26 Jun2012
Dritter Integrationsempfang der Landtagsabgeordneten Margit Wild
Am Freitag, den 22. Juni, fand auf Einladung der Landtagsabgeordneten Margit Wild bereits der dritte Regensburger Integrationsempfang unter dem Titel „Integrationspolitik als wesentliche Grundlage für eine funktionierende Stadtgesellschaft?“ statt. Als Referent nahm Christian Müller, seines Zeichens Kinder-, Jugend- und sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Münchner Rathaus, teil und stellte in einem detaillierten Vortrag das Integrationskonzept der Stadt München vor. „Das Ziel sozialdemokratischer Integrationspolitik ist das Miteinander von Kulturen und Menschen verschiedener Herkunft in einer von Toleranz und gegenseitiger Akzeptanz geprägten Gemeinschaft mit gleichen Rechten, Pflichten und Chancen für alle – umso wichtiger ist es, dass es ein Integrationskonzept gibt, an dem man sich orientieren kann. Am Vorbild der Stadt München, die so ein Konzept erarbeitet hat, können und werden wir unser eigenes entwickeln“, so Wild.
Mit ihrer Anwesenheit bei der sehr gut besuchten Veranstaltung hatten die Regensburger aus den verschiedensten Bereichen − Stadtrat, Kindergärten, Schulen, Kirche, Vereine, Verwaltung − ihre Bereitschaft gezeigt, aufeinander zuzugehen und bei der Integration mitzuwirken. Auch Bürgermeister Joachim Wolbergs, der Rektor der Universität Regensburg, Prof. Dr. Strothotte, der stellvertretende Polizeipräsident Michael Liegl und der Inhaber des Lehrstuhls für Deutsch als Zweitsprache, Prof. Dr. Hochholzer, waren unter den Gästen und trugen wichtige Erkenntnisse zur Debatte bei.
Christian Müller verdeutlichte mit seinem Referat die Probleme, Integration in der Gesellschaft zu verankern: „Integrationspolitik ist einem starken politischen Gegenwind ausgesetzt. Die Stadt München geht den Weg trotzdem konsequent weiter. Die Zukunftsfähigkeit einer Stadt wird sich daran messen, wie sie es schafft allen Menschen – mit und ohne Migrationshintergrund – die gleichen Lebens und Arbeitsbedingungen zu bieten.“ Schlagwörter wie Chancengleichheit, Teilhabe, Eingliederung und Einbindung dürften nicht nur eine theoretische Debatte bleiben, sondern müssten sich in das alltägliche Leben sowohl der Migranten als auch der Aufnahmegesellschaft verankern. Das ginge nicht von alleine, dazu sei eben ein Integrationskonzept nötig, um relevante Strukturen zu schaffen und den Menschen einen Leitfaden an die Hand zu geben, nach dem Motto „Du findest jemanden, wenn Du kommst und Hilfe brauchst“.
„Der wichtigste Schlüssel zur Integration sind Bildung und Sprachförderung. Krippen und Kindertagesstätten bieten dies meist sehr qualifiziert an. Gerade für Kinder mit Migrationshintergrund aus sozial benachteiligten Familien erhöhen sich dadurch die Bildungschancen, so dass später der Übergang ins Schulsystem leichter ist“, stellte die SPD-Bildungspolitikerin Margit Wild fest. Integration sei ein Prozess, der nie endet. Gerade die Angebote in den Schulen müssen dahingehend aber noch ausgebaut und an neueste sprachwissenschaftliche Erkenntnisse angepasst werden. „Wir dürfen jetzt nichts schön reden, sondern müssen aktiv handeln. Das ist jeden Tags aufs Neue eine Herausforderung, die wir auch in Regensburg annehmen“, so Wild zuversichtlich.