07 Jul2009
Donauanlieger: „Wir werden die Ersatztrassen verhindern”
Es ist eine Kampfansage. „Die Donauanlieger werden die Ersatztrassen verhindern”, schreibt der Verein in einer aktuellen Pressemitteilung. Anlass ist die Zustimmung der UNESCO zum Planungswettbewerb der Stadt Regensburg für Ost- und Westtrasse. „Damit ist keinesfalls die Zustimmung der UNESCO zum Bau einer Busschneise gefallen”, stellt Oliver Wolf, Vorsitzender der Donauanlieger, klar. Ein „unglaublicher Skandal allerersten Ranges” ist in den Augen von Wolf die Ankündigung der Stadt, das Votum von Generalkonservator Professor Egon Greipl zu ignorieren. Greipl hatte vergangene Woche erneut klargestellt, dass das Landesamt für Denkmalpflege die Wettrasse dezidiert ablehnt und dass sich an dieser Haltung auch nichts ändern werde. Oberbürgermeister Hans Schaidinger verwahrte sich gegenüber regensburg-digital.de gegen Greipls Festlegung und sprach ihm das Recht ab, sich vorab gegen die Westtrasse auszusprechen. Sowohl Schaidinger wie auch Planungsreferentin Christine Schimpfermann versuchen nun, die Zuständigkeit des Landesamts für Denkmalpflege klein zu reden.
„Indiskutabel” nennt Oliver Wolf „die fortgesetzte Diffamierung der verantwortungsbewussten Bürgerinnen und Bürger als angebliche kleine Minderheit”. Immerhin seien im Bürgerbündnis gegen die Ersatztrassen eine Vielzahl von Vereinen und Vereinigungen zusammengeschlossen, die einen guten Querschnitt durch alle Bevölkerungsschichten in Regensburg und auch darüber hinaus zum Wohle der Stadt Regensburg organisiert haben. Dass die Stadt diesem Zusammenschluss eher konfrontativ gegenüber steht, ärgert Wolf. „Ohne bürgerschaftliches Engagement hätte der Titel des Weltkulturerbes niemals erlangt werden können.”
Über zehn Verein haben sich im Bürgerbündnis zusammengeschlossen und sich bereits 2005 in einer gemeinsamen Erklärung gegen eine Ersatzbrücke ausgesprochen. Unter anderem gehören der Bund Naturschutz, die Regensburger Eltern und der Architekten- und Ingenieursverein Regensburg dem Bürgerbündnis an.
Dass die geplante Brücke entgegen der wiederholten Aussage der Stadt Regensburg gar nicht erforderlich ist, sehen die Donauanlieger anhand aktueller Zahlen belegt. Die vier Linien, die bislang die Steinerne Brücke überquerten, beförderten täglich zusammen rund 2.900 Fahrgäste stadteinwärts. „Abzüglich der rund 1.000 Fahrgäste der Linie 4, die auch nach Aussagen der Stadt problemlos ohne Ersatztrasse befördert werden können und nach Abzug der Schülerinnen und Schüler, die mit der Linie 12 über die Westumgehung schneller am Ziel sind”, verblieben rund 1.500 Fahrgäste, die „nicht einmal fünf Minuten längere Fahrzeiten” haben. Wolf: „Bei einer Gesamtzahl von fast 40.000 Fahrgästen, die der RVV täglich in die Altstadt befördert, ein verschwindend geringer Prozentsatz, der die Zerstörung der Stadt nicht rechtfertigt.”
Scharf fällt die Kritik Wolfs an der Stadtverwaltung aus: Diese mache sich mehr Gedanken über die Verträglichkeit der Freisitze mit dem Stadtbild als über die Verbauung Regensburgs durch eine unnötige Brücke.
Um ihre Ankündigung, die Ersatztrassen zu verhindern, wahr zu machen, mobilisieren die Donauanlieger weiter die Bevölkerung. Am Sonntag, den 19. Juli, laden sie um 16 Uhr erneut zum „Spaziergang ohne Westtrasse“ ein. Treffpunkt: Litfaßsäule am Schopperplatz.
Manfred Veits
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Mehr Selbstbestimmung, mehr Demokratie auf den Wöhrden wagen!
Demokratie [ist] dort erforderlich ist, wo hoheitliche, verbindliche Entscheidungen in die Freiheit der Bürger eingreifen.
“Die vom Grundgesetz verfasste Ordnung geht vom Eigenwert und der Würde des zu Freiheit befähigten Menschen aus. Diese Ordnung ist rechtsstaatliche Herrschaft auf der Grundlage der Selbstbestimmung des Volkes nach dem Willen der jeweiligen Mehrheit in Freiheit und Gleichheit. Die Bürger sind danach keiner politischen Gewalt unterworfen, der sie nicht ausweichen können und die sie nicht prinzipiell personell und sachlich zu gleichem Anteil in Freiheit zu bestimmen vermögen.“ (Rn. 212)
Aus dem Urteil des BVerfG zum Lissabon-Vertrag
http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/es20090630_2bve000208.html
Schreiner F.
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danke für deinen Beitrag veits, er gaht bloß wieder mal an der Sache vorbei, wie deine Zeitarbeiter.
Demokratie ist, dass Mehrheit entscheidet mal sehen, ob 75001 der 150000 Regensburger die Brücke nicht wollen, denn 75001 wäre die Mehrheit von bei 150000.
Die Bedürfnisse der ÖPNV Nutzer gehen den Donauanliegern am irgendwas vorbei. Es lebe St. Florian. Ich verlange, dass keiner der Donauanlieger mit seinem Auto bei mir vorbeifährt, weil ich meine Selbstentfaltungsmöglichkeit dadurch eingeschränkt und meine Gesundheit beeinträchtigt wird. bla bla bla.
Warum sind wir bloß ein solcher Haufen von Egoisten geworden, warum zählt das Gemeinwohl gar nicht mehr und die persönlichen Ellenbogen zur Durchsetzung eigener (Minderheitsinteressen)-Interessen (100 Donauanlieger gegen 4000 Busbenutzer) sind heilig.
Manfred Veits
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@ Schreiner
Mit dem Argument des vermeintlichen
“Gemeinwohls” argumentieren häufig CSU-ler und andere, wenn es ihnen darum geht, Individualinteressen für bestimmte Gesellschaftskreise durchzudrücken. Ihre Betonung des Gemeinwohls wird dabei stets als eine Art Keule hergenommen, um die anderen zum Schweigen zu bringen.
Das Thema ist weit komplexer als es scheint.
1. Es geht um die Frage der Notwendigkeit eines Brückenschlags. Gibt es “mildere” Maßnahmen, die den unterschiedlichen Interessen in zumutbarer Weise gerecht werden?
Dass seit der Sperrung der Steinernen Brücke alle an ihr Ziel kommen (Bürgertrasse etc, kann doch wohl nicht bestritten werden. Überhaupt: Ginge des nicht auch darum, den ÖPNV noch kundenfreundlicher in anderer Hinsicht zu gestalten, als wie gebannt auf die Schlange (St.Brücke) zu blicken? Schließlich ist der ÖPNV ein komplexes Netzwerk, das sich “organisch” an anderer Stelle verbessern kann.
2. Um einen verkehrlichen Eingriff in ein gewachsenes, homogenes Stadtquartier mit Naherholungsfunktion für alle(!) BürgerInnen.
Warum werden heute autofreie Quartiere gebaut und nachgefragt?
3. Der Welterbeschutz verlangt zunächst nach dem Bewahren.
4. Der Rechtsdezernent K. der Stadt R. schlug bereits Ende der 80er Jahre vor, die Dult zu verlegen (vgl. DIE WOCHE, wohl 1987). Auch hinsoweit gelte es abzuwägen. Ein Vorteil wäre, dass über das gesamte Jahr der Dultplatz als PARK and RIDE zur Verfügung stünde und eine Verhaltensänderung (den Rest zu Fuß, mit dem Rad in Zentrum) doch nicht wenigen leichter fiele, wobei ihnen die Schönheit und Schützenswürdigkeit dieses Quartiers nicht verborgen bleiben könnte.
Über das FÜR und WIDER mag sachlich(!) diskutiert werden; jedeR mag unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Totschlagsargumente haben aber noch nie weiter geholfen.
Cerull
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Herr F. Schreiner
wemm Sie andere als Egoisten bezeichnen, wäre es schon gut, wenn Sie mehr die Fakten beachten würden und dann erst Ihr Urteil.
1. Den Donauübergang Steinerne Brücke benutzten ca. 2800 Personen/Tag und Richtung.(Nahverkehrsgutachten)
2. Seit Februar fährt die Linie 4 über die Nibelungenbrücke,Wörthstraße Thundorferstr.
Die Fahrgäste der Linie 4 haben weder Zeit- noch andere Umstände dafür eingehandelt – im Gegenteil, sie haben noch zwei attraktive Haltspunkte dazugewonnen (Donaustaufer Str. und DEZ) welche sehr gut angenommen werden.
3. die RVB wird diese Linienumstellung nicht mehr rückgängig machen da diese Umstellung nur Vorteile brachte.
4. Von den verbleibenden ca. 1800 Fahrgäste der Linien 12/13 und 17 wollen nur ca. 350 in die Altstadt (zum Arbeiten od. Einkaufen) diese sind bei der Bürgertrasse über den Ernst – Reuter Platz genau so schnell in der Altstadt.
5. Über 50 % der Fahrgäste der Linien 12/13 und 17 wollen zum Hauptbahnhof. Diese sind auf der Linie der Bürgertrasse genau so schnell am Ziel wie damals über die Steinerne Brücke.(Vergleiche z. B. Fahrplan vor der Sperrung der St. Brücke der Linie 13 mit dem Fahrplan der Linie 15 ab der Drehergasse)
6. Die Schüler werden seit September 2008 mit Schulbussen über die Westumgehung ohne Zeitverlust und Schulwegverlängerung befördert.
7. Für einige wenige Umsteiger am Arnulfsplatz dürften mit der Bürgertrasse Verschlechterungen verbunden sein gegenüber der Linienführung über die Steinerne Brücke – aber diese Linienführung wird es ja nie mehr geben. Für viele Fahrgäste und vor allem den neu Hinzukommenden wird es dagegen enorme Verbesserungen durch attraktive Haltpunkte auf der neuen Linie geben.
Also,Herr Schreiner, wo sind Ihre 4000 Fahrgäste und wieviel davon haben Nachteile mit der Linienumstellung?
trojan
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@ cerull
ich unterstelle jetzt mal, dass ihre Überlegungen richtig sind.
Es stellt sich dann aber die Frage, wie sie zukünftig (nach Neubau der Kanalbrücke) Stadtamhof ohne Nachteile für andere Busbenutzer anbinden wollen.
Kann es nicht sein, dass sie als Stadtamhofer ihren Nachbar da einen Bärendienst erweisen.
Übrigens, durch die fehlende Verbindung haben wegen der Verlegung der Linie 4 und der damit notwendigerweise verbundenen Änderung bei der Linie 3 haben mehr Fahrgäste Nachteile als sie hier angeben.
Informieren sie sich doch bitte über die Proteste in Reinhausen und am Sallerner Berg.
grace
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“Informieren sie sich doch bitte über die Proteste in Reinhausen und am Sallerner Berg.”
Wo?
Bauer
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Ich weiß zwar nicht wa trojan gemeint hat, ich hab von den Protesten aber aus der zeitung und soweit ich erinnere auf Regensburg-digital.de erfahren. Die Reinhausener sind stink sauer wegen der neuen Linieführung und die Sallerner Bergler, weil sie jetzt weiter laufen müssen zum Bus.
Trojan hat also durchaus eine in diesem Zusammenehang offene Frage aufgeworfen.
weber
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@trojan
“Kann es nicht sein, dass Sie als Stadtamhofer Ihren Nachbarn da einen Bärendienst erweisen?”
Ältere Stadtamhofer, die für sich bessere Busanbindungen zum Theater, zum Bahnhof, zum DEZ etc. möchten, sind wohl kaum Teilnehmer dieses Internet-Forums. Sie neigen auch kaum zu Demonstrationen und öffentlichen Auseinandersetzungen. Sie werden dominiert von einer Stadtamhofer Gruppe von knochenharten Busgegnern, denen auch die Fußwege zum
Bus im Stadtamhofer Westen piepegal sind.
trojan
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@ weber
Danke dafür, dass Sie die Sache auf den Punkt gebracht haben.
Ich verfolge die Aktivitäten des Herrn Cerull schon längere Zeit und ich kenne viele Stadtamhofer, die Herrn Cerull nur noch mit Kopfschütteln begleiten, weil er sich ungefragt zum selbsternannten Bürgervertreter macht und dabei sein persönliches Feindbild Stadtverwaltung pflegt.
Herr Cerull gebärdet sich als die personifizierte Bürgerinitiative gegen alle Porjekte und Massnahmen der Stadtverwaltung. Sobald sich auch nur ein paar Anlieger oder Eigeninteressenvertreter gegen ein Projekt formieren ist Cerulls Stimme dabei.
Würde die Stadtverwaltung erklären Stadtamhof brauche keinen ÖPNV wäre er sicherlich der glühendeste Streiter für eine direkte Busverbindung in alle 4 Himmelsrichtungen im 5-Minuten-Takt.
Wenn er hier die Busbenutzer aufrechnet sollte man mal fragen, ob von einer Westtrasse jetzt 8 oder 17 Hausbesitzer auf dem Oberen Wöhrd und 64 oder 83 Anwohner auf der Stadtseite betroffen wären. Wie gesagt diese zahlen sind genau so “aussagekräftig” wie die Busbenutzerzahlen, die ja auf die nächsten 20 Jahre auch nicht als unveränderlich betrachtet werden können.
Was viele immer noch nicht kapieren, wir sind eine alternde Gesellschaft, der Bevölkerungsanteil der eben nicht mehr zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem eigenen Auto mobil sein kann wird in den nächsten Jahren rapide ansteigen und damit auch die Zahl potenzieller ÖPNV Nutzer.
Cerull
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lieber trojan
warum verstecken Sie sich unter diesem komischen Namen?
Die Donauanlieger schlagen bei der Bürgertrasse vor:
Linie 17 fährt über den Schelmengraben – Pberpfalzbrücke über Stadtamhod und über die Kanalbrücke zurück zur Frankenstraße.Fahrzeitverlängerung ca. 3 min.
Linie 12 kann ebenso ab der Würzburger Straße genau so fahren wie die Linie 17.
Zeitaufwannd ebenso ca. 3 min.
Stadtamhof ist dann wieder in 1/2 Takt an das ÖPNV Netz direkt angeschlossen
Im übrigen ist Stadtamhof mit den Haltepunkten Wörthstraße und Drehergasse nach wie vor gut an das ÖPNV – Netz in Vergleich zu anderen Stadtteilen angeschlossen.
Ich bin seit über 50 Jahren konsequenter ÖPNV – Benutzer auch der städtischen Buslinien.
Weber
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@trojan am 10. Jul 2009, 08:09 Uhr sowie grace, Bauer, Schreiner
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Kopfschütteln passt, Auslachen auch: Der Kern der komischen „Alternative“ einiger Stadtamhofer Busgegner hält Busse vom inneren Stadtwesten fern und belastet damit nutzlos den überversorgten inneren Stadtosten: Das verbessert den Busanteil am Verkehr sicher nicht!
Die häufig fahrenden Busse 4 und 13 will diese Stadtamhofer Gruppe auf Umwege über ohnehin überlastete Straßen schicken wie Weissenburgstraße und Landshuter Straße (13) oder auf der überlasteten Kepler Straße und Goldene-Bären-Straße belassen (4). Hier sind bereits die brisantesten Feinstaubbelastungen. Wer Feinstaublasten und Busförderung nicht mit hoher Priorität beachtet, verschuldet mit, wenn bald viele Altstadtbesucher und -bewohner per „Umweltzone“ ausgesperrt werden müssen bei PKW-Fahrten.
Oder er wirbt im Bekanntenkreis FÜR eine Ersatztrasse im angekündigten Bürgerbegehren.
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Die 12 und 17 sind keine Stadtbusse, sondern stündliche Regionalbusse, zu denen innerstädtische Umwege schlecht passen, sonst bleiben Fahrgäste aus dem Umland weg (Edlhausen, Heitzenhofen, …). Die 17 fällt nach 21 Uhr ohnehin weg, sonntags ab 18 Uhr. Alle Verkehrsplaner u.ä. sind m.E. einig, dass Stadtamhof West wegen weit über 300-500m Fußweg NICHT „mit den Haltepunkten Wörthstraße und Drehergasse nach wie vor gut an das ÖPNV – Netz in Vergleich zu anderen Stadtteilen angeschlossen“ wäre. Das wissen die Stadtamhofer Busgegner in Wahrheit, die die Verkehruntersuchung von Prof. Kurzak und die Analyse des VCD gelesen haben, auch am 10. Jul 2009, 08:48 Uhr der liebe Cerull.