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Drittmittel in der Kritik: Steigender Einfluss der Wirtschaft auf die Forschung

Drittmittel sind zusätzlich zum staatlich zugewiesenen Etat der jeweiligen Hochschule eingeworbene Gelder, die aufgrund von Forschungsleistung verteilt werden. Geldgeber sind beispielsweise Bund, Länder und die Bundesagentur für Arbeit, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die EU – zu einem großen Teil stammen die Gelder allerdings aus der gewerblichen Wirtschaft. Den dadurch steigenden Einfluss der Wirtschaft auf die universitäre Lehre und Forschung kritisiert der Sprecherinnen- und Sprecherrat der Universität Regensburg dezidiert. “Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass die Universitäten rettungslos unterfinanziert sind und zusätzliche Einnahmen mittlerweile in vielen Fakultäten unverzichtbar sind. Dennoch sprechen wir uns klar dagegen aus, dass an der Universität Regensburg etwa ein Drittel der eingetriebenen Drittmittel aus der Wirtschaft stammt.”, so Stefan Christoph, studentischer Sprecher. “Hier wäre der Staat in der Bringschuld, für eine Ausfinanzierung der Hochschulen zu sorgen.” Wäre diese gegeben, wären Fördermaßnahmen wie die Drittmittel nicht länger notwendig, um die universitäre Lehre aufrechtzuerhalten. Der externe Einfluss würde somit deutlich verringert werden. Zudem profitieren von den Drittmitteln hauptsächlich die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik), da es kaum wirtschaftliches Interesse an einer Förderung der Geisteswissenschaften gibt. Die einseitige Förderung führt zu einer Verknappung der angebotenen Studiengänge. “Ein weiterer Kritikpunkt ist der immense Zeitaufwand, der aufgebracht werden muss, um Drittmittel zu beantragen und einzutreiben.”, so Christophs Kollege Ssaman Mardi. “Viele Dozierende, Professorinnen und Professoren müssen deshalb notgedrungen die universitäre Lehre vernachlässigen. Den Studierenden kommen die zusätzlichen Gelder somit nicht zugute – eher im Gegenteil.” Der Sprecherinnen- und Sprecherrat lehnt das einseitig fördernde, zur Verschlechterung der Lehre führende System der Drittmittel ab und fordert die Verantwortlichen/das Wissenschaftsministerium dazu auf, ein gerechteres und sinnvolleres Förderprogramm ins Leben zu rufen.

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