sich unsere Säle wieder mit mehr Publikum. Schritt für Schritt lassen wir die Zeit der Entbehrung hinter uns und kehren zum lang ersehnten, möglichst normalen Kulturleben zurück.“
2G+ und Maske gelten auch weiterhin
Möglichst normal bedeutet in diesem Fall vor allem mehr Tickets und weniger Abstand zwischen den Plätzen. Weiterhin besteht aber eine FFP2-Maskenpflicht auch am Platz und der Zugang nach der 2G+-Regelung mit Testbefreiung für Geboosterte. Dr. Matthias Schloderer, kaufmännischer Direktor des Theaters Regensburg, verweist zudem auf ein umfangreiches Belüftungssystem in den eigenen Theaterstätten. Allen Besuchern werde eine größtmögliche Sicherheit garantiert.
Über die neuen Bedingungen zeigt sich das städtische Theater sehr erfreut und bietet ab sofort weitere Karten für bevorstehende Termine an. Auch Abonnenten dürfen sich freuen. Mit der Reduktion auf nur 25 Prozent Auslastung Ende November wurde auch das Abonnementsystem ausgesetzt. Ab dem 1. März sollen alle Abonnentinnen und Abonnenten wieder Anspruch auf ihre Tickets haben. Da die 75 Prozent ab sofort gelten, wird auch die Premiere in der neuen Theaterstätte im Antoniushaus vor deutlich mehr Publikum stattfinden. Am 19. Februar wird hier die „Dreigroschenoper“ gespielt.
Zwei Jahre Hoffen und Bangen
Es sind aber vor allem die kleineren Kulturbetriebe, für die die deutlich höhere Auslastung ein wichtiger Hoffnungsschimmer ist. Die meist privatwirtschaftlich betrieben Bühnen sind auf jeden zahlenden Gast angewiesen und hoffen nun wieder auf mehr Planungssicherheit. Darüber freut sich auch Undine Schneider, Leiterin des Regensburger Turmtheaters und Initiatorin der DEZ-Bühne. Seit dem Frühjahr 2020 ist das Turmtheater in der Altstadt geschlossen. „Mit dem derzeit geltenden Konzept brauchen wir eigentlich gar nicht erst öffnen“, erklärte Schneider damals gegenüber regensburg-digital.
Schon unter normalen Bedingungen sei es finanziell immer recht eng gewesen. Erst ab einer Auslastung von 70 bis 80 Prozent lohne überhaupt die Öffnung. „Darunter zahlen wir trotz Subventionen drauf. Und daher bleiben wir lieber geschlossen.“ Das war 2020. Da war noch nicht absehbar, wie massiv und wie viel länger die Pandemie die Welt im Griff haben wird. Schneider spekulierte damals sogar noch ein wenig mit einer baldigen Öffnung.
Mit Loriot zurück auf die Bühne
Im Herbst 2020 dann war klar: So schnell wird die Rückkehr ins Turmtheater nicht möglich sein. Schneider und ihr Team setzten alle Hebel in Bewegung und konnten mit der DEZ-Bühne eine Ausweichstätte eröffnen. In einem ehemaligen Garten-Center im DEZ schuf Schneider einen neuen Hot Spot der Regensburger Kultur. Die Premiere Mitte Oktober 2020 war ein voller Erfolg. Doch die kommenden Monate blieben ein Auf und Ab. Ein regelmäßiger Betrieb blieb auch an der neuen Stätte, die auch vom Statt-Theater mitgenutzt wird, unmöglich.
Am 18. Februar soll nun der nächste Neustart mit einem Best Off von Loriot stattfinden. Man müsse den Leuten etwas zum Lachen bieten in diesen Zeiten, sagt Schneider. Dabei hat die Kulturbranche selbst nur wenig zu lachen. Ohne die finanzielle Unterstützung von Privaten, den Staatshilfen und Unterstützung der Stadt hätte man die letzten zwei Jahre kaum überlebt. „Auch die großartige Unterstützung des Donaueinkaufszentrum mit seinem Geschäftsführer Herrn Zink möchte ich nicht unerwähnt lassen“, betont Schneider.
Neustart mit neuem Format
Im DEZ will man nun wieder voll durchstarten. Für den 11. März ist die Premiere von „Die 39 Stufen“ von Hitchcock angesetzt. Und Ende Februar startet ein neues Format gezielt für jüngere Theaterfans. In den Faschingsferien kommen Kinder im Rahmen von zwei Theaterworkshops auf der DEZ-Bühne ganz nah ran. Die Kinder sollen dabei sehen, wo sich die echten Schauspielerinnen verkleiden und schminken und wie das Licht funktioniert. „Wir werden uns gemeinsam auf einer Bühne bewegen und Schauspielübungen ausprobieren“, erklärt Schneider die Idee hinter den Turm-Kids Workshops.
Mit Ritter Rost und Ringelnatz sollen sich die Kinder gemeinsam etwas lustiges einfallen lassen. „Am dritten Workshoptag sind wir dann soweit. Die Eltern und Freunde können in ein echtes Theater kommen und uns zusehen und hoffentlich ordentlich applaudieren.“ Für die älteren (elf bis 18 Jahre) bietet Melanie Rainer vom 28. Februar bis zum 2. März ebenfalls einen Workshop an. Auch hier soll mit Spaß und Neugierde gemeinsam die DEZ-Bühne erobert werden.
„Auf gehts!“
„Wir hoffen nun, dass viele Menschen den Weg zur Kultur wiederfinden und wir viele Gäste bei uns begrüßen dürfen“, sagt Undine Schneider. Und vielleicht liest man bald auch auf den Programmseiten anderer Kulturbetriebe wie der Alten Mälze wieder etwas seltener die Worte „Verschoben“ oder „Abgesagt“. Schneider ist optimistisch. „Auf geht’s!“
Mr. T.
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Ist wohl nur eine Frage des Glücks, von Söders atemberaubenden Schlingerkurs auch mal zu profitieren. Sagen wohl nicht nur die, die ihm auch schon zum Opfer gefallen sind, sondern wohl auch das Virus.
Gesunde
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Sorry, das Ganze “ein Stück Normalität” zu nennen – ist nicht normal.
Die ganzen 2G Regelungen sind nicht normal und wissenschaftlich nicht begründet.
Im Theater mit FFP- Maske, mit 2-3 Impfungen und Tests zu sitzen – das ist nicht normal.
Man ist schon froh,dass man überhaupt rein darf – das ist auch nicht normal.
Wenn man sowieso mit FFP-Maske sitzt,dann könnte man auf die Impfungen und Tests verzichten. Und noch sicherer ist, Zuhause zu bleiben..
Ich hoffe sehr,dass die echte Normalität bald zurück kehrt. Dann darf man wieder ganz normal ins Theater – mit Lippenstift, Glas Prosecco und einem Lächeln.
Mr. T.
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Gesunde, deswegen heisst es ja “ein Stück”. Volle Normalität wär echt schön, aber leider versuchen das ein paar Querulanten mit aller Kraft zu verhindern, indem sie keinerlei Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie mitmachen und diese auch noch sabotieren. Deppen halt …
tom
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@ Mr. T
Das sind also die Deppen. Dann sage ich Ihnen mal, wenn ich als Deppen ansehe.
Deppen sind für mich die, welche sich vollgeimpft und getestet mit FFP2 Maske ins Theater setzen, und dann auf die schimpfen, die diese Idiotie nicht mitmachen.
Alles eine Sache der Perspektive!
Sigi
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Die “Deppen”,um diese Vormulierung von T aufzugreifen, sind doch die, die sich das generell gefallen lassen. Vorgestern war eine Freundin von mir aus der Schweiz in D. Auch sie stellte fest, dass sich wohl nur Covidioten und Zeugen Coronas das überhaupt gefallen lassen. FFP2 Masken … nicht nur über die lacht halb Europa.
Hindemit
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Gemach gemach, die Herren. Bin zu 100 % bei Mr. T.
Solidarisch handelnde Menschen, mit dem weit überwiegenden Teil der Wissenschaft im Rücken, sollten nicht als Deppen bezeichnet werden. Dass Sigi zweifelhafte Bekannte aus der Schweiz hat, ändert daran nix. Zeugen Coronas und ähnlich dumme Kampfbegriffe zu verwenden zeigt klar wie Sie ticken. Daher das Gebelle.
Auch a Regensburger
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Gesunde/Sigi/tom: wenn es nicht passt am besten daheim bleiben und warten bis die bedingungen für sie aktzeptabel sind. Das ewige rum geläsche nervt. Schämen sollten Sie sich. Die Kinder haben soviel Einschränkungen hinnehmen müssen, da sich viele Erwachsene anstellen wie nochmal was. Home office quote, impfbeteiligung, dinstrieren gegen massnahmen. Alle zusammen schlichtweg ein unsoziales Pack an narzistischen Egomanen. Trau mich ja wetten dass sie alle samt verhältnissmässig mur wenige von den Einschränkungen hatten und aber am lautesten rum jammern. Schildern Sie doch mal was Ihr persönlichen Einschränkungen waren?
Tja, was soll der Staat machen wenn Solidarität und Rücksicht oberstes Gebot sind aber die Bevölkerung mehrheitlich nicht fähig dazu sind.
Sigi: ihr darstellen, dass ganz europa es anders macht ist falsch. Im grunde habens fast alle gleich gemacht. Großer Unterschied ist, dass die Freiwliiligkeit bezüglich Masken, Impfen und Maßnahmen besser ist. Da sie ja gerne Ihre Bekannten zitieren, will ich Ihnen von meinem spanischen Freund erzählen. Zu Beginn meinte er, dass Spanien brutale Probleme mit der Pandemie bekommen wird, da sich die Leute nichts verbieten lassen. Ein Jahr später war er überrascht, dass in Spanien alle so gut mitmachen und sogar teotz Aufhebung der Maskenpflicht weiterhin die Leute zum Teil Masken sogar im Freien aufbehalten haben und Abstand weiter gehalten haben.
Ach das hat mein italienischer Freund auch erzählt, wir überrascht er bei den Famielienbesuchen war, wie die Leute es einhalten.
Und ja, es wundern sich viele Leute über Deutschland. Sie hatten die Erwartung, dass wir es am diszipliniertesten und mit meisten Weiteicht machen. Großer Drugschluß
Dugout
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@ Auch ein Regensburger:
” Ein Jahr später war er überrascht, dass in Spanien alle so gut mitmachen …..”
Es gibt eben doch viele Spanier die eine echte Diktatur noch miterlebt haben.
“Coronadiktatur” oder Impffaschismus ” plärrend durch die Straßen ziehen ist denen zu peinlich
Stefan Aigner
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Das Forum wird geschlossen. Die Diskussion entgleist ja schon von Anfang an.