Düstere Aussichten und keine konkreten Zusagen
Für die Gastronomie und Hotellerie bleibt die Situation nach wie vor angespannt. Am Freitag machten daher erneut Regensburger Vertreter der Branche unter dem Motto “Leere Stühle, leere Betten” auf dem Haidplatz auf sich aufmerksam. Auch Vertreter der Politik waren vor Ort. Man nehme “die Sorgen und Forderungen ernst”, sagt die Oberbürgermeisterin. Doch was heißt das?
„Tanzen“ – durchgestrichen. „Musik“ – durchgestrichen. „Freude“ – mit einem großen Fragezeichen versehen. Stattdessen „Schuldenberg“, „Hoffnungslosigkeit“ und Existenzangst“. Es sind solche Botschaften die nach wie vor den Alltag der Gastronomie und auch der Kulturszene bestimmen. Am Freitagnachmittag sind es daher erneut rund 50 Vertreterinnen und Vertreter der Branche, die auf die weiterhin angespannte Lage aufmerksam machen wollen. Zu Beginn trommeln sie daher auf Töpfen, Bechern und anderen Utensilien herum und wollen sich mit möglichst viel Krach Luft verschaffen.
Wie bereits einen Monat zuvor stehen zahlreiche leere Stühle aus den unterschiedlichen Regensburger Etablissements auf dem Haidplatz. Auch zwei Hotelbetten, stellvertretend für die derzeit fehlenden Übernachtungsgäste, stehen ungenutzt da. Auf weißen Schildern sind all die Tätigkeiten zu lesen, für die die Gastsstätten, Kneipen und Diskotheken sonst als Anlaufstelle dienen sollen.
“Wir Bars, Kneipen, Boazen, die Großen, die Kleinen, die Alten, die Neuen, die Schicken, die Bodenständigen, die für die Jungen und auch die für alle im besten Alter sind für viele wie ein zweites Zuhause. Eine Art zweites Wohnzimmer, manchmal sogar wie eine Familie. Kein Geburtstag ohne uns. Keine Abschlussfeier ohne eine große Party. Wir waren bei Hochzeiten dabei und bei Trennungen. Haben einen Ort geboten für erste Dates und waren live dabei wie sich frisch verliebt wurde, Geschäfte besiegelt und viele viele neue Bekanntschaften geschlossen wurden. Wir waren eine Schulter zum Anlehnen und haben gern mit euch den obligatorischen letzten Schnaps am Ende der Schicht gekippt.”
Wirtin Sophia Ramm
Sophia Ramm führt seit zwei Jahren die Musikbar Kosmonaut. Seit dem 14. März sei den Betrieben eine komplette Schließung auferlegt worden, sagt sie. „Knapp drei Monate mit keinerlei Einkommen im Kerngeschäft. Null Euro. Nichts.“ Wer keine Speisekonzession oder Freisitze hat und „schlicht alle, die sich das strenge Hygienekonzept nicht leisten können,“ blieben bis heute ohne Perspektive. „Eine Lockerung nach der anderen ist in den vergangenen Wochen an uns vorüber gegangen“, kritisiert die Barbesitzerin die Politik.
Weg mit dem “Schmuddel-Image”
Das Problem sehe sie dabei unter anderem bei dem „Schmuddel-Image“, das der Nachtgastro noch immer anhänge. “Wir Bars werden von der Politik behandelt wie die Prostituierte, mit der man zwar seinen Spaß hatte, über die man aber in der Öffentlichkeit lieber nicht spricht”, zitiert Ramm schließlich ihren Kollegen Martin Stein von der Wunderbar. Aus Sicht Ramms werde ein kompletter Teil der Gastronomie „einfach politisch vergessen“.
Davon betroffen seien nicht zuletzt auch tausende Angestellte – viele von Ihnen Studenten – wie auch Andy Schaffner (Beats-Club) stellvertretend für die Regensburger Diskobetreiber klarstellt. „Wir waren mit die ersten, die schließen mussten und werden wohl die letzten sein, die wieder öffnen.“
Düstere Aussichten für Clubs
Dabei haben er und seine Kolleginnen „ganz klar Verständnis für die Schließungen und die getroffenen Maßnahmen“. Es gehe ihm auch nicht um eine baldige Wiedereröffnung – „das wäre natürlich am schönsten“. Doch ohne Unterstützung könne kaum ein Unternehmen überleben. „Wir haben teilweise Mieten im mittleren fünfstelligen Bereich“, erklärt Schaffner.
Hinzu kämen zahlreiche Fixkosten. Da sei man jetzt schon bei angehäuften Schulden von weit über 150.000 Euro. Dass zwar derzeit auch vieles gestundet werden könne, helfe nur wenig. Denn klar sei auch, dass Hygienekonzepte nicht umsetzbar sind: “Es gibt keine Atmosphäre mit Maske und Abstand”, so der Clubbesitzer. Die Perspektiven seien daher für Diskotheken weiterhin eher düster.
“Aggressives Marketing” gefordert
Auch Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Sozialbürgermeisterin Astrid Freudenstein, sowie der Bundestagsabgeordnete Peter Aumer (CSU) sind gekommen, um sich die weiterhin bestehenden Probleme und Forderungen der Gastronomen anzuhören. Ralf Leidner etwa, Hoteldirektor des Achat Hotels im Gewerbepark und Florian Mascarello vom Dechbettener Hof fordern, die Stadt müsse schnellstmöglich Geld in das Marketing investieren und Regensburg für den Tourismus wieder attraktiv machen. „Noch trauen sich die Leute nicht in die Städte“, so Mascarello. Stattdessen seien derzeit vor allem die Alpen und die Küstenregionen beliebt. Ein „aggressives Marketing“ fordert auch Karl von Jena (Café Anna).
Eine Forderung, die laut Aussage der Oberbürgermeisterin bereits in der Umsetzung sei. „Ich habe schon vor einigen Tagen das Stadtmarketing beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten und auch zu Gesprächen mit den Unternehmern der Branche einzuladen.“
Keine konkreten Versprechen
Konkrete Versprechen über finanzielle Aufwendungen könne und wolle sie auf dem Haidplatz aber nicht machen. „Das ist auch eine Sache des Stadtrates. Wir werden aber alle Ideen auf ihre Umsetzbarkeit hin überprüfen.“ Eine Zusage für Mascarellos Forderung nach einer 500.000 Euro-Finanzhilfe der Stadt für die Gastronomie lässt sich Maltz-Schwarzfischer nicht entlocken. Dass künftig anstatt der vielen unterschiedlichen Kneipen nur noch Café-Ketten das Stadtbild prägen könnten, das wolle aber auch sie nicht. Die Forderungen und Anliegen möchte auch der Bundestagsabgeordnete Peter Aumer (CSU) “mit nach Berlin nehmen”.
Die Anwesenheit der Politikerinnen wird von den Rednern durchaus positiv und als Vertrauensbeweis gewertet. Jetzt gehe es nach den ersten wichtigen Schritten „wie der Senkung der Freisitzgebühren und bürokratischen Erleichterungen“ schnell die nächsten Schritte insbesondere für diejenigen auf den Weg zu bringen, die weiterhin geschlossen bleiben müssen, sagt Karl von Jena. „Denn vielen von uns steht das Wasser bis zum Hals.“
Mr. T.
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Was bringt das “aggressive Marketing” und eine Senkung der Freisitzgebühren wenn man eh nicht aufsperren darf oder gar keine Freisitze hat? Gut, das sind die Schrauben, an denen auch die Stadt drehen könnte. Am grundsätzlichen Problem kann sie nicht rütteln.
Es ist natürlich schwer nachzuvollziehen, wenn man stundenlang nebeneinander ohne Maske im Fernbus oder der Bahn sitzen darf, in der Kneipe aber nicht. Auch nicht nachvollziehbar ist, warum man ohne Speisekonzession nicht aufsperren darf, mit aber schon. Die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln ist nicht davon abhängig, ob Speisen serviert werden (könnten) oder nicht. Das nächste sind die Sperrstunden. Auch diese sind bei Einhaltung der Regeln nicht nachvollziehbar. Wer aufsperren darf, kann zwar Umsatz machen; der ist aber meist so gering, dass man die schwarze Null nichtmal durchs Ofenrohr sieht. Das sind Alibi-Lockerungen. Man tut ja was und wer es nicht schafft, in vier Stunden, seine Pacht, seine Löhne, seinen Lebensunterhalt und seine fixen Ausgaben für Versicherungen etc. reinzuarbeiten, hat halt was falsch gemacht. Für die Automobilindustrie, welche die Politik fleissig bespendet und bescheißt, wird gekämpft. Die Gastronomie, welche deutlich mehr Arbeitsplätze sichert, sind nicht mal fromme Wünsche über. Für mich ist eine Bar deutlich systemrelevanter als viele andere Betriebe, die keinen Tag zu hatten. Sophia Ramm hat das in ihrer Rede schön ausgeführt.
Man kann nur hoffen, dass sich die Stadt ihrer Verantwortung bewusst ist, und alles mögliche tut, um den Wirten und Gastgebern unter die Arme zu greifen wo immer es möglich ist. Und dabei dürfen sie nicht vergessen, zwischen Einzelunternehmern und Investoren und Franchise-Nehmern zu unterscheiden. Da reiben sich sicher schon einige die Hände mit der Aussicht auf viele frei werdende, ehemals gut gehende Objekte.
Solitär
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Mich wundert ja die scheinbare befriedung durch die Anwesenheit von SPD und CSU unter den Gastronomen. Immerhin war es deren Koalition, die knapp eine viertel Millionen in den Schriftzug des Jahnstadion pumpen und zugleich die Erweiterung von Freisitzflächen auf Kosten von Parkplätzen ablehnen. Mal abgesehen davon, dass das Personal der beiden Parteien in der Vergangenheit nicht durch viel Kulanz gegenüber – vorallem alternativer – Kniepne aufgefallen ist. Ob sich da nicht ein paar Gastrobetriebe durch gerade durch eine nette Geste einlullen lassen…
Horst
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Ich selber bin der Meinung, dass einige Einschränkungen in der Vergangenheit und Aktuell übertrieben waren. Aber Clubs und zu einem geringeren Grad Bars sind ein echtes Disney Land für den Virus. Wenn wir die aufmachen, dann sollten wir gelich alle Einschränkungen aufheben und uns auf Testen und Behandlung beschränken. Ich gehe nicht davon aus, dass das passiert.
Was wollen dann die Wirte von der Stadt? Ich höre immer nur ein paar Details. Aber um den Wirten tatsächlich bis ins nächste Jahr zu helfen, da müssten man SEHR viel Steuergeld einfach direkt an die Wirte (und indirekt deren Verpächter) auszahlen, einfach als Transfer, nicht als Kredit. Das sehe ich nicht kommen.
Wäre es schlauer die melden jetzt gleich Insolvenz an, dann trifft es auch die Verpächter? Wenn der Staat dann garantieren kann, dass man wieder aufsperren kann und auch offen bleiben kann, dann könnte man mit Steuergeld Neugründungen unterstützen. Das würde vermutlich weniger Steuergeld verschlingen als einfach 6-18 Monate Leerlauf zu finanzieren.
Ich kann aber schon die Anwohner hören, die 30 Jahre über einer Bar gewohnt haben:
“Da war es das letzte Jahr so ruhig! Da darf auf keinen Fall wieder eine Bar auchmachen! Allerhöchsens ein Eltern-Kind-Kaffee, aber nur wenn die Kinder nicht draußen spielen…”
highwayfloh
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Nüchtern betrachtet:
Es gibt kein “Recht” darauf, dass die persönliche Lebensplanung und das Leben so verläuft, wie man es sich persönlich wünscht – egal welchen Bereich es betrifft, ebenso was das berufliche anbelangt.
Was ich ebenso seit langem für nicht mehr ertragbar halte ist die Lammentiererei, was die “all-round-scure Versorgung” durch den “Staat” anbelangt:
Einerseits wird dies gefordert, die Konsequenzen daraus will man aber gefälligst _nicht_ tragen müssen, nämlich höhere Steuern usw. Es wird vergessen, dass es eben _nicht_ nach dem Motto funktioniert: “Ich bekomme das größte Stück vom Kuchen, denn der wurde ja erstmal groß genug gebacken” – um es sallop auszudrücken. Wenn der Kuchen gegessen ist, ist eben nichts mehr da …. und das wird immer vergessen.
Die Industrie schreit nach Subventionen, grade auch in Bayern aktuell die Autobranche oder in Burghausen, die Chemiewerke, weil nach deren Argument der Strompreis Arbeitsplätze gefährdet. Hallo gehts noch? Die Großindustrie – unabhängig vom Geschäftszweig – wird seit sehr langer Zeit von den Bürgern subventioniert, da der Strompreis für die Industrie über Steuergelder bezuschusst wird! Wenn dann Indiestriekonzerne, welche _nach_ Steuern (!) lammentieren, dass sie “nur” einen Reingewinn(
!) von 3-fach-Millonen bis in den Milliardenbereich eingefahren haben und dabei einen “Verlust” von 20 Millionen gehabt haben, dann ist dies nur als “pervers” zu bezeichnen, noch dazu, wenn dann _sofort_ die Ankündigung von Stellen-Abbau erfolgt und dieser auch durchgeführt wird.
Das gleiche gilt adaptiv aber auch für kleine Unternehmer:
Wer ein Unternehmen hat, der muss sich auch den Risiken bewusst sein und alles daran setzen, das Risiko zu minimieren. Leider gibt es Einige, die sich den “Sprung in die Selbstständigkeit” so einfach vorstellen, aber nicht das Zeug dafür haben, dies dann langfristig auch durchzuhalten. Die lamentieren dann herum, wenn ihr persönlicher Traum eben nicht in Erfüllung geht, was das erhoffte persönliche “Aufsteigen” anbelangt.
Zugleich ist von diesen _nichts_ zu hören, ob und wie Diese sich Gedanken um die von Ihnen abhängigen Beschäftigten machen, sofern vorhanden.
Diese Doppelmoral bringt mich echt in Wallung!
Anna-Lena Schnaudt
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Prostitutionsvergleiche sind in der Regel unangemessen und sollten meiner Meinung nach der Relativierung wegen unterlassen werden.
Dominik Müller
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@Solitär “Immerhin war es deren Koalition, die knapp eine viertel Millionen in den Schriftzug des Jahnstadion pumpen”
Wann war der Beschluss, welche Parteien bildeten damals die Koalition?
Für Verpflichtungen aus der vorherigen Stadtrats-Sitzungsperiode ist nicht die aktuelle Koalition verantwortlich. Früher war halt nicht alles besser.
Grippevogel
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Ich verstehe – schon von Anfang an – nicht, weshalb sich kaum jemand gegen die Maßnahmen gerichtlich zu wehren versucht hat; die einzelnen Bürger nicht und auch die Wirtschaft nicht. Mittlerweile dürfte es doch jedem noch so vor Angst Sedierten zumindest verschwommen dämmern, dass die saisonale Welle vorüber ist: Akut (nicht absolut seit Erfassung) positiv auf einen Coronavirus getestet sind zur Zeit 0,0074 % der Bevölkerung; erkrankt noch viel weniger; d.h. ich muss (wenn ich mich nicht verrechne) ca. 25.000 Menschen begegnen, um überhaupt erst einmal einen einzigen zu finden, der zuletzt positiv getestet wurde (ob zutreffend oder unzutreffend getestet sei dahingestellt).
Entschließt sich die ganze Branche – geschlossen – zur Erhebung von je einzelnen Klagen, dann hat sie die Macht, die bayerische Verwaltungsgerichtsbarkeit lahm zu legen. Der Seuchengerichtshof wird sich dann irgendwann einmal ernsthaft überlegen müssen, ob er weiterhin mauern oder wieder zur Vernunft kommen möchte und dem bayerischen Grippeerdogan das Handwerk legt.
Mit Lamentieren hat das übrigens nichts gemein. Wenn man die Bürger systematisch und (jedenfalls mittlerweile: völlig grundlos) an der Ausübung ihres Berufs und damit an ihrem Broterwerb hindert, dann nützt das beste Risikomanagement eines Selbstständigen nichts.
Mr. T.
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highwayfloh, wem von denen, um die es in diesem Artikel geht, machen Sie denn ihre Vorwürfe und wie belegen Sie diese? Oder haben Sie vielleicht versehentlich unter dem falschen Artikel kommentiert?
XYZ
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Möchte nur auf einen anderen Aspekt hinweisen: nachdem die Gastronomie weitgehend geschlossen wird bei uns zu Hause gesund und wohlschmeckend gekocht, Salate und Radi beim Gmüastandler erstanden, und Freund/innen sind nach den rigorosen Sperrungen auch willkommen – wie schön! Geht auch anders, das Geschäftsmodell umzustellen: statt highlife in düsteren Bars oder Discos – eh antiquiert wie die alte Mälze – Gespräche mit Abstand und Kost vom Bauern statt von der Industrie?
Andreas
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@XYZ
wenn Ihnen das zusagt, das ging doch schon immer. Aber warum versuchen Sie uns Ihren Lebensstil auf zu drängen?
highwayfloh
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@Mr. T. :
Sie haben Recht, dieser Kommentar von mir wäre in einer anderen Diskussion bezüglich des gleichen Themas besser untergebracht gewesen, ich bitte um Verzeihung.
Charlotte
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Spätestens im Herbst wird das Pandemiegeschehen leider wieder zunehmen – in engen Räumen, zusammen mit der nächsten Grippewelle sind vermutlich Veranstaltungen in engen Kneipen, Restaurants und vor allem Clubs und Bars weiterhin nicht möglich.
Das ist tragisch, aber eine Laune der Natur und der Zeit. Nicht nur wegen dem Virus wird die Reisewelle auch in nächster Zeit nicht mehr in gekannten Ausmaßen nach Regensburg schwappen – viele Regensburger sind darüber auch nicht wirklich unglücklich. Ich weiß, das wird weder den Hotelbesitzern und auch nicht den Gastronomen gefallen, weil sich alles in unglaubliche Höhen hochgeschraubt hat.
Ein Vergleich der Gewinne mit 2019 wird nicht mehr funktionieren – vermutlich sind Vergleiche mit den Jahren 2008 oder sogar früher relevant – und da geht es sicher deutlich nach unten für alle – und zwar nicht nur für die Gastronomie.
Faktisch muss man wohl feststellen, dass Regensburg – ohne den Over-Tourismus, und mit weniger Studenten in der Stadt, da vieles nun an der Uni online läuft, deutlich weniger Gastronomie und Hotel-Infratruktur brauchen wird.
Dass die letzte Koalition nicht gegengesteuert und die Ansiedelung weiterer großer Hotelketten und gastronomische Betriebe verhindert hat, ist wirklich tragisch – denn damit ist ein Hotel- und Gastronomiesterben wohl nicht zu vermeiden.
Viele Branchen sind durchaus Virus-Gewinner – vielleicht auch die richtige Zeit, um beruflich umzusatteln.
Solitär
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@Dominik Müller
Was Sie hier schreiben, Herr Müller, ist leider nur zur Hälfte richtig. Natürlich wurde der Grundstein für die Ausgaben in der letzten Legislaturperiode gelegt – denkbar kompliziert, wie in der Presse nachzulesen ist.
Allerdings, und nun kommt der andere, von Ihnen nicht erwähnte Teil der Wahrheit, wurde der konkrete Beschluss erst in dieser Legislaturperiode gefällt, in dem Wissen der aktuellen Probleme und Herausforderungen während der noch anhaltenden Pandemie. Mal abgesehen davon, dass sich schon die Frage stellen lässt, warum es das jetzt braucht, wenn bis auf nicht absehbare Zeit niemand außer den am Spielbetrieb beteiligten ins Stadion darf und es eine nicht ganz von der Hand zu weisenden bevorteilung des Fußball gibt (unabhängig von vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen außerhalb des Sports, die finanziell knapp aufgestellt sind), mal abgesehen davon, ist eine viertel Millionen Euro viel Geld, mit dem auch außerhalb von Corona-Zeiten einiges mehr bewerkstelligt werden könnte, als Prestigeprojekte durchzusetzen. (Dass der Beschluss ironischer Weise in der selben Sitzung wie der zu den Freiflächen der Gastronomie gefällt wurde, soll hier hierüber hinaus unerwähnt bleiben.)
Warum es dabei früher besser gewesen sein soll, wo Sie das bei mir herauslesen oder auf welches Gleis Sie mich mit der Aussage stellen wollen ist mir nicht ganz klar. Dass das eine recht hilflose Aussage ist in Ermangelung besserer Argumente für die aktuelle Koalition und deren Entscheidung ist mir wiederum sehr klar.
Gerda Huber
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@Charlotte: Ihr Argument würde ich doch lieber im Konjunktiv lesen: “Spätestens im Herbst wird das Pandemiegeschehen leider wieder zunehmen – in engen Räumen, zusammen mit der nächsten Grippewelle sind vermutlich Veranstaltungen in engen Kneipen, Restaurants und vor allem Clubs und Bars weiterhin nicht möglich.”
Denn – der nächste Verwandte von Sars-2 ist Sars-1 und beim Sars-1-Virus haben wir seit 15 JAHREN (!) keinen einzigen Fall mehr. Der war übrigens deutlich gefährlicher und tödlicher. Er ist verschwunden, trotz der Alarmrufe der Virologen und Politiker. Trotz des Dauergeunkes vonwegen “exponentielles Wachstum”.
Man kann es auch umdrehen; ich tue mal so, als wenn das Argument stimmt: Also dann ab Herbst immer Lockdown, Ausgangsbeschränkungen und Veranstaltungsverbote bis ca. Ende Juni des nächsten Jahres. Alles andere wäre doch “unverantwortlich” – oder?
Preisfrage: Was hätte das für soziale, medizinische und wirtschaftliche Folgen?