Kaum konkret und wenig ambitioniert: Die REWAG-Pläne für Regensburgs Energiewende
Auf Einladung der Bürgerinitiative Rettet die REWAG versammelten sich letzten Mittwoch rund 150 Interessierte im Kolpinghaus, um sich über die bevorstehende Energiewende zu informieren. Wer jedoch konkrete Maßnahmen, Zeitpläne oder Kosten der Energiewende für die Bürger erwartete, wurde enttäuscht. Die Beschlüsse des Stadtrats zur Erreichung einer regenerativen Energieversorgung bis 2035 erscheinen zudem unerreichbar. Die einschlägigen Planungen sind noch lange nicht konkret genug.
Die REWAG-Zentrale in der Greflingerstraße. Der neue Vorstandschef Robert Greb hat bei der bisherigen Strategie in Sachen Energiewende die Ziele deutlich zurückgeschraubt. Foto: Wikimedia Commons
Auf dem Podium saßen REWAG-Vorstand Robert Greb und Prof. Michael Sterner, Energieexperte von der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH). Obwohl der Titel „Energiewende in Regensburg – Die Strategien der REWAG“ konkrete Planungen und Wegmarken zumindest in Aussicht stellte, dämpft Greb die im Raum schwebenden Erwartungen. „Wir können nicht alles machen“, lautet sein Credo. Die REWAG müsse sich auf ihre Kernkompetenzen besinnen: den Ausbau und die Ertüchtigung der Stromnetze sowie die Schaffung neuer Wärmenetze im Versorgungsgebiet.
Greb bezeichnet es als „extrem ambitioniertes“ Ziel, wenn die REWAG im Jahr 2035 rund 35 Prozent der Haushalte über ein noch zu errichtendes Fernwärmenetz mit Energie versorgen will. Tatsächlich fällt Grebs Ziel weit hinter einen noch gültigen Stadtratsbeschluss zurück.
REWAG-Chef hält Klimaziele für „komplett unrealistisch“
Bereits im Sommer 2021 hat sich der Regensburger Stadtrat mit dem Green Deal Regensburg klare und absolute Klimaziele gesetzt. Die Emission von Treibhausgasen soll bis zum Jahr 2035 weitgehend vermieden oder kompensiert werden. In fünf Jahren schon, 2030, sollen die städtischen Treibhausgasemissionen um 65 Prozent reduziert werden. Die Stadtverwaltung selbst will bereits im Jahr 2030 Klimaneutralität erreicht haben.
Während Michael Sterner, diese Ziele bei entsprechendem politischen Willen für erreichbar hält, bezeichnet Greb sie im Kolpinghaus als „komplett unrealistisch“. Konkrete Strategien zur Erreichung der Energiewende präsentiert der REWAG-Chef nicht.
Wie andere Großstädte muss auch Regensburg gemäß dem bundesweiten Wärmeplanungsgesetz (WPG) vom November 2023 einen sogenannten kommunalen Wärmeplan erstellen. Ziel des Gesetzes ist es, im Wärmesektor konsequent Energie einzusparen. Bis spätestens 2045 soll die Wärmeversorgung klimaneutral ausgestaltet sein. Der Gesetzgeber favorisiert dabei den Aufbau neuer Netze zur Wärmeversorgung. Der Anteil an erneuerbaren Energien in neuen Wärmenetzen muss dabei mindestens 65 Prozent betragen. Wo keine Wärmenetze möglich oder vertretbar sind, müssen Immobilienbesitzer individuelle Lösungen finden.
Wärmewende steckt noch in den Kinderschuhen
Laut Ludwig Friedl fällen in Regensburg jährlich 160 Millionen Euro für die Beschaffung fossiler Energie an. Foto: pm
Die Wärmewende gilt als gewichtigster Baustein der Regensburger Energiewende. Knapp 60 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs entfallen auf den Wärmesektor, der zu knapp 90 Prozent mit fossilen Energieträgern versorgt wird.
Die entsprechenden Daten liefert Ludwig Friedl, Chef der Regensburger Energieagentur. Nicht einmal ein Zehntel der in Regensburg für Heizung und Warmwasser benutzten Energie stammt demnach aus erneuerbaren Quellen. Die restliche Wärmeenergie komme zu 78 Prozent aus dem Gasnetz, zu neun Prozent aus Öltanks. Trotz einiger erfolgreicher Maßnahmen und Projekte für die Erreichung der Energiewende, beziffert Friedl die Gesamtkosten für die neu zu schaffende regenerative Infrastruktur und die Energiewende in Regensburg auf eine Milliarde Euro, die innerhalb von rund zehn Jahren aufgebracht werden müssen. Zur Einordnung dieser riesigen Summe: laut Friedl fallen in Regensburg an Beschaffungskosten rund „160 Millionen Euro pro Jahr für fossile Energie“ an.
Die Regensburger Ausgangslage ist in Sachen Wärmeplan alles andere als einfach. Als Stadt an der regelmäßig über die Ufer tretenden Donau mit ihren Inseln, als enge Stadt mit mittelalterlichem Kern, als zersiedelte Stadt mit Einfamilienhäusern an langgezogenen Straßen, als Industrie- und Unistandort mit hohen Verbräuchen. Welche Stadtteile, Straßenzüge und Standorte von einem Wärmenetz profitieren könnten, ist laut Greb bislang unklar. Mitte nächsten Jahres, 2026, sollen konkrete Planungsdetails vorliegen. Für die enge Altstadt dürfte ein Fernwärmenetz eher nicht zum Zug kommen, so lauten zumindest einige Andeutungen vom Podium.
„Cashcow“ REWAG
Die Podiumsdiskussion im Kolpingsaal leitet Robert Fischer von der Bürgerinitiative Rettet die REWAG. Diese plante 2023 einen (nicht umgesetzten) Bürgerentscheid, der den Energieversorger zu 100 Prozent Ökostrom bis 2030 und mehr eigener Erzeugung verpflichten hätte sollen. Professor Sterner trat damals als Schirmherr des Bürgerbegehrens und massiver Kritiker der Energiepolitik der bayerischen Staatsregierungen unter Seehofer und Söder (Stichwort Verhinderung von Windenergie und Verzögerung der Überlandleitungen von Norddeutschland nach Bayern) auf.
Während Sterner seine Kritik an der Energiepolitik des Landes und der Stadt erneut scharf vortrug, sieht er das Regensburger Stromnetz als „gar nicht so schlecht“ aufgestellt. Anders als etwa beim angrenzenden Netzbetreiber Bayernwerk gäbe es im Gebiet der Regensburger Netz GmbH schon einen ersten großen Stromspeicher. Dieser steht im Ortsteil Kneiting (mit einem Megawatt Leistung und ca. 1,5 Megawattstunden Speichervermögen), könne das Netz stabilisieren und unvermeidliche Schwankungen im Bereich Photovoltaik ausgleichen.
Die REWAG soll mehr in Netzausbau und Stromspeicher investieren, fordert Professor Michael Sterner. Foto: Archiv/Bothner
Sterner fordert dennoch, dass die REWAG für Netzausbau und eine ganze Struktur mit Stromspeichern weiter ertüchtigt werden soll, und nicht mehr, wie in der Vergangenheit, als „Cashcow“ und für die Erbringung anderer öffentlicher Leistungen (Bäder, Busse und Arenen der Stadt) oder zur Gewinnabschöpfung benutzt wird.
Anteilseigner Bayernwerk schöpft fast zehn Millionen Euro im Jahr ab
Dass die REWAG anders als in den letzten Jahren mehr von ihren Einnahmen „thesaurieren“, also für Investitionen nutzen darf, stellt Robert Greb als wichtige Maßnahme und neue Entwicklung heraus. Acht bis zehn Millionen Euro seien dafür nun jährlich eingeplant. Dass Summen in dieser Größenordnung Jahr für Jahr als Gewinnanteil an das Bayernwerk als REWAG-Anteilseigner (mit 35,48 Prozent) ausbezahlt werden, bleibt unerwähnt. Fast 9,5 Millionen gingen laut REWAG-Geschäftsbericht von 2023 an das Bayernwerk.
Ebenso unerwähnt bleibt an diesem Abend die seit vielen Jahren vorgetragene zivilgesellschaftliche Forderung, die Stadt Regensburg möge die Anteile des Bayernwerks zurückkaufen, um eine regenerative Energieversorgung der Stadt schneller und unabhängiger erreichen zu können.
REWAG-Chef ist kein absoluter Freund von Photovoltaik
Bemerkenswert scheinen die an diesem Abend am Podium nur leise zu vernehmenden Differenzen zwischen den beiden Diskutanten Sterner und Greb. So stößt etwa die Forderung von Sterner, befestigte Parkplätze nahe der OTH mit PV-Modulen zu überbauen, nicht auf Grebs Zustimmung. PV-Anlagen seien zu teuer und eher bei gegebenem Eigenverbrauch oder Privathaushalten sinnvoll, meint der REWAG-Chef.
Der Hintergrund: Greb hat sich bereits in einer Stadtratssitzung vom November 2024 dezidiert gegen den Ausbau von REWAG-eigenen regenerativen Erzeugungsanlagen ausgesprochen. Das würden andere Akteure besser können als die REWAG. Priorität habe für ihn der Ausbau von Strom- und Wärmenetzen. Diese Abkehr von den bisherigen Zielen hat auch massive Folgen für bereits existierende Projekte.
REWAG-Vorstandschef Robert Greb hat die bisherige Strategie in Sachen Energiewende beerdigt. Foto: Daniel Kaiser/pm
So veräußerte die REWAG etwa Ende 2024 ihre 50-prozentige Beteiligung an einem Lappersdorfer Solarpark, der demnächst ans Netz geht. Dieser hat eine maximale Leistung von fast 5,7 Megawatt und wurde noch unter Grebs Vorgänger, dem 2022 geschassten Vorstandsvorsitzenden Dr. Torsten Briegel, als strategische Investition in regenerative Eigenanlagen gesehen.
Das Desinteresse der REWAG an dem am Regen gelegenen Solarpark geht sogar so weit, dass sie den am Stadtrand erzeugten grünen Strom auch nicht vermarkten will. Dies übernimmt nun WINDPOWER, die auch die 50 Prozent Anteile von der REWAG übernommen hat.
Absage auch für Wärmepumpe in der Donau
Nachdem zunächst die Experten miteinander diskutiert haben, wurde auch das Publikum mittels Fragen auf Bierfilzln gelungen einbezogen. Die Antworten darauf waren nicht immer schlüssig und konkret.
Auf die Frage etwa, woher die REWAG die regenerative Wärme für das noch aufzubauende Fernwärmenetz nehmen wolle, blieb Grebs Antwort schwammig und ausweichend. Als zentrale Wärmequelle nannte er das an der östlichen Stadtgrenze gelegene Klärwerk. Wie Wärme in die etwa sechs Kilometer entfernte Stadtmitte transportiert werden könne, wäre aber noch unklar, so Greb.
Anders als Sterner, der eine Flusswasser-Wärmepumpe in der Donau propagierte, grenzt sich Greb auch von einer solchen ab. Während Sterner auf die Stadt Köln verweist, wo derzeit am Rhein eine zentrale Wärmepumpe mit 150 Megawatt thermischer Leistung errichtet wird, erteilte Greb dieser Technik für Regensburg eine Absage.
Die Donau sei im Winter zu kalt, lautet seine nicht gerade überzeugende Begründung dafür. Städte wie Flensburg planen, Rosenheim, Mannheim und Berlin hingegen nutzen bereits ihre Flüsse als Wärmeträger für zentrale Wärmepumpen und versorgen ihre Fernwärmenetze damit.
In Bonn beispielsweise plant Olaf Hermes, der Vor-Vorgänger von Robert Greb, als Geschäftsführer der dortigen Stadtwerke eine zentrale Flusswasser-Wärmepumpe, die schon in zwei Jahren Wärme liefern soll. Die Stadtwerke Bonn halten an ihrem Ziel – Klimaneutralität bis zum Jahr 2035 – bislang fest. Im Gegensatz zur REWAG für Regensburg.
Trackback von deiner Website.
Burgweintinger
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Wie konnte man so einen Reaktionär an die REWAG Spitze setzen…
Jürgen
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Wenn ich mir so die Antworten bezüglich neuer Ladesäulen in der Vergangenheit so revue passieren lasse, wundert es mich nicht, dass die REWAG gegen Photovoltaikanlagen ist.
Mir scheint, dass das städtische Stromnetz auf Kante genäht ist und kaum noch Verbraucher oder Erzeuger selbiges belasten können.
Es fehlt an vorausschauendes planen und handeln.
So ist keine Energiewende machbar.
Dominik Müller
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@Burgweintinger
Die OB hat seinen Vorgänger “entlassen”, weil er angeblich Strom und Gas zu teuer eingekauft hatte, was aber an den Einkaufsrichtlinien der REWAG lag und er als Risiko schon im Voraus darstellte. Wegen Formfehlern war die Kündigung aber unwirksam, daher wurde nicht vom Gericht geprüft, ob sie gerechtfertigt gewesen wäre,. Herr Briegel bekam dafür erstinstanzlich 600.000€ Schadensersatz zugesprochen, also das Gehalt bis Vertragsende.
Paul
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Servus
Wer macht und tut in seinen Verantwortungsbereich was wie?
https://www.tvaktuell.com/cmms-embed/579730
bereits im Mai 2023 wurde drauf hingewiesen.
Aber es dauert
ManfredH
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Die Behauptung, die Donau sei zu kalt für eine Flusswasserwärmepumpe spricht nicht für grössere Kompetenz von Greb. Wie kommt der nur auf so eine absolut falsche Behauptung? Schlechte Berater oder Ignoranz?
Christoph
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Kommentar gelöscht. Bitte sachlich.
Burgweintinger
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Herr Müller, das weiß ich, erklärt aber immer noch nicht, warum dieser Rückwärtsgewandte diesen Posten erhalten hat…
Wolfgang W.
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Vielen Dank für diesen Bericht. Es entsteht der Eindruck, dass die REWAG wiedermal eine 180° Wende zum reinen Stromhändler vollzieht. Den Gewinnen bei AMAZON & Co. nacheifernd. Doch der Vergleich hinkt. Diese REWAG-Handelshaus hat zwar Rendite, aber eben kein Lagerhaus. Das heißt, drastische Veränderungen am Energiemarkt, wie wir sie schon gesehen haben und künftig wohl noch öfter sehen werden, lassen solche “Strategien” als zu kurz gedacht und sehr schnell (von heut auf morgen) alt aussehen. Resilienz sieht anders aus, zumal auch andere Aufgaben der Stadt davon abhängig gemacht werden.
Das was die REWAG nicht leistet, macht nun ihre Schwester innerhalb der Stadt-Organe “Das Stadtwerk Regensburg Bäder und Arenen GmbH” hat ihre beiden größten PV-Anlagen zum Jahreswechsel ans Netz der Regensburg Netz GmbH angeschlossen ( AC- 700 kW -Donau-Arena, 280 kW -Sportpark). Damit fällt ein recht großer Teil der Energierechnung für die Stadt weg und ein paar € kommen an Einspeise-Einkünften, ganz ohne die REWAG, kommen bis 2045 noch dazu. Ein schönes Beispiel wie solides Handeln aussehen kann, das auch 2 Jahrzehnte gesichert den Verbrauch von Fossilem entgegen tritt.
Rückblickend ist das nicht die erste 180° Drehung des lokalen Energieversorgers, so dass weit über 360° über die Jahre zusammengekommen sind. Oder anders, man dreht sich weiterhin im Kreis.
Robert
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@Müller
Die Klage Briegels ging in die zweite Instanz ans OLG Nürnberg, dessen Senat Ende 2024 schließlich – lt. MZ- als Vergleich eine Abfindung über 260.000 € für Briegel vorschlug. Ob dieser von beiden Seiten angenommen wurde ist m.W. nicht bekannt.
Im Gegenzug hat die REWAG ein Verfahren angestrengt und verklagt die früheren beiden Vorstände Briegel und Bernhard Bühlmann auf 18 Millionen € Schadensersatz für ihre angeblich falsche Einkaufspolitik während der sog. Gaskrise. Stand unbekannt.
Wenn der Umbau bzw. Aufbau einer regenerative Energieversorgung 1 Milliarde € kosten (wie der von der Stadt beauftragte Chef der Energie-Agentur Friedel im Kolpingssal sagt), die REWAG aber bloß 8-10 Millionen pro Jahr investieren will/kann/darf, dauert es noch etwas länger, als 2035 oder 2045 bis die propagierten Energiewende erreichbar erscheint.
Ob sich die Stadtpolitik der ganzen Problematik und den offen da liegenden Widersprüchen zwischen Absichtserklärungen und dem Mangel an finanzieller Ausstattung bewusst ist?
Fürchte nicht.
Chronist
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Hier die aktuell rasch wechselnden Vorstandsvorsitzenden der REWAG, die ein eigenartiges Manager-Monadentum pflegen und sich mal hier mal dort verwirklichen dürfen :)
Norbert Breidenbach: 2001 bis 2013 bei der REWAG dann Mainova AG bis 2020 Ruhestand
Olaf Hermes: 2009 bis 2013 Stadtwerke Leipzig, 2013 bis 2019 REWAG, 2019-2022 Stadtwerke Bremen, derzeit Stadtwerke Bonn
Dr. Torsten Briegel: Geschäftsführer bei den Stadtwerken Heilbronn bis 2019 dann REWAG Regensburg bis 2022, seit 2023 Geschäftsführer des Remstalwerks.
Dr. Robert Greb: anfangs Freiburger Badenova und Mannheimer MVV, seit 2015 Stadtwerken Delitzsch (Sachsen), ab 2023 REWAG.
Vielleicht liegen die vielen 180°Wendungen der REWAG auch an den häufigen Wechseln in der Führungsetage und im Wechsel der Stadtpolitik. Insgesamt ist keine beharrliche Strategie an der Donau zu erkennen.
Ich Bins
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Da muss mehr kommen von der Rewag
Die Rewag sollte ein Vorbild sein für saubere Energie, eine natürliche Natur und ebenso erwarte ich eine ToDo-Mentalität….
Ich empfinde das Vorgehen als Rewag als sehr träge.
Dr. Sterner ist ein absoluter Profi in seinem Gebiet und man darf ihm auch großes Vertrauen schenken.
michinga
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also ich war bisher genau einmal Strom-Kunde bei der REWAG. Das hat gereicht. himmelschreiende Inkompetenz wohin man auch sieht.
Leider kann man Öffis usw. nicht so leicht wechseln wie Stromanbieter…
Madame
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Ach die rewag ehemaliges gaswerk ist ein teures fass ohne Boden. Der neue Kandidat ist auch ein beispiel dafür dass in der domstadt keine neuen idee mehr laufen. Was soll noch geschehen ,um das weltkulterbe in sachen der bürger attraktiv zu gestalten
Daniela
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@Robert
25. März 2025 um 10:05 | #
Sie bringen das Problem ziemlich auf den Punkt.
Wenn kein Geld da ist, um derartigen Investiitonsbedarf zu decken, kann man ehrgeizige Ziele zwar haben, aber nicht finanzieren. Im Ergebnis Verzögerung oder gar Stillstand.
In Regensburg hat man gelegentlich das Gefühl nur Luxusprobleme zu haben, Leerstand verwalten und zahlen, Luxusklo, Stadtbahn,…Kaufhof. …
Tatsächlich gibt es ernsthafte Probleme, die Zukunft zu sichern. Alle waren auf ständig sprudelnde Einnahmen gepolt, wenn diese nicht mehr so übig sprudeln, wirds eng im Stadtsäckl.
Es ist Zeit für Prioritäten.
Westendler
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Ich will den Rewag Vorstand jetzt nicht verteidigen aber er hat eben eine gewisse Verantwortung die Regensburger mit bezahlbarer Energie zu versorgen.
Ich gehe mal stark davon aus, dass die Meinung des Rewag Vorstandes, die Meinung des Aufsichtsrates widerspiegelt (gerne mal nachsehen wer da drinsitzt).
Aus der Rewag bzw. aus allen Stadtwerken in Deutschland wurden die letzten 20 bis 30 Jahre massiv Gewinne abgezogen um “Wünsche” der jeweiligen Inhaber (Rathäuser) umzusetzen. Diese Gewinne wären eigentlich für Investitionen in die Netze (Strom, Gas, Wasser) gedacht gewesen. Dadurch stehen jetzt die Stadtwerke vor einem riesigen Investitionstau. Dieser Investitionsstau bzw. auch der starke Ausbau sind für die Stadtwerke schon schwierig zu finanzieren und werden für viele Stadtwerke auch mittelfristig das Ende bedeuten oder alternativ die Inhaber (die jeweiligen Rathäuser) schießen hier massiv Mittel zu. Immer nur so zu tun als wären alle Beteiligten “dumm” und man müsste “ja nur investieren, dann wären ja die Ziele ganz einfach zu erreichen”, geht komplett an der Realität vorbei.
Kleiner Tipp: Einfach mal die Spartenpläne der Straßen anfragen und sich überlegen, wo da noch eine Fernwärmeleitung oder noch ein Stromkabel reinpasst. Gilt für jede beliebige Stadt Deutschlands. Gleichzeitig kann man auch gleich das Alter der jeweiligen Kabel/ Rohre mal ansehen….
growth mindset
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@Daniela 25. März 2025 um 21:12
Sie haben recht: „Es ist Zeit für Prioritäten.“
Habemus Bundesregierung. „Diesem Anfang wohnt kein Zauber inne.“
Der Bundesadler hechelt schon und spreizt seine Flügel, wie ein Pleitegeier.
https://www.bundestag.de/parlament/symbole/adler/adler-198402
Verantwortungslose Finanzspekulanten, Steuerflüchtlinge und sogar solvente deutsche Unternehmen verlassen schon längst ihre Heimat und entziehen sich mit Insolvenzverfahren ihren Liquiditätsverpflichtungen. (Siehe Rene Benko). Frei nach dem Motto des sächsischen König Friedrich August III.: „Macht euern Dreck alleene“. Da verliert der Gläubiger den Glauben, obwohl er seine Arbeitskraft, seine Fähigkeiten und Energie, als Kapital eingebracht hat. So viel zu Empathie, Patriotismus und staatsbürgerliche Bereitschaft, gewisser, heimatloser „Eliten“, die vergessen haben, wem sie ihren „Lebensstil verdanken. Das Gelingen unseres Staatswesens überlassen sie dem Heer der „Arbeitsbienen“, die klaglos ihre Pflicht tun und den Laden am Laufen halten.
Dolce Vita (so geht’s doch auch)
Pleitewelle in Deutschland Bankrott – und keine Mittel mehr? Drum leb’ ich hier am Mittelmeer! Versteck’ mich da in einer Villa, bis zu Haus’ wird alles stilla! Die Gläubiger – auch noch so rüde, werden mit der Zeit mal müde. Die Banken und die Krankenkassen, lass ich all’ in’s ‘Leere’ fassen. Der Staatsanwalt wird nach mir suchen, Die Handwerkskammer wird schön fluchen, Selbst des Finanzamts Steuerfahnder weiß Bescheid, denn schnellstens ahnt er: Der Bursche sitzt am Mittelmeer – der gibt uns keine Mittel mehr! Dieweil lieg’ ich am schönen Strand Und bau’ mir Schlösser in den Sand. Ich flirte mit Donna Maria trink’ Spanien-Cognac und Sangria, lass’ keine einz’ge Sause aus, komm’ morgens immer spät nach Haus! Ich geh’ mit meinen Freunden segeln, und später eine Runde kegeln. Kurzum – man kann’s nicht anders sagen: Das Leben lässt sich so ertragen! Ich hab’s schon lange kommen sehen: Mit Deutschland wird es abwärts gehen! So hatt’ ich schon seit vielen Jahren ein Konto auf den Balearen und schaffte vor der großen Pleite Jahr für Jahr mein Geld zur Seite! Im Fall’, es würde mal so kommen, mir würde dann nichts weggenommen! In Deutschland keine Mittel mehr – Drum leb’ ich hier am Mittelmeer!
„Denen habe ich’s gegeben, sagte der brave Steuerzahler, als er das Finanzamt verließ.“
alphaville
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Mal eine Frage zur Prioritätensetzung.
Welchen Sinn macht es, wenn die REWAG ihr (unser ) Geld in Stromerzeugung (Wild-Sonnenenergie-Anlagen) steckt statt die Leitungskapazitäten auszubauen, damit z.B. in unserer Tiefgarage 94 Stellplätze -in Stichstraße 1 Wohnblock 25 Reihen-/Doppelhäuser, mehr als 2 Ladeboxen möglich werden.
Prioriät müssen Leitungen haben, damit abends wenn in der Stichstraße irgendwann mal 10 E-Autos geladen werden die Leitungskapaziäten auch für den E-Herd und die Wärmepumpe reichen.
Der Strom kommt für Manche immer noch ganz selbstverständlich aus der Steckdose, ohne darüber nachzudenken wie er da vom Windrad oder der Photovoltaikfreiflächenanlage neben der Autobahn stammend rein kommt.